Zwangskündigung wegen IP-Umstellung ohne Alternativen

Gelöst

Liebe Community,

 

wir haben seit mehr als 10 Jahren Ärger mit unserem Netz. Wir wohnen an einem Randgebiet und haben aufgrund einer Leitungsdämpfung von 63dB nur DSL2000. Jetzt will die Telekom auf IP-Telefonie umstellen, was mit der aktuellen Leitungsdämpfung jedoch nicht funktioniert. Der Lösungsvorschlag der Telekom; einfach das ganze Ort auf DSL-Light (384) herunter zu stufen und darüber dann Telefon UND Internet laufen zu lassen!!!
Seit der Ankündigung, dass wir umgestellt werden sollen, gibt es regelmäßig Krach! Die Telekom behauptet, Telefonieren und Surfen mit 384 kbyte/s sei "doch garkein Problem", wir hatten vor einem Jahr einen Techniker hier und der hat das getestet; Fazit: Weder Telefon noch Internet haben funktioniert! Angeblich hätten wir auch hier die Möglichkeit auf einen Hybridanschluss, also wieder den Telekomtechniker einbestellt; Fazit: KEIN LTE!!!
Jetzt will uns die Telekom zum 14.06. komplett abklemmen, Kabel gibt es hier nicht, kein LTE, keine andere Leitung.
Ich habe der Telekom mitgeteilt dass es eine Grundversorgung gibt (§78 Telekommunikationsgesetzes) und Internet ein Grundrecht darstellt (Urteil des Bundesgerichtshofes vom 24.01.2012 (III ZR 98/12)), ist ihnen herzlich egal.

Zusammenfassung:
Komplettausfall von Telefon und Internet ohne Alternativen, Verletzung der Grundversorgung sowie eines BGH-Urteils, hat jemand Rat?

Bei unseren Nachbarn wurde die Kündigung auf März 2018 aufgeschoben, es besteht also keine technische Notwendigkeit dafür, wir sind Kunde bei der Deutschen Telekom seit es heir Telefon gibt, eine derartige Behandlung ist eine Unverschämtheit!

Gruß Sebastian

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG
Lösung

Hi @Gelöschter Nutzer aber auch an euch andere, die mitgeholfen haben. Ich habe heute die Fritz!Box 7490 gekauft und sobald die da ist, schließe ich sie an (Kabel sind auch dabei). Ich werde dann die Leitungswerte posten und schauen, ob sich was geändert hat.

 

Ich habe heute auch einen Anruf vom Telekomshop in unserer Nähe erhalten, unser Dorf wird von der Kündigung ausgenommen, so wie es bei meinem Nachbarn gemacht wurde.
Der Plan ist, dass eine Person die Kündigungen mit einer Vollmacht verwaltet und diese aus dem System nimmt, sobald sie eingestellt werden. Daraufhin wird wahrscheinlich in zwei Wochen bis zwei Monaten eine neue Kündigung von der Telekom kommen, diese wird wieder herausgenommen, dann kommt wieder eine, die wird wieder storniert, bis unser Netz ausgebaut wurde. Ich darf jetzt also am Wochenende erstmal eine Vollmacht aufsetzen und Klinken putzen gehen, aber wenn das dann funktioniert, mach ich das gerne Zwinkernd

Das ist genau die Lösung, die wir uns erhofft haben, da beide Seiten gewinnen; wir stehen nicht ohne Internet und Telefon da und die Telekom hat trotz der Verlängerung keine Altverträge, die über den Wechsel auf IP-Telefonie hinaus gehen und behält zudem noch ihre Kunden, der Thread darf somit als gelöst betrachtet werden Zwinkernd

Was genau den Ausschlag gegeben hat wissen wir nicht, wir hatten ja nicht nur Kontakt zu unserem Bundestagsabgeordneten, der Bundesnetzagentur und dem Verbraucherschutz, anscheinend muss auch tatsächlich eine Grundversorgung mit Internet gestellt werden, ob das jetzt die Telekom leisten muss oder der Landkreis, kann ich nicht beantworten.

Aber wie ihr seht, kann auch das Unmögliche möglich gemacht werden, wenn man dran bleibt! Da jetzt unser Anliegen zentral verwaltet wird, brauchen sich die Teamies nicht mehr zu bemühen.

Wenn das jetzt klappt und die Telekom ihr Versprechen hält, bleibe ich nicht nur Kunde bei der Telekom, ich werde mich auch aktiv dafür einsetzen, dass unser Dorf bei der Telekom bleibt!

Vielen Dank nochmal an alle, die mitgeholfen haben, diese Mammutaufgabe zu lösen! Ein ganzes Dorf Aufschub von einer systembedingten Kündigung zu gewähren und dann noch den Netzausbau vorzuziehen war nicht leicht!

Gruß Sebastian

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen  

Gut, das es (noch) läuft, ist ja auch 'ne Fritte @Sebastian_F. Aber sonst wird es wirklich höchste Zeit fürn Ausbau, grauenvolle Geschwindigkeit.

Guten Morgen zusammen,

wie versprochen ein kleines Update:

Am 13.06.2017 hätten wir zwangsgekündigt werden sollen bzw. die Umstellung auf IP-Telefonie mit DSL-Light erfolgen sollen.

Aktuell sind wir noch auf unserem alten Vertrag, die Kündigung wurde aufgeschoben und es funktioniert alles wie gehabt (siehe Ahnahg).
Wie vor 30 Seiten schon erwähnt, wurde "lediglich" für meinen Nachbarn und uns die Kündigung aus dem System genommen, ein Klick, hat keine 5 Minuten gedauert, alle sind glücklich!
Wir hatten jetzt fast ein Jahr Stress und Krieg wegen einer solchen Kleinigkeit, obwohl anscheinend alle wussten, dass uns das Internet nicht einfach so abgeklemmt werden darf, hat jeder versucht, es darauf ankommen zu lassen, ist mir einfach unverständlich.

Aktuell warten wir noch auf Rückmeldung von der Telekom bezüglich des versprochenen Ausbaus, der noch 2017 abgeschlossen werden soll, aber jetzt haben wir erstmal wieder etwas Luft Fröhlich
Gruß Sebastian

@Sebastian_F


@Sebastian_F schrieb:
dass uns das Internet nicht einfach so abgeklemmt werden darf

An der Stelle irrst Du insofern, als Du in Deutschland keinerlei Rechtsanspruch auf einen DSL-Zugang hast. Deshalb darf die Telekom Dir ja auch kündigen. Was überaupt eine von Dir so genannte "Zwangs"kündigung sein soll... das von der Telekom war einfach eine ganz normale fristgerechte reguläre Kündigung. 

 

Richtig liegst Du dagegen mit der Aussage dann, wenn Du sie auf einen rein analogen Telefonanschluss beziehst. Aber den hast Du ja nicht. Den rein analogen Telefonanschluss (wie auch immer der realisiert wird, klassisch oder über IP) dürfte die Telekom Dir nicht so einfach kündigen.

 

Insofern sei froh, dass die Telekom da ausnahmsweise so freundlich und kulant war auch wenn es Dich einige Überzeugungsarbeit gekostet hat.

@muc80337_2 hallo,

nein da widerspreche ich ganz klar. Wir haben uns die letzten Monate intensiv mit der Rechtslage auseinander gesetzt und wir haben einen Rechtsanspruch auf ein funktionierendes Internet durch einen ortsfesten Zugang (siehe Seite 1 der Diskussion, da findest du 3 Quellenangaben).
Natürlich muss das nicht DSL sein, aber da sich die Telekom hier die Verträge unter den Nagel gerissen hat und es keine Alternativen gibt, läuft es wohl auf DSL hinaus.
Die ganze Geschichte wäre auch im Leben nie so hoch gekocht, wenn die Kündigung einfach bis zum Ausbau aufgeschoben worden wäre und dass das wirklich relativ einfach zu bewerkstelligen ist (mit etwas gutem Willen von der Telekom) haben wir ja jetzt bewiesen.

Desweiteren verweise ich auf die Digitale Agenda: https://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Jahresbericht_2013_2014/03_Deutschlands-Zukunft/1...

"Ziel der Digitalen Agenda ist es, bis 2018 alle Haushalte über einen schnellem Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde auszustatten. ... Die Bundesregierung leistet dort Unterstützung, wo sich der Breitbandausbau für Privatunternehmen nicht rechnet."

Das ist dieser ominöse "Topf" von dem ich gesprochen habe, in dem Geld für Regionen wie uns vorhanden ist.

Gruß Sebastian


@Sebastian_F schrieb:
aber da sich die Telekom hier die Verträge unter den Nagel gerissen hat und es keine Alternativen gibt, läuft es wohl auf DSL hinaus.

Diesen Satz musst Du mir mal erklären. Wie hat sich die Telekom welche Verträge unter den Nagel gerissen?

 

Gruß Ulrich

@UlrichZ hallo,


http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/vectoring-plaene-der-telekom-verbaende-schreiben-an-altma...

 

https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article137677982/Breitbandausbau-der-Telekom-erzuernt-die-Kon...

 

http://www.zdnet.de/88195412/wettbewerber-werfen-telekom-behinderung-des-breitbandausbaus-auf-dem-la...

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Breko-Verband-kreidet-der-Telekom-Behinderung-beim-VDSL-Ausb...

 

Was davon jetzt stimmt, kann ich natürlich nicht sagen. Würde mich jemand fragen, ob sich der Breitbandausbau in den ländlichen Bereichen schwierig gestaltet, müsste ich das mit ja beantworten. Soweit ich weiß hat zudem die Telekom hier alle Ausschreibungen erhalten...

@Sebastian_F: Was haben alle diese verlinkten Artikel mit Deinem jetzigen Telekom-Vertrag zu tun, den die Telekom kündigen wollte.

 

Außerdem vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Der in zwei oder sogar drei Artikeln von den Mitbewerbern kritisierte Vectoringausbau handelt vom Vectoring im Nahbereich, davon bist Du gar nicht betroffen, das hat mit Deiner Situation gar nichts zu tun!

 

Ich bin davon betroffen, da ich im Nahbereich keinen schnelleren Anschluss bekomme. Und wenn jetzt zeitnah die Bundesnetzagentur nach zähen Verhandlungen mit der Telekom und den Mitbewerbern endlich grünes Licht geben wird, bekomme ich dennoch zunächst kein Vectoring, weil im hiesigen HVT ein Mitbewerber eigene Technik hat und da bestehen für die Mitbewerber noch Übergangsfristen. Das ist übrigens alles im Internet öffentlich einsehbar. Zum Beispiele hier unter dem Vorgang BK3-16-117:

 

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Service-Funktionen/Beschlusskammern/Beschlusskammer3/BK3_11_Lauf...

 

Und klar, deine Vorurteile gegenüber der Telekom führen dann auch dazu, dass sich die Telekom (evtl. durch Schmiergelder - oder wie?) die Ausbauverträge in Deiner Region unter die Nägel gerissen hat! Das Mitbewerber wegen geringer Renditen nicht investieren und dann nur auf den fahrenden Zug aufspringen wollen, diese Möglichkeit gibt s gar nicht. Die Mitbewerber sind die Caritas, die Telekom der Erzabzockkapitalist.

 

Gruß Ulrich

 

 

@Sebastian_F


@Sebastian_F schrieb:

@muc80337_2 hallo,

nein da widerspreche ich ganz klar. Wir haben uns die letzten Monate intensiv mit der Rechtslage auseinander gesetzt


Nun, ich habe mich die letzten Jahre damit auseinander gesetzt.

Und ich sage Dir erneut, dass Du falsch liegst mit dem Anspruch auf DSL. Siehe Bundesnetzagentur:

"Das Angebot von breitbandigen Internetanschlüssen, wie z. B. DSL, VDSL, UMTS oder LTE unterliegt nach dem Telekommunikationsgesetz nicht den Vorgaben der Grundversorgung. Damit ist kein Anbieter verpflichtet, Endkunden mit einem breitbandigen Internetanschluss zu versorgen."

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Verbraucher/WeitereThemen/Grundver...

 

Aber Du liegst auch an anderen Stellen falsch. Du musst einfach mal lesen, was hinter Deiner wilden Linksammlung steht. Da steht so etwas wie

"Die Telekom behindert uns beim VDSL-Ausbau, den wir gerne machen möchten, weil sie da einfach als Konkurrent auftritt."

Und neuerdings wird geklagt über die Vectoringpläne - weil es da anders als bei VDSL tatsächlich so ist, dass nur ein einziger Anbieter unter Nutzung der verlegten Kupferkabel ausbauen kann.

Kupferkabel... niemand hindert einen Anbieter am Ausbau mit Glasfaser. Hier wo ich wohne nutzen sowohl Vodafone als auch die M-Net Glasfaser. Und M-Net nutzt nur die im Haus verlegten Leitungen der Telekom mit.

Wenn ein Anbieter ausbauen will, dann geht schon was...

 

Und das Ziel 50 Mbit/s für alle ist sowieso ein Politiker-Dummgeschwätz von gestern. Von vorgestern (2013) war das Dummgeschwätz einer CDU bzw. großen Koalition, dass es mit ihnen keinen Breitband-Universaldienst geben würde.

https://www.golem.de/news/cdu-kein-recht-auf-breitbandanschluss-mit-grosser-koalition-1311-102747.ht...

 

Bei meiner Schwester in einem 500-Seelen-Dorf gibt es immer noch kein DSL und da wird es auch 2018 kein DSL und kein VDSL geben. Und das ist nicht die einzige Ortschaft in Deutschland, wo das auch in 2018 so sein wird.

 

Der einzige Anspruch, den Du hast ist der auf einen analogen Anschluss weil nach Meinung der Obrigkeit ein 56k-Modem für einen funktionalen Internetzugang ausreicht.

 

Jetzt ist die Telekom Dir doch mit dem Kündigungstermin kulanterweise entgegengekommen - da könntest Du ja wenigstens aufhören, auf falscher Info basierend schlechte Stimmung zu verbreiten.

Bitte selbst mal lesen, was da steht. Dass wir keinen Anspruch auf einen breitbandigen Inernetanschluss haben wissen wir und das wurde bereits diskutiert, aber der Anschluss muss funktionieren. Und das Beispiel mit dem 56k Modem ist auch ausgelutscht, wir wissen beide, dass man damit 2017 kein funktionierendes Internet mehr hinbekommt. Ich meine auch was soll diese sinnlose Diskussion? Nur weil es prinzipiell möglich ist, technisch aber nicht funktioniert, entbindet mich das nicht von meiner Verpflichtung!
Was hat das mit "schlechter Laune verbreiten" zu tun? Wenn ich sage, dass hier 10 Jahre lang NIX in den Netzausbau investiert wurde und dann das Bisschen was man hat noch abgeklemmt werden soll? Würde ich dich gerne mal sehen, wenn du in so eine Situation kommst! Natürlich habe ich da schlechte Laune, das könnte ich niemandem verübeln!
Wie schon mehrfach festgestellt wurde, ist die Telekom nicht die Caritas. Die baut uns jetzt nicht aus, weil sie Verständnis für unsere Situation hat, sondern weil Geld vom Staat zur Verfügung gestellt wurde, weshalb die auch an der Ausschreibung teilgenommen haben.
Und das ist genau was ich die ganze Zeit sage; der Staat beschlißet die Digitale Agenda und verspricht, dass alle ausgebaut werden, er kann ja auch schlecht sagen "naja, bauen wir halt nur die Städte aus". Die Mieten in den Städten sind eh kaum noch bezahlbar, jetzt denkt doch mal bitte selbst nach, wie sich die Wohnsituation verschärfen würde, wenn die "Landeier" nicht ausgebaut werden. Ein Nachbarort von uns hatte die ganze Zeit überhaupt kein Internet, die wurden auch (ich glaube so 2013 rum) ausgebaut, weil da die Gesetze verabschiedet wurden, auf die ich die ganze Zeit beharre und siehe da, es ziehen wieder junge Leute hin. Deshalb sagt der Staat, gut, müssen wir alle ausbauen, wo es sich nicht rentiert, schießen wir eben etwas zu. Also erwartet bitte nicht von mir, dass ich der Telekom auf Knien danke, dass sie uns ausbaut. Ich bin dankbar, dass nach langen, zähen Verhandlungen unsere Kündigung bis zum Netzausbau aufgeschoben wurde, ganz ehrlich, finde ich super! Aber ich fände es besser wenn wir bei den Fakten bleiben und keinen Konzern glorifizieren, nur weil wir hier sein Forum nutzen.

Von meiner Seite her habe ich alles gesagt, wie ihr die Quellen auslegt ist eure Sache, aber der Erfolg gibt uns Recht. Unseren Bundestagsabgeordneten konnten wir zumindest überzeugen.

 

§78 des Telekommunikationsgesetzes:
" (1) Universaldienstleistungen sind ein Mindestangebot an Diensten für die Öffentlichkeit, für die eine bestimmte Qualität festgelegt ist und zu denen alle Endnutzer unabhängig von ihrem Wohn- oder Geschäftsort zu einem erschwinglichen Preis Zugang haben müssen und deren Erbringung für die Öffentlichkeit als Grundversorgung unabdingbar geworden ist.
(2) Als Universaldienstleistungen werden bestimmt: 
1. der Anschluss an ein öffentliches Telekommunikationsnetz an einem festen Standort, der Gespräche, Telefaxübertragungen und die Datenkommunikation mit Übertragungsraten ermöglicht, die für einen funktionalen Internetzugang ausreichen"
  
Urteil des Bundesgerichtshofes vom 24.01.2012 (III ZR 98/12):
"In seiner Entscheidung vom 24. 01. 2012 (III ZR 98/12) hat der Bundesgerichtshofs anerkannt, dass das Internet mittlerweile zur Grundversorgung des Einzelnen zähle. Unabhängig von einem konkret darlegbaren Schaden lasse sich allein aus der Nichtverfügbarkeit ein Schadensersatzanspruch begründen (eine ähnliche Bedeutung wurde bisher nur dem Kfz und dem herkömmlichen Telefonanschluss zugebilligt). Dieser Einordnung ist zuzustimmen, sichert der Zugang zum Internet – und nur um diesen kann es gehen – doch eine zeitgemäße, dem Stand der Zivilisation entsprechende Persönlichkeitsentfaltung.
 
Zuständigkeit der Bundesnetzagentur:
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen fördert in den regulierten Sektoren einen wirksamen Wettbewerb und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Sie schützt wichtige Verbraucherrechte und ist darüber hinaus zuständige Behörde nach dem Signaturgesetz (Qualifizierte elektronische Signatur) sowie Aufsichtsstelle für Vertrauensdiensteanbieter i.S. der Verordnung EU 910/2014 (eIDAS -Verordnung). Zudem ist die Bundesnetzagentur verantwortlich für die Umsetzung des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes.

Mein Gott - Du verstehst mich irgendwie überhaupt nicht.

 

  1. ich bin doch voll dafür, dass für den Universaldienst Internetzugang eine Mindestgeschwindigkeit von 50 Mbit/s festgeschrieben wird
  2. aber das ist noch nicht so
  3. "funktional" ist eine Auslegungssache - und für mich ist "funktional" auch nicht das, was die Obrigkeit da nach wie vor reininterpretiert
  4. aber "funktional" ist für die Obrigkeit nach wie vor analoge Geschwindigkeit
  5. "funktional" ist eine Sache, die im Prinzip heißt "man muss mit der Zeit gehen mit der Geschwindigkeit" - das, was Du ja auch verargumentierst entspricht voll und ganz meiner Einstellung
  6. aber trotzdem ist das aktuell nicht so
  7. um ein Recht auf etwas schneller als analog 56k zu haben muss man das nicht einfach nur fordern sondern juristisch durchsetzen - und da sehe ich bisher noch nirgendwo ein entsprechendes Urteil oder eine Vorgabe

Ein Grund weshalb ich in die Telekommunikation gegangen bin ist gerade weil ich die Autofahrerei und Pendlerei für unnötig empfinde.

Und außerdem wenn hierzulande nicht die große Mehrheit schnelle Internetzugänge hat, dann werden wir in Deutschland international einfach abgehängt bei im Internet tätigen internationalen Unternehmen. amazon, google, wie sie alle heißen - alles aus den Vereinigten Staaten.

 

"Diskriminierungsfrei" heißt in dem Zusammenhang übrigens nicht, dass Du nicht diskriminiert werden darfst als Endkunde - sondern dass der Anbieter nicht z.B. einen maxdome gegenüber einem netflix bevorzugen darf.


@muc80337_2 schrieb:

 

"Diskriminierungsfrei" heißt in dem Zusammenhang übrigens nicht, dass Du nicht diskriminiert werden darfst als Endkunde - sondern dass der Anbieter nicht z.B. einen maxdome gegenüber einem netflix bevorzugen darf.



Korrekt, und genau der Punkt könnte für die Telekom zum großen Thema werden, aber nicht für @Sebastian_F oder ähnliche Fälle sondern im Zusammenhang mit StreamOn.

@der_Lutz


@der_Lutz schrieb:

Korrekt, und genau der Punkt könnte für die Telekom zum großen Thema werden ... im Zusammenhang mit StreamOn.


Wir sind hier im Bereich Festnetz - das Thema StreamOn ist ein Mobilfunkthema. Aber ja, da läuft derzeit was.

Sich das Recht auf Internet schneller 56k einzuklagen, dürfte auch schwierig und teuer sein @muc80337_2. Zudem ergebnisoffen bei vollem Risiko. Ich kenn die Vorbehalte gegen Funk, aber sobald wenigstens einer der drei Netzbetreiber vor Ort mit mindestens HSPA versorgt, geht's los Fröhlich. Bei mir war zu DSL384 Zeiten E-Plus die Rettung, anfangs sogar ohne Funkdrossel, bis sie den Netzausbau fertig hatten.

Ich finde das echt problematisch. Um es auf einen Nenner runterzubrechen, ohne Internet geht heutzutage einfach nichts mehr. Nach dem "state of the internet Q4 2016 report" von akamai liegen wir auf Platz 25 hinter Rumänien, Bulgarien, der Tschechischen Republik usw.
Unsere 2MBit sind soweit ok, Millionen zu investieren um Haushalte von 50 auf 100MBit aufzustocken finde ich Blödsinn, wenn wir hier einen 16.000er Anschluss bekommen würden, wäre ich völlig zufrieden.
@muc80337_2 das ist genau das Problem was du ansprichst, ich brauche das Internet um zu arbeiten, mit 2MBit ist das sportlich, hätten sie uns auf IP umgeklemmt mit 384 abzüglich dem Telefon, keine Chance!
Da müsste der Gesetzgeber wirklich endlich mal nachbessern und ein "Existenzminimum" festlegen. Die Klausel "funktionierendes Internet" führt genau zu solchen Fällen dass man dann sagt, 56k "funktioniert doch", naja, bis es mal einer testet, aber der Prozess danach würde sich ziemlich in die Länge ziehen, dass es nicht funktioniert ist jedem klar.

Ich musste mir tatsächich eine Wohnung in der nächst größeren Stadt mieten, weil das letzte dreiviertel Jahr die Situation völlig unklar war. Die Wohnung kostet knappe 800 Euro im Monat und ist natürlich im Wohnungsmarkt nicht mehr verfügbar. Wirtschaftlich eigentlich absolut nicht zu rechtfertigen...

@Sebastian_F

Ich glaube mit deiner Forderung nach schnellem Internet als Grundversorgung rennst du bei den meisten offene Türen ein, nur solange unsere Regierung den aktuellen Kurs weiterfährt und die Kommunen ihr eigenes Süppchen kochen wird sich da nichts ändern.

 

Ich persönlich finde heute schon 16 MBit als zu wenig und schon gar nicht zukunftsorientiert.

Das kommt von einer Monopolstellung. Alle andere Anbieter mieten ihre  Anschlüsse eben bei dieser Telekom, die auch für die Unterhaltung der Leitungen zuständig ist. Und was macht die Bundesnetzagentur dagegen ? Nichts! Es wird Zeit, dass da Wettbewerb zugelassen wird, sonst bleibt Deutschland bezüglich Internet beim Schlusslicht auf der Welt. Auch wir haben Probleme mit unserem Festnetzanschluss. für das Internet haben wir uns so lange wie wir noch an unseren Vertrag läuft, beim Discounter einen Internetstik gekauft, der bei Ausfall der DSL-Verbindung automatisch sich einschaltet  (beides über Router geschaltet). Telefonie geht bei uns über Smartphone über den gleichen Anbieter wie beim Stik.  Hoffentlich bekommt die Telekom möglichst bald Mitbewerber. Da Dumme für uns, wegen den Problemen im Service haben wir unseren jetzigen Anbieter gekündigt und wechseln im Oktober 2018 wieder zur Telekom. Bei der Kündigung hatten wir diese massiven Probleme mit dem Leitungsanschluss noch nicht. Die traten erst  nach einem Gewitter auf.

Der Wettbewerb ist offen, theoretisch darf jeder sein eigenes Leitungsnetz verlegen.

Aber Deutschland sieht ja lieber zu, wie der Wettbewerb schrumpft und wird kaum Einwände oder Auflagen gegen die Fusion Vodafone/Liberty Global bringen. 


@xxxlRentner@  schrieb:

Das kommt von einer Monopolstellung. Alle andere Anbieter mieten ihre  Anschlüsse eben bei dieser Telekom, die auch für die Unterhaltung der Leitungen zuständig ist. Und was macht die Bundesnetzagentur dagegen ? Nichts! Es wird Zeit, dass da Wettbewerb zugelassen wird, 



Bevor man solche Parolen im Internet verbreitet sollte man sich über die tatsächliche und auch die Rechtslage informieren.

Deine Aussagen stimmen jedenfalls nicht mit der Realität überein.

So? Es entspricht aber leider unseren Erfahrungen. Momentan warten wir zum 4. Mal auf den Techniker der Telekom. Und wo bleibt er?

Übrigens: Wie hier an anderer Stelle bereits ausgeführt kümmert sich der Service der Telekom wohl kaum um eine Rechtslage. mir san mir.


@xxxlRentner@  schrieb:

So? Es entspricht aber leider unseren Erfahrungen. Momentan warten wir zum 4. Mal auf den Techniker der Telekom. Und wo bleibt er?

Übrigens: Wie hier an anderer Stelle bereits ausgeführt kümmert sich der Service der Telekom wohl kaum um eine Rechtslage. mir san mir.


Wenn ihr erst ab Oktober bei der Telekom seid, dann ist euer aktueller Anbieter zuständig für die Terminkoordination. Wenn der das nicht hinbekommt, ist es ja gut, dass ihr bald zur Telekom wechselt.