Alles zur IP-Umstellung: Teil 2 - Technische Details
vor 8 Jahren
In unserer Twitter-Umfrage habt ihr abgestimmt, über welches Thema der IP-Umstellung wir im nächsten #Gelauscht Blog berichten sollen. Im ersten Teil haben wir euch erklärt, warum wir unser Netz auf IP umstellen. Hier folgt der zweite Teil, in dem es um die technischen Details geht.
Unser Netz ist in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen und das digitale Bedürfnis von uns allen ebenfalls. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, machen wir unser Netz für die Gigabit-Gesellschaft fit und ersetzen es durch die moderne IP-Technologie. Unser Ziel ist es, eine stark vereinfachte und zukunftssichere Netzstruktur zu schaffen.
In folgende Themenbereiche ist dieser Beitrag unterteilt:
Broadband Network Gateway - BNG
Um zu erklären, was BNG und dessen Aufgabe ist, müssen wir ein wenig ausholen. Bisher werden die Informationen zu euren Anschlüssen und die jeweils möglichen und gebuchten Bandbreiten in unterschiedlichen IT-Systemen verarbeitet. Diese sind in drei Bereiche unterteilt:
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- Access Node, Zugangspunkt zu unserem Netz
- zweistufige Aggregation, welche für die Bündelung des Datenvolumen zuständig ist
- Service Creation, welche Zugangsberechtigungen und Abrechnungen von Produkten verwaltet
Bisheriger Buchungsweg
Wollt ihr an eurem Anschluss eine Änderung durchführen, sind an all diesen Netzelementen Änderungen nötig. Daneben gibt es mehrere Datenbanken, die jeweils verschiedenen Aufgabenbereichen zugeordnet sind. Auch in diesen werden die Änderungen dokumentiert. Erst wenn all diese Schnittstellen und Datenbanken bedient wurden, kann der Auftrag ausgeführt werden.
Für unseren technischen Service und den Netzbetrieb bedeutet das, täglich mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Netz- und IT-Systemen arbeiten zu müssen. Ein ziemlich langer Weg. Oder?
In Zukunft wird das einfacher. Mit der neuen IP-Technologie werden sämtliche Aufgaben von Aggregation und Service Creation zusammengefasst. Daraus entsteht dann das Broadband Network Gateway, auch bekannt als BNG .
Ablauf der Umstellung auf BNG
Viele Anschlüsse sind bereits auf BNG umgestellt. Es wird von Briefen und Unterbrechungen bei der Umstellung berichtet. Was da dran ist, und wie die Umstellung abläuft, erklären wir in diesem Abschnitt.
Eins vorweg: Wir schalten nicht plötzlich von einem zum anderen Tag um. Erst steht bei uns die Planung der Migration und eine mehrmonatige Vorbereitungszeit an. Denn wir wollen sichergehen, dass die Umstellung reibungslos verläuft.
Bei der Planung werden unter anderem die Voraussetzungen der Infrastruktur geprüft, um zum Beispiel Kabelführungen und Schaltplanungen für die Migration vorzubereiten.
In der anschließenden Phase der Feinplanung wird festgelegt, wann welcher Access Node auf BNG umgestellt wird. In diesem Zeitraum erhaltet ihr einen Brief mit Infos zum Umstellungstermin, und dass ihr einen kurzen Ausfall haben werdet. Diese Info erhaltet ihr ca. 2-3 Wochen vor dem eigentlichen Umstellungstermin, damit ihr euch auch vorbereiten könnt.
Was mit euren verpassten Anrufen in dieser Zeit passiert, ob für euren Anschluss bereits eine Umstellung geplant ist und viele andere Infos zu BNG , könnt ihr hier nachlesen: www.telekom.de/netzumschaltung
Am Tag der Migration wird der Access Node von einem Techniker auf BNG umgestellt. Nach einer Prüfung der physikalischen Leitung, wird ein Migrationsskript gestartet, welches unter anderem den Access Node für die Zusammenarbeit mit dem BNG konfiguriert.
Dieses Migrationsskript ist eine Software, die dem Access Knoten sagt, wie er mit BNG umzugehen hat und was zu tun ist. Lediglich während der Umschaltung und dieser Softwareaufspielung ist der Anschluss für maximal 30 Minuten nicht erreichbar .
Nachdem die Software installiert und der Acess Node wieder gestartet wurde, ist die Umstellung auf BNG abgeschlossen und ihr seid wieder erreichbar.
Network Control
Hauptaufgabe
Unsere nach Aufgabenbereichen getrennten Datenbanken, die wir im BNG -Abschnitt erwähnt haben, werden mit der neuen IP-Technologie ebenfalls zusammengefasst. Sie befinden sich dann in der sogenannten Network Control. Dort werden in Network Profiles (eine Art Kundenprofil) individuelle Konfigurationsdaten hinterlegt.
- Authentifizierung (Anschluss- und Kundendaten)
- Autorisierung (mögliche und gebuchte Bandbreite)
- Accounting (Internet-Zugangsdaten)
Zugang ins Internet mit der Network Control
Noch mal einfach erklärt, was in der Network Control passiert: Man kann es sich so vorstellen, dass jeder unserer Kunden eine Akte (Network Profile) in der Network Control hat, in der die wichtigsten Fakten zum jeweiligen Internetanschluss hinterlegt sind. Jedes Mal, wenn ihr ins Internet geht, wirft die Network Control einen kurzen Blick in diese Akte und schaut, welche Produkte und welche Internetgeschwindigkeit ihr gebucht habt.
Um zu erkennen, wer ihr seid, erhält euer Profil eine persönliche Line-ID. Sie identifiziert eindeutig eure Kupfer- oder Glasfaserleitung, die in euren Haushalt führt. Verbindet sich euer Router mit dem Telekom-Netz, wird im Access-Note ( BNG ) eine Line-ID hinzugefügt. Der BNG ruft dann in der Network Control euer Profil auf. Mit dem Wissen der dort gespeicherten Daten, verbindet BNG euch mit dem Internet und stellt euch eure gebuchten Leistungen zur Verfügung.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Network Control das Informationszentrum des neuen Netzes bildet und direkt mit dem BNG kommuniziert. Beide Elemente arbeiten Hand in Hand.
Aufbau der Network Control
Einige fragen sich jetzt vielleicht: „Ein Server, der alle Kundendaten enthält? Wie hält er es aus, wenn so viele Kunden gleichzeitig darauf zugreifen?“ Allerdings darf man sich die Network Control nicht als einen riesigen Server vorstellen. Sie ist auf mehrere Standorte verteilt. Nur so können wir die Last ideal verteilen und kurze Zugriffszeiten gewähren.
Die Network Control ist die innovative und flexible Steuerung für die verschiedenen Elemente im IP-Netz.
Fortsetzung folgt...
Freut euch auf den dritten Teil, in dem es um die Umstellung von reinen Telefonanschlüssen und Sonderdiensten beim Wechsel auf IP-Technologie geht.
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Zu "Ablauf der Umstellung auf BNG " und "Anschluss nach max. 30Min. wieder erreichbar.
Ich muss neidlos anerkennen, dass klingt gut.
Bei mir ,sicher ein Ausrutscher, sah die Umstellung wie folgt aus.
Termin : Freitagsfrüh beginnent.16Uhr hatten die Spezialisten Feierabend. Das Internet funktionierte, das Telefon nicht.
Mit Service unzählige Telefonate mit Smartphone geführt mit Ergebnis, dass nach 10 Tagen das Telefon auch umgestellt
war.In der Zwischenzeit habe ich meinen alten Vertrag wieder herstellen lassen. Das funktionierte sofort.
Nun bin ich gespannt,ob bei der nächsten Umstellung alles so läuft ,wie beschrieben.
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