Trotz Versprechungen und dem Ehrenwort der Telekom werden plötzlich 150 Haushalte (!) in 4 umliegenden Dörfern nicht angeschlossen

Gelöst

Liebe Community,

 

ich möchte Euch hier etwas Unglaubliches berichten und hoffe auf eine zündende Idee.

 

Die Sachlage:

Die Telekom versprach nicht nur, nein, sie gab ihr Ehrenwort (und das mehrfach vor insgesamt 450 Teilnehmern an drei Informationsabenden), dass alle Haushalte in den drei umliegenden Dörfern inkl. unserem endlich einen Breitnandanschluss bekommen sollen.

Nun teilte die Telekom letzten Dienstag mit, dass über 150 (!!!) Häuser nicht an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Ohne weitere Begründung. 

 

Der Verlauf:

Unser Ort hat erst seit 7 Jahren einen Breitbandanschluss eines privaten Anbieters, der das Telekom nutzt. Die Telekom bietet so etwas bei uns nicht an.

Leider ist die Geschwindigkeit max. 30MB/its und 30 GB Volumen pro Tag. Zu wenig für die heutige Zeit mit 4 Teilnehmern im Haushalt.

Da die Verbindung über viele Kilometer über Funk kommt und erst die letzten paar Kilometer in das Bodenkabel eingespeist wird, kommt es zeitweise zu massiven Störungen. Besonders bei Regen, starkem Wind usw.

Nur Teile in unserem Ort haben Handyempfang. Wir selber haben nahezu keinen Handyempfang. LTE geht bei uns auch nicht, da sich unser Haus in einem Funkschatten befindet.

 

Seit Ende letzten Jahres soll unser Ort einen Breitbandanschluss von der Telekom bekommen. Der Anschlusstermin wurde mehrfach verschoben.

Im April 2019 war ich dann, wie ca. 150 andere Besucher auf einem Informationsabend der Telekom im Nachbarort (insgesamt fanden drei dieser Informationsabende statt).

Anwesend waren der Projektleiter der Telekom, Eine leitende Mitarbeiterin der Telekom, eine Mitarbeiterin vom zuständigen T-Center und die Führrungsriege der Verbandsgemeinde.

Der Projektleiter der Telekom erklärte unter anderem z.B. , dass jeder Hauhhalt einen VDSL Anschluss bekommen wird. Ein Glasfaseranschluss könne jeder für einen Selbstbehalt von 1000 Euro bekommen und das unser Ort spätestens zum 01.09.19 angeschlossen sei und sofort mit 250 MBit/s, statt mit 100 online gehen kann. Auf mehrere Nachfragen von Besuchern versprach das alles der Projektleiter mehrfach. Sogar sein Ehrenwort gab er "und da könne man sich drauf verlassen".

Am Ende der Veranstaltung hatte ich noch ein persönliches Gespräch mit dem Projektleiter (dem ein leitender Mitarbeiter der Verbandsgemeinde beiwohnte). Der Projktleiter erklärte mir, dass ich gefahrlos zum 09.11.19 meinen Vertrag bei dem privaten Anbieter kündigen kann. Ab dem 10.11.19 werde ich einen schnellen Breitbandanschluss bei der Telekom haben, dafür würde er mir sein Ehrenwort geben.

Die MItarbeiterin des T-Center erklärte mir darauf, dass ich ihr alle relevanten Unterlagen von meinem privaten Anbieter zumailen soll, dann würde sie für einen reibungslosen Verlauf die Kündigung übernehmen.

Nachdem ich ihr die Unterlagen zumailte bekam ich eine Mail von ihr, in der Stand das ich die Kündigung selber vornehmen solle, da sie die Kündigung noch nicht vertragsseitig eingeben könne. Das könne sie erst, wenn die Ports freigeschaltet sind.

 

Für mich waren diese beiden Aus-/Zusagen wie ein mündlicher Vorvertrag. Also kündigte ich selber.

 

Am 01.09.19 war weder unser Ort, noch der Nachbarort ans Breitbandnetz angeschlossen.

Eine Nachfrage bei der Verbandsgemeinde egab, dass sich der Anschluss wieder verzögerte. Jetzt auf Mitte Oktober, dieser Termin sei aber hinlänglich bestätigt. Da bekam ich Panik, dass ich ab 10.11.19 ohne Telefon und Internet dastehe.

Ich wandte mich per Mail an die zuständige Mitarbeiterin vom T-Center, die mir geraten hat selber meinen Vertrag zu kündigen. Diese antwortete aber nicht auf meine Mail.

Also wandte ich mich an den zuständigen T-Center und die Mitarbeiterin erklärte mir, dass der Anschlusstermin wahrscheinlich noch später und gar nicht mehr dieses  Jahr sei.

Das habe ich dann der Führung der Verbandsgemeinde mitgeteilt. Der Mitarbeiter war spachlos und wollte sich mit der Regionalleitung der Telekom auseinandersetzen.

 

Dann hörte ich länger nichts mehr von der Verbandsgemeinde.

 

Also rief ich wieder beim zuständigen T-Center durch und erkundigte mich nach dem Anschlusstermin.

Dieser sollte nun voraussichtlich Mitte Ende Januar sein.

Ich beschwerte mich und wollte eine Telefonnummer eines leitenden Telekom Mitarbeiters haben, um mich zu beschweren. Der Mitarbeiter des T-Centers erklärte mir, dass er mir keine Nummern herausgibt, da ich noch kein Telekomkunde sei. Beschwerden für Nicht-Telekomkunden seien nicht vorgesehen.

Ich erklärte ihm, dass ich dann für die Übergangszeit vom 01.11.19 bis zu Mitte Ende Januar 2020 dann erstmal einen Festnetzanschluss buchen werde, um nicht komplett ohne alles dazustehen.

Er erklärte mir, dass das nicht so einfach sei. Ich müsse vorbei kommen und einen Antrag ausfüllen, damit ein Techniker prüfen könne, ob dies überhaupt möglich sei, da die Telekom keine ISDN Anschlüsse mehr vergibt.

Ein Bekannter hier aus dem Ort steht tatsächlich seit der Kündigung ohne Festnetanschluss da, da die Telekom ihm keinen Festnetzanschluss mehr anbietet.

 

Dann rief ich letzten Dienstag bei der Gemeinde an und erfuhr, dass soeben eine Liste eintraf mit über 150 Grundstücken, die nicht an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Unser kompletter Straßenzug gehört dazu. Wir beide waren sprachlos. Eine Begründung blieb die Telekom schuldig.

 

Wir hatten jetzt so lange gewartet, hatten soviel Ärger und jetzt das!

 

Da sich nun plötzlich der Projektleiter der Telekom im Ruhestand befindet, gibt es noch keinen Ansprechpartner.

 

Grotesker Weise steht nur wenige Meter vor unserer Straßenmündung ein Anschlusskasten, vor dem ein frischverlegtes Glasfaserkabel aus dem Boden schaut. Und dennoch will man uns nicht anschliessen.

 

Der Bürgersteig unserer Straße wurde auch nicht für Kabelverlegungsarbeiten geöffnet, da es immer seitens der Telekom hieß das unsere Straße bereits Glasfaser liegen hat.

 

Etliche dieser 150 Hausbewohner wissen noch gar nicht, dass sie keinen Breitbandanschluss bekommen werden, da die Telekom noch nichts verlauten ließ.

Viele dieser Leute, denen ja ein Anschluss zum 01.09.19 versprochen wurde, haben ihren Vertrag bei dem privaten Anbieter bereits gekündigt.

Auf diese werden zusätzliche Kosten zukommen, da sie ihren Vertrag bei dem Privaten wieder neu abschliessen müssen.

Es ist also auch noch ein finanzieller Schaden entstanden.

 

Was ist nun zu tun?

Die hiesige Tageszeitung recherchiert dazu bereits.

Der MDR ist eingeschaltet.

Kennt jemand einen guten Anwalt, der sich mit so etwas auskennt? Deckungszusage der Rechtschutzversicherung liegt vor.

Die geschädigten Dörfer liegen zwischen Helmstedt und Magdeburg

 

Vielen Dank!

   

 

 

 

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG
Lösung
Telekom hilft Team
Hallo @Görgen,

hier die Stellungnahme unseres Ansprechpartners.

1.: Warum bekommen alle anderen ca. 2500 Haushalte in diesem Gebiet, in dem jetzt wohl plötzlich ein Mitbewerber der Telekom Vectoring angemeldet hat, schnelles Internet von der Telekom???

Weil der Zuschlag für Vectoring pro Multifunktionsgehäuse (MFG) einzeln vergeben wird. Pro Gehäuse kann Vectoring nur von einem Anbieter betrieben werden. In den anderen Gebieten der Verbandsgemeinde Obere Aller, die von der Telekom mit Vectoring versorgt werden, bekommen die übrigen 2.500 Haushalte Vectoring Bandbreiten von der Telekom.

2.: Warum wurden in den besagten Ortschaften nahezu überall neue Leitungen durch die Telekom verlegt, nur bei den 156 Haushalten, die kein schnelles Internet der Telekom bekommen sollen, nicht???

Auch dort wurden die Leitungen durch uns verlegt, die Vectoring-Vergabe bezieht sich nur auf die oben genannten Gehäuse und läuft separat ab, kann daher auch an einen anderen als den Anbieter erfolgen, der die Leitungen gebaut hat.

3.: Warum hat die Telekom vor den Informationsabenden keinen Antrag auf Vectoring gestellt? Es war doch klar, dass die Telekom Vectoring nutzen muss.
Ist es nicht das normale Procedere sich vorher etwas genehmigen zu lassen, wenn etwas unabdingbar für das anzubietende Produkt ist????

Hierzu haben @Stefan und auch @dude0815 oben erschöpfend geantwortet.

Viele Grüße
Anna Si.

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen  

du schriebst

 

Die MItarbeiterin des T-Center erklärte mir darauf, dass ich ihr alle relevanten Unterlagen von meinem privaten Anbieter zumailen soll, dann würde sie für einen reibungslosen Verlauf die Kündigung übernehmen.

Nachdem ich ihr die Unterlagen zumailte bekam ich eine Mail von ihr, in der Stand das ich die Kündigung selber vornehmen solle, da sie die Kündigung noch nicht vertragsseitig eingeben könne. Das könne sie erst, wenn die Ports freigeschaltet sind.

 

diese Person habe ich gemeint, wer auch immer dies Denn nun war

 

Nein, ich habe beides geschrieben. Ich schrieb, dass der Projektleiter in einem persönlichen Gespräch nach dem Informationsabend zu mir sagte, dass ich ruhig schon kündigen soll, damit ich nicht noch ein Jahr länger bei dem Privaten bleiben muss. Auf Nachfrage ob ich mich auch 100% darauf verlassen kann, hat er mir sein Ehrenwort gegeben. Er sagte, dass ich ab dem 10.11.19 einen Breitbandanschluss bei der Telekom haben werde. Darauf sagte ich ihm, dass ich jetzt kündigen werde (das alles vor Zeugen). Die Mitarbeiterin des T-Centers, die auch anwesend war erklärte, dass die Kündigungen über sie laufen sollen, damit ein nahtloser Übergang möglich ist und die Rufnummern überleitet werden können. Ich habe ihr noch am selben Tag alle relevanten Unterlagen zugemailt. Sie schrieb mir dann, dass sie mir empfiehlt selber zu kündigen, da sie die Kündigung vertragsseitig noch nicht eingenben kann.

Hatte ich aber so Eingangs auch geschrieben!


@Görgen  schrieb:

Na die machen sich das ja bunt zurecht.

Mein Bekannter hat jetzt aber dennoch kein Telefon mehr. Der private Anbieter konnte und kann ihn aus irgenwelchen Gründen nicht ans Netz nehmen und die Telekom kann ihn angeblich nicht wieder ans Netz nehmen.

Eine große Frage bleibt dennoch offen, wieso hat die Telekom nie kommuniziert, dass die Opal Anschlüsse außen vor sind (sofern es an den Opal Anschlüssen liegt)?! Das müssen die ja von Anfang an gewusst haben. Da kann man nicht argumentieren, dass habe sich kurzfristig ergeben.

150 Haushalte sind ungefähr 10%. Wieso wurde es also zig mal versprochen? Und wieso wurde unter diesen Umständen noch gesagt, dass man kündigen soll?

Das hat den Anschein von Vorsatz.

Schade, dass ich noch nicht das ganze Mosaik zusammensetzen kann, da mir noch Infos fehlen.

Aber mir wird immer klar, dass sich das Ganze mal ein Anwalt anschauen muss.

 

 


Das ist jetzt aber eine Aussage mit sehr vielen Unbekannten!

 


@Görgen  schrieb:

Aber mir wird immer klar, dass sich das Ganze mal ein Anwalt anschauen muss.



Genau, lass es dir halt von einem Anwalt erklären.

Vielleicht findet der die richtigen Worte. 

Stimmt!

Wie geschrieben fehlen mir noch Mosaikstückchen, um alles zusammenfügen zu können. Leider gibt es ja seitens der Telekom keine Infos mehr, seit der Projektleiter nicht mehr da ist.


@Stefan  schrieb:

du schriebst

 

Die MItarbeiterin des T-Center erklärte mir darauf, dass ich ihr alle relevanten Unterlagen von meinem privaten Anbieter zumailen soll, dann würde sie für einen reibungslosen Verlauf die Kündigung übernehmen.

Nachdem ich ihr die Unterlagen zumailte bekam ich eine Mail von ihr, in der Stand das ich die Kündigung selber vornehmen solle, da sie die Kündigung noch nicht vertragsseitig eingeben könne. Das könne sie erst, wenn die Ports freigeschaltet sind.

 

diese Person habe ich gemeint, wer auch immer dies Denn nun war

 


Und diese Aussage het dich nicht stutzig gemacht!?

 

Nein!

Das heißt für mich nur, dass sie in ihrem System derzeit noch nicht für mich kündigen kann.

Aber wenn mir der Projektleiter und der ist der Chef, der hat alle Fäden in der Hand und weiß was Phase ist, gegenüber 450 Leuten verspricht das unser Ort spätestens am 01.09. ans Netz geht und mir im persönlichen Gespräch sagt, dass ich ruhig kündigen solle und mir sein Ehrenwort gibt, ja, dann glaube ich das. Zumal ich bin nicht der Einzige.

Ihr arbeitet bei der Telekom, ober habt zumindest viel Erfahrung damit, wie es scheint. Ich aber nicht! Keiner von uns! Meine Nachbarn hätten so etwas für nicht möglich gehalten. Für uns war die Sache klar.

wir drehen uns im Kreis und sollten es hier beenden.

 

 

Ich arbeite nicht bei oder für die Telekom

Hier arbeitet niemand bei der Telekom, wir sind alles nur Kunden.

Aber trotzdem:

Wenn sich vor mich jemand stellt und irgendwie meint er kann genau sagen wann und wo etwas geht (vor allem wenn es sich um so ein Projekt handelt) dann verlasse ich mich nicht darauf sondern möchte so etwas schriftlich haben.

 

Nochmals als Beispiel:

Wie oft wurde schon gesagt wann der BER fertig ist? Der Projektleiter kann nicht wissen wann es fertig ist, das ist einfach Fakt. Würde er es wissen dann könnte er sicherlich auch die Lottozahlen vorraussagen.

@der_Lutz:

 

Na das hört sich ja an!

Soll ich nach dem Ganzen gar nichts machen und nur abnicken?

 

 


@Görgen  schrieb:

Aber wenn mir der Projektleiter und der ist der Chef, der hat alle Fäden in der Hand und weiß was Phase ist,


Wer glaubt dass ein Projektleiter ein Projekt leitet denkt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.

@Görgen 

Nachdem sich der Kreis nun geschlossen hat und ich keine Lust habe, noch eine Runde mitzufahren, steige ich hier aus.

Letzlich willst du ja keine Argumente hören, sondern nur deine Meinung bestätigt haben.

Tschüß und schönes WE...


@Görgen  schrieb:

@der_Lutz:

 

Na das hört sich ja an!

Soll ich nach dem Ganzen gar nichts machen und nur abnicken?


Das ist alles deine Entscheidung was du wie machst, auch der Weg zum Anwalt ist dir völlig freigestellt.

 

Ich sehe zwar keinerlei Handhabe die du hast aber das ist nur meine persönliche Meinung an Hand der von dir hier gegebnen Informationen.

 

 

Telekom hilft Team
Hallo @Görgen heute habe ich eine Rückmeldung von der zuständigen Abteilung erhalten.

Ein Mitbewerber der Telekom hat in den genannten Orten bei der Bundesnetzagentur Vectoring angemeldet. Daher sind uns die Hände per Gesetz gebunden und wir haben keine Chance, dort Vectoring auszubauen. Kunden, die Vectoring-Geschwindigkeiten wünschen, können diese nicht bei der Telekom bekommen. Es handelt sich um etwa 150 Haushalte in den genannten Kommunen. Kunden, die bei der Telekom bleiben wollen, können Geschwindigkeiten bis zu 16 MBit/s buchen. Sie erkennen daran, dass die Telekom dort ausgebaut hat, denn vorher ging in den genannten Orten nicht einmal DSL. Zum Zeitpunkt der Informationsveranstaltung im Frühjahr war uns nicht bekannt, dass dort ein Mitbewerber Vectoring beantragen würde. Wir waren damals davon ausgegangen, dass wir dort auch Vectoring ausbauen werden.

Liebe Grüße Anne W.

Vielen Dank für die Antwort!

 

Dennoch bleiben drei wesentliche Fragen offen:

 

1.: Warum bekommen alle anderen ca. 2500 Haushalte in diesem Gebiet, in dem jetzt wohl plötzlich ein Mitbewerber der Telekom Vectoring angemeldet hat, schnelles Internet von der Telekom???

 

2.: Warum wurden in den besagten Ortschaften nahezu überall neue Leitungen durch die Telekom verlegt, nur bei den 156 Haushalten, die kein schnelles Internet der Telekom bekommen sollen, nicht???

 

3.: Warum hat die Telekom vor den Informationsabenden keinen Antrag auf Vectoring gestellt? Es war doch klar, dass die Telekom Vectoring nutzen muss.

Ist es nicht das normale Procedere sich vorher etwas genehmigen zu lassen, wenn etwas unabdingbar für das anzubietende Produkt ist????

 

1. Die 150 Haushalte hängen dann wohl zwangsläufig an einem anderen Verweigerkabel. 

2. Man legt keine Kabel, wenn man dann darüber nichts anbieten darf.

3. Die Vergabe von Vectoring ist ein Bieterwettstreit - mal gewinnt man, mal verliert man. Und es wurde ja geschreiben, dass davon ausgegangen wurde, dass man diesen Zuschlag bekommt. So musst du nun einfach beim Mitbewerber beauftragen - ausgeaut wurde ja

 

 

 


@Stefan  schrieb:

1. Die 150 Haushalte hängen dann wohl zwangsläufig an einem anderen Verweigerkabel. 


Aha, so heisst das also, wenn die Telekom nicht "schneller" schalten kann, obwohl sie es versprochen hat..

Dieser Fachbegriff ist mir bisher noch nicht untergekommen ;-}

Passt hier aber wunderbar.

 

 

@Görgen
Die Fragen habe ich erneut an unser Ansprechpartner weitergeleitet, um Stellung zu beziehen. Ich melde mich hier wieder, sobald ich Informationen erhalte.

Gruß Jacqueline G.

@Görgen  schrieb:

Vielen Dank für die Antwort!

 

Dennoch bleiben drei wesentliche Fragen offen:

 

1.: Warum bekommen alle anderen ca. 2500 Haushalte in diesem Gebiet, in dem jetzt wohl plötzlich ein Mitbewerber der Telekom Vectoring angemeldet hat, schnelles Internet von der Telekom???

 

Wenn die anderen Haushalte von der Telekom Vectoring bekommen können, dann hat sie offenbar das Recht, die anderen Kabelverzweiger (KVz) zu überbauen.

 

Bei einem FTTC-Ausbau werden Glasfaser zu den KVz gelegt, und dort (oder in der Nähe) ein größerer Technikschrank aufgebaut, in dem die VDSL-Technik eingebaut wird. Bei Einsatz von Vectoring (und Supervectoring) gilt: aus technischen Gründen kann nur ein Anbieter pro KVz seine eigene Technik nutzen.

 

Deswegen wurde vor etwa 5 Jahren von der Bundesnetzagentur folgendes Prozedere festgelegt: Anbieter (Telekom oder Konkurrenten) können für die einzelnen KVz einen Vectoring-Ausbau anmelden. Wer zuerst kommt, erhält das exklusive Recht, den entsprechenden KVz auszubauen, und zwar innerhalb der nächsten 12 Monate. Geschieht das nicht, kann der KVz danach wieder freigegeben werden, und ein anderer Anbieter kann den Zuschlag bekommen.

 

Bei Euch im Ort hat offensichtlich MDDSL den einen (oder die zwei?) KVz für Vectoring reserviert, die für die betroffenen 156 Haushalte zuständig sind. Deswegen kann die Telekom dort (zumindest erstmal) nichts machen. MDDSL muss jetzt allerdings seinerseits ausbauen, und schnelles Internet anbieten. 

 

 

3.: Warum hat die Telekom vor den Informationsabenden keinen Antrag auf Vectoring gestellt? Es war doch klar, dass die Telekom Vectoring nutzen muss.

Ist es nicht das normale Procedere sich vorher etwas genehmigen zu lassen, wenn etwas unabdingbar für das anzubietende Produkt ist????

 


Ja, das ist eigentlich üblich. Deswegen wurden in den letzten 5 Jahren Ausbaupläne normalerweise maximal 12 Monate vor (geplantem) Fertigstellungstermin bekannt gegeben, wenn die benötigten KVz "gesichert" waren. Vorher war offiziell "kein Ausbau geplant".

 

Letztendlich muss man festhalten: Den Ausbau zu versprechen war sicher ein Fehler des betreffenden Mitarbeiters. Er hätte zumindest darauf hinweisen müssen, dass es bestimmte Randbedingungen gibt. Aber es ist eben auch so, dass es nicht daran scheitert, dass die Telekom nicht anbieten will, sondern dass sie nicht mehr anbieten darf. Zumindest gibt es jetzt ja einen anderen Anbieter, der einen Ausbau versprochen hat (und auch die notwendigen Berechtigungen hat).

Lösung
Telekom hilft Team
Hallo @Görgen,

hier die Stellungnahme unseres Ansprechpartners.

1.: Warum bekommen alle anderen ca. 2500 Haushalte in diesem Gebiet, in dem jetzt wohl plötzlich ein Mitbewerber der Telekom Vectoring angemeldet hat, schnelles Internet von der Telekom???

Weil der Zuschlag für Vectoring pro Multifunktionsgehäuse (MFG) einzeln vergeben wird. Pro Gehäuse kann Vectoring nur von einem Anbieter betrieben werden. In den anderen Gebieten der Verbandsgemeinde Obere Aller, die von der Telekom mit Vectoring versorgt werden, bekommen die übrigen 2.500 Haushalte Vectoring Bandbreiten von der Telekom.

2.: Warum wurden in den besagten Ortschaften nahezu überall neue Leitungen durch die Telekom verlegt, nur bei den 156 Haushalten, die kein schnelles Internet der Telekom bekommen sollen, nicht???

Auch dort wurden die Leitungen durch uns verlegt, die Vectoring-Vergabe bezieht sich nur auf die oben genannten Gehäuse und läuft separat ab, kann daher auch an einen anderen als den Anbieter erfolgen, der die Leitungen gebaut hat.

3.: Warum hat die Telekom vor den Informationsabenden keinen Antrag auf Vectoring gestellt? Es war doch klar, dass die Telekom Vectoring nutzen muss.
Ist es nicht das normale Procedere sich vorher etwas genehmigen zu lassen, wenn etwas unabdingbar für das anzubietende Produkt ist????

Hierzu haben @Stefan und auch @dude0815 oben erschöpfend geantwortet.

Viele Grüße
Anna Si.

Hallo,
die Telekom hat sich doch ca. 2010 nicht an den Ausschreibungen beteiligt. So hat MDDSL den Zuschlag und die Fördergelder bekommen.
Das MDDSL Signal gelangt über Richtfunk in die Orte. Wird von dort über Glasfaser in die KVZ der MDDSL geführt. Von hier zu den KVZ der Telekom. In einzelnen Fällen wurden auch Leerrohre, von den KVZ der MDDSL, zu den Teilnehmern verleg und Kabel eingeblasen.
MDDSL hat das Telekomnetz überbaut. Sie benutzen die sogenannte letzte Meile. Das geschah mit Genehmigung (Bundesnetz Agentur) der Telekom. MDDSL bedient sich in den KVZ der Telekom, der Anschlussleitungen (TAL) zu den Teilnehmern und speist dort das VDSL Signal ein. Das funktioniert seit 2012.
In der „Volksstimme“ vom 01.04.2019 (April-April) kündigt die Telekom Infoabende an.
Hier beginnen die eigentlichen Probleme, welche in den Beiträgen genannt wurden. Aus heutiger Sicht wurde das Blau vom Himmel versprochen. Der Projektleiter stand wohl neben dem Projekt, hatte schlichtweg von selbem keine Ahnung. Oder wie kann man vergessen das seit 2012, MDDSL Teile der Anschlussleitungen, in den KVZ der Telekom, benutzt.
Das Fazit, Monate lange Verzögerung in der Fertigstellung. 156 Haushalte, der Orte Harbke, Wefensleben, Belsdorf und Marienborn haben nichts vom viel angepriesenen Eigenausbau der Telekom.
Da MDDSL seit 2012 Kabel (TAL) der Telekom für Vectoring benutzt kann sich die Telekom nicht auf diese aufschalten. Denn es ist nur einem Anbieter möglich ein komplettes Kabel zu benutzen. Würde nur ein Adernpaar von einem anderen Vectoring Anbieter genutzt, käme es zu Störungen im gesamten Kabel.
In den vorherigen Beiträgen wurden noch andere Probleme genannt, die zum Teil jeder für sich selbst lösen muss, wie frühzeitig gekündigte Verträge usw.
Für die Glücklichen hat das Warten ja nun am 14.02.2020 ein Ende.
Es werden aber nur 50 Mbit/s im Download angeboten.
Nicht die versprochenen 100 Mbit/s beziehungsweise 250 Mbit/s.

Telekom hilft Team
Hallo @rotinom,

vielen Dank für deinen Beitrag. Zu diesem Thema haben meine Kollegen bereits ausführlich informiert, daher habe ich hier auch nichts neues hinzuzufügen.

Viele Grüße Türkan Ü.

Soweit gut zusammen gefasst 👍

Noch ein paar Ergänzungen:

 


@rotinom  schrieb:

Der Projektleiter stand wohl neben dem Projekt, hatte schlichtweg von selbem keine Ahnung. Oder wie kann man vergessen das seit 2012, MDDSL Teile der Anschlussleitungen, in den KVZ der Telekom, benutzt.


2012 gab es Vectoring noch nicht. Es wurde also VDSL ohne Vectoring verwendet. Dabei gilt nicht die "nur ein Anbieter pro Kabel Regel".

MDDSL muss also Vectoring erst später angemeldet und nachgerüstet haben. Wenn das erst nach der Veranstaltung 2014, oder kurz vor der Planung erfolgt ist, kann der Projektleiter davon nichts wissen.

 


@rotinom  schrieb:

Da MDDSL seit 2012 Kabel (TAL) der Telekom für Vectoring benutzt kann sich die Telekom nicht auf diese aufschalten. Denn es ist nur einem Anbieter möglich ein komplettes Kabel zu benutzen. Würde nur ein Adernpaar von einem anderen Vectoring Anbieter genutzt, käme es zu Störungen im gesamten Kabel.


Bei der Verwendung von Vectoring muss MDDSL Vorleistungsprodukte anbieten. Bei einer Zuführung über Funk wird die Telekom aber wahrscheinlich keine normalen Bitstreamprodukte in Anspruch nehmen.

Allerdings verpflichtet Vectoring zu einem Vorleistungsprodukte mit Übergabe am Standort der aktiven Technik (DSLAM). Theoretisch könnte die Telekom also eigene Glasfaserkabel zu den DSLAMs von MDDSL ziehen und dort Layer2 Vorleistungsprodukte nutzen.

Da dies aber bis jetzt nirgendwo so gemacht wird ist es sehr unwahrscheinlich.