Tarif der Telekom über das Netz von Deutsche Glasfaser möglich oder nicht?

Gelöst

Hallo.
Die Deutsche Glasfaser gibt offiziell auf Ihrer Seite an, dass sie ein "offenes" Netz baut und beschreibt es extra unter dem Punkt "Hilfe und Service". (siehe Screenshot im Anhang)
Im Internet und auch hier im Forum lese ich nur, dass es höchsten ein Pilotprojekt in NRW gibt/gab.

Kann man nun einen Tarif der Telekom über das Netz der Deutsche Glasfaser buchen, oder nicht?

 

Wenn ja, sind es die gleichen Tarife, wie über das Netz der Telekom und sind diese dann preislich gleich?

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Lösung

@NutzerXXX  schrieb:

Die Deutsche Glasfaser wirbt aber offiziell mit dem Satz: 

NutzerXXX_0-1636268197391.png

In meinen Augen ist das Irreführung?


Die Aussage ist grundsätzlich schon richtig, offen ist das Netz. Offen bedeutet aber nicht, dass diese Nutzung kostenfrei ist. Nutzen können andere Anbieter es nur, wenn ein entsprechender Kooperationsvertrag abgeschlossen wurde.

Wenn die Bedingungen aber nicht so günstig sind, geht man nicht darauf ein. Am Ende des Tages will jeder Anbieter auch Geld verdienen, wenn z.B. die Vorleisterpreise (ich kenne diese nicht, aber was ich bislang so im Netz gelesen habe, möchte die DG einen anspruchsvollen Betrag haben. Fröhlich ) zu teuer sind, dann schließt zwangsläufig keiner einen Vertrag ab. Zudem ja auch noch trotzdem in eigene Technik investiert werden muss.

Ich würde mir wünschen, wenn die Telekom und die DG sich irgendwann handelseinig werden, da bei uns im Ort auch die DG ausgebaut hat.

 

VG

Peuki

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Lösung

Hallo @NutzerXXX,

 


@NutzerXXX  schrieb:

Die Deutsche Glasfaser gibt offiziell auf Ihrer Seite an, dass sie ein "offenes" Netz baut und beschreibt es extra unter dem Punkt "Hilfe und Service". (siehe Screenshot im Anhang)
Im Internet und auch hier im Forum lese ich nur, dass es höchsten ein Pilotprojekt in NRW gibt/gab.

Kann man nun einen Tarif der Telekom über das Netz der Deutsche Glasfaser buchen, oder nicht?


nein, einen Kooperationsvertrag mit der DG gibt es noch nicht, momentan gibt es nur einen Piloten in Lüdinghausen. Ob und wann das erweitert wird, steht noch nicht fest.

 

VG

Peuki

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Lösung

Hallo @NutzerXXX,

 


@NutzerXXX  schrieb:

Die Deutsche Glasfaser gibt offiziell auf Ihrer Seite an, dass sie ein "offenes" Netz baut und beschreibt es extra unter dem Punkt "Hilfe und Service". (siehe Screenshot im Anhang)
Im Internet und auch hier im Forum lese ich nur, dass es höchsten ein Pilotprojekt in NRW gibt/gab.

Kann man nun einen Tarif der Telekom über das Netz der Deutsche Glasfaser buchen, oder nicht?


nein, einen Kooperationsvertrag mit der DG gibt es noch nicht, momentan gibt es nur einen Piloten in Lüdinghausen. Ob und wann das erweitert wird, steht noch nicht fest.

 

VG

Peuki

Die Deutsche Glasfaser wirbt aber offiziell mit dem Satz: 

NutzerXXX_0-1636268197391.png

In meinen Augen ist das Irreführung?

Lösung

@NutzerXXX  schrieb:

Die Deutsche Glasfaser wirbt aber offiziell mit dem Satz: 

NutzerXXX_0-1636268197391.png

In meinen Augen ist das Irreführung?


Die Aussage ist grundsätzlich schon richtig, offen ist das Netz. Offen bedeutet aber nicht, dass diese Nutzung kostenfrei ist. Nutzen können andere Anbieter es nur, wenn ein entsprechender Kooperationsvertrag abgeschlossen wurde.

Wenn die Bedingungen aber nicht so günstig sind, geht man nicht darauf ein. Am Ende des Tages will jeder Anbieter auch Geld verdienen, wenn z.B. die Vorleisterpreise (ich kenne diese nicht, aber was ich bislang so im Netz gelesen habe, möchte die DG einen anspruchsvollen Betrag haben. Fröhlich ) zu teuer sind, dann schließt zwangsläufig keiner einen Vertrag ab. Zudem ja auch noch trotzdem in eigene Technik investiert werden muss.

Ich würde mir wünschen, wenn die Telekom und die DG sich irgendwann handelseinig werden, da bei uns im Ort auch die DG ausgebaut hat.

 

VG

Peuki

@Peuki 

 


@Peuki  schrieb:
möchte die DG einen anspruchsvollen Betrag haben.

Ja. Die wollen Geld haben. Wie sehen denn die verleichbaren Konditionen für die GF bei der Telekom aus? Hat die schon mal jemand gesehen? Sind die veröffentlicht?

Bei der DG kann ich die Konditionen z.B. auf Breitbandausschreibungen.de finden. Da gibt es Kreise, bei denen die DG die Ausschreibung gewonnen hat und dort sind dann auch die Konditionen für open access genannt.

@Peuki 

 

... momentan gibt es nur einen Piloten in Lüdinghausen. Ob und wann das erweitert wird, steht noch nicht fest.

Der Pilot ist bereits beendet.

Da er nicht in den Regelbetrieb überführt, sondern die Kunden wieder auf FTTC zu beraten sind, kann man davon ausgehen, dass es wohl keine weitere Nutzung des Deutsche Glasfaser Netzes geben wird.

@Hubert Eder 

Was dann wohl möglicherweise zu volkswirtschaftlich abstrusen Überbauung führen könnte.

Es wird Zeit, dass es hier gesetzliche Regelungen derart gibt, dass ein Überbau untersagt und alle Provider zu regulierten Preisen öffnen müssen. Die jetzige Kasperei macht einfach keinen Sinn. Und insbesondere nicht für die Kunden.

Oder das gesamte Telekommunikationsnetz wieder unter staatliche Kontrolle, was ja z.B. auch eine GmbH wie die Autobahn GmbH machen könnte, übergeben.

@Hubert Eder 


@Hubert Eder  schrieb:

Der Pilot ist bereits beendet.

Da er nicht in den Regelbetrieb überführt, sondern die Kunden wieder auf FTTC zu beraten sind, kann man davon ausgehen, dass es wohl keine weitere Nutzung des Deutsche Glasfaser Netzes geben wird.


Danke für die Ergänzung, vor nicht all zu langer Zeit war es noch offen. Schade.

@NoOneElse 

 


@NoOneElse  schrieb:

Ja. Die wollen Geld haben. 


Es geht am Ende des Tages immer nur ums Geld, das hatte ich ja geschrieben. 

 


@NoOneElse  schrieb:

Wie sehen denn die verleichbaren Konditionen für die GF bei der Telekom aus? ...


Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Zwinkernd

 


@NoOneElse  schrieb:

Bei der DG kann ich die Konditionen z.B. auf Breitbandausschreibungen.de finden. 


Die wären jetzt mal interessant gewesen, wenn Du diese schon kennst.

@Peuki 

z.B. hier am Ende zu finden im Abschnitt "Vorleistungsprodukte".


@Peuki  schrieb:
Die wären jetzt mal interessant gewesen, wenn Du diese schon kennst.

30€ pro Kunde und Monat für 100 Mbit/s symmetrisch, Bitstream Layer 2 oder 3.

Damit blieben 7,77€ Abstand zum Preis eines MagentaZuHauseL, was natürlich zu wenig wäre.

 

Die DG verkauft selber 300/150 Mbit/s für 37,81€ an deren Kunden.

 

(Preise aus der Breitbandausschreibung Delbrück. Delbrück ist auch mal wieder ein Fall von Doppelausbau, da wohnt nämlich ein ehemaliger Schulfreund von mir. Er hat bereits VDSL 100 von der Telekom, könnte auch VDSL250 haben, liegt aber dennoch im geförderten Breitbandausbaugebiet der DG.)

@NoOneElse 

 

Es wird Zeit, dass es hier gesetzliche Regelungen derart gibt, dass ein Überbau untersagt und alle Provider zu regulierten Preisen öffnen müssen. 

Es geht nicht nur um den Preis. Es geht auch um die Qualität und Stabilität des Netzes.

Man kann ein Netz qualitativ hochwertig bauen, was sich dann auch in der Stabilität der Anschlüsse wiederspiegelt oder lässt sich das Netz von den billigsten Subunternehmern zusammenschustern, so dass die Kunden am Ende sagen: "Was für ein Glück, dass mich die Telekom nicht aus meinem Vertrag gelassen hat. Mit den vielen Ausfällen wäre das Home-Office sonst eine Katastrophe geworden." 


@NoOneElse  schrieb:
z.B. hier am Ende zu finden im Abschnitt "Vorleistungsprodukte".

Entsprechende Angaben findest Du auch bei der Telekom auf breitbandausschreibungen.de, z.B. für den Landkreis Rostock oder den Landkreis Bautzen.

 

Das sind jetzt auch nicht "die" allgemeinen Vorleistungspreise, sondern diejenigen die Teil des Angebotes waren, deswegen stehen sie ja da. Schon für die beiden oben genannten Landkreise sind sie bei der Telekom unterschiedlich. Zugang über Bitstream Layer 2 kostet im Landkreis Rostock demnach 30 Euro, im Landkreis Bautzen 19,10 Euro, und bei der DG im Landkreis Paderborn 30 Euro. 

 

In der Praxis sind solche Preise natürlich Verhandlungssache. Die Telekom hat ja bekanntlich Ende 2020/Anfang 2021 neue Vorleistungsverträge mit Vodafone, 1&1 und Telefonica abgeschlossen, die neben xDSL auch FTTH umfassen. Die haben eine Laufzeit von 10 Jahren, die Konditionen sind natürlich im Detail nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass die Verträge "technologieunabhängig" sind, d.h. bezahlt wird für eine Bitstromvorleistung von z.B. 250 Mbit/s, und das kostet dann gleich viel unabhängig davon ob der Anschluss über Supervectoring oder GPON läuft.

@Hubert Eder 

Meinst Du die physische Qualität oder die logische Qualität?

Die Bautrupps bei der Telekom sind vielfach auch aus dem osteuropäische Ausland. Habe ich hier schon beim FTTC Ausbau der Telekom erlebt.

Und wenn bei der Telekom alles so Problemfrei wäre, bräuchte man dieses Forum nicht ...

 

@dude0815 

 


@dude0815  schrieb:
bei der Telekom unterschiedlich. Zugang über Bitstream Layer 2 kostet im Landkreis Rostock demnach 30 Euro, im Landkreis Bautzen 19,10 Euro, und bei der DG im Landkreis Paderborn 30 Euro.

Also z.B. in Rostock und Paderborn bei Telekom und DG gleich. Also kann die DG in ihrer Kalkulation auch nicht so daneben liegen.

Und das ist die Problematik. Die tatsächlichen Gestehungskosten kennen wird nicht. Daher können wir die Marge auch nicht beurteilen. Aber es gibt da 2 Ansätze: Abwehrkalkulation mit 30 EUR, damit die Wettbewerber nicht wollen, oder bei 19,10 EUR in Bautzen mit Minusmarge, um bestimmte Wettbewerber aus dem Markt zu drängen ...Alles nur Spekulation.

Und daher halte ich eine offiziell geregelte Kondition für sinnvoll.


@NoOneElse  schrieb:
Und daher halte ich eine offiziell geregelte Kondition für sinnvoll.

AMEN!

 

Es kann nicht sein, dass Telemark eigenwirtschaftlich einen Bereich mit VDSL Vectoring ausbaut, zwei Straßen weiter die Telekom eigenwirtschaftlich ebenfalls diese Ausbauart durchgeführt hat um am Ende es dann so aussieht, dass ein DOKOM21 Kunde im Telemark Bereich 10€ mehr im Monat zahlt als ein DOKOM21 Kunde im Telekom Bereich, weil sich die Telemark die Vorleistung entsprechend teuer bezahlen lässt.

 

Durch Vectoring entstehen Bereiche, in denen Netzbetreiber ein lokales Monopol für schnelles Internet über Telefonkabel haben.

Dieses lokale Monopol, das oft genug auch mangels Alternative (etwa über Fernsehkabelnetz oder GF-Netz) das tatsächliche Monopol eines schnellen Zugangs darstellt, führt zur Zeit zu keinen Konsequenzen hinsichtlich einer Preisregulierung.

 

Ebenso ist es grob fehlerhaft, wenn bei staatlich gefördertem Breitbandausbau zwar das "offene Netz" vorgeschrieben wird, für den Zugang zu diesem offenen Netz aber keine Preisvorgaben gemacht werden.

 

 

@Carsten_MK2 

 

Da muss man aber unterscheiden. Zum einen hat die DG Delbrück eigenwirtschaftlich ausgebaut, es kann sich also bei Deinem Schulfreund um eine Aussensiedlung handeln, die nicht im eigenwirtschaftlichen Ausbaubereich liegt und daher gefördert wird. Zum anderen kann man zwar die Geschwindigkeiten im Download vergleichen, die sind aber im DG Glasfasernetz bei 300Mbit/s beginnend und der Upload ist definitiv höher. Zum anderen ist es bei der DG ein FTTH Anschluß im Gegensatz zum FTTC der Telekom.

Ein FTTH-Netz mit FTTH zu überbauen ist aber definitiv Unsinn. So wie man ja auch nicht 2 Wasser-, Gas-, Stromzuleitungen oder sogar 2 Abwasseranschlüsse im Haus hat ...


@NoOneElse  schrieb:
Zum einen hat die DG Delbrück eigenwirtschaftlich ausgebaut,

Dann sage ich nichts! Eigenwirtschaftlich finde ich immer gut.

 

Ebenfalls ist FTTH natürlich immer das Endziel des Ausbaus. Ich habe hier in meiner Gegend aber schon mehrere Bereiche kennengelernt, bei denen einem eigenwirtschaftlichen Ausbau (einmal sogar mit FTTH!) ein geförderter Ausbau folgte, obwohl ganze Nachbardörfer noch DSL mit wenigen Mbit/s oder weniger versorgt sind. So etwas stößt mir sehr sauer auf.

 

Fördermittel, Tiefbaukapazitäten, selbst Leerrohre sind nicht unbegrenzt verfügbar. Aber da einmal beauftragte Breitbandausbauten nicht gestoppt werden können, Breitbandkoordinatoren keine Zeitung lesen, Netzbetreiber einen beabsichtigten Ausbau trotz Nachfrage nicht melden, ... werden weiterhin Gelder und Resourcen verschwendet.

 

Dann kommt das hier heraus:

Links Unitymedia, auf Initiative der Dorfgemeinschaft teilweise mit Eigenleistungen erstellter Anschluss, rechts Telekom aus Fördermitteln, zwei Jahre später errichtet.

IMG-20210813-WA0006.jpg

 

@Carsten_MK2 

Das ist zwar nicht so toll. Aber die einen machen eben DOCSIS (siehe Abgang mit Koaxkabel) und die anderen GPON. Das sind dann noch einmal 2 unterschiedliche Technologien, wenn auch im WAN im öffentlichen Raum mit Glasfaser.

Es hängt auch immer noch an den verwendeten Netzstrukturen. Die DG z.B. baut kundenseitig bis zum PoP als PtP, während die Telekom da schon im Gf-NVt passiv aggregiert. Das Netz der DG ist da variabler aufgebaut.

 

Was ich aber bei Deinem Bild und der zugehörigen Beschreibung nicht verstehe ist der zeitliche Zusammenhang. Gefördert wird nach einer negativen Markterkundung. Es gibt auch mir bekannte Bereiche, da wurde geförderter GF Ausbau, aber im Betreibermodell, durchgeführt und die Telekom hat nach Bekanntwerden des Ausbauplans dann einiges an FTTC errichtet.

Aber warum hat man diesen DOCSIS-Ausbau auch in teilweiser Eigenleistung dann gemacht?


@NoOneElse  schrieb:
Aber es gibt da 2 Ansätze: Abwehrkalkulation mit 30 EUR, damit die Wettbewerber nicht wollen, oder bei 19,10 EUR in Bautzen mit Minusmarge, um bestimmte Wettbewerber aus dem Markt zu drängen

Was meinst Du mit "Abwehrkalkulation mit Minusmarge, um bestimmte Wettbewerber aus dem Markt zu drängen"? Dort wo gefördert ausgebaut wurde gab es vorher nichts ausser Telekom-ADSL. Wen soll man da über ein Angebot eines niedrigen Vorleistungspreises über FTTH aus dem Markt drängen? Das wäre eigentlich eher positiv für Wettbewerber.

 

Und für den Zuschlag in der Ausschreibung gibt es diverse wichtigere Parameter, mit denen man Wettbewerber unterbieten kann, insbesondere den Angebotspreis für den Ausbau.

 

Wie ich vorhin schon gesagt hatte: Mit den  drei wichtigsten Anbietern die auf Telekom-Vorleistungen zurückgreifen gibt es mittlerweile entsprechende Verträge. Und die haben alle kein Interesse an landkreisabhängigen Preisen, oder gar innerhalb eine Landkreises adressabhängigen Preisen (gefördert vs ungefördert). Da wurden entsprechende Konditionen ausgehandelt, die ziemlich sicher generell für das bundesweite Telekom-FTTH-Netz gelten. Egal ob gefördert oder ungefördert, und unabhängig von Stadt oder Landkreis. Die auf der Seite genannten Preise dürften also in der Praxis ziemlich irrelevant sein.