Glasfaserausbau skurril: Speedpipes am Haus vorbei, keine Anbindung der Grundstücke
1 year ago
Hallo in die Runde,
kann mir jemand etwas dazu sagen, ob diese Vorgehensweise bei einer Glasfaser-Erschließung üblich ist?
Einfamilienhaus (Reihen-Endhaus) in einer Siedlung mit ca. 100 Jahre alten Reihen- oder Doppelhäusern. Je Haus eine Wohnung. Seit ca. 2015 ist VDSL verfügbar (nachdem man das OPAL endlich stillgelegt und dessen Kupfer-Hausanbindungen an einen DSLAM angebunden hat). Leitungsqualität hervorragend, real habe ich heute Magenta Zuhause S via VDSL, möglich wären bis 250 Down / 40 Up, Nachbarn haben das laut eigener Aussage auch und sind sehr zufrieden. Parallel liegt das einst von der Bundespost/Telekom verlegte BK-Koax, das heute der Vodafone gehört, die darüber via DOCSIS bis "Gigabit" anbieten kann nach eigener Aussage. Da kenne ich niemanden, der es nutzt (das hat historische Gründe dort).
Also letztlich ein top versorgtes Gebiet, das beim Glasfaserausbau eigentlich "nach hinten" gehört, da sind andere viel dringender dran. Macht man Glasfaser-Abfrage über https://glasfaser.telekom.de/ , kommt auch die entsprechende Aussage, dass dort noch kein Glasfaser-Ausbau geplant wäre. Die Ausbaukarte meldet auch nichts anderes.
Vor ca. 2 Wochen erfolgten Markierungen auf dem Gehweg. Dann kam ein Infoblatt einer Firma, die im Auftrag der Telekom "Glasfaser" verlegt und um Verständnis für Beeinträchtigungen bittet. Ich ging damals sogar noch von einer durchgehenden Leitung aus, die ggf. einen weiteren DSLAM versorgen soll.
Dann wird der Gehweg aufgerissen (Granit-Kleinpflaster, also hübsch aufwendig beim späteren Verschließen) und ca. 40 cm tief ein Graben im Gehweg gemacht - bis das gelbe Warnband des Energieversorgers auftaucht, der hat da die Stromleitungen drin.
An der markierten Stelle an einer Straßenecke wird aufgegraben, um 2 Schränke (NVt) zu setzen.
Es erfolgt Anlieferung von SNRVe 12x12, also 12 Speedpipes im orangen Mantel. Das kommt in den Gehweg, 5 Stück, insgesamt also 60 Speedpipes.
Dann passiert erstmal... nichts.
Frage an den vor Ort verantwortlichen Menschen, wie es weitergeht. Antwort sinngemäß: eigentlich würde vor jedem Grundstück eine Anbindung für das jeweilige Grundstück vorgesehenen Speedpipe geschaffen und bis auf das Grundstück verlegt werden, damit es dann dort durch andere Firma irgendwann weiter ins Haus kommt. Aber bislang gäbe es dazu keine Anweisung, sondern nur Verlegung im Gehweg. Man warte deshalb noch in der Hoffnung, eine finale Aussage zu bekommen.
Am Abend wird dann doch der Graben verschlossen und verdichtet.
Nach dem Wochenende gleicher Status: keine Anbindung der Speedpipes an die Grundstücke, es bleibt bei einer reinen Verlegung der Bündel im Gehweg, der dann also irgendwann mal wieder punktuell vor jedem Haus aufgerissen werden muss (nochmal: Kleinpflaster).
Das Tiefbauamt der Stadt kann nicht helfen und hat nach dem, was man durchblicken ließ, selbst Probleme, an Informationen zum aktuellen Stand zu kommen. Man gibt mir eine Nummer einer Kontaktperson bei der Telekom.
Dort weiß man erst einmal auch nicht weiter und will Informationen einholen. Das war vor 5 1/2 Stunden. Bislang kam keine weitere Info.
Meine Fragen:
Ist es üblich, ohne Call for Interest seitens der Telekom in einem "wird derzeit nicht ausgebaut"-Gebiet Speedpipes zu verlegen und allein der Baufirma die Kommunikation vor Ort zu überlassen? Die Baufirma tut ihr bestes, ich fühle mich dort bestmöglich informiert, die Männer sind freundlich, aber da fehlt doch eigentlich der Anfang, der Kontakt zwischen den künftigen "Partnern", also Telekom und Anwohnenden?
Ist es üblich, Speedpipe-Systeme zu verlegen und ohne Abzweige auf die Grundstücke wieder zu verschließen und offenbar auch bald neu zu pflastern, nur um irgendwann wieder die Gehwege aufreißen zu müssen vor jedem Haus?
Selbst wenn man jetzt noch die Grundstücke erschließen würde: sowas braucht eigentlich eine "Vorwarnzeit" und sollte von der Telekom kommuniziert werden.
Da es keinerlei Abfrage hinsichtlich Interesse der Hauseigentümer gab: muss dann "irgendwann" die komplette Erschließung der Grundstücke (799 EUR) bezahlt werden, so als hätte man zum Verlegezeitpunkt seine Zustimmung nicht erteilt? Zustimmung, die niemand erteilen konnte, weil niemand seitens der Telekom gefragt wurde? Sind die Kosten, das später alles nochmal aufzureißen, irgendwo mit abgedeckt oder bleibt das dann an den Anwohnenden hängen?
Sind das hier Fördermittel, die einfach verbuddelt werden, ohne dass dabei ein benutzbares Ergebnis rauskommen muss? Weil: wer eigenwirtschaftlich arbeitet, braucht am Ende ein benutzbares Produkt und nicht nur verbuddelte "Attrappen".
Irgendwie wirkt das auf mich insgesamt befremdlich. Vor allem das Wissen darum, dass ohne Not später alles nochmal losgeht.
Besten Dank!
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