VDSL2-Latenzoptimierung bis auf die letzte Millisekunde 😉
8 months ago
Hallo zusammen,
ich bin ein kleiner Geek & würde gerne meine Latenz etwas optimieren / den möglichen Rest ausreizen.
Bei mir auf dem Land gibt es derzeit kein Glasfaser und die Nachfrage für einen Ausbau scheint zu niedrig zu sein.
Daher schreibe ich euch, per Kupfer! Hier sind die Möglichkeiten zur Latenzoptimierung vermutlich schon aus physikalischer Sicht sehr begrenzt.
Ab dem nächsten Hauptverteiler soll es jedoch mit Glas weitergehen.
Wir nutzen das Speedport Smart 2 (nicht im Modem-Modus, sondern im Router-Modus).
Da ich selber im IT-Bereich unterwegs bin, unterscheiden sich meine Wünsche vom üblichen Telekom-Kunden.
Mir ist bspw. der Durchsatz gar nicht so wichtig, mir ist hier die Latenz bei vielen Sachen deutlich wichtiger.
Der derzeitige Tarif ist der MagentaZuhause M mit einem Download von 50 MBit/s und einem Upload von 20 MBit/s.
Hier kommt auch mehr an als der Tarif erlaubt -> gute Werte.
Ich würde jedoch gerne die Latenz noch etwas verbessern und die eine oder andere Millisekunde rauskitzeln wollen.
- Traceroute zu telekom.de -
- Messung per LAN / kein Powerline o.ä. -
Bis zum Speedport benötige ich lt. Traceroute -> < 1 ms
Der nächste Punkt ist, [redacted].dip0.t-ipconnect.de -> 4ms
Dann m-eb13-i.M.DE.NET. DTAG .DE -> 10ms.
... weitere Hops die ich eh nicht beinflussen kann
Hier könnte ich mir zumindest vorstellen, dass man den Weg bis zum nächsten Hop minimal verbessern kann.
Kann mir hier jemand sagen was der dip0 ist? Ist das der nächste Verteiler oder könnte das der Kasten am Straßenrand sein?
Das Kabel vom Router bis zur TAE -Dose sitzt gut und ist nicht korrodiert, daher sollten die Kontakte hier passen.
Der APL gehört ja zur Telekom, deshalb kann ich es nur äußerlich begutachten und jedenfalls nichts feststellen, was hier die Leitung beinflusst.
Werte aus dem Speedport Engineers Menü:
SNR Margin: 288 (Upstream); 262 (Downstream)
Signal-level: -50 (Upstream); 53 (Downstream)
Line Attenuation: 37 (Upstream); 27 (Downstream)
FEC Size: 144 (Upstream); 16 (Downstream)
Codeword size: 122 (Upstream); 171 (Downstream)
Interleave Delay: 0 (Upstream); 0 (Downstream) -> vermutlich Fastpath?
CRC error count: 0 (Upstream); 0 (Downstream)
HEC error count: 0 (Upstream); 0 (Downstream)
FEC error count: 314 (Upstream); 3233 (Downstream)
Die Werte sind ja eigentlich ganz gut - hab jedenfalls schon schlimmere gesehen.
Ist es schwierig die FECs noch weiter in Richtung 0 zu bringen? Und macht das noch was aus?
---
Was waren eure Tricks um den letzten "Rest" herauszuholen?
Viele Grüße
Robin
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8 months ago
@Anne W. wollte bei @DeepRobin anrufen.
Können sie ja auch, aber es wird nichts bringen.
@DeepRobin schrieb:
unterscheiden sich meine Wünsche vom üblichen Telekom-Kunden.
eine oder andere Millisekunde ...
Damit kann ihm hier wahrscheinlich nicht geholfen werden.
Im Internet ist Latenz ein Best Effort Wert.
1
Answer
from
8 months ago
Hi @DeepRobin,
danke für das Gespräch. Wie besprochen melden wir uns ab 15 Uhr erneut, damit wir eine kurze Legitimation durchführen können. Dann geht der neue Router auf die Reise und wir schicken einen Rücksendeschein raus.
Viele Grüße
Heike
Unlogged in user
Answer
from
8 months ago
Wir nutzen das Speedport Smart 2 (nicht im Modem-Modus, sondern im Router-Modus).
Wenn du den tauschen willst (und kein DSL Modem integriert brauchst) und wirklich optimieren willst, würde ich mit mal so etwas anschauen.
z.B. Synology WRX560
1
Answer
from
8 months ago
@DeepRobin
Vielen Dank für das freundliche Telefonat.
Wie gewünscht haben wir den aktuellen Router gegen ein neueres Modell getauscht.
Hab noch einen schönen Sonntag.
Gruß
Max
Unlogged in user
Answer
from
8 months ago
Na da bin ich mal gespannt wie viele Millisekunden sich dadurch die Verbindung verbessert.
1
Answer
from
8 months ago
Na da bin ich mal gespannt wie viele Millisekunden sich dadurch die Verbindung verbessert.
Ich hatte auch gedacht, dass sich @DeepRobin professionelles Equipment zur Optimierung auswählt.
Unlogged in user
Answer
from
8 months ago
Hi alle,
@Heike B.@Max Ba.vielen Dank für die schnelle Abwicklung. Das Speedport ist heute angekommen.
Na da bin ich mal gespannt wie viele Millisekunden sich dadurch die Verbindung verbessert.
Meinen Messungen nach, konnte ich 0,8-1,2ms aufholen. Also schonmal ein Stückchen.
Da der Router erst seit heute da ist, konnte ich das jedoch noch nicht länger beobachten, aber es sieht schonmal ganz gut aus.
Stand heute: 0 FEC, 0 CRC Fehler.
Ich hatte auch gedacht, dass sich @DeepRobin professionelles Equipment zur Optimierung auswählt.
Seit meinem letzten Post habe ich auch etwas gebastelt.
Im Grunde setzen sich die 0,8-1,2ms aus mehreren Komponenten zusammen.
- Neues Speedport Smart 4 (Verbesserung von 0,7-0,9ms)
folgendes hat dann nochmal die restlichen 0,1-0,3ms gegeben, wenn man das überhaupt hier so genau messen kann:
- Nutzung eines kürzeren TAE -F Kabels (Statt 1,5m genau 1m)
- Kontakte des TAE -F Kabels mit Kontaktfett versehen (die Kontakte waren vorher jedoch schon sehr sauber)
Nachträglich habe ich noch den Datenverkehr für einzelne Geräte priorisiert, jedoch hatte das keinen großen Effekt.
Hilfsmittel zum Schirmen & sleeven des TAE -Kabels sind schon bestellt (gesleeved oder geschirmt finde ich die so nirgendswo)
-> ob die Schirmung noch was rausholt, weiß ich nicht -> denke aber eher weniger.
Ggf. könnte Trennung von Modem und Router noch etwas ausmachen: Sprich irgendein DrayTek Modem & eine OPNsense / OpenWRT o.ä. davor geschaltet.
Aber ich habe derzeit einfach nicht Zeit für die Einrichtung davon.
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8 months ago
Hi,
jetzt erkläre mir mal die physikalischen Gesetze die du zur Grundlage nimmst?
0,1 bis 0,3 ms bei 0,5m Kabellänge?
Wie hast du das denn gemessen?
Bedeutet dann, man braucht sich auch keine Sorgen machen bei einem 10 Meter Strom Verlängerungskabel hat man noch 2 Sekunden Zeit den Finger vom Kabel zu nehmen bis der Strom im Körper ankommt oder?
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Answer
from
8 months ago
Hi,
ich bin kein Physiker. Ich habe nur mehrere Messungen gemacht und bin zu diesen Ergebnissen gekommen (vorher/nachher).
Mit Sicherheit war das Thema Kabellänge hier auch nicht entscheidend, jedoch wollte ich es erwähnt haben.
Vermutlich war das Kabel einfach besser verarbeitet, o.ä. / die Kontakte besser, etc.
Da das Kabel nicht frei schwingend ist und auch ein paar Stromkabel in der Nähe liegen könnte ich mir gut vorstellen, dass ggf. hier durch Übersprechen o.ä. andere Kabel etwas Einfluss gehabt haben können. Da bietet ein längeres Kabel natürlich mehr Potenzial, da es hier mehr Angriffsfläche gibt.
Natürlich hier nur Laienwissen und Vermutungen.
Bedeutet dann, man braucht sich auch keine Sorgen machen bei einem 10 Meter Strom Verlängerungskabel hat man noch 2 Sekunden Zeit den Finger vom Kabel zu nehmen bis der Strom im Körper ankommt oder?
Ich möchte dich nicht ermutigen das auszuprobieren ;).
Unlogged in user
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from
8 months ago
Mal ne dumme Frage von einem Unwissenden? Wie macht sich denn ein Unterschied von 0,1 ms im Betrieb bemerkbar?
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Answer
from
8 months ago
0,1ms macht sich prinzipiell eigentlich gar nicht wenig / bemerkbar.
Die meisten bemerken nicht mal 1ms.
Wenn man jedoch gerne viele sehr kleine Pakete über die Leitung schicken möchte (statt wenige größere), merkt man das irgendwann schon.
Auch, wenn es vermutlich den Großteil der Telekom-Hilft-Nutzer betrifft, gibt es sogar Branchen die gerne auf Nanosekunden-Ebene optimieren:
Typisch ist hier der Hochfrequenzhandel an der Börse. Bin mir gerade nicht sicher ob die überhaupt Ethernet nutzen oder ggf. schon InfiniBand, aber auch hier schickt man sehr kleine Pakete (Durchsatz eher unwichtig), und muss schnell auf Pakete reagieren können.
Da wird selbst bei der Anwendung jeder CPU-Clock-Cycle überdacht :D.
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