Daten-Takeouts bei Facebook und Google
vor 7 Jahren
Am 25. Mai 2018 trat die europäische Datenschutz-Grundverordnung, kurz DSGVO, in Kraft. Hier finden Sie einen kurzen Überblick inklusive Links zur Verordnung. In diesem Artikel möchten wir Ihnen an einem Beispiel demonstrieren, welche neuen Möglichkeiten dieses Gesetz Ihnen im Umgang mit sozialen Medien und anderen Internetdiensten bietet.
Anhand von Google und Facebook zeigen wir, wie Sie sich einen “Daten-Takeout” – also eine vollständige Auflistung aller erhobenen Daten – vom Dienst ihrer Wahl zuschicken lassen können. Aufgrund der strengen Richtlinien der DSGVO werden andere Anbieter den Service ähnlich handhaben.
Was wird gespeichert?
Natürlich kommt es auf den Dienst und die Daten an, die Sie hinterlegt haben. Generell wird alles gespeichert, was mit Ihrer Person in Verbindung gebracht werden kann – allem voran Stammdaten wie Ihren Namen (und ggf. Adresse oder Telefonnummer). Facebook speichert allerdings auch, ob und wie Sie bei Umfragen abgestimmt haben, welche Filme Sie gerne sehen, welche Freundschaftsanfragen Sie angenommen oder abgelehnt haben und wie lange Sie dafür gebraucht haben.
Google speichert unter "meine Aktivität" ihre getätigten Suchanfragen, hochgeladene Bilder und Positionsdaten (falls verfügbar). Wenn Sie auf Ihrem Smartphone den "OK-Google"-Sprachassistenten verwenden, werden diese Aufnahmen auch gespeichert. Grundsätzlich lässt sich dieses Verhalten aber abstellen, in vielen Fällen auch individuell. Um Ihnen eine Idee der Datenmenge zu vermitteln: In unserem Test-Takeout kamen bei einem Redakteur seit 2015 über 16 GB zusammen.
Das “größte soziale Netzwerk” erhebt zahlreiche Daten. Vor allem persönliche Interessen und Daten aus Umfragen sind für Facebook zu Werbezwecken interessant.
Beachten Sie, dass das Herunterladen der Daten nur von der Desktop-Version des Dienstes unterstützt wird. Um zum Daten-Takeout zu gelangen, klicken sie auf einer beliebigen Facebook-Seite auf den kleinen Pfeil rechts am oberen Rand. Von dort gelangen Sie in die Einstellungen: Abgesehen von Privatsphäre- und Kontoeinstellungen gibt es im Menü links neuerdings den Punkt Deine Facebook-Informationen, markiert mit einem kleinen Facebook-Logo. Im Bereich Deine Informationen herunterladen lässt sich nun ein Takeout beantragen.
Standardmäßig sind alle verfügbaren Daten im Paket enthalten, Sie können aber auch Teile entfernen oder die Medienqualität anpassen, um z.B. Ihr Datenguthaben nicht über Gebühr zu belasten. Abschließend klicken Sie auf den blauen Datei erstellen-Button.
Beachten Sie, dass es ein paar Tage dauern kann, bis Facebook alle Ihre Daten gesammelt hat. Sie können Ihr “Informationspäckchen” dann auf dieser Seite im Bereich Verfügbare Dateien herunterladen. Wenn Sie schon länger bei Facebook sind, sollte hier einiges zusammenkommen.
Unter Suchmaschinen liegt der Marktanteil von Google bei 92%. Zusätzlich bietet der Internetgigant zahlreiche weitere Projekte und Dienste an. Am populärsten sind neben der Suchmaschine vor allem der Browser Google Chrome, der Kartendienst Google Maps und der E-Mail-Dienst Gmail. Wenn Sie in Ihren Google-Account eingeloggt sind und einen Dienst verwenden, wird das verknüpft und Daten gespeichert. Sie können dieses Verhalten in den Kontoeinstellungen ändern. Dorthin gelangen Sie mit einem Klick auf Ihr Profilbild und den Button Mein Konto.
Um zum Daten-Takout zu gelangen, klicken Sie nun auf Meine persönlichen Daten & Privatsphäre im mittleren Bereich der Seite. Hier klicken Sie auf Meine Aktivitäten aufrufen gefolgt von Andere Google-Aktivitäten in der linken Spalte.
In der folgenden Übersicht scrollen bis zum Punkt Meine Daten aus "Meine Aktivitäten" herunterladen und darunter auf Daten herunterladen. Eine Liste aller verwendeten Google-Dienste erscheint, darunter befindet sich ein Weiter-Button. Nach einer Kontrolle und Optionen zu den Dateigrößen lässt sich das per Knopfdruck erstellen.
Einige Stunden später erhalten Sie von Google eine E-Mail an Ihr Gmail-Konto, in dem sich die Download-Links befinden.
Weitere Hinweise
Es empfiehlt sich, neben der oben gezeigten Dateneinsicht, auch einen Blick in die Privatsphäreeinstellungen zu werfen. Nach den neuen Richtlinien müssen Einstellungen bezüglich der Weitergabe Ihrer Daten standardmäßig deaktiviert sein.
Andere Dienste und Plattformen werden einen anderen Pfad zu ihren Privatsphäreseiten haben, kaum einer ist so lang wie die von Google. In jedem Fall ist es die Zeit wert, sich ein wenig mit diesem wichtigen Thema vertraut zu machen, um sich zu vergegenwärtigen, was die derzeit aktuelle Rede von „Daten“ bedeutet und was genau über Ihre Person und Aktivitäten vorgehalten wird.
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