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Aktueller Hinweis

FTTH Anbieter beim geförderten Ausbau

Guten Tag zusammen,

 

wie sieht es eigentlich mit den möglichen Anbietern nach einem geförderten Ausbau aus?

 

Beispiel 1: Telekom gewinnt Ausschreibung und baut FTTH mit Fördermitteln aus, Kunde zahlt 799,95€ Eigenanteil. (Märkischer Kreis, Ausbau von Gewerbegebieten mit RWP-Förderung).

Wird man den Vertrag dann ausschließlich mit der Telekom oder auch mit Wettbewerbern abschließen können?

 

Beispiel 2: FTTH Ausschreibung "Märkischer Kreis, Wohngebiete 3. Call". Laut Märkischem Kreis gibt es für Gebiete, in denen die Telekom die Ausschreibung gewann, einen unentgeltlichen Anschluss - ist dann trotzdem ein anderer Anbieter denkbar?
In anderen Bereichen gewann die Firma "Telemark" die Ausschreibung. Der MK schreibt nichts von "unentgeltlich", Telemark will entweder 950€ Anschlusskosten oder einen 2-Jahres-Vertrag bei einem der Telemark-Partner.

 

 

Beispiel 3: Telemark kommt der Telekom mit einem Vectoring-Ausbau zuvor. Die Telemark hat nun im Bereich dieses Verteilers das Vectoring-Monopol - und scheinbar ist man gezwungen, einen (zu teuren!) Tarif bei einem der Kooperationspartner von Telemark abzuschließen, denn Telekom, Vodafone, 1&1 oder wer auch immer - die Telemark gewährt denen scheinbar keinen Zugang und setzt die Preise willkürlich fest.

 

Ein Vertreiber der Telemark-Vorleistung schreibt als Grund für den 10€ teureren Tarif und den Entfall jeglicher Neukunden-Boni: "in Gebieten mit hohen Aufwendungen oder Vorleistungen im Breitbandausbau". Nun, die Telemark hatte exakt den selben Aufwand wie zuvor die Telekom auf der anderen Seite des Wohngebietes, ist billiger und muss anderen Anbietern den Zugang zu regulierten Preisen gewähren. Da stimmt doch was nicht mit der Logik.

Wenn der Ausbau gefördert ist, muss jeder Anbieter einen anderen den Zugang gewähren.
Aber der der andere muss auch wollen und daran scheitert es im Moment.

Weder gibt es Carrier die FTTH bei der Telekom anmieten in Deutschland, noch Mietet sich die Telekom woanders ein. Außer in einem Projekt in Lüdinghausen.


Warum beschweren sich eigentlich alle, dass die Anbieter ihr Geld für den Ausbau wieder reinholen wollen? Es müssen schließlich auch Arbeitsplätze bezahlt werden.

"Warum beschweren sich eigentlich alle, dass die Anbieter ihr Geld für den Ausbau wieder reinholen wollen?"

 

Dort, wo die Telekom tätig war, sind die Preise reguliert. Die Telekom sagt "zu billig", die Konkurrenten sagen "zu teuer".

Vermutlich sind die regulierten Preise für den Zwangszugang schon irgendwo OK.

 

Die Wirtschaftlichkeitslücke wurde vom Steuerzahler bezahlt.

 

In den genannten Fällen geht es konkret auch um Kunden, die z.B. jetzt bei der Telekom sind und die beim FFTH-Umstieg zum Anbieterwechsel gezwungen sind.

 

Im dritten Fall geht es ganz konkret um einen "Windhund", der das Vectoringmonopol scheinbar schamlos ausnutzt. um marktunübliche Preise durchzudrücken. Wenn die Telekom dort die Möglichkeit hätte, Vorleistungen zu marktüblichen, regulierten Preisen einzukaufen, dann verstehe ich nicht, warum sie es nicht macht. Ich vermutete daher, dass die Vorleistungen dieses lokalen Netzbetreibers eben nicht zu marktüblichen Preisen erhältlich sind, was ich für eine Regulierungs-Lücke halte.

 

Die Telekom gilt wegen der Marktbeherrschung als Quasi-Monopolist und muss daher jedem den Zugang zu guten Preisen erlauben.

Der lokale Anbieter, der exakt mit den gleichen Aufwendungen ausgebaut hat, ist dort tatsächlicher Monopolist und darf abkassieren?

 

Zumindest habe ich diesen Eindruck.

 

Wenn der Staat den Netzausbau mit Geld gefördert hat, dann soll das Netz auch allen zu vernünftigen Preisen zur Verfügung stehen.

Wenn der Staat Vectoring zulässt, dann erlaubt er ein Monopol und hat sich bitte auch darum zu kümmern, dass das nicht ausgenutzt wird.

 

Warum bei ein und der selben Ausschreibung im Märkischen Kreis im Örtchen A 950€ für den FTTH-Anschluss gezahlt werden sollen, wenn man sich nicht an einen Anbieter für 24 Monate bindet, während im Örtchen B die Telekom den Anschluss ohne wenn und aber umsonst erstellt, ist mir auch nicht klar.

Auch ein kleiner, der Vectoring betreibt.
Muss einen Zugang gewährleisten auf Bitstrom Ebene.
Auch ohne Förderung.

Aber es kostet eben Zeit und Geld Verträge zu schließen und die EDV zu programmieren und dieses Geld lohnt halt einfach nciht auszugeben für einen kleinen Anbieter.

@Carsten1972  schrieb:

Die Telekom gilt wegen der Marktbeherrschung als Quasi-Monopolist und muss daher jedem den Zugang zu guten Preisen erlauben.

Der lokale Anbieter, der exakt mit den gleichen Aufwendungen ausgebaut hat, ist dort tatsächlicher Monopolist und darf abkassieren?

 

Zumindest habe ich diesen Eindruck.



Zu regulierten Preisen muss nur die Telekom anbieten, andere Anbieter sind auf Grund ihrer geringen Marktrelevanz dazu nicht verpflichtet.

Ja kann man als "Betroffener" doof finden so ist es aber.

 

"Ja kann man als "Betroffener" doof finden so ist es aber."

 

Ich bin zum Glück nicht betroffen. Ich habe Wohn- und Geschäftshaus im Vectoring-Bereich der Telekom. Ich beziehe meine Leistungen auch direkt von der Telekom und könnte auch zu irgendeinem Billiganbieter wechseln.

 

Es wäre ein Fall für den Gesetzgeber, bei lokalen Monopolen auch das vorzuschreiben, was bei einer vorgeblichen Marktbeherrschung schon vorgeschrieben ist.

 

Wobei ich mich frage, ob Vodafone auf Grund seine Zukäufe im Kabelnetz nicht auch so langsam mal als "marktbeherrschend" einzustufen wäre. Stellt euch vor, die müssten der Telekom oder 1&1 für ein paar Euro im Monat einen Zugang zum Kunden gewähren - was würden die wohl herumschreien.