Hybrid-Anschluss - kaum noch Nutzung der LTE-Strecke
vor 6 Jahren
Da ich das Gefühl habe, dass ich mit dem anscheinend speziellen Problem keine Chance gegen Analyse-Scripte der Hotline-Mitarbeiter habe, probiere ich es hier im Forum.
Zum Setup:
Seit 3 Jahren nutzen wir den Hybrid-Anschluss der Telekom. Von Anfang an mit der Speedoption M und einer Außenantenne. Die Außenantenne ist auf Frequenzen zwischen 7xx und 9xx MHz ausgelegt, sprich primär für das 800er Band. Das bescherte uns in den vergangenen 3 Jahren auch einen RSRP von -86 bis -88 und einen RSRQ von -7.
Als Router kommt natürlich der Speedport Hybrid zum Einsatz. Da auf diesem der Easy-Support aktiviert ist, hat diese auch einen aktuellen Firmwarestand mit der Firmware vom Juni 2018. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es aktuell auch keine neuere.
Wir liegen schon recht nahe am Rand der 800-MHz LTE -Zelle (Cell ID = 25770496). Auch die DSL-Leitung ist mit 1,6 km (oberirdisch via Telefonmasten) recht weit vom KVZ/MFG entfernt. Vor 3 Jahren war die Vermittlung jedoch noch weiter entfernt, so dass es nur für die 2000er RAM-IP Variante gereicht hat. Vor vielen Monaten wurde jedoch ausgebaut und ein DSLAM rückte näher an uns heran (besagte 1,6km), so dass von den gebuchten 16Mbit immerhin knapp 14Mbit über DSL ankamen.
In der ganzen Zeit gab es nie Probleme mit der Bandbreite. Sporadische Speed-Tests ergaben immer Werte zwischen 30 und 50 Mbit. Es bestand nie Grund zur Klage.
Zum Problem:
Irgendwann in KW2 (ich bin mir gerade nicht mehr sicher, ob es der 8. oder 9. Januar war, fiel uns um die Mittagszeit auf, dass die Verbindung ins Netz extrem langsamer geworden ist. Die Tage vorher war davon noch nichts zu merken. Ein Speedtest ergab, dass der Download gerade einmal bei 4 Mbit und der Upload unter 1 Mbit lag.
Irgendetwas musste da faul sein.
Ein Anruf bei der Hotline ergab, dass wirklich irgendetwas nicht stimmte. Nach zwei Techniker-Besuchen (einer für Inhouse, der andere hat die Masten gemessen) stand auf jeden Fall schon einmal fest, dass es wohl auch ein Problem bei unserem internen Hausanschluss gibt.
An dieser Stelle war ich verwundert, weil 2 Jahre lang auch eine 2000er RAM-IP DSL-Leitung jeweils durch das LTE gepusht wurde, so dass die oben erwähnten Übertragungsraten zustande kamen. Die Hotliner wollten trotzdem erst einmal das Kabelproblem gelöst haben.
Das Problem habe ich gefunden. Tatsächlich hat uns ein Marder (oder sonstiges Nagetier mit Vorliebe für Kabel) eine Leitung auf dem Weg von der TAE1 zum Router angenagt. Ich habe die schadhafte Stelle ausgebessert und fortan lagen fast identische DSL-Verbindungswerte von knapp 14 Mbit an (brutto), egal ob ich den Router direkt in die TAE1 oder über die weitergeleitete Telefondose angeschlossen habe.
Trotz dieser Reparatur änderten sich die Speedtests nur im Rahmen der reparierten DSL-Leitung. Der Download stieg von 4MBit auf 12 Mbit (netto).
Immerhin hat mich das schon einmal so weit gebracht, dass man die Mobilfunker einen Blick auf den Mast (die Zelle) hat werfen lassen. Dadurch kam heraus, dass das 800-MHz Band in unserer Zelle stark belastet ist und derzeit kein Ausbau geplant ist. Man gab mir noch den Tipp, dass das 900er Band noch frei wäre. Aber der Speedport Hybrid kann mit dem 900er Band nicht umgehen, sondern erst der Speedport Pro, dessen Erscheinungstermin seit Dezember immer wieder verschoben wird.
Meine Idee war nun in Erfahrung zu bringen, wie es anderen Hybrid-Nutzern geht, welche in der gleichen Zelle (identische Cell ID = 25770496) ans LTE angeschlossen sind. Und was soll ich sagen? Die merken zwar auch, dass die Zelle zu gewissen Zeiten überlastet ist und die Raten sinken, aber mehrere Tests zu unterschiedlichen Zeiten liegen immer weit über dem, was die pure DSL-Leitung hergibt. Ein Bekannter (3km näher am Mast; mit 16MBit DSL) bekommt in der gleichen Zelle regelmäßig zwischen 30 und 50 MBit an seinem Speedport-Hybrid. Das kann er nur bekommen, wenn ordentlich Daten auch über das LTE fließen.
Unser direkter Nachbar (50m Entfernung) hat keine Außenantenne, nur 2MBit DSL (vermutlich noch nicht Aufstockung beantragt?), bekommt an seinem Speedport Hybrid immerhin 17 MBit im Download. Letzterer hat einen wesentlich schlechteren RSRP von -97.
Mit dem Router des Nachbarn habe ich heute einen Test gemacht. Ich habe mir das Teil inklusive seiner SIM ausgeliehen und an unsere Antenne angeschlossen. Der identische Speedport-Hybrid-Router, der 5 Minuten vorher beim Nachbarn noch 17 MBit erbracht hat (bei 2Mbit via DSL), hat bei uns (Unterschied: anderer DSL-Port [Baugruppe?], andere SIM, andere Zugangsdaten) nur noch 11 Mbit gebracht, genau wie unser eigener Router.
Daraus schlussfolgere ich natürlich, dass weder an unserem Router, noch an unserer SIM, noch an unserer inhouse-DSL-Verkabelung ein Problem liegen kann.
Vielmehr beschleicht mich das Gefühl, welches ich von Anfang an hatte, immer mehr, dass irgendetwas mit dem Bonding der beiden Schnittstellen (DSL-Kabel und LTE ) an unserem Anschluss nicht stimmt. Gehe ich in den „Engineer-Mode“ des Speedport-Hybrid, kann ich bei den beiden Interfaces (ppp256 = DSL; rmnet0 = LTE ) sehen, dass selbst bei großen Downloads/Uploads die Anzahl der „Out_Frames“ und „In_Frames“ auf dem LTE -Interface nur in homöopathischen Dosen gezählt wird.
Und ziehe ich den DSL-Stecker am Speedport ist sofort Schluss mit Internet. Egal ob ich unseren Speedport-Hybrid (mit unserer SIM) oder den Speedport vom Nachbarn mit seiner SIM an unserem DSL-Anschluss angeschlossen habe. Laut dem Interface Line-Status ist ein Verhältnis von ca. 3000 Pakete via DSL zu einem Paket via LTE (Im Hintergrund lief ein Download einer 1GB Datei).
Wie ich von einem der Servicetechniker die vor Ort waren erfahren habe, ist das MFG „neulich“ mit ein paar Baugruppen für das Vecotring (Supervectoring?) aufgerüstet worden. Ein Anruf bei der Hotline ergab, dass diese aktuell noch nicht buchbar wären. Ich stelle mir die Frage, ob vielleicht diese Baugruppen das Bonding eines Hybrid-Anschlusses dergestalt negativ beeinflussen, dass die Aufteilung der Daten zwischen DSL und LTE nicht mehr einwandfrei funktionieren?
Wie eingangs erwähnt bin ich über jede weitergehende Hilfe dankbar, die mich nicht zum wiederholten Male Sim-Karten oder DSL-Stecker ziehen liest, oder die mir sagt, dass die LTE -Zelle überlastet ist.
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Hy nabend un herzlich willkommen hier 💕🙂 @NCmind da würden mi mal die empfangswerte im Router interessieren
bitte mal hier mit dem gerätepassword einloggen un dann diese adresse hier aufrufen dann kommst du ufs hiddenmenü ...un das hier ohne imei un imsi hier reinmacha
hier gibt's noch ne tolle bebilderte Anleitung von @aluny dazu hier ne Anleitung
findest du im routerlog irgendwas auffälliges in Hinsicht auf dsl oder lte ...oder mehrere cell id s ...sin alle Bonding tunnels alle uf Up
hat dein router Die neuste Firmware druff bitte prüfen
Was für ne dsl wurde denn genau bestätigt
bitte ins routermenü einloggen un dann Das hier aufrufen dann kommst du an die dsl infos
bitte Au den unteren Teil mit den dsl Fehler un wann wurde denn der Router das letzte mal neugestartet 🙂...grüsle 🙂💕
10
Antwort
von
vor 6 Jahren
Der Nachbar hat mit seinem Hybrid-Router wesentlich schlechtere DSL-Fehlerraten - aber auch eine geringere DSL-Bandbreit (2MBit). Das bedeutet, dass die 80% Auslastung der DSL-Strecke schneller erreicht sind, als bei uns mit einer DSL-Leitung von knapp 14MBit.
Beim Nachbar wird also das LTE früher zugeschaltet als bei uns. Das zeigt sich eindeutig in seinen Speedtest-Werten, die (gemessen mit einem externen Speedtest, nicht t-online) ihn auf wenigstens 17 MBit bringen. Wie gesagt, eingebucht ist er ansonsten in der gleichen LTE -Zelle und im gleichen LTE -Band.
Dreh- und Angelpunkt beim Hybrid ist der HAAP. Dort werden beide Leitungen aggregiert. Meine Vermutung geht da hin, dass auch dort die Entscheidung getroffen wird, über welchen Weg das zu sendende Datenpaket zum Router geschickt wird. Dort wird es sicherlich eine Policy geben, welche nicht nur die 80% DSL-Leitungsauslastung berücksichtigt, sondern vermutlich auch DSL-Leitungskapazität, LTE -Zellauslastung und vermutlich noch einige "Späßchen" (bisheriges Gesamtübertragungsvolumen?) mehr. Falls dem so ist, könnte ich mir weiterhin vorstellen, dass diese Policy exakt in Verbindung mit unserem DSL-Anschluss dazu führt, dass am HAAP fast ausschließlich die DSL-Route genutzt wird, selbst wenn diese weit über 80% ausgelastet ist.
Kennt jemand die Policy, welche am HAAP zwecks Tunnelauswahl beim Hybrid-Anschluss seitens der Telekom gefahren wird? Und hat sich an dieser in den letzten Wochen vielleicht etwas geändert?
Antwort
von
vor 6 Jahren
Hallo @NCmind
Schön das Du immer viel und ausführlich schreibst, aber Deine selbst geposteten Probleme:
übergehst

Also hier bitte die Nutzerdaten geschützt im Profil hinterlegen => Profildaten , diese Daten sind nur für das Telekom hilft Team ersichtlich und nicht öffentlich. Speichern nicht vergessen - Danke !
Solltest Du weiterhin der Meinung sein das wäre nicht zielführend, so bin ich dann aber lieber raus und helfe denen die sich helfen lassen wollen
@Stefan D.
@Jonas J.
Gruß
Waage 1969
Antwort
von
vor 6 Jahren
Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
vor 6 Jahren
vielen Dank, dass Du Deine Problematik so detailliert ausgeführt hast.
Ich möchte gerne einen Blick auf Deinen Anschluss werfen. Hast Du kurz Zeit für ein Telefonat, sodass wir die Daten abgleichen können?
Viele Grüße,
Lin J.
14
Antwort
von
vor 6 Jahren
das hört sich klasse an. Ich drück die Daumen, dass es so positiv weitergeht.
Liebe Grüße Inga Kristina J.
Antwort
von
vor 6 Jahren
Nächstes Update:
Sieht immer noch gut aus. Ich habe den python speedtest-client via cronjob stündlich eine Messung machen und loggen lassen. Die Auswertung ist im beigefügten Bild zu sehen. Zu berücksichtigen ist der Umstand, dass der Speedtest nur parallel zum normalen Netzwerkverkehr stattfindet. Das bedeutet, dass die realen Werte an Werktagen zwischen 7 und 18 Uhr vermutlich um 2-6 Mbit (die externe "Grundlast" im Netzwerk höher liegen als angegeben. Wenn die Oberfläche des Speedport Hybrid nicht mit solch wiederlichem Javascript und Pseudo-Security zugepflastert wäre, und/oder ich mehr Zeit für solche Dinge hätte, könnte man das vermutlich halbwegs automatisch herausrechnen.
Aber mir ging es primär darum herauszufinden/zu dokumentieren, dass die LTE -Schnittstelle regelmäßig benutzt wird. Dafür taugt das Logfile erst einmal. Und um evtl. auftretende Probleme ohne persönliche Auswertung diagnostizieren zu können, fließt der Inhalt des stündlichen Bandbreitentests seit vorgestern automatisch in eine Munin-Datenbank mit automatisch grafischer Aufbereitung (Upload als +Y, Download als -Y [zu sehender "Aussetzer" im Bild kommt durch ein Problem im speedtest Netzwerk]).
Theorie der "PowerUser" ist wohl damit entgültig als Erklärung vom Tisch.
Schönes Wochenende wünscht euch allen Andreas!
Antwort
von
vor 6 Jahren
Prima, danke für das Feedback!
Viele Grüße Inga Kristina J.
Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
Uneingeloggter Nutzer
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von