IP-Umstellung: Teil 3 - Anschlüsse ohne Internet und Sonderdienste
vor 8 Jahren
Im November 2016 haben wir auf Twitter eine Umfrage durchgeführt und wollten von euch wissen, zu welchen Themen der IP-Umstellung ihr euch nähere Infos wünscht. Im ersten Teil haben wir euch erklärt, was die Gründe für die Umstellung sind. Im zweiten Teil ging es um die technischen Details wie BNG . In diesem dritten und letzten Teil geht es wie gewünscht um Telefonanschlüsse ohne Internet.
Das können einmal Anschlüsse mit sogenannten Sonderdiensten wie Hausnotrufe, Alarmanlagen und EC-Cash sein, oder aber auch analoge Anschlüsse. Mit diesem Thema beginnen wir.
Was passiert mit reinen Telefonanschlüssen?
Es gibt noch Menschen, die den Telefonanschluss nur dafür nutzen, wofür er ursprünglich gedacht war: Zum Telefonieren.
Meistens sind es ältere Menschen, die ihr geliebtes analoges Telefon nicht hergeben möchten. Denn es funktioniert und genügt ihren Ansprüchen. Daher sehen sie auch keinen Grund darin, etwas am Anschluss zu verändern.
„Never change a running system“, sagt der neumodische Mensch in solchen Fällen. Damit ihr euer gewohntes Telefon weiterhin nutzen könnt, ohne die Geräte am Anschluss oder den Tarif ändern zu müssen, haben wir uns natürlich etwas einfallen lassen.
Die technische Lösung heißt: MSAN POTS
Was ist das?
Erst einmal zur Erklärung des Begriffs: Ein MSAN (Multi Service Access Node) ist ein technischer Knotenpunkt, der verschiedenste Telekommunikations-Services managed. POTS ist die Abkürzung für Plain Old Telephone Service und bezeichnet den analogen Telefonanschluss.
Laienhaft beschrieben ist MSAN POTS es ein elektronisches Bauteil, wie es auch in Rechnern, Laptops oder anderen technischen Geräten verbaut wird. In diesem Fall wird dieses Bauteil aber im MSAN verbaut und kann für bis zu 72 Kunden eingesetzt werden.
Was kann es?
Im MSAN eingebaut ist es eine Brücke von der alten Technik- in die neue IP Welt. Denn MSAN POTS kann alles, was der analoge Telefonanschluss an Möglichkeiten bietet, in die IP-Sprache übersetzen. Auch die bisher im analogen Netz mitgelieferte Netzspannung bleibt enthalten. Bedeutet also, dass bei einem Stromausfall die beim Kunden an der Telefondose angeschlossenen Geräte ohne eigenes Netzteil weiter funktionieren.
Was ist der Vorteil?
So bilden wir auf der letzten Meile zum Kunden den analogen Sprachanschluss nach und ihr könnt euer altes Telefon behalten. Ihr müsst euch auch keinen Router oder andere zusätzliche Geräte ins Haus holen. Sogar der bestehende Vertrag kann unverändert bleiben. Durch diese technische Lösung können wir im Hintergrund weiter an unserer Umstellung auf die IP-Technik arbeiten, ohne dass ein Kunde etwas dafür tun oder ändern muss. Sogar Sonderdienste wie Hausnotruf oder Aufzugnotruf können ohne Änderungen weiter genutzt werden. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Dass der Einsatz der MSAN POTS auch wirklich funktioniert, haben wir in den letzten Jahren vorab mehrfach an vielen Tausend Anschlüssen erfolgreich getestet. Pro Nacht können wir bis zu 9.000 Kunden umstellen.
Wer noch tiefergehende Informationen zu MSAN POTS und zum Ablauf unserer nächtlichen Umstellungen haben möchte, schaut sich das folgende Video an.
Mit dieser Methode können wir die meisten unserer analogen Anschlüsse umstellen. Anschlüsse in ausschließlich glasfaserversorgten Gebieten, für die es keine durchgängigen Kupferdoppeladern von der Vermittlungsstelle bis nach Hause gibt oder solche, die in Geschäftskunden-Rahmenverträgen eingebunden sind, können von dieser Lösung nicht profitieren. Hier ist ein Wechsel auf einen IP-Anschluss unumgänglich.
Für Kunden, die Telefonanschlüsse mit anderen Ausgangstarifen als Telefonanschluss (T-Net), Calltime/T-Net, Call Plus/T-Net, Call Start (4)/Standard, Call Basic/Standard und Call Comfort/Standard haben, ist zumindest der Wechsel auf einen anderen Vertrag erforderlich.
Was passiert mit den Sonderdiensten?
Sonderdienste sind Leistungen, die ihr bei einem anderen Dienstanbieter gebucht oder gekauft habt und an unserem Anschluss nutzt (z. B.Hausnotruf, Alarmanlage, Aufzugnotruf oder auch EC-Cash-Geräte). Ihr habt mit diesem Anbieter einen eigenständigen Vertrag und ist somit unabhängig von unserem. Sonderdienste liegen in der Verantwortung der jeweiligen Dienstanbieter.
Solltet ihr demnächst auf IP umgestellt werden und einen Sonderdienst nutzen, geht ihr bitte auf euren Dienstanbieter zu. Meist kann über ein kurzes Telefonat geklärt werden, ob beispielsweise das eingesetzte EC-Cash-Gerät weiter genutzt werden kann oder nicht.
Wir haben in unserem Testcenter (näheres im nächsten Abschnitt) einige Sonderdienste wie Hausnotruf und EC-Cash an Analoganschlüssen getestet, die auf Basis MSAN POTS umgestellt wurden, so wie im oberen Abschnitt beschrieben. Die bei uns durchgeführten Tests waren erfolgreich, die Dienste funktionierten grundsätzlich nach der Umstellung weiterhin. Da wir aber nicht alle am Markt befindliche Geräte testen, solltet ihr trotzdem bei eurem Dienstanbieter nachfragen.
Und wir haben noch mehr dazu beigetragen und lassen euch nicht im Regen stehen!
Wir haben uns vorab mit vielen Dienstanbietern, Herstellern und Verbänden in Verbindung gesetzt, um ihre Dienste und Anwendungen zu testen.
Dazu gibt es in Bonn ein Testcenter, in dem Hersteller von solchen Sonderdiensten an Testanschlüssen unter echten Bedingungen ihre Dienste ausprobieren können. Seid ihr Anbieter oder Hersteller von Sonderdiensten? Auf unserer Homepage könnt ihr mehr zu unserem Testcenter lesen und auch einen Wunschtermin vereinbaren. Im Video können Neugierige einen ersten Blick ins Testcenter werfen.
Passend dazu haben wir auch eine FAQ, in der wir einzelne Sonderdienste beschreiben und erklären, was für deren Weiternutzung nötig ist. Darunter findet ihr bei einigen Diensten auch Listen, auf denen zum Beispiel Hersteller von IP-fähigen Hausnotrufsystemen oder Gefahrenmeldeanlagen findet. Klickt euch mal durch!
Speziell für Geschäftskunden gibt es noch eine zusätzliche Übersichtsseite mit weiteren Sonderdiensten, zu denen wir jeweils nähere Informationen geben.
In dem Zusammenhang auch interessant: Kann ich mit dem IP-basierten Anschluss auch Faxe senden und empfangen?
Unsere Trilogie zur IP-Umstellung ist nun zu Ende. Die Umstellung schreitet im Hintergrund weiter voran. Die Hälfte unserer Kunden nutzt bereits unsere neue Technik, andere werden in den kommenden Monaten umgestellt.
Wir hoffen, wir konnten euch einen guten Einblick hinter unsere Kulissen geben und eure Fragen zum „Wie?“ und „Warum?“ klären.
Ihr habt noch Fragezeichen auf dem Kopf? Stellt uns eure Fragen gern hier im Blog!
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Kommentare
Mitwirkende (1)
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Autor
- A
Andreas__
vor 6 Jahren
Nein, 2. das hast Du falsch verstanden. Aber das wurde Dir ja bereits öfter erklärt.
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- R
RM_48
vor 6 Jahren
Interessanter Beitrag, weil gerade gestern jemand von der Telekom bei meinen Eltern angerufen hat bzgl. Umstellung auf IP. Hier wurde geasgt, dass MagentaZuhause S oder MagentaMobil XS die einzigen günstigsten Alternativen zum aktuell reinen Telefonascnluss ohne Internet etc. sei. Und wenn man sich nicht rechtzeitig drum kümmert es durchaus vorkommen kann, dass der Telefonanschluss seitens Telekom gekündigt und abgeschalten wird. Jetzt lese ich hier:
"bekommt ein Kunde mit einem reinen Telefontarif nichts anderes, als das, was er vorher genutzt wird. Die Umstellung erfolgt in der Regel nur in der Vermittlungsstelle. In Ausnahmefällen kann es sein, dass die Vermittlungsstelle noch nicht umgerüstet ist. Dann bekommen die Kunden tatsächlich einen Router nach Hause. Dieser wird kostenfrei gestellt und installiert."
Das ist in meinen Augen eine riesen Frechheit wo versucht wird, älteren Menschen Verträge aufzuschwatzen die nicht gebraucht werden.....also warten und garnichts tun, richtig?
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- S
siegl
vor 6 Jahren
Und noch ein Ausnahmefall! Die ja angeblich sehr selten vorkommen und sich doch jetzt sehr häufen. Ich hatte ja wenigstens noch das „Glück”, dass mir ein einfacher Telefonanschluss angeboten wurde. Und der müsste doch eigentlich immer gehen. Dank Sven Ö. könnte ich aktuell wenigstens an meinem Via-Funk-Tarif bleiben (natürlich nur mit einer Telefonnummer und nicht mit meinen 4 Nummern!). Und ja, ich habe seitens der Telekom die Kündigung meines bestehenden Via-Funk (Comfort - ISDN) schon bekommen.
ABER - jetzt hat sich eine neue Situation ergeben. Meine Stadt baut dieses Jahr ein eigenes Glasfasernetz, welches von der roten Konkurrenz betrieben wird. Tarife soll es Ende März geben. Mal sehen wie schnell der Ausbau jetzt voran geht.
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- JR
Jürgen Wo.
Telekom hilft Team
vor 6 Jahren
Hallo @RM_48
gern schauen wir für Sie bzw. für Ihre Eltern nach, welche genauen tariflichen Alternativen nach dem Wechsel auf die IP-basierte Telefonie gibt. Übermitteln Sie uns bitte die Kundendaten Ihrer Eltern über diesen Formularlink: http://bit.ly/Teamkontakt Dann prüfen wir, wie es beim Anschluss aussieht. Überflüssige Tarife wollen und werden wir keinem Kunden aufzwingen.
Gruß
Jürgen Wo.
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- CS
christian-sandra-m
vor 6 Jahren
Hallo zusammen,
ich werde hier immer noch nicht schlauer.
Mein Vertrag wurde gekündigt, bzw. umgestellt von Call & Surf Via Funk Universall auf Call Comfort/Standard neu. Nach mehr als 20 telefonaten mit den Verschiedensten Kunden - und Serviceberatern bekam ich immer die Antworten, " Umstellung auf IP ohne Internet per Funk bedeutet keine änderung der Telefonvoraussetzungen ". Ich sollte meine 10 Nummern und 2 Leitungen behalten können.
Jetzt nach der Umstellung, gibt es keine 2 Leitungen mehr und nur noch eine Nummer.
Auch ein anderer Tarif ist bei mir angeblich technisch nicht möglich.
Ist das die Umstellung für die Zukunft? Mein Anschluss ging jedenfalls in die Vergangenheit.
MSAN Anschluss, tolle Zukunft. Da war mein ISDN ja der Zukunft weit vorraus.
Wer toll wenn mir jemand tips oder Hilfen anbieten könnte.
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- PO
Pascal O.
Telekom hilft Team
vor 6 Jahren
Hallo @christian-sandra-m
ich konnte mir Ihre Daten dank der hinterlegten Kundendaten bereits ansehen. Tut mir leid wie es gelaufen ist. Ich sehe, dass eine Lösung gefunden wurde.
Falls ich doch noch etwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich gerne wissen.
Viele Grüße
Pascal O.
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- B
Buffi1
vor 6 Jahren
Ich bin verärgert und ratlos.
Unser ISDN Anschluss wird gekündigt, DSL ist nicht möglich, auch nicht in Zukunft aufgrund der Wohnlage mitten im Wald. Handyempfang wird es hier auch nie geben. IP Umstellung geht auch nicht. Das Internet geht über den Satellit (zum Glück). Ein neuer Tarif wurde angeboten, der deutlich teurer ist als der alte Tarif. Diese neue Tarif (MagentaZuhause via Funk) beinhaltet aber Internet-Zugang über das Mobilfunknetz. Einen anderen Tarif gäbe es nicht.
Kann mir einer erklären, warum ich für etwas bezahlen soll, das ich überhaupt nicht nutzen kann?
Ich bin außerdem auf zwei Telefonnumern angewiesen. Das soll auch nicht mehr möglich sein, da ISDN (3 Nummern) sozusagen "rückgebaut" wird auf Analog mit nur einer Nummer. Das geht dienstlich schon gar nicht.
Wo liegt die Lösung? Hier sollen doch die Fachleute sitzen......
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- W
Waage1969
vor 6 Jahren
Hallo @Buffi1
für eine zielgerichtete Antwort vom @Telekom hilft Team wie z. B. @Pascal O. : hier bitte die Nutzerdaten geschützt im Profil hinterlegen => Profildaten , diese Daten sind nur für das Telekom hilft Team ersichtlich und nicht öffentlich. Speichern nicht vergessen, danach kurz schreiben wenn erfolgreich erledigt - Danke !
Gruß
Waage19690
0
- B
Buffi1
vor 6 Jahren
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siegl
vor 6 Jahren
Hab´ich das Finchen-Video doch richtig verstanden.
1. Reiner Telefonanschluss mit einer Leitung beleibt bei IP-Umstellung gleich.
2. Reiner Telefonanschluss auf Basis ISDN (2 Leitungen mehere Nummern) bleibt bei IP-Umstellung und wird nicht auf eine Leitung + einer Nummer reduziert.
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