VDSL-Zuverlässigkeit Vectoring 100/40 vs Supervectoring 250/40

5 years ago

Hallo allerseits,
Diskussionen zur verfügbaren Bandbreite bei Anschlüssen der Deutschen Telekom (VDSL-Vectoring-100/40 und VDSL-Supervectoring-250/40) gibt es einige.
Für meinen Geschmack etwas stiefmütterlich behandelt werden hierbei Zuverlässigkeit, Latenz, Ping, Fehlerquoten beim Vergleich dieser Leitungsarten, was insbesondere bei geschäftlich genutzten Anschlüssen wichtig ist, z.B. hinsichtlich zu großer Latenzen oder Paketverluste beim VoIP-Faxen (leidiges Thema bei Kabelanschlüssen, oft 'Rückkanalstörer'...).


Deshalb die Frage:
Falls an einem Ort sowohl VDSL-Vectoring-100/40 wie auch VDSL-Supervectoring-250/40 angeboten werden:
Gibt es hier Unterschiede bezüglich der Zuverlässigkeit, Latenz, Ping, oder Fehlerquoten?
Ist ein Vectoring-100/40-Anschluss 'stabiler' als ein schnellerer mit 250/40?


Danke + Gruß.

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    • 5 years ago

      Es gibt vor allem einen Faktor, der SuperVectoring mehr Probleme bereitet. Auf den letzten Metern wurde häufig etwas stiefmütterlich gearbeitet, weil die in Haus Verbindungen nicht wirklich unter Kontrolle der Telekom lagen. Das heißt es wurden gerne mal billigere Kabel verwendet, Abzweigungen wurden stehen gelassen, und wir haben schon häufig genug das Thema PowerLAN , das sich mit SVDSL generell gar nicht verträgt. Diese Probleme bestehen im Prinzip schon bei VDSL doch im allgemeinen reichen da die Reserven noch aus, dass sie im allgemeinen nicht wahr genommen werden. Doch durch die höheren Frequenzen machen sich diese Probleme bei SVDSL deutlich stärker bemerkbar.

      Davon abgesehen gibt es eigentlich keine Unterschiede, erst recht nicht in Bezug auf WAN Fehler, wie Pings oder Latenzzeiten. Schließlich sind das alles nur Dinge die auf den letzten Metern in Kupferkabeln vor sich gehen. Wenn sie erst mal den DSLAM passiert haben, kann man die Signale ganz einfach nicht unterscheiden.

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    • 5 years ago

      Vectoring mit 100/40 Mbit/s ("VVDSL") arbeitet mit Signalen im Frequenzbereich unterhalb von 17 MHz. Supervectoring mit 250/40 Mbit/s ("SVVDSL") nutzt Frequenzen bis hinauf zu 35 MHz, also doppelt so hohe Frequenzen.

       

      Aufgrund der physikalischen Gegebenheiten nimmt die Dämpfung der übertragenen Signale mit zunehmender Frequenz ebenfalls zu. Das heißt, die am anderen Ende des Kabels ankommenden Nutzsignale sind am oberen Ende des Spektrums schwächer als am unteren. Gleichzeitig nimmt die Einkoppeldämpfung für Störsignale mit zunehmender Frequenz ab, Störsignale werden vom Kabel im erweiterten Frequenzbereich von SVVDSL stärker aufgenomen als beim einfachen VVDSL.

       

      Auch Verkabelungsfehler, Auswahl des falschen Kabeltyps (Impedanz, Symmetrie) etc. wirken sich bei höheren Frequenzen stärker aus als bei niedrigen.

       

      In der Summe bedeutet das, dass der Signal-Rausch-Abstand mit zunehmender Frequenz zunehmend schlechter wird.

       

      Qualitativ betrachtet ist die Sache Klar: SVVDSL muss störanfälliger sein als VVDSL.

       

      Nun ist es aber nicht so, dass DSL die Bits einfach so auf die Leitung wirft und das beste hofft. Alle DSL-Varianten teilen das Spektrum in eine große Zahl von Frequenzbändern ein, innerhalb derer die Übertragung an die Übertragungsverhältnisse angepasst wird. Ein Frequenzbereich mit schlechtem Signal-Rausch-Abstand erhält weniger Bits pro Sekunde als ein gleich großer Frequenzbereich mit besserem Signal-Rausch-Abstand. Das führt dann dazu, dass mit  SVVDSL, je nach Leitungslänge, trotz des doppelt so breiten Spektrums nicht die doppelte Datenrate bereitgestellt werden kann, dafür wird die Übertragung aber zuverlässiger.

       

      Ob sich die oben genannten Nachteile in der Praxis auswirken hängt von der Leitungslänge und -Qualität ab. Eine kurze Leitung aus gutem Kabelmaterial und ohne Verkabelungsfehler hält genügend Reserven bereit um auch mit SVVDSL eine zuverlässige Übertragung zu ermöglichen. Eine lange Leitung, womöglichen mit vielen Splices, Abzweigdosen, mehreren TAE -Dosen, die mit VVDSL gerade noch so funktioniert, kann mit SVVDSL überfordert sein. Sie liefert dann entweder eine instabile Verbindung, oder nicht die erwarteten Datenraten - oder eine Mischung aus beidem.

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    • 5 years ago

      Hallo @gaenserich,

      haben Ihnen die gegebenen Antworten schon Ihre Frage beantwortet?

      Viele Grüße Martina Ha.

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