Wissen Sie, wo im Internet die größten Gefahren lauern?

small.jpgKönnen Sie sich erinnern, wann Sie zuletzt die Zeitung aufgeschlagen haben und keinen Artikel zum Thema Sicherheit im Internet gefunden haben? Das muss lange her sein. Wir lesen täglich darüber, dass ausländische Geheimdienste unsere Daten abgreifen und sich Cyberkriminelle Zugang zu den Unternehmensservern verschaffen. Na klar wissen wir, dass die Sicherheitslage gerade für kleine und mittelgroße Unternehmen ganz schön bedrohlich ist. Gut die Hälfte von ihnen wird Opfer von Cyberangriffen, sagt der „Internet Security Threat Report“ des Sicherheitssoftwarehauses Symantec. Und was tun wir dagegen? Meist zu wenig. Der Hightech Verband BITKOM hat die größten Gefahrenquellen im Internet gesammelt und gibt wichtige Schutz-Tipps, die ich Ihnen zusammengefasst habe.

 

Größte Bedrohung: Drive-by-Downloads

Hand aufs Herz: Sie rufen eine Webseite auf. Wie oft überlegen Sie sich dabei, ob diese manipuliert sein könnte? Wenn Sie ehrlich sind – vermutlich so gut wie nie. Aber gerade die sogenannten Drive-by-Downloads von Schadsoftware gelten unter Experten derzeit als größte Bedrohung. Dieses Schadprogramm fangen Sie sich in Null-Komma-Nichts ein: einfach beim Besuch einer manipulierten Webseite. Die Cyber-Kriminellen nutzen dabei Sicherheitslücken von Browsern oder Zusatzprogrammen aus.

Die beste Abwehr: Machen Sie das, was Sicherheitsexperten seit Jahren predigen: Verwenden Sie aktuelle Virenschutzsoftware. Achten Sie darauf, dass Sie immer die neuesten Versionen Ihres Browsers und der genutzten Plugins wie Flash, Java sowie des Adobe Readers verwenden. Ebenfalls ratsam: der Einsatz von Multifunktionsfirewalls.

 

Hereinspaziert: Computer und Smartphones als Einfallstor für Trojaner und Würmer

Leider treiben sich in den sozialen Netzwerken auch Kriminelle herum – und vertreiben dort ihre Schadprogramme. Beispielsweise warnte Microsoft vor einer Malware, die selbstständig Gefällt mir anklickte, Gruppen beitrat, Inhalte teilte oder Nachrichten veröffentlichte. Eine weitere Gefahrenquelle: mobile Anwendungen. Die üblen Mini-Programme nisten sich in den Computern oder Smartphones der Nutzer ein und führen unbemerkt Befehle aus. Zum Beispiel übertragen sie die Passwörter, die der Nutzer eingibt.

Der beste Schutz: Echte Surfer brauchen ein Surfbrett, virtuelle unbedingt ein aktuelles Antivirenprogramm. Und eine gesunde Portion Misstrauen: Laden Sie Software nur aus sicheren und bekannten Quellen herunter. Bitte nutzen Sie Apps nur von vertrauenswürdigen Anbietern.

 

Vorsicht Tarnung! Attacken auf Datenbanken und Webseiten

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Cyberkriminelle können das Aussehen ganzer Webseiten verändern oder imitieren. So lesen sie dann die Login-Daten und Passwörter aus. Ob Ihre Website davon betroffen ist können Sie beispielsweise hier überprüfen.

Die passende Verteidigung: Leider gibt´s nicht viel, was Sie hier tun können. Sie schützen sich, indem sie Javascript oder Flash deaktivieren. Das mindert allerdings den Surfkomfort. Ansonsten bleibt nur die Hoffnung, dass die Betreiber von Websites ihre Seiten sorgfältig programmieren und überwachen.

 

Achtung Klone! Angriff durch Botnetze

Kann sein, dass Ihr Computer schon infiziert und von Kriminellen ferngesteuert über das Internet mit anderen Computern zusammengeschaltet ist. Das nennt man dann ein Botnetz, das von einem Botmaster kontrolliert wird. Aus riesigen Botnetzen heraus werden Spam- oder Phishing-Mails verschickt oder Webserver mit massenhaften Anfragen lahmgelegt. Die Cyberkriminellen können auf den befallenen Computern Passwörter und weitere Daten klauen.

Die beste Notwehr: Um sich zu schützen, brauchen Sie drei Dinge: aktuelle Software, den neuesten Virenscanner und eine Firewall. Auf der Webseite www.botfrei.de können Sie prüfen, ob Ihr Rechner Teil eines Botnetzes ist. Bei Bedarf reinigt sie ihn auch gleich.

 

Datenklau und Datenverlust über Online-Dienste

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Immer häufiger erbeuten Internetkriminelle die Nutzerdaten von bekannten Online-Diensten – manchmal durch Hacking, bisweilen aber auch durch Unachtsamkeit der Mitarbeiter.

Die einzige Abwehr: Aktuelle Schutzsoftware samt Virenscanner und Firewall sind Pflicht – reichen allein aber nicht. Die Mitarbeiter müssen unbedingt im Umgang mit sensiblen Daten geschult werden. Außerdem: Achten Sie auf sichere und zuverlässige Passwörter. Und bekämpfen Sie die eigene Bequemlichkeit: Verwenden Sie niemals das gleiche Passwort für verschiedene Sites. Ich wiederhole: Nie, nie, niemals. 

 

Wie gehen Sie privat und auf der Arbeit mit den wachsenden Gefahren um? Wie schützen Sie sich? Oder hat es schon mal jemand von Ihnen erwischt und Sie können uns davon berichten, wie Sie die unliebsamen Gästen auf Ihrem Rechner wieder losgeworden sind? Noch mehr Tipps finden Sie übrigens im Datenschutzratgeber der Telekom.

 

Und wie sagt Rudi Cerne, Moderator von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ zum Abschied? "Bleiben Sie sicher!"

 

In diesem Sinne
Ihr Sascha