Das kann Kinderschutzsoftware

vor 7 Jahren

Kinder und Jugendliche wachsen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Ein Leben ohne Smartphone oder Internet ist für sie schlicht nicht vorstellbar. Somit ist es wichtig, dass der Nachwuchs nach und nach die für das spätere Privat- und Berufsleben immer wichtiger werdende Medienkompetenz erlangt. Dabei handelt es sich um einen jahrelangen Prozess, bei dem die Kinder begleitet und an die für die jeweilige Altersstufe passenden Inhalte herangeführt werden. Ein Smartphone in die Schultüte zu packen, oder den Wechsel auf eine weiterführende Schule mit einem eigenen Laptop zu belohnen, funktioniert nicht. Durch einen Schubs ins kalte Wasser hat noch niemand Schwimmen gelernt.

 

In unserem Artikel „So surfen Kinder sicher“ haben wir darauf hingewiesen, wie wichtig die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern ist. Ein einfaches Verbot fördert weder Verständnis, wieso bestimmte Inhalte (noch) nicht geeignet sind, noch kann hundertprozentig davon ausgegangen werden, dass es eingehalten wird. Kinder und Jugendliche sind erfinderisch. Unter Windows 10 finden sich Möglichkeiten, z.B. die Online-Verweildauer oder den Zugang zu bestimmten Internetseiten zu kontrollieren und einzuschränken. Allerdings setzt dies voraus, dass man von den zu sperrenden Seiten Kenntnis hat. Da die Online-Welt jedoch zunehmend komplexer und umfangreicher wird, gleicht das einer dauerhaften Sisyphos-Aufgabe. Gute Dienste leistet hier speziell entwickelte Software zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.

 

Inhalte, von deren Existenz Eltern nichts wissen, können auch nicht gesperrt werden. Häufig werden Seiten, die nicht kindgerechte Inhalte anbieten, vom Nachwuchs nicht direkt angesteuert, sondern über Suchmaschinen gefunden. Die Sperrung bestimmter Seiten bietet somit nur einen Basisschutz und kann als flankierende Maßnahme zur laufenden Kommunikation mit den Kindern betrachtet werden.

 

Ausgewiesene Schutz-Software bietet zwar auch die Möglichkeit, den Zugang zu bestimmten Webseiten zu verwehren, geht aber noch weiter. Die aufgerufenen Seiten, Apps und Inhalte werden auf Schlagworte durchsucht, auf deren Basis der Zugang gewährt oder verwehrt wird. Die leistungsfähigsten Programme beschränken sich jedoch nicht nur auf einzelne Begriffe, sondern berücksichtigen deren Kontext – also etwa Satzbau, Logik oder Wortverknüpfungen. Das unabhängige IT-Security Institute „AV Test“ hat in einem Test 13 Kinderschutz-Software-Pakete getestet. Die Programme mussten über 7000 Seiten ausfiltern, die Inhalte zur Verfügung stellen, die für Kinder ungeeignet sind. Die Webseiten wurden in folgende Kategorien unterteilt:

 

- Pornographie
- Unterhaltungsspiele
- Dating & Treffs
- Illegaler Datentausch & Filesharing
- Shopping-Seiten
- Chat & Foren
- Glücksspiele
- Drogen, Alkohol, Tabak
- Extremismus & Rassismus
- Waffen, Munition, Gewalt

 

Nur ein kleiner Teil der getesteten Programme war in der Lage, Seiten aller Kategorien auszufiltern und keine Software schaffte es, 100% aller Seiten zu erkennen. Die Testergebnisse in der Kategorie Pornographie sind die besten, was sicherlich auch den relativ eindeutigen Schlagworten und Begriffskombinationen geschuldet ist.

 

Den Schwerpunkt legten die Tester auf die ersten vier Kategorien (Pornographie, Spiele, Dating & Treffs, Illegaler Datentausch & Filesharing). Dies seien Bereiche, die Kinder und Jugendliche am meisten interessieren und in denen ein besonderer Schutz nötig ist. Nur wenige Produkte waren in der Lage, Seiten aus allen vier Kategorien zuverlässig auszufiltern. In den anderen Kategorien fiel das Ergebnis besonders ernüchternd aus, z.T. wurden nur wenige Prozent der Seiten gefunden. Eltern, die auf der Suche nach einer geeigneten Schutz-Software sind, tun also gut daran, vorher genau zu definieren bzw. herauszufinden, welche Bereiche für den eigenen Nachwuchs besonders interessant sind und der Überprüfung bedürfen.

 

Wichtig ist zudem, dass die Programme die Möglichkeiten der Manipulation zu verhindern bzw. einzuschränken wissen. Kinder und Jugendliche, die mit digitalen Medien aufwachsen, sind oft deutlich versierter als ihre Eltern im Umgang mit deren technischen Möglichkeiten. Wie im richtigen Leben können Verbote im Cyberspace auch umgangen werden. So sollte ein Abschalten oder die Deinstallation der Software verhindert werden können, Webseiten, die über sog. Inkognito- oder private Fenster aufgerufen werden, sollten trotzdem gefiltert werden und auch der Einsatz von VPN Clients (mittels derer die eigene IP-Adresse verschleiert werden kann) sollte erkannt werden.

Professionelle Software zum Schutz Ihrer Kinder bietet – hinausgehend über die Filterung von Webseiten – meist noch weitere, je nach Anwendungsanforderungen, oft sehr nützliche Zusatzfunktionen:

 

  • Die Programme, die Ihr Kind benutzen darf, können beschränkt werden
  • Nutzung bestimmter sozialer Netzwerke kann überwacht werden
  • Nutzer können über die Nutzung mobiler Geräte geortet werden
  • Zeitlimits zur Nutzung von Computern und mobilen Geräten können festgelegt werden
  • Kommunikation kann verfolgt werden, um etwa Mobbing frühzeitig erkennen zu können
  • Wöchentliche oder monatliche Berichte über Onlineaktivitäten der Kinder erstellen
  • Virenschutz
  • Zugriff auf blockierte Webseiten kann durch Nutzer individuell angefragt werden

 

Wie zu Beginn schon angeklungen, ist der beste Weg zum kompetenten Umgang mit (Online-) Medien nicht nur eine angemessene Kontrolle, sondern eine aufmerksame Begleitung, die auf Kommunikation und Erklärung, statt ausschließlich auf Verbote setzt. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, sich für eine spezielle Kinderschutz-Software mit einem großen Leistungsumfang und optimaler Filterleistung zu entscheiden. Die Software kann individuell angepasst werden und wächst so mit Ihren Bedürfnissen und Ihren Kindern mit. Gemeinsam kann entschieden werden, welche Freiheiten erlaubt sind und welche (noch) beschnitten werden. Ziel sollte es sein, Kontrolle nach und nach durch Vertrauen zu ersetzen. So wächst im Optimalfall auch das Verantwortungsbewusstsein der nächsten Generation sog. digitaler Natives.

 

Folgende Artikel sind bislang in unserer Reihe rund um das Thema Sicherheit und Computer erschienen:

 

 

 

 

 

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