Solved

aus dem "Haus, das Verrückte macht"

3 years ago

Hallo allerseits!

 

Ich möchte Euch eine wahre und trotzdem recht unterhaltsame bzw. lehrreiche Geschichte erzählen:

Seit 2019 bin ich Prepaid-Kunde von EDEKA Smart im T-mobile-Netz.

Mein erster Tarifwechsel auf den nächsthöheren Tarif war problemlos, erforderte keinen Austausch der SIM-Card und weckte bei mir anscheinend überzogene Erwartungen.

Anfang Januar bemerkte ich beim Einkaufen, dass es einen neuen Jahrestarif gibt, entschied mich spontan zum Wechsel und erwarb mit einem der üblichen kleinen Pappkärtchen, wie man sie an der Kasse vorfindet, ein entsprechendes Guthaben in Höhe von 59,95 €.

Erst im Rahmen des Einlösevorgangs stellte ich dann fest, dass es mit einer Umstellung auf den neuen Termin nicht getan ist, sondern dass ich zum Jahrestarif eine neue SIM-Card erhalten würde.

O.k., das war mein Fehler und nur zur Entlastung: ich hab einfach nicht damit gerechnet, da ich aus eigener Erfahrung wusste, dass es bei anderen prominenten Anbietern durchaus möglich ist, die an der Kasse erworbenen Jahrespakete zur Umstellung des Tarifs auf einer bereits vorhandenen SIM-Card zu verwenden.

In meinen Augen ist es ökonomischer und ökologischer Unsinn, Bestandskunden zwangsweise eine neue SIM auszustellen, wenn sie die alte behalten wollen.

Auch für die Kunden ist es ärgerlich, wenn Accounts und Daten, die aus Sicherheitsgründen an die alte SIM gekoppelt sind, bei einem Wechsel verloren gehen oder umständlich übertragen werden müssen - es sei denn: man behält diese und lädt sie weiterhin regelmäßig auf.

Allerdings ist das ja beim Wechsel in einen anderen Tarif gerade nicht der Sinn der Sache.

Durch überflüssige Identifikationsverfahren (als Bestandskunde hat man sich ja schon einmal ausweisen müssen) geht noch Tage ins Land, bevor man den Jahrestarif überhaupt nutzen kann.

 

Aber sei´s drum - das alles ist nicht der entscheidende Punkt, sondern was ich danach erlebt habe.

 

Die neue SIM erhält man ja nicht etwa direkt von EDEKA Smart, sondern über den Shop von StarMobile.

Also habe ich mich (noch vor dem Versand versteht sich) an den Kundenservice von StarMobile gewandt und um Auskunft gebeten, ob es nicht vielleicht doch - wie bei der Konkurrenz - irgendeinen Weg gibt, um das erworbene Guthaben auf die vorhandene SIM-Card zu übertragen, worauf sich ein kurzer Schriftwechsel entspann.

Das Ergebnis war, dass die Dame vom Kundendienst meine Äußerungen als Wunsch nach Storno "interpretiert" hat, mich im Ergebnis zur Rücksendung der neuen SIM-Card aufforderte und mir für diesen Fall unmissverständlich die Rückerstattung des Guthabens in Aussicht stellte.

Ich habe also die SIM-Card im verschlossenen Originalumschlag zurückgesandt und zwei Wochen später - ohne weitere Hinweise - die Bestätigung erhalten, dass mein Auftrag storniert worden sei.

Also erkundigte ich mich nach der versprochenen Rückzahlung und erhielt die Auskunft, dass ich mich damit an EDEKA Smart wenden müsse, weil ich das Jahrespaket dort gekauft hatte.

 

Also habe ich mich trotz Zweifeln erst einmal treubrav an EDEKA Smart gewandt.

Die haben zunächst Vertragsdaten abgefragt (die ich unmöglich haben konnte, weil ich ja nicht in den Umschlag gesehen habe, in dem sich die entsprechenden Dokumente befanden).

Ich habe also die Daten der vorhandenen Prepaid-SIM angegeben und eine Eingangsbestätigung erhalten.

Nachdem ich anderthalb Monate nichts mehr von EDEKA Smart gehört hatte, erinnerte ich an die Rückerstattung und setzte eine konkrete Frist.

Auch diese Nachricht und dieser Termin wurden bis heute komplett ignoriert.

 

Der nächste Schritt ging dann zur hiesigen Verbraucherzentrale.

Deren Anwältin riet mir, mich an die Telekom zu wenden, da die Leistung laut Bon "auf Namen und Rechnung der Telekom Deutschland Multibrand GmbH" verkauft wurde.

 

Dementsprechend habe ich mich an den Dritten und Letzten in der Runde der drei beteiligten Gesellschaften gewandt, nämlich an die Telekom Deutschland GmbH als Rechtsnachfolgerin ihrer - laut Google-Recherche schon nicht mehr existenten - Tochter Multibrand.

 

Die erste Antwort, die ich daraufhin vom Kundendienst erhalten habe, lautete wörtlich wie folgt:

 

"Der Vertrag ist am 5. Januar 2022 zwischen Ihnen und unserem Vertriebspartner verbindlich geschlossen worden. Da Sie den Vertrag bei einem Händler abgeschlossen haben, besteht dafür kein Widerrufsrecht. Laut Ihrem Kassenbon den Sie mit eingesendet haben, steht eindeutig auch dort vermerkt, dass dieser Artikel vom Umtausch und der Rückgabe ausgeschlossen ist. Alle Rechte und Pflichten können Sie wenn überhaupt nur gegen EDEKA geltend machen, da Sie die Karte dort gekauft und bezahlt haben. Dieser Vertrag kam nicht mit uns zustande."

 

Eine Nachfrage dazu - unter den gleichen Vertragsdaten - wurde erst gar nicht mehr beantwortet.

Statt dessen hieß es: "Bitte wenden Sie sich an Ihrem Mobilfunkanbieter TD Multibrand GmbH 2."

 

Google kennt aber keine offizielle Anschrift einer "TD Multibrand GmbH 2" und die "Telekom Deutschland Multibrand GmbH" existiert nicht mehr.

 

Es ist also wie bei Asterix:

 

Man wird so lange von einer Stelle auf die andere verwiesen, bis man seine Energie erschöpft hat und aufgibt. Die Verantwortlichen finden das vermutlich sogar noch witzig.  Ein Fachkundiger würde wohl eher die aufgestellten Behauptungen lächerlich finden.

 

Und damit meine ich nicht nur, dass für Rückfragen auf eine Gesellschaft (TDM2) verwiesen wird, die es wohl offiziell nie gegeben hat.

Jeder Eintrag im Handelsregister zieht ja normalerweise auch einen Eintrag bei Google - über die gängigen Auskunfteien - nach sich.

 

Problematisch ist vielmehr der wirre Inhalt der vorangegangenen Nachricht des Kundendienstes:

 

Wie bitteschön soll ich denn mit einem VERTRIEBSpartner der Telekom einen MOBILFUNKvertrag geschlossen haben, zumal derselbe laut Bon ausdrücklich nicht im eigenen Namen und auf eigene Rechnung handelt? Zumal wir doch hier wohl von einem Prepaid-Tarif reden. Man könnte ja vielleicht auf die Idee kommen, dass ich im Supermarkt einen KAUFvertrag über einen Gutschein oder etwas Ähnliches abgeschlossen habe und dass der Mobilfunkvertrag erst durch die tatsächliche Verwendung jenes "Gutscheins" zwischen dem Mobilfunkanbieter und mir (oder jeder anderen Person, der ich den Gutschein weitergebe) zustande kommt. Aber auch dann wäre mein EDEKA-Supermarkt aus der Sache raus, weil sie die "Gutscheine" dort ausdrücklich nur "auf Namen und Rechnung der Telekom Deutschland GmbH" vertreiben. Spätestens im Moment der Einlösung würde der "Gutschein" keinen Wert mehr darstellen, den ich zurückgeben oder umtauschen könnte. Es ist mir auch nie darum gegangen, einen etwaigen Kauf rückabzuwickeln, sondern es geht mir um die Rückerstattung oder anderweitige Verwendung meines Mobilfunkguthabens, das ich ohne die SIM nicht nutzen kann. Ich habe Geld bezahlt und der Mobilfunkanbieter hat sich im Gegenzug vertraglich bereit erklärt, mir dafür ein Jahr den Zugang zum Internet (bis zu einer bestimmten Datengrenze) bereitzustellen. Ob er das auf der vorhandenen Prepaid-SIM-Card oder über eine neue tut, ist ihm überlassen und letztlich nur eine Frage der Kundenfreundlichkeit. Wenn er mir aber sowohl die Leistung als auch die Rückzahlung verweigert, ist aus meiner Sicht Vertragsbruch. Ich würde als Allermindestes erwarten, dass ich eine SIM-Card erhalte, über die ich das erworbene Mobilfunkguthaben endlich auch einmal nutzen kann, wenn es denn schon partout nicht auf der vorhandenen sein soll.

 

Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf, ob es gewünscht und gewollt ist, dass im Kundendienst der Telekom Menschen ohne erkennbare juristische Kompetenz (aber mit umso größeren Selbstvertrauen) jeden erdenklichen Blödsinn verbreiten, um Kunden abzuweisen, hinzuhalten und - jedenfalls gefühlt - zu ver*****en.

1942

72

  • Accepted Solution

    accepted by

    3 years ago

    o.k., dann wollen wir mal den bisherigen Erkenntnisgewinn - jenseits der Schuldzuweisungen - festhalten:

     

    Die deutsche Telekom ist mein Vertragspartner; ihre Tochtergesellschaft Multibrand gibt es nicht mehr.

    EDEKA Smart wäre mein Ansprechpartner für Kundendienstfragen (reagiert aber leider nicht).

    Durch EDEKA Smart würde auch über einen - voraussichtlich eher aussichtslosen - Antrag auf Kulanz entschieden.

    Der Einzelhändler ist auf jeden Fall aus der Sache raus (das war mir allerdings auch von vornherein klar).

     

    Viel mehr wird wohl nicht herauskommen.

    Also meinethalber können wir hier gern dicht machen.

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  • Accepted Solution

    accepted by

    3 years ago

    ak123

    Hast du irgendwelche Daten zur SIM?

    Hast du irgendwelche Daten zur SIM?
    ak123
    Hast du irgendwelche Daten zur SIM?

    Bezweifel ich.

    Alle relevanten Daten stehen auf dem Simkartenträger drauf.

    ( PIN / PUK ; Rufnr; Kartennr.)

    Hopeless__Wins

    Ich habe also die SIM-Card im verschlossenen Originalumschlag zurückgesandt

    Ich habe also die SIM-Card im verschlossenen Originalumschlag zurückgesandt
    Hopeless__Wins
    Ich habe also die SIM-Card im verschlossenen Originalumschlag zurückgesandt

    Das Problem ist viel mehr, dass zu viele Unternehmen ihre Finger im Spiel haben.

    - Edeka smart

    - StarMobil

    - Die Telekom

    - Und "Kunde Blöd" im "besten Netz" mittendrin

    Wer gewinnt das Tauziehen?

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