Telefonsignal von 2. zur 1. TAE zurückführen

Gelöst

Der Anschluss im Haus meiner Eltern (ich bin dort der Technik-Beauftragte) wird nun auf IP umgestellt. Ich hatte diese Umstellung bis jetzt hinausgezögert, da ich mich vor den notwendigen Änderungen an der Hausverkabelung drücken wollte. Aber hilft nun nichts mehr und dabei bräuchte ich eure Hilfe.


Folgende Situation: Aktuell befindet sich die erste TAE im Erdgeschoss. Daran hängt noch klassisch der Splitter, an diesem ist ein Telefon analog angeschlossen. Von der TAE geht ein 8-adriges Telefonkabel in das Obergeschoss, wo sich ursprünglich eine 2. TAE befand. Die beiden genutzten adern dieses Kabels habe ich vor vielen Jahren schon an 5&6 der 1. TAE abgeklemmt, und statt dessen direkt mit dem DSL-Ausgang des Splitters verbunden. Die 2. TAE wurde durch eine widerstandsfreie RJ45 ersetzt, die mit dem DSL-"Eingang" des Routers verbunden ist. Hat so über viele Jahre sehr gut funtioniert.

 

Nun muss für den IP-Anschluss der Splitter raus. Ich gehe davon aus, dass der IP-Router an der 1. TAE problemlos funktionieren wird. Wenn ich das Kabel nach oben wieder auf 5+6 an der 1. TAE anklemme und die RJ45 im OG wieder durch eine TAE ersetze (1+2), dann sollte der Router oben (2. TAE) ja auch funktionieren, vorausgesetzt, das unten an der 1. TAE nichts dran hängt.

 

Soweit klar. Nun soll aber der Router wie bisher im OG stehen (dort befindet sich eine LAN-Verteilung zu sämtlichen PC's im Haus) und das Telefon im EG. Habe ich eine Möglichkeit, durch das Telefonkabel zwischen OG und EG (auf dem ja 6 Adern frei sind) das von der TAE-Buchse am Speedport Router wieder nach unten zu führen, oder würden das das auf den anderen 2 Adern liegende Amtsignal stören? Welche Buchsen nehme ich da am besten? Jeweils ne RJ-45 Aufputz neben die TAE-Dosen? Oder gibts da was spezielles? Sieht jemaand Probleme?

 

Vielen Dank schon mal!

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG
Lösung

Eine Möglichkeit wäre folgendes:

 

1. Die "Amtsleitung" entfernst Du von PIN 1 und 2 der TAE im Erdgeschoss und legst sie auf die schon bisher für DSL genutzte Doppelader der 8-Adrigen Leitung. Du kannst die Adern einfach einen Zentimeter weit abisolieren, verdrillen und dann mit Schrumpfschlauch oder Klebeband oder was auch immer isolieren. Klingt krude, ist aber gängige Technik, siehe hier. Alternativ kannst Du auch Scotchlock-Verbinder nehmen, die sind moderner. Ob sie besser sind wird heiß diskutiert, entscheide selbst.

 

2. Oben montierst Du eine TAE-Dose und legst die ankommenden zwei Adern der Amtsleitung auf PIN 1 und 2. Ich würde hier tatsächlich eine TAE-Dose nehmen weil Du dann das zum Router gehörende Signaturkabel verwenden kannst. Dieses Kabel ermöglicht der Telekom einfache Messungen im Fehlerfall und es enthält einen rudimentären Überspannungsschutz.

 

3. Die Vorhandene RJ45-Dose nutzt du um einen analogen Telefonport des Routers nach unten zu führen, die Verbindung zum Router wird über ein TAE<->RJ45-Kabel hergestellt, der TAE-Stecker kommt in den Router und der RJ45-Stecker in Deine Dose. Diese Kabel gibt es mit verschiedenen PIN-Belegungen am RJ45-Stecker, die Belegung an der RJ45-Buchse musst du halt entsprechend anpassen.

 

4. Im EG schließt Du die beiden Adern, auf die Du oben den Analogtelefonport des Routers gelegt, hast auf die Pins 1 und 2 der vorhandenen TAE-Dose. Anschließend sollte ein Telefon an dieser TAE-Dose funktionieren.

 

Störungen sollten sich im Kabel nicht ergeben, vorausgesetzt es handelt sich um ein geeignetes Kabel und sowohl das DSL- wie auch das analoge Telefonsignal werden über zueinander gehörende Doppeladern geführt. Wenn Du Dir hier unsicher bist kannst du ja mal ein Foto des offenen Kabelendes hier hochladen.

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen  

Du schreibst leider nichts zum Tarif. Das hat ggf. einen deutlichen Einfluss.

Sorry, das hatte ich vergessen. Es geht nicht um VDSL oder Vectoring. Der neu angebotene Tarif ist MagentaZuhause S mit 16 MBit/s. Bislang sind dort mit Splitter real 13MBit/s möglich.

Lösung

Eine Möglichkeit wäre folgendes:

 

1. Die "Amtsleitung" entfernst Du von PIN 1 und 2 der TAE im Erdgeschoss und legst sie auf die schon bisher für DSL genutzte Doppelader der 8-Adrigen Leitung. Du kannst die Adern einfach einen Zentimeter weit abisolieren, verdrillen und dann mit Schrumpfschlauch oder Klebeband oder was auch immer isolieren. Klingt krude, ist aber gängige Technik, siehe hier. Alternativ kannst Du auch Scotchlock-Verbinder nehmen, die sind moderner. Ob sie besser sind wird heiß diskutiert, entscheide selbst.

 

2. Oben montierst Du eine TAE-Dose und legst die ankommenden zwei Adern der Amtsleitung auf PIN 1 und 2. Ich würde hier tatsächlich eine TAE-Dose nehmen weil Du dann das zum Router gehörende Signaturkabel verwenden kannst. Dieses Kabel ermöglicht der Telekom einfache Messungen im Fehlerfall und es enthält einen rudimentären Überspannungsschutz.

 

3. Die Vorhandene RJ45-Dose nutzt du um einen analogen Telefonport des Routers nach unten zu führen, die Verbindung zum Router wird über ein TAE<->RJ45-Kabel hergestellt, der TAE-Stecker kommt in den Router und der RJ45-Stecker in Deine Dose. Diese Kabel gibt es mit verschiedenen PIN-Belegungen am RJ45-Stecker, die Belegung an der RJ45-Buchse musst du halt entsprechend anpassen.

 

4. Im EG schließt Du die beiden Adern, auf die Du oben den Analogtelefonport des Routers gelegt, hast auf die Pins 1 und 2 der vorhandenen TAE-Dose. Anschließend sollte ein Telefon an dieser TAE-Dose funktionieren.

 

Störungen sollten sich im Kabel nicht ergeben, vorausgesetzt es handelt sich um ein geeignetes Kabel und sowohl das DSL- wie auch das analoge Telefonsignal werden über zueinander gehörende Doppeladern geführt. Wenn Du Dir hier unsicher bist kannst du ja mal ein Foto des offenen Kabelendes hier hochladen.

@lejuppVielen lieben Dank, in etwa so hatte ich mir das vorgestellt. An die Möglichkeit, die beiden Kabel einfach zu verbinden und direkt nach oben zu gehen, hatte aber noch nicht gedacht. Das hilft sehr gut weiter. Ich werde das auf jeden Fall so versuchen und bin auch ziemlich von überzeugt, dass es funktionieren wird.

 

Ein kleines Schönheitsproblem habe ich damit aber: im OG brauche ich so ja eine TAE-Dose und eine RJ45. Da ich dort aber nur eine Leerdose habe, müsste ich eins von beiden Aufputz daneben setzen. Nun habe ich gerade gesehen, dass es da auch entsprechende Kombidosen (alternative) gibt. Könnte ich so eine Verwenden? Da fehlt dann, wie ich das sehe wohl der PPA, oder?


@teleponder  schrieb:
[...]

Ein kleines Schönheitsproblem habe ich damit aber: im OG brauche ich so ja eine TAE-Dose und eine RJ45. Da ich dort aber nur eine Leerdose habe, müsste ich eins von beiden Aufputz daneben setzen. Nun habe ich gerade gesehen, dass es da auch entsprechende Kombidosen (alternative) gibt. Könnte ich so eine Verwenden? Da fehlt dann, wie ich das sehe wohl der PPA, oder?


Der PPA fehlt dann tatsächlich. Solange es keine Störung gibt macht das nicht, es gibt im Netz haufenweise TAEs ohne PPA. Auch wenn es eine Störung gibt sollte sich das Signaturkabel vom Router messen lassen. Im schlimmsten Fall schließt Du halt wieder die alte TAE-Dose an die Leitung.

 

Insofern hätte ich bei mir keine Bedenken eine Dose ohne PPA anzuschließen. Am Ende musst Du selbst entscheiden.

@telepondersollte die Geschwindigkeit irgendwann mal erhöht werden und es zu Problemen kommt (Kurzzeitaussetzer, längere Synchronisationszeiten), dann denke an die parallel geführte Leitung im Kabel zwischen OG und EG. Zur Störungseingrenzung dann im OG die Leitung abtrennen und gucken, ob der Fehler verschwindet. Wäre er dann weg musst Du Dir Gedanken über ein zweites Kabel machen - oder schnurlose Telefone direkt am Router anmelden.


@bankrobbery  schrieb:

@telepondersollte die Geschwindigkeit irgendwann mal erhöht werden und es zu Problemen kommt (Kurzzeitaussetzer, längere Synchronisationszeiten), dann denke an die parallel geführte Leitung im Kabel zwischen OG und EG. Zur Störungseingrenzung dann im OG die Leitung abtrennen und gucken, ob der Fehler verschwindet. Wäre er dann weg musst Du Dir Gedanken über ein zweites Kabel machen - oder schnurlose Telefone direkt am Router anmelden.


Das ist eine analoge Telefonleitung. Wenn nicht telefoniert wird sind darauf 24V Gleichspannung und sonst nichts. Während der Telefonate hört das Spektrum bei 3KHz auf. Wo sollen da Störungen des DSL-Signals herkommen?


@lejupp  schrieb:

@bankrobbery  schrieb:

@telepondersollte die Geschwindigkeit irgendwann mal erhöht werden und es zu Problemen kommt (Kurzzeitaussetzer, längere Synchronisationszeiten), dann denke an die parallel geführte Leitung im Kabel zwischen OG und EG. Zur Störungseingrenzung dann im OG die Leitung abtrennen und gucken, ob der Fehler verschwindet. Wäre er dann weg musst Du Dir Gedanken über ein zweites Kabel machen - oder schnurlose Telefone direkt am Router anmelden.


Das ist eine analoge Telefonleitung. Wenn nicht telefoniert wird sind darauf 24V Gleichspannung und sonst nichts. Während der Telefonate hört das Spektrum bei 3KHz auf. Wo sollen da Störungen des DSL-Signals herkommen?


Hatte ich mir auch gedacht - aber das Gegenteil erlebt. Da war die Leitung auch eine Litze und ging vom EG (oder gar Keller?) bis ins 2. OG. Zwei Drähte zum Router hin, zwei im selben Kabel zur TAE im EG zurück. Problem: DSL-Ausfälle. Nein, das kann daran nicht... oder? DSL fällt doch höchstens aus, wenn ein Telefonat geführt wird - oder beim klingeln, wenn mal Saft auf die Leitung kommt... Nein! Auch ohne Gespräch Ausfälle. Tel-Ltg am Router ausgestöpselt: DSL syn. Gut, es mag an dieser mangelhaften Ltg gelegen haben. Hier hoffen wir ja auf eine echte Telefonltg. Bei dem von mir beschriebenen Fehler waren aber 16MB der aktuell höchste Stand der Technik. Darum gab ich nur den Hinweis, wenn mal 50MB oder mehr anliegen sollten...

Um anderen Personen mit dem selben Problem weiter zu helfen, hier ein kurzer Abschlussbericht. Die Arbeiten sind abgeschlossen. Dabei wurde im Wesentlichen das Umgesetzt, was hier hier vorgeschlagen wurde. Kabelverbindung mit Scotchlock-Verbindern (Arbeitsaufwand von nur wenigen Sekunden und auch für jemanden wie mich ohne Löterfahrung einfach umsetzbar). Oben TAE/RJ45 Kombidose, schaut sauber aus. Funktioniert alles einwandfrei, am Speedport kommt die vom Vertrag vorgesehene Bandbreite voll an; ein Geschwindikeitsverlust während des Telefonierens ist nicht messbar.

Schön dass die Lösung so gut funktioniert, und vielen Dank fürs Feedback!