Daten sicher löschen

Telekom hilft Team

vor 7 Jahren

Im Normalfall setzt man alles daran, sich vor dem Verlust von Daten zu schützen: regelmäßige Backups, externe Festplatten an sicheren Orten lagern, zusätzliche Datensicherung in der Cloud. Wer jedoch seinen Computer verschenken oder verkaufen möchte, der tut gut daran, seine Datenträger vorher zu löschen. Das ist allerdings nicht ganz so simpel, wie man es sich gemeinhin vorstellt, da Betriebssysteme Daten schützen und nicht deren einfache Löschung –zufällig oder durch unerfahrene Nutzer – ermöglichen sollen.

 

Die Löschung einzelner Daten oder das normale Formatieren einer Festplatte reicht nicht aus. Ihre Dokumente könnten z.B. durch Datenrettungs- oder Wiederherstellungsprogramme rekonstruiert werden. Um dies zu verhindern, muss die Festplatte mehrfach überschrieben werden, wobei dies nur bei HDD-Festplatten funktioniert, Flash-Speicher (z.B. SSD-Festplatten) müssen anders gesäubert werden.

 

Sichere Datenlöschung von HDD-Platten

 

Wer schon einmal mit der Eingabeaufforderung gearbeitet hat, kann eine Festplatte auch mithilfe des Kommandozeilentools Diskpart gelöscht werden. Öffnen Sie in Windows 10 die PowerShell mit einem rechten Mausklick auf die Windows-Schaltfläche und wählen Windows PowerShell (Administrator). Anschließend den Befehl diskpart eingeben, um die Anwendung zu starten. Der Befehl list disk zeigt mir alle verfügbaren Datenträger an, die dann mittels select disk 1 (select disk 2, select disk 3 etc.) ausgewählt werden können. In der Eingabeaufforderung wird zur Bestätigung angezeigt, welcher Datenträger ausgewählt wurde. Um die Festplatte nun endgültig zu löschen, muss der Befehl clean all eingegeben werden. Diskpart überschreibt nun sämtliche Sektoren der Platte mit Nullen. Der gesamte Vorgang kann, je nach Größe der Festplatte, sehr lange dauern.

 

Sollten Sie mit der Eingabeaufforderung nicht vertraut sein, können Sie Daten auch mit Tools zur Löschung von Festplatten (wie etwa die ‚Freeware Darik’s Boot and Nuke’, ‚Sicher Löschen’ oder ‚Disk Wipe’) sicher entfernen.

 

Sollten Sie die Festplatte mit Ihrer aktuellen Windows-Installation löschen wollen, muss die entsprechende Festplatte entweder aus- und in Ihren (ggf. neuen) Rechner eingebaut und wie oben beschrieben gelöscht werden, oder Sie verwenden eines der erwähnten Programme, das nach dem Download von einer bootfähigen CD oder einem USB-Stick gestartet wird.

 

Die Vernichtung der Daten kann nach mehreren Standards erfolgen, z.B. nach dem deutschen VSITR oder dem US-amerikanischen DoD. Die Unterschiede liegen darin, wie oft und mit welchen Mustern die Daten überschrieben werden:

 

VSITR: sehr sicher, 7-faches Überschreiben, dauert sehr lange

DoD-5220.22-M (E): sicher, 3-faches Überschreiben, dauert lange

DoD-5220.22-M (ECE): sehr sicher, 7-faches Überschreiben, dauert sehr lange

 

Die oben genannten Verfahren können bei großen Datenträgern (>1 TB) u.U. länger als einen Tag dauern. In vielen Fällen steht die Dauer der Datenvernichtung nicht im Verhältnis zum Nutzen (bspw. zu erzielender Verkaufspreis), daher sollte auch die Datenvernichtung nach NSA-Standard in Erwägung gezogen werden, also physikalische Vernichtung.

 

Sichere Datenlöschung von SSD-Platten

 

Zwar können auch SSD-Platten mittels Kommandozeile sicher gelöscht werden, allerdings ist dies deutlich komplizierter und mühseliger als bei HDD-Platten. Deutlich einfacher ist hier die Nutzung von herstellereigenen Tools. SSDs sollten nicht mit den oben beschriebenen Programmen gelöscht werden, da die zuverlässige Löschung nicht garantiert werden kann. In den von vielen Herstellern per CD oder Download zur Verfügung gestellten Tools (z.B. ‚Samsung Magician’, ‚Intel Solid Drive Toolbox’ oder ‚Crucial Storage Executive’) findet sich der Löschbefehl ATA Secure Erase. Dieser überschreibt den Datenträger und versetzt ihn in den Werkzustand – was auch ein Mittel sein kann, langsamer gewordene SSDs wieder in ihren (fast) ursprünglichen Zustand zu versetzen (Vorsicht: die vorherige Datensicherung nicht vergessen!).

 

Sollte es kein herstellereigenes Tool für Ihre Festplatte geben, lohnt sich zunächst ein Blick in die UEFI-Konfiguration. In der Regel kann hier die SSD gelöscht werden. Sollte dieser Punkt nicht zur Verfügung stehen, kann auch das kostenfreie Live-Betriebssystem ‚Parted Magic’ verwendet werden, mit dem auch HDDs gelöscht werden können.

 

Folgende Artikel sind bislang in unserer Reihe rund um das Thema Sicherheit und Computer erschienen:

  

 

 

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