Digitalisierte Arbeitswelten - Gefahr oder Chance für Selbständige?

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Digitalisierte Arbeitswelten  

Sie polarisieren, sie sind jederzeit online und sie sind bestens vernetzt. Die Generation Y oder auch Digital Natives genannt haben sich längst als feste Größe auf dem Arbeitsmarkt etabliert und sind treibende Kraft neuer digitaler Geschäftsmodelle. Sie arbeiten in modernen und hippen Open Work Spaces, sind nicht mehr an Ort und Zeit gebunden und lieben es, zu networken. Man könnte meinen die Digitalisierung beschleunigt die Verschiebung des industriellen Sektors hin zum Dienstleistungssektors bzw. Informationssektors. Bedeutet die rapide digitale Entwicklung das Ende des selbständigen Handwerkers von nebenan oder bietet diese eine große Chance?


In Deutschland besitzen drei von vier Personen ein internetfähiges Smartphone. Die Voraussetzung für eine auch länderübergreifende digitale Zusammenarbeit ist somit gegeben.  Dass sich eine Digitalisierung lohnt, zeigt auch eine repräsentative Befragung von 600 KMUs des Markforschungsunternehmen TNS Infratest bzgl. der Bereitschaft zur Digitalisierung und Nutzung neuer Technologien. Jedes zweite Unternehmen, das einen hohen Digitalisierungsgrad vorzuweisen hat, befindet sich im Wachstum. Gründe dafür werden in den Möglichkeiten der Außendarstellung im Internet (75 Prozent), einer besseren Kundenbetreuung (69 Prozent) sowie vereinfachten Kommunikationsmöglichkeiten mit Lieferanten und Partnern (66 Prozent) gesehen. Obwohl die Potentiale erkannt werden, nutzen insbesondere Industrien wie das Handwerk die modernen Informationstechnologien nur unzulänglich. Lediglich 39 Prozent der Handwerksbetriebe sehen die Digitalisierung als gewinnbringend für das eigene Geschäft an. Weniger als die Hälfte besitzt eine eigene Homepage, weniger als ein Drittel setzt auf Social Media.

 

Nichtsdestotrotz gibt es auch positive Beispiele. Maler, Lackiermeister und Betriebswirt des Handwerks Frank Oswald ist sich der positiven Synergien einer Digitalisierungsstrategie bewusst. Durch eine Digitalisierung seiner Stammdaten wie den Materialinformationen von Lieferanten oder anderen beteiligten Firmen, aber auch die elektronische Erfassungen von Arbeitszeiten wurden Prozesse deutlich vereinfacht und effizienter gestaltet. Alle Mitarbeiter sind heute mit Baustellenhandys ausgestattet und stehen damit im direkten Kontakt mit dem Büro. So können sie Behinderungen, Zusatzleistungen und Verbesserungsvorschläge per Foto oder Sprachnotiz dokumentieren und direkt weitergeben. Vor allem die mobile Zeiterfassung trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter schneller arbeiten können.


Die Chancen sind also groß. Dennoch birgt diese rasante Digitalisierung verbunden mit der ständigen Produktion von Daten auch Risiken: Wie ist es zum Beispiel um die Sicherheit durchgängig vernetzter Prozesse bestellt? Wer setzt weltweit die Standards und bestimmt dadurch möglicherweise das Geschäft von morgen? Wo werden die Daten gespeichert und wie werden diese verwendet? Wie ermöglichen und sichern wir gute Arbeit in der digitalen Welt? Grundsätzlicher noch: Wie gehen wir das Thema Digitalisierung an? Wie nutzen wir ihre großen Chancen?


Viele Fragen müssen also erst noch geklärt werden. Eventuell habt ihr bereits einige Antworten auf diese gefunden. Welche digitalen Lösungen nutzt ihr, um eure alltäglichen Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten?

 

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