S11E2 - Glasfaserausbau - Der kürzeste Weg ist nicht immer der beste

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vor 2 Jahren

In der aktuellen Folge unseres Digitalisierungs-Podcast "Digitalisierung. Einfach. Machen." haben wir zwei echte Glasfaser-Experten aus Bayern am Mikrofon. Es geht um Glasfasertechnik und den Ausbau und dazu sprechen wir mit Peter Roll, Fiber Head der Region Süd, sowie Markus Beckmann, Niederlassungsleiter Technik in der Region Süd. Die beiden nehmen uns mit in den Ausbau vor Ort und erzählen uns Wissenswertes über die Glasfasertechnik und den -ausbau.

 

Peter Roll und Markus BeckmannPeter Roll und Markus BeckmannEine Glasfaser ist ein sehr dünner Faden aus Glas, der in der Telekommunikation als Lichtwellenleiter bevorzugt für Highspeed-Internet verwendet wird. Daten werden dabei nahezu in Lichtgeschwindigkeit übertragen. Im Gegensatz zu den Kupferkabeln erfolgt dies jedoch nicht elektrisch, sondern optisch. So ist bei Glasfaseranschlüssen eine deutliche höhere Bandbreite für die Datenübertragung möglich. Der innere Kern der Glasfaser, der aus reinem Glas besteht, transportiert Informationen in Form von Lichtimpulsen. Der Kern wird von einem Mantel umschlossen, wodurch kein Licht austreten kann. Eine äußere Hülle aus Kunststoff schützt die sensible Leitung zusätzlich. Ein großer Vorteil von Glasfaser ist, dass große Datenmengen besonders schnell übertragen werden können. Sie ist äußerst leistungsfähig und ermöglicht das Surfen mit hohen Geschwindigkeiten. Außerdem bietet Glasfaser eine stabile Leistung und ist weniger anfällig für Störungen – und das selbst bei vielen Nutzern zur gleichen Zeit. Die neue Glasfasertechnologie ist außerdem ökologisch, da Glasfasernetze weniger Energie als Kupfernetze verbrauchen und keine elektromagnetische Strahlung erzeugen.

 

Insgesamt misst das Glasfasernetz der Telekom bereits über 700.000 km – damit könnte man die Erde über siebzehnmal umwickeln.

 

Um die Glasfaser möglichst schnell und einfach zu verlegen wurden verschiedene Verlegeverfahren entwickelt, die je nach Umgebung und Beschaffenheit des Bodens angewandt werden. Bis ausgebaut werden kann, müssen allerdings einige Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Ist die Genehmigung einmal da, werden die Ausbaugebiete oft erst einmal mit dem so genannten KI-Auto bzw. T-Car befahren. Diese Autos sind mit enorm viel Technik ausgestattet und machen Fotos und Videos der Umgebung, natürlich alles datenschutzkonform, um den bestmöglichen Weg für das Glasfaserkabel zu ermitteln. Der kürzeste Weg ist nämlich nicht immer der beste. Oft ist es einfacher die Glasfaser unter freie Wiesen zu verlegen, statt den Asphalt aufzureißen. Wie schnell ausgebaut werden kann, hängt stark von der Umgebung ab. Währen der Ausbau in der Stadt wesentlich aufwendiger ist, können auf dem Lang sogar mehrere Kilometer pro Tag verlegt werden.

 

Wie kann Glasfaser u. a. verlegt werden?

  • Es können bereits vorhandene Leerrohre genutzt werden, in die die Glasfaser einfach eingezogen werden kann
  • An oberirdischen Leitungen, wie Telefonmasten oder Stromleitungen. So können schnell viele Kilometer verlegt werden
  • Oft muss ganz neu gebaut werden: Dabei gibt es viele Möglichkeiten von Tiefbau mit offenem Graben bis hin zu geschlossenen Bauweisen, wie z. B. Spülbohrungen an Kreuzungen oder Bahnübergängen oder die Nutzung der Erdrakete.
  • Trenching, wie z. B. Löffeltrench. Dabei wird mit einer schmalen Baggerschaufel ein ca. 15 cm breiter Graben ausgehoben, aber auch beim normalen Trenching wird nur ein kleiner Schlitz in den Asphalt "gesägt". So bleiben Ausfahrten oder Parkplätze weiterhin nutzbar.

 

Der Bandbreitenbedarf verdoppelt sich ca. alle 2-3 Jahre, aber auch das ist für Glasfaser kein Problem. Glasfaser ist schnell, zukunftssicher und stabil - eben das Netz der Zukunft.

 

Hier findet ihr weitere Infos rund um den Glasfaserausbau:

 

   

Habt ihr schon einen Glasfaseranschluss oder wird bei euch gerade ausgebaut? Erzählt uns gerne von euren Erfahrungen.

 

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