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21.07.2022 11:48 Zuletzt bearbeitet:Der Artikel wurde aktualisiert von Schmidti
Ja, die älteren Leserinnen und Leser unter Euch werden sich noch an das Original-Zitat aus dem Titelsong der Band Queen zur Verfilmung der Comic-Reihe Flash Gordon erinnern. In den 80ern des letzten Jahrhunderts gingen Mann und Frau noch ins Kino, denn sie kannten kein WLAN, heute wird zu Zuhause per WLAN gestreamt, was das Zeug hält, egal ob MagentaTV, Netflix ...
Ja, WLAN ist heute für die drahtlose Kommunikation zu Hause oder an entsprechenden öffentlichen Hotspots nicht mehr wegzudenken. Smartphones, Tablets, Laptops, PCs, TVs, Smart Home Komponenten ... erhalten über WLAN den Zugriff auf das Internet und das Heimnetzwerk.
Allerdings hegen viele Menschen an das WLAN zu hohe Erwartungen - vor allem bezüglich der Reichweite, der Geschwindigkeit und der Störanfälligkeit. WLAN gehört aber für die staatlichen Stellen, die Genehmigungen für Funkanwendungen (Frequenznutzungen) erteilen, zu den sogenannten Short Range Devices (SRD). D. h., im Gegensatz zu systemrelevanten Funkanwendungen wie Radio-, TV-, Mobil-, Polizeifunk … muss die Sendeleistung sehr sehr niedrig sein und darf bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten.
Die Übersetzung für Short Range ist kurzer Bereich, das bedeutet, dass WLAN aufgrund der sehr geringen Sendeleistung grundsätzlich nur eine geringe Reichweite hat. Diese wird durch äußere Gegebenheiten wie wasserhaltige (Lehm-)Wände, Fußbodenheizungen, enge Stahl(beton)geflechte, Metalltüren (Feuerschutztüren, Türen von Kühl- und Gefrierschränken) ... weiter reduziert.
Ferner wird durch die häufig unüberlegte Aufstellung von WLAN Zugangspunkten (= Access Points oder kurz APs) nicht die gewünschte Reichweite erzielt. APs sind Router wie Speedports, FRITZ!Boxen, WLAN Repeater (häufig auch WLAN Verstärker genannt) und WLAN-Mesh-Komponenten wie die Speed Home WiFis und Speed Home WLANs der Telekom.
Wie der Name schon sagt, ist WLAN das Wireless Local Area Network, also das drahtlose lokale Heimnetzwerk. Drahtlos, weil wie bei einem Radio-, Fernseh- und Mobilfunksender die Informationen per Funk übertragen werden. Ja, aber warum steht dann der Speedport oder die FRITZ!Box im Keller, so dass im Dachgeschoss des Einfamilienhauses kein ausreichendes WLAN-Signal mehr zur Verfügung steht? Wahrscheinlich aus demselben Grund, warum die professionellen Sendebetreiber ihre Fernsehtürme, Radio- und Mobilfunk-Sendemasten lieber in der Tiefgarage statt auf einem Berg, Turm oder Mast anordnen.
Spaß beiseite, wie das Beispiel mit den Fernsehtürmen zeigt, werden Sendeantennen so angeordnet, dass das abgestrahlte Funksignal möglichst ungehindert an sein Ziel gelangen kann. Der WLAN-Router und seine evtl. zusätzlichen WLAN-Repeater oder WLAN-Mesh-Komponenten werden in der Wohnumgebung am besten in Kopfhöhe montiert. So wie frau und mann durch die eigene Wohnung gehen können, ohne sich ständig den Kopf zu stoßen, kann dann das WLAN-Funksignal möglichst ungestört das Smartphone, das Tablet, den PC, den Laptop, den Smart-TV … erreichen. Das WLAN-Signal wird nicht durch metallgefederte Polstermöbel, Waschmaschinen und Kühlschränke mit Metallverkleidungen … gedämpft.
Aufgrund der grundsätzlich geringen Reichweite eines WLAN-Signales gibt es einen weiteren wichtigen Punkt bei der Aufstellung eines WLAN Access Points zu beachten. Er sollte möglichst an dem Ort aufgestellt werden, wo der AP zu allen Geräten, die den WLAN-Zugang benötigen, einen möglichst kurzen Abstand hat. Also, der AP sollte weder im Keller noch in der hintersten Ecke der Wohnung des Hauses stehen, wo er optisch am wenigsten stört. Der AP ist möglichst zentral zu positionieren, damit der Abstand selbst zu den am entferntesten genutzten PCs, Laptops, Smartphones … möglichst gering ist.
Aber halt, werden sich viele denken, gerade das funktioniert aus wirklich wichtigen Gründen in meiner Wohnung, meinem Haus … leider nicht. Ja, was dann?
Wer den Kauf einer neuen Eigentumswohnung, eines neuen Einfamilienhauses plant, sollte schon im Vorfeld daran denken, unbedingt von einem gemeinsamen Ort aus in jeden Raum, in jedes Zimmer Ethernet-Kabel, sprich sogenannte LAN-Kabel mit entsprechenden Netzwerkdosen verlegen zu lassen.
Aber was hat das nun mit WLAN oder Mesh zu tun, mein Smartphone hat keinen Anschluss für ein LAN-Kabel? Ja, aber jeder Access Point und gerade auch die Mesh-Repeater können per LAN-Kabel mit dem Router, der Mesh-Basis verbunden werden und benötigen dann nicht die WLAN-Verbindung zur Mesh-Basis. Dann können sie auch an einem Ort aufgestellt werden, wo kein oder nur geringer WLAN-Empfang des Routers oder der Mesh-Basis gegeben ist.
In Wohnungsumgebungen, in denen noch keine LAN-Kabel Unterputz oder in Leerrohren verlegt wurden, kann als Alternative flaches weißes LAN-Kabel genutzt werden, das sich relativ „unsichtbar“ unter Teppichböden, unter Türen und an Wisch-/Bodenleisten verlegen lässt.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema Mesh. Mesh kommt wie fast alle Begriffe aus der Informationstechnologie (IT) aus dem Englischen und bedeutet Netz, Gewebe. Das WLAN wird „intelligent“ zum WLAN-Netz sprich Mesh erweitert, aufgebaut.
Was heißt das? Im Gegensatz zum klassischen WLAN-Repeater, mit dem der WLAN-Router ohne „nachzudenken“ das WLAN-Signal austauscht, wird im Mesh-WLAN per Kommunikation zwischen der Mesh-Basis und den einzelnen Mesh-Repeatern die bestmögliche Verbindungsstruktur (auch Topologie genannt) zwischen der Mesh-Basis und den Mesh-Repeatern ermittelt. Dabei wird zunächst versucht, dass sich alle Mesh-Repeater direkt mit der Mesh-Basis per WLAN verbinden, da eine Kettenbildung einzelner Mesh-Repeater (auch Daisy Chain genannt) die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Mesh-Basis und dem Endgerät deutlich reduziert. Da käme auch die o.g. Anbindung per LAN Kabel zum Vorteil, da dann das Kabel anstatt das WLAN für die Anbindung des Mesh-Repeaters genutzt wird.
Ein weiterer Vorteil der Kommunikation zwischen der Mesh-Basis und den Mesh-Repeatern ist, dass die Belegung, Nutzung der WLAN-Bänder durch Nachbarn … für die gesamte Wohnumgebung besser ermittelt und damit die Kanalwahl in den beiden Frequenzbändern des WLAN optimiert werden kann. Dabei wird jedem Endgerät auch das momentan für seinen Standort beste der beiden Frequenzbänder geführt, sofern das Endgerät diese als "Band Steering" bezeichnete Funktion untersützt.
Für die WLAN-Endgeräte bedeutet Mesh nicht nur eine bessere WLAN-Nutzung in der gesamten Wohnumgebung sondern zusätzlich den unterbrechungsfreien Standortwechsel. Mesh bietet das sogenannte „Seamless Handover“, das heißt, der Musik- oder Videostream bricht nicht ab, wenn das WLAN-Endgerät von der Mesh-Basis zum Mesh-Repeater und zu einem weiteren Mesh-Repeater wechselt.
Alle aktuellen Speedports, also die Smart 4- und die Pro-Familie unterstützen das Telekom Mesh in Verbindung mit den älteren Mesh-Repeatern Speed Home WiFi (Weiße Scheiben) und den aktuellen Speed Home WLAN (Schwarze Scheiben). Selbst der „betagte“ Speedport Smart 3 beherrscht das Telekom Mesh. In die aktuellen MagentaTV Boxen (Play) ist die Mesh-Technik der Speed Home WiFi integriert.
Wer einen älteren Speedport oder einen anderen Router nutzt, kann sowohl mit den Weißen als auch mit den Schwarzen Scheiben ein Mesh-System unabhängig vom Router aufbauen. Dann empfiehlt es sich, das WLAN des Routers abzuschalten oder zumindest andere WLAN-Kanäle im Router fest einzustellen, die nicht vom Mesh-System genutzt werden. Somit werden gegenseitige Störungen vermieden!
Die Einrichtung eines Telekom Mesh-Systems ist eigentlich „kinderleicht“, ja eigentlich, denn wer liest schon in Ruhe die Bedienanleitungen, ;-). Daher hier eine „kurze“ Anleitung, die die wesentlichen Punkte enthält:
Voraussetzung ist, dass die Weißen und Schwarzen Scheiben auf Werkseinstellungen zurückgesetzt sind. Dies ist in der Regel beim Neukauf oder Neumietung der Mesh-Komponenten der Fall. Ferner müssen sich die Mesh-Repeater in direkter Nähe zur Mesh-Basis (Speedport oder eine dafür vorgesehene Weiße oder Schwarze Scheibe) befinden.
Ganz wichtig noch, Frau und Mann sollten sich für das Einrichten des Mesh-Systems Zeit mitbringen sprich Geduld, es geht leider nicht in Sekunden, siehe dazu die beiden Tabellen am Ende des Beitrags.
Nun geht’s aber los: Einrichten eines Mesh-Systems
Speed Home WLAN bzw. Speed Home WiFi als Mesh-Basis einrichten
Wie schon geschrieben, es ist auch möglich, eine Weiße oder Schwarze Scheibe als Mesh-Basis zu verwenden. Dazu wird wie folgt vorgegangen:
Wiederum ist Voraussetzung, dass die Weiße oder Schwarze Scheibe auf Werkseinstellungen zurückgesetzt ist. Dies ist in der Regel beim Neukauf oder Neumietung der Mesh-Komponenten der Fall.
Getreu dem Sprichwort „Doppelt hält besser“, hier nochmal die wichtigsten Hinweise zum Aufbau des Mesh-Netzwerkes
Zusammenfassung: die wichtigsten Hinweise zum Aufbau des Mesh-Netzwerkes
Die Mesh-Repeater werden immer in direkter Nähe zur Mesh-Basis mit dieser per WPS verbunden, es darf dabei noch keine Verbindung per LAN-Kabel hergestellt sein!
Nach dem erfolgreichen Aufbau des Meshs wird im Konfigmenü der jeweiligen Mesh-Basis die Mesh-Topologie unter dem „Tretroller“-Symbol angezeigt:
Ungefähre Zeiten, mit denen bei der Einrichtung eines Meshs pro Mesh-Repeater zu rechnen ist
Die Zeiten wurden am Speedport Smart 4 Typ A als Mesh-Basis ermittelt.
Speed Home WLAN (Schwarze Scheibe, Firmware 010143.3.0.001.1) | ||
Zustandsänderungen | Leuchtbild der LEDs | Zeit (Minuten:Sekunden) |
Zurücksetzen auf Werkseinstellungen | obere LED leuchtet grün, untere LED (+) pulsiert grün | 0:55 |
Verbindung per WPS | obere LED leuchtet konstant grün | 0:55 |
Verbindung nach Neustart | obere LED leuchtet konstant grün | 1:45 |
Keine Verbindung nach Neustart | obere LED blinkt rot | 3:48 |
Speed Home WiFi (Weiße Scheibe, Firmware 010138.3.0.003.1) |
||
Zustandsänderungen | Leuchtbild der LEDs | Zeit (Minuten:Sekunden) |
Zurücksetzen auf Werkseinstellungen | Status-LED leuchtet konstant grün, Signal-LED blinkt grün, Mesh- und Repeater-LED leuchten nicht | 2:20 |
Verbindung per WPS | bis alle vier LEDs ständig grün leuchten | 3:30 |
Verbindung nach Neustart | alle vier LEDs leuchten ständig grün | 3:47 |
Keine Verbindung nach Neustart | alle vier LEDs blinken grün | 5:05 |
Achtung: Bis zur Anzeige der verbundenen Mesh-Repeater in der jeweiligen Mesh-Basis vergeht weitere Zeit!
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