Eure Fragen zum Thema 5G

Telekom Experte

Hallo zusammen,

 

die 5G-Frequenzauktion läuft seit einem Monat und beschäftigt uns in der Unternehmenskommunikation täglich. 

 

Die Frage, die mich dabei interessiert: Habt ihr Fragen zum Thema 5G? Interessiert euch das Thema?

 

Falls ja, könnt ihr eure Fragen oder eure Einschätzung gerne hier platzieren. Wir werden schauen, dass wir sie nach Auktionsende beantworten.

 

Danke im Voraus und Frohe Ostern!

 

LG Chris

 

PS: Einen wirklich passenden Bereich konnte ich nicht auswählen, also bitte gerne dorthin verschieben, wo es am besten passt. Danke!


@merlin1986  schrieb:

@Dunja Baumgartner 

@Mächschen 

Die lassen doch den teuersten Premium 200 Euro Tarif nicht ohne 5G Freigabe! Zwinkernd abwarten.


@merlin1986 denk i au so

@Chris Hab

 

Hallo Chris,

 

ich habe einige Fragen zur Einführung von 5G:

 

Aktuell gibt es diverse Videos und Bürgerinitiativen, die ein Stop von 5G fordern.

Begründet wird, das, weil angeblich 100tausende Sender neu installiert würden, u.a. alle 150 Meter ein Sender, und weil die Wirkung von 5G unerforschte gesundheitliche Nebenwirkungen im Vgl. zu 4G hätte.

 

Ich habe einiges recherchiert, viele Seiten gelesen dazu und kann die Bedenken nicht nachvollziehen aus folgenden Gründen:

 

1. Unerforschte gesundheitliche Nebenwirkungen

 

Wie ich mitverfolgen konnte, wurden bis Juni 2019 5G-Frequenzen bis 3,7 GHz versteigert. Das bisherige 4G-Netz geht hoch bis 2,6 GHz.

WLAN-Router zu Hause werden entweder mit 2,4 GHz oder 5GHz betrieben, also z.T. mit wesentlich höheren Frequenzen wie der Mobilfunk. Der nächste WLAN-Standard Wifi6 soll sogar mit 6GHz betrieben werden.

 

Ich verstehe daher nicht, warum wg. den nun versteigerten 3,7 GHz Frequenzen Panik verbreitet werden soll.

 

Denn wenn ich es richtig verstanden habe, wurden die höheren Frequenzen von 26 GHz oder 28 GHz noch nicht versteigert, u.a. deshalb, weil man sich noch nicht einig geworden ist, welches Frequenzband zukünftig Standard werden soll.

 

Gemäß den Informationen der Bundesnetzagentur werden bis 2025 die höheren GHz-Frequenzen auch nicht eingeführt / versteigert, weil die nächsten Jahre 4G und 5G parallel betrieben werden und diverse Projekte erst einmal zu realisieren sind (z.B. bis 2022 Ausstattung der Bundesautobahnen etc.).

 

Höhere, zweistellige GHz-Frequenzen sind die nächsten Jahre also nicht das Thema und bis dahin stehen sicher auch neue Erkenntnisse und Forschungen dazu zur Verfügung. Aktuell und bis 2025 besteht also kein Grund zur Panikmache vor 5G.

 

2. Unterschiede zwischen 4G und 5G

 

Wie schon beim Übergang von 2G zud 3G und von 3G zu 4G sollen irgendwann einmal alle vorhandenen Frequenzbänder mit 5G-Standard betrieben werden.

 

Die Stop-5G-Initiativen verurteilen generell 5G.

Ich als technischer Laie verstehe nicht, welchen Unterschied es macht, ob z.B. das Frequenzband 700 MHz mit 4G oder mit 5G betrieben wird.

 

Habe ich es richtig verstanden, dass es um die Frequenzen geht, die genutzt werden, und nicht um den Funkstandard (4G oder 5G) ?

 

Die pauschale Ausage der Gegner, 5G ist "schlecht", ist somit technisch nicht haltbar, weil wenn, dann geht es um die jeweils verwendeten Frequenzen. Zwischen 700 MHz mit 4G oder 5G besteht kein Unterschied (bis auf Beamforming, dazu mehr weiter unten).

 

D.h. bis 2025 ist die Frage der 5G-Gegner, ob 4G der 5G "unbedenklicher" ist, nicht gegeben, weil die zweistelligen GHz-Frequenzbereiche bis dahin nicht auf der Tagesordnung stehen und es wird jetzt schon Panik verbreitet, die keine Grundlage hat.

 

3. Behauptung, 800.000 neue Sendemasten werden wg. 5G errichtet

 

Zunächst fand ich die Formel, dass die Reichweite von Mobilfunksignalen abnimmt, um so höher die verwendeten Frequenzen sind.

 

In diesem Zusammenhang fand ich die Information, dass die zuletzt versteigerten 5G-Frequenzen bis 3,7 GHz dank technischem Fortschritt dieselbe Reichweite erreichen werden wie bisher das 4G-Netz bis 2,6 GHz.

Außerdem soll das Glasfasernetz ausgebaut und am Leitungsende mit Basisstationen kombiniert werden.

 

Daraus schließe ich, dass wegen 5G die nächsten Jahre nicht 100 Tausende Sender aufgebaut werden müssen.

Im Gegenteil, durch den Ausbau von Glasfasernetzen könnte sogar Sender eingespart werden. Stimmt das so ?

 

4. Beamforming

 

Das ist die wichtigste meiner Fragen.

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird mit den bisherigen Mobilfunknetzen (außer moderne 4G-Sender, die auch Beamforming einsetzen, jedoch nicht so effektiv wie 5G-Sender) eine Fläche pauschal wie "mit der Giesskanne" mit Mobilfunk versorgt.

 

Mit Beamforming ist das nicht mehr der Fall, weil durch die Bündelung die Signale dorthin geleitet werden, wo sie auch wirklich nachgefragt werden.

 

Wenn man ein Naturschutzgebiet auf dem Land nimmt, dann wird dieses gegenwärtig z.B. in der Nacht mit 4G-Signalen versorgt, obwohl dort erwartungsgemäß kein Empfänger ein Signal anfordert. Also erfolgt dort eine Mobilfunkversorung "auf Verdacht".

 

Habe ich es richtig verstanden, dass das mit Beamforming nicht mehr der Fall sein wird ? Es sei denn, jemand hielte sich mitten in der Nacht im Naturschutzgebiet auf und würde dort eine aktive Mobilfunkverbindung mit seinem Smartphone herstellen. Das würde dann vom nächst gelegenen Mobilfunksender erkannt werden und erst dann würde ein gebündeltes Signal dorthin gesendet.

 

Also erfolgt dank Beamforming eine Signalversorgung nach Bedarf ("on demand").

 

Die Gegner von 5G behaupten, dass z.B. Bienen und besonders Wildbienen vom Mobilfunk beeinträchtigt werden könnten. Nur scheinen sie nicht die neue Technik verstanden zu haben, dass dank Beamforming genau das Gegenteil passieren wird.

 

Wie am obigen Beispiel dargestellt, würden Naturschutzgebiete mit 5G weniger mit Mobilfunk versorgt werden. Das gilt insbesondere für schwer zugängliche Orte in Naturschutzgebieten oder auf dem freien Land, wo sich nie oder sehr selten Menschen mit aktiven Smartphones aufhalten.

 

5G wäre somit ein echter Fortschritt im Vergleich zu den bisherigen Netzen, weil Unbeteiligte dadurch weniger mit Mobilfunk versorgt werden. Mobilfunk also nur noch dort, wo er auch wirklich nachgefragt wird ("on demand") und nicht wie bisher nach dem "Giesskannen-Prinzip".

 

Auf dem freien Land können dank Beamforming sogar "weisse Flecken" entstehen, an denen sich selten bis gar nicht Mobilfunknutzer aufhalten.

 

Wie mir aufgefallen ist, wird gerade in ökologisch besorgten Kreisen (z.B. Imker) gegen 5G argumentiert und ich frage mich, ob hier noch zu wenig technische Aufklärung stattgefunden hat, damit die Gegner von 5G verstehen, dass 5G mit der gegenwärtig geplanten Ausbaustufe bis  3,7 GHz ein Verbesserung darstellt.

 

Noch eine Ergänzungsfrage zu Beamforming:

 

Wie kann ich mir als Laie das am Beispiel eines Naturschutzgebietes oder freien Flächen auf dem Land fernab von Strassen und Schienen vorstellen ?

 

Wie breit ist etwa so ein gebündeltes Beamforming-Signal ?

 

Wenn z.B. jemand mitten in der Nacht in einem Naturschutzgebiet spazieren ginge und dort eine aktive Smartphone-Verbindung aufbaut, d.h. sein Smartphone einschaltet.

 

Würde dank Beamforming der nächst gelegene Sender nur ein Signal zu diesem Smartphone senden und der Rest des Gebietes würde nicht betroffen sein ? Dann wäre das doch ein Fortschritt.

 

V.a. auch in Punkto Energieverbrauch. Weshalb so wie bisher ganze Gebiete auf dem Land mit Mobilfunk versorgen, weil vielleicht jemand ein Signal dort anfordern könnte, obwohl das ggf. gar nicht der Fall ist ?

 

Hierzu stellt sich mir auch die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, auch WLAN-Router im Heimbereich mit Beamforming auszustatten.

Es gibt Router, bei denen man z.B. fest einstellen kann, dass sich WLAN in der Nacht in einem festgelegten Zeitraum automatisch ausschaltet.

 

Viele WLAN-Nutzer lassen aus Nichtwissen oder Bequemlichkeit ihre WLAN-Router rund um die Uhr laufen, selbst wenn sie im Urlaub sind. Intelligente Router, so wie die intelligenten Sender bei 5G, würden nur dann ein Signal senden, wenn es auch tatsächllich vom Benutzer abgefragt wird. Auch hier denke ich, könnte die Strahlenexposition drastisch verringert werden und v.a. viel Energie im privaten Haushalt gespart werden.

 

Besten Dank für eine technische Erläuterung und Einschätzung, ob meine Schlussfolgerungen als Laie stimmen.

 

PS: Mir ging es mit den Fragen auch darum, ob diese, falls meine Schlussfolgerungen richtig sind, an die Telekom-Marketingabteilung weitergeleitet werden als Anregung.

 

Anregung deshalb, um das offenbar bestehende Informationsdefizit in der Öffentlichkeit zu beheben. Gerade springen in meinem Bekanntenkreis viele aufgeschreckt umher wegen diesen Stop-5G-Initiativen.

 

Und dabei könnte es sich wg. Beamforming genau anders verhalten: 5G also in Wahrheit die nächsten Jahre eine Verbesserung darstellen, was die Sorgen vieler Aufgeschreckter betrifft.

 

Bis 2025 werden v.a. neue Erkenntnisse vorliegen, was die zweistelligen GHz-Bereiche betrifft.

 

Bis dahin läuft noch "viel Wasser die Isar runter" wie man umgangssprachlich hier sagt.

 

 

Soooo... nach längerer Abstinenz bin ich wieder da. Es gab auch bisher nichts großartig Neues zu berichten, aber pünktlich zum IFA-Start wurden jetzt auch die ersteigerten Frequenzen zugeteilt, unser 5G-Netz ist also live. Party

 

Wer den Artikel lesen möchte: https://www.telekom.com/de/medien/medieninformationen/detail/5g-funkt-live-in-fuenf-staedten-580454 

 

Ansonsten die wichtigsten Details:

  • 5G live in Berlin, Bonn, Darmstadt, Köln und München, bis Ende 2019 auch in Hamburg und Leipzig
  • 129 Antennen aktuell, in Berlin sind es alleine 66 -> mit 6 km² das größte zusammenhängende 5G-Gebiet im Land
  • Ausbaustrategie: Wir bauen Cluster auf, die wir dann Schritt für Schritt vergrößern
  • bis Jahresende sind insgesamt 300 Antennen geplant
  • bis Ende 2020 sollen mindestens die 20 größten Städte versorgt werden

 

@olivero7 Danke für deinen wahnsinnig ausführlichen Beitrag!

 

Thema Gesundheit:

 

Das Gesundheitsthema ist immer schwierig. Ängste müssen natürlich immer ernst genommen werden. Bei 5G ist es wie bei bei 4G oder auch bei 3G, es herrscht einfach Angst vor Neuem. So ist zumindest mein ganz subjektives Gefühl. Wobei natürlich Mobilfunk, Strahlung, Antennen gerade in Deutschland sowieso ein sehr sensibles Thema sind. Es gibt ja wirklich fast überall sehr viele Hürden und Bürgerinitiativen gegen neue Mobilfunkstationen, die teilweise auch maßgeblich am verzögerten Ausbau schuld sind. Wir - also die Telekom - halten uns beim Bau an die vorgeschriebenen Grenzwerte bzw. unterschreiten diese sogar sehr deutlich. 

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat sich mit den Gesundheitsfragen intensiv beschäftigt und erklärt, dass es nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht von negativen gesundheitlichen Auswirkungen ausgeht. (http://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/basiswissen/5g/5g_node.html).

Auch die Stiftung Warentest hat sich jüngst mit dem Thema befasst. Fazit der Recherche: „Die Forschungserkenntnisse liefern kaum einen Grund zur Sorge.“ (https://www.test.de/Mobilfunk-Wie-riskant-ist-Handystrahlung-Ein-Faktencheck-5509718-0/)

 

Antennen:

 

Geplant sind aktuell mal 300 5G-Antennen in diesem Jahr. 5G wird zunächst als Datenboost für unser 4G-Netz dienen und dementsprechend als Erweiterungen auf bestehenden LTE-Standorten realisiert. Wir starten den 5G-Ausbau mit dem 3,6 GHz-Band zunächst in den Innenstädten der Großstädte, wo viele Kunden vom neuen Netz profitieren können. ein deutschlandweiter Rollout mit 5G auf der 3,6GHz-Frequenz ist nicht sinnvoll und nicht unser Plan. Was die Dichte betrifft, kann man heute noch gar keine Aussage treffen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass es gerade bei uns in Deutschland viel Zeit kostet, einen Sender genehmigt zu bekommen, Hunderttausende Antennen sind also in jeder Hinsicht utopisch.

Zum Thema Glasfaser ist noch zu sagen, dass Glasfaseranbindung der Antennen eine wichtige Voraussetzung für 5G bzw. schnelle Bandbreiten ist. Aktuell sind bei uns circa drei Viertel der Standorte mit Glasfaser angebunden.

 

Beamforming:

 

Sehr gute Einschätzung @olivero7! Allerdings gibt es dazu durchaus mehrere Perspektiven, die man auch realistisch einschätzen muss. Von flächendeckendem 5G mit Beamforming sind wir noch eine ganze Ecke entfernt, insofern lassen sich die von dir geschilderten Szenarien, gerade mit dem Naturschutzgebiet, nocht nicht zu 100% genau einschätzen. Ja, durch Beamforming gibt es eine Bündelung "on demand", die eine Weiterentwicklung zum jetzigen Zustand darstellt. Dennoch ist es aber auch bei 4G, oder der "Gießkanne" wie du sagst" ja auch nicht so, dass es ständig Sendeleistung gibt. Die entsteht ja heute auch schon bei Bedarf. Wenn niemand da ist, der Datenübetragung benötigt, passiert da auch nicht viel, außerdem gibt es auch in Bezug auf Energieverbrauch schon durchaus intelligene Stationen, die vor allem bei Bedarf "hochgefahren" werden, z.B. in Stadien.

 

Hier noch ein Video zu Beamforming:

 

 

Noch was Persönliches aus meiner Erfahrung, gerade zum Thema Gesundheit. Wir oder auch die anderen Betreiber sind in der Situation, dass wir nicht viel ausrichten können, was die Aufklärung bzw. das Informationsdefizit betrifft. Natürlich schwer pauschalisiert, aber die wirklich "Hardcore-Gegner" nutzen bei jeder Info/Studie/Argumentation, die von Betreiberseite kommt, gerne den Vorwurf der "Fake News" bzw. glauben sie uns eher weniger, weil ja klar ist, dass wir unser "Geschäft verteidigen müssen". Deswegen nutzen eben solche unabhängigen oben genannten Forschungen, wie vom BfS oder von der Stiftung Warentest, viel mehr. 

 

Wenn noch Fragen offen geblieben sind, gerne noch mal drauf verweisen oder nachfragen. Es war ganz schön viel auf einmal, aber ich habe mein Bestes versucht.

 

Falls hier auch Leute mitlesen, die beim HeavyT-Treffen dabei sind, ich werde dort ein paar Sessions zum Thema 5G und Netze allgemein halten und freue mich auf Interesse und Beteiligung. Ganz subjektiv habe ich das Gefühl, dass technische Details nicht so sehr interessieren. Die Masse der Kunden will einfach nur stabiles und schnelles Internet. Was dann drauf steht, ob Glasfaser/4G/5G ist letztendlich egal.

 

Danke für die Aufmerksamkeit, liebe Grüße

 

 

 

 

 

Hallo Chris, vielen Dank für Deine Antwort und das Video über Beamforming.

 

Vielleicht war mein Anfrage doch etwas "unübersichtlich" und es blieben noch einige Fragen offen, die ich nachfolgend versucht habe, besser einzugrenzen und die sich auf die "Argumente" beziehen, die von 5G-Gegnern angeführt werden.

 

Es geht mir darum, dass ich im Bekanntenkreis einige kenne, die gegen 5G sind und ich würde diesen gerne besser antworten können, um die Mißverständnisse aus der Welt zu schaffen.

Bekanntlich gibt es nichts schlimmeres, wenn Menschen versuchen, miteinander zu diskutieren und jeder nur über Halbwissen verfügt oder gar keine Ahnung hat und davon reichlich.:-)

 

1. Verwendete Sendefrequenzen

 

Werden bis 2025 wirklich höhere Frequenzen als (die bis Juni 2019 versteigerten) 3,6 GHz zum Einsatz kommen ?

 

Bzw. wird überhaupt eine Versteigerung höherer Frequenzen als 3,6 GHz bis 2025 gefordert, weil diese benötigt werden ?

 

2. Zunahme von Antennen

 

Wie viel mehr Antennen werden für 5G bis 2025 gebaut werden ? Du hast für dieses Jahr 300 Antennen genannt.

 

Bzw. führt die weitere Glasfaseranbindung nicht zu einer Verringerung von Antennen in weniger dicht besiedelten Gebieten (z.B. Naturschutzgebieten), die bislang ggf. mit Funkmasten „überbrückt / überstrahlt“ werden mussten, um zu dahinter liegenden Standorten zu gelangen, wo es noch keine Glasfaseranbindung gibt ?

 

Natürlich ist die Frage der gesamten Antennenzahl von der Telekom alleine schwer zu beantworten, weil sie nicht der einzigen Anbieter ist (Vodafone, O2, Blau, 1&1, Congstar etc.), nur gibt es ggf. konkrete Hinweise, wie sich die Situation insgesamt bis 2025 entwickeln wird ? Speziell auf dem Land und in wenig bis gar nicht besiedelten Gebieten.

 

3. Geringere Strahlenexposition durch Beamforming in unbesiedelten Gebieten

 

Kommt es durch Beamforming im Unterschied zu konventionellen Antennen (vgl. Video der Telekom) zu einer geringeren Strahlenexposition von Gebieten, in denen kein Signal angefordert wird ?

 

Können durch Beamforming also temporär „weisse Flecken“ auf dem Land / unbesiedelten Gebieten entstehen, die bislang mit herkömmlichen Antennen „pauschal“ gleichmässig bestrahlt wurden, obwohl dort gar keine Signale angefordert wurden (z.B. Wildbienen nutzen bislang keine Smartphones :-)) ?

 

Profitieren also z.B. Naturschutzgebiete von Beamforming, wo speziell nachts mangels Spaziergänger erwartungsgemäß keine Signale angefordert werden und sollte das nicht besser Imkern und Schützern von Wildbienen kommuniziert werden, die gegen 5G protestieren ? = 5G ist in Wahrheit ein Vorteil und kein Nachteil für Wildbienen

 

4. Breite eines Beamforming-Signals

 

Wie kann man sich praktisch ein Beamforming-Signal im Vgl. zu herkömmlichen Antennen vorstellen ?

 

Wenn z.B. auf dem Land in einem komplett unbesiedelten Gebiet von mehreren Quadratkilometern jemand bei Beamforming mit dem Smartphone ein Signal anfordert, in welcher „Breite“ sendet der nächstgelegene Sender dann das angeforderte Signal dorthin ?

 

Ist dieser Funkstrahl so schmal, dass z.B. 50 Meter weiter keine Funkstrahlung gemessen werden könnte ?

 

Wie verhält sich das z.B. in der Stadt auf einem großen Platz, wo jemand in der Mitte stehend mit seinem Smartphone ein Signal anfordert ? Wie "breit" wird mit Beamforming die Streuung des Sendesignals sein ?

 

5. Sendung nach Bedarf (on demand) bei Beamforming

 

Ermöglicht die 5G-Technik, dass wenn in einem grossen Naturschutzgebiet speziell nachts kein Signal angefordert wird, dann dieses Gebiet komplett frei von Mobilfunkstrahlung ist (bis halt jemand dort wieder temporär ein Signal anfordert) ?

 

Das natürlich unter der Voraussetzung, dass die Glasfaseranbindung von Gebieten rund um dieses Naturschutzgebiet vollständig ausgebaut ist, so dass das Gebiet nicht von einer zur anderen Seite „überbrückt“ (und damit bestrahlt) werden muss, weil auf der anderen Seite sonst kein Signal bereit gestellt werden kann.

 

6. Unterschied 4G- und 5G-Signale

 

Gibt es bis auf Beamforming irgendeinen Unterschied ob z.B. das 700 MHz oder 800 MHz Frequenzband mit 4G oder mit 5G genutzt wird ?

 

7. Beamforming bei WLAN-Routern

 

Das hat jetzt nicht direkt etwas mit 5G zu tun, passt jedoch finde ich ggf. zum Thema.

 

Ist bei WLAN-Routern ebenfalls Beamforming geplant (z.B. Wifi6) und führt das ebenfalls zu einer geringeren Strahlenexposition für Häuser und Wohnungen, in denen kein WLAN genutzt wird ?

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, wird bislang von aktivierten WLAN-Routern ebenfalls wie von konventionellen (unintelligenten) Mobilfunksendeanlagen ein gleichmässiges "Rundherum-Signal" gesendet.

 

Ideal wäre es demnach, wenn die Router intelligenter würden mit Beamforming, so dass z.B. in einem Mehrfamilienhaus der WLAN-Router in einer Wohnung nicht automatisch die Nachbarwohnung mit Signalen versorgt.

 

Das würde jegliche Kritik von WLAN-Gegnern überflüssig machen, weil der Router nur dort ein Signal hinsenden würde, wo es berechtigt (Logindaten) auch angefordert wird, also vom DSL-Vertragspartner.

 

8. Auto-Standby von WLAN-Routern

 

Wäre eine Energiesparfunktion von WLAN-Routern nicht eine wichtige Maßnahme, um den bundesweiten Stromverbrauch zu senken, d.h. wenn WLAN-Router nur Signale senden würden, wenn diese auch tatsächlich nachgefragt werden ?

 

Bsp. waren WLAN-Router zu Hause, die auch bei Urlaubsreisen angeschaltet gelassen bleiben und pauschal senden, während z.B. bei Computern es seit Jahrzehnten eine Energiesparfunktion gibt, welche diese nach einigen Minuten Nichtbenutzung automatisch in den Ruhezustand gehen lässt.

 

Herzlichen Dank im voraus !

 


@Chris Hab.  schrieb:

 

Falls hier auch Leute mitlesen, die beim HeavyT-Treffen dabei sind, ich werde dort ein paar Sessions zum Thema 5G und Netze allgemein halten und freue mich auf Interesse und Beteiligung. Ganz subjektiv habe ich das Gefühl, dass technische Details nicht so sehr interessieren. Die Masse der Kunden will einfach nur stabiles und schnelles Internet. Was dann drauf steht, ob Glasfaser/4G/5G ist letztendlich egal.

 


@Chris Hab. 

Ich interessiere mich schon für die Technik dahinter. Bin aber zum Glück dann auch beim HeavyT Event dabei Fröhlich

Lass dir da was schönes Einfallen, z.B. auch mit einer Live-Demo oder so.

 

Ich bin vorallem gespannt wie lange es dauern wird bis 5G auch im Upload genutzt werden kann. Der Upload über 4G ist ja mittlerweile an einigen Standorten sehr zäh geworden, da würde 5G schon helfen.

 

 

Gibt es eigentlich schon Planungen wann die Telekom von 5G NSA (Non Stand Alone) auf echtes 5G SA (Stand Alone) wechselt?

 

Derzeit ist das ganze ja lediglich als zusätzlicher 4G Layer per Carrier Aggregation dazu geschaltet. Sprich es ist eine 5G Frequenz die im 4G Modus genutzt wird.... 

@Chris Hab.  Meine Wenigkeit is uf dem Heavy t ... un i hab ja Schwerpunkt Lte un via Funk 🙂😍... würde mi natürlich um ne kleine Zusatz Weiterbildung in Sachen 5g sehr freuen.... un dankbar lernen ..

@Dunja Baumgartner 

Ich hoffe ja, dass es evt. die Möglichkeit einer Live-Demo von 5G auf dem Event geben wird. Zwar ist Bielefeld noch beim Ausbau nicht dabei, aber wer weiß.

 

 

😳😳🤤🤤🤤 @FelixKruemel  nen Tarif kann i anbieten für live Demo 5g ... tut es ein magenta mobil xl Premium 😇😇😇😍... nur i hab no koi 5g fähig Endgerät.... es se den. Die Zuzahlung beim magenta mobil speedbox xl würde massiv fallen... dann könnte i mir notfalls vielleicht den anlachen ...😳🤤💕

Hallo @Chris Hab. & Kollegen

 

diesem Artikel konnte ich entnehmen, dass ihr mit 5G auf 2100 MHz startet.

 

Meine Fragen dazu sind:

  1. Kommt 5G erstmal nur bei 2.100 und 3.500 MHz oder kommen mittelfristig weitere Frequenzbereiche hinzu?
  2. Welche Smartphones (& ggf. andere Endgeräte, wie z.B. Tablets) im Telekom Portfolio unterstützen 5G in diesen beiden Frequenzbereichen und in ggf. kurz- bis mittelfristig hinzukommenden Frequenzbereichen?

 

Gruß

 

Hi,

1) 5G funkt bei uns über 3,6 GHz und im Laufe des Jahres auch über 2,1 GHz.
2) Bei den Smartphones hängt natürlich viel auch von den Herstellern ab, die unterstützten Frequenzbereiche sind oft eben nur über ein Softwareupdate erweiterbar. Wobei es da eher um die spezielle 2,1 GHz Frequenz geht. Aktuell kann ich sagen, dass das OnePlus 8, das Samsung Galaxy S20 und das Huawei P40 Pro 2,1 GHz unterstützen (werden). Wir schauen natürlich, dass neue 5G-Geräte bei uns auch "unsere" Frequenzen unterstützen, dafür laufen ja auch immer weit vor Erscheinungsdatum schon Tests.

Liebe Grüße
Chris

@Chris Hab. 

Ich denke ihr werdet ja auch in Zukunft auch bald n28, also 5G auf 700Mhz, starten und dabei vermutlich LTE800 als Basis nehmen. So macht es ja die rote Konkurrenz zumindest.

 

Wie sieht es denn da bei der Smartphone Kompatibilität aus? Laut einigen Videos ist die Kombination relativ schwierig was Smartphone-Kompatibilität angeht.

 

Ich bin vorallem an dem OnePlus 8 Pro interessiert und es wäre natürlich schön wenn es auch die oben genannte Kombination könnte.

Hi @Chris Hab. & Co.

 

An softwareupdates, sofern sie überhaupt technisch möglich sind, um die Frequenzbereiche zu erweitern haben die Hersteller kein Interesse, weil das den Absatz einschränken würde.

 

Beim S20 ist wichtig, dass das Standardmodell gar kein 5G hat.

Meines Erachtens ist das von Samsung bei dem Preis eine Frechheit.

 

Aber danke für deine schnelle und ausführliche Antwort.

 

@FelixKruemel 

 

"in Zukunft - auch bald" ist ein sehr weites Feld. 😄

Ich kann hier nur wiederholen, was ich vorher auch schon geschrieben habe, sowohl in Bezug auf die von uns eingesetzten Bänder als auch in Bezug auf die Smartphones. Zum One Plus (Pro) hab ich gehört, dass es spätestens mit Softwareupdate auch 2,1 GHz unterstützen soll, zu 700 MHz kann ich leider keine Auskunft geben.

@Chris Hab. 

Danke für die Antwort!

Es ist zwar Schade das es nichts genaueres gibt was das 8Pro kann, aber ich frage einfach mal direkt bei OnePlus nach.


@FelixKruemel  schrieb:

Es ist zwar Schade das es nichts genaueres gibt was das 8Pro kann, aber ich frage einfach mal direkt bei OnePlus nach.


@FelixKruemel 

Und kann das One Plus 8 (Pro) 2x Lowband CA? 

 

@Mächschen 

Bis ich da eine Antwort bekomme kann das einen Monat dauern ^^

Das Ticket ist noch offen.

Hier aus dem Handelsblatt ein kritischer Artikel über 5G und dessen Anbieter.

Marlise

@Marlise 

Das es nur 5G-NSA (Non-Standalone, d.h. nichts weiter als LTE mit einem kleinen 5G Layer) ist haben wir auch schon öfters angemerkt.

Im 5G Glossar Artikel steht dafür sogar der Entwurf drin soweit ich weiß. Wird aber der Marketingabteilung nicht gefallen, daher auch nur ein Entwurf.

 

Die Handys Signalisieren übrigens richtiges echtes 5G SA (Standalone) anders als das aktuelle 5G. Da steht dann z.B. 5G+ oder 5GS da Zwinkernd

Der Endnutzer kann durchaus da unterscheiden was 5G ist und was nur fake-5G ist.

 

Der Artikel behandelt aber nichtmal das größte Problem, denn Vodafones neues "5G" flächennetz Netz ist aktuell von keinem Endgerät nutzbar. Das ist erst die richtige Frechheit.

@FelixKruemel 

Ich verstehe Vodafone nicht, warum sie Band 20 + Band 28 bzw. n28 ausbauen, wenn es eh kein Handy unterstützt.

 

Samsung zeigt dann übrigens ein ausgegrautes 5G Symbol an, wenn man mit LTE Band 20 verbunden ist - suboptimal.

 

Aber vielleicht liegt es daran, dass Vodafone mehr überlastete LTE 800 Zellen hat, weil sie es auch, anders als die Telekom, ständisch aufbauten.

 

Dann schaltet Vodafone wie o2 LTE 700 und als faules Scheinfeature NR 700, um das Netz zu entlasten.

 

Hallo @Chris Hab. 

 

Kannst du dazu eventuell etwas sagen?

 

Gruß

 

Hi @Mächschen,

 

ich würde sagen, das kann gut sein. Wir haben die Kooperation im Februar angekündigt. Details dazu, welche Stationen jetzt im Detail unter den 4.000 betroffen sind, liegen mir nicht vor. Die würde die Technik wohl im Zweifel auch nicht raus geben. 

 

LG Chris

Hi @Chris Hab. 

 

Danke für die Rückmeldung, ich hätte eine Medieninformation erwartet, wenn es mit MOCN losgeht, die kam wohl wider erwarten nicht.

 

Ich würde mal behaupten, dass die Technik direkt sieht, ob's ein Mast der DFMG oder von der Konkurrenz ist, schließlich muss auch die Entstörung anders laufen.

 

Gruß

 

Gelöschter Nutzer

Ich bin der festen Ansicht das Funk die Zukunft ist. Glasfaser ist schön und gut im Backbone Bereich, aber zukünftig werden wir stärker Mobil vernetzt sein. Bei mir zuhause spricht alles untereinander per WLAN  zukünftig sicher via Mobile Network Fröhlich  Es ist spannend wie sich die Technologie entwickelt.

 

Netztechnisch ist die Telekom weit voraus und hat sich zum Hippen Trendsetter entwickelt.

 

 

Gruß

Sebastian