Hallo ivo.matheis,
hallo in die Runde,

herzlichen Dank zunächst für Ihren Testbericht, für das große Engagement auch Ihres Sparringspartners und für Ihre Fragen – von meiner Seite schulde ich Ihnen allen zunächst ein „sorry” für meine verspätete Rückmeldung! Für den Freitag hoffe ich auf den Durchbruch, heut meld ich mich in aller Eile kurz zurück, um auf die neuen Beobachtungen und Fragen von ivo.matheis einzugehen:

---

@ivo.matheis schrieb:

in Anbetracht von spi's Ausführungen und dem scheinbaren Stillstand seitens der Telekom habe ich heute mit meinem Testpartner, der eine Fritzbox 7270v3 an einem 16Mbit Annex J Anschluss betreibt, ein paar weiterführende Tests durchgeführt.

Hier erstmal der Testaufbau: Meine Fritzbox (am DSL2000, Annex J) hat die zurechtgestutzte Codecliste und mein Sparringspartner (DSL16000, Annex J) hat sie in den Werkseinstellungen (ohne Proxyschnickschnack und Codeclistenveränderung) gefahren. Bei meinen früheren Tests hatte ich immer das erste Gespräch mit meinem Sparringspartner über Voip-Festnetz aufgebaut und als zweites Gespräch ein Mobiltelefon benutzt. [...]

Wir konnten [...] beobachten, dass wenn ich (am DSL2000-Anschluss) ein Gespräch führe (mit jemand drittem oder mobil) mich der 16MBit-Partner NICHT auf der vermeintlich verfügabren zweiten Leitung meines Anschlusses anrufen konnte, er wurde mit BESETZT abgelehnt!

Dann habe ich die Codecliste der Fritzbox des DSL16000-Anschlusses (nach etwas Überzeugungsarbeit beim Sparringspartner) auf die bekannte Weise modifiziert und den Test wiederholt:
DSL2000 führt ein Gespräch (diesmal mit der 08003301000) und der DSL16000 ruft den DSL2000 an - und zwar diesmal erfolgreich!

Interessant weiterhin: Ein [...] dritter Anruf auf dem DSL2000-Anschluss oder am DSL16000-Anschluss hat kein Anklopfsignal ausgelöst, sondern es kam immer besetzt.

[...] Das Ergbnis war reproduzierbar.

Wichtig zu wissen ist, dass der DSL16000-Anschluss bisher nicht aufgefallen ist durch Probleme mit parallelen Rufen. Es scheint aber einen Zusammenhang zu geben, wenn ein schmalbandiger DSL2000-Anschluss angerufen wird und die Codecliste einer der involvieten Fritzboxen nicht modifiziert ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich selbst mit modifizierter Fritzbox-Codecliste keine Anrufe parallel annehmen kann von (auch schnellen) Anschlüssen, die eine unmodifizierte Fritzbox einsetzen.

---

Hier greifen dieselben Einschränkungen, wie wir sie bisher für die abgehenden Telefonate erörtert haben; dank Ihrer Zusammenarbeit mit Ihrem Sparringspartner steht nun fest, dass auch eingehende Telefonate betroffen sind, sobald der Anrufer über ein DSL-Endgerät telefoniert, das nicht von vornherein einen der offiziell spezifizierten Codecs G.711a oder G.722 nutzt.

---

@ivo.matheis schrieb:
Was das Anklopfen eines dritten Gesprächs betrifft: Hier kann ich jetzt nicht sagen, was das erwartete Ergebnis sein soll. Allerdings scheint mir das Signalisieren des dritten Anrufes, auf das sich auch spi bezogen hat, sinnvoll zu sein, was aber de facto nicht passiert. Wer weiß hierzu mehr?

---

Ob ein dritter Anruf beim Angerufenen im aktuellen Telefonat durch das „Anklopfen” signalisiert wird, wird für analoge Telefone ja im DSL-Endgerät konfiguriert; beim Speedport W 724V findet sich diese Option im Konfigurationsprogramm unter
Telefonie ⇨ Telefonbuchsen
– hier schalten Sie das Anklopf-Signal ein, indem Sie den Kasten „zulassen” anhaken. (Bei älteren Modellen lautet der Menüpfad „Telefonie ⇨ Interne Anschlüsse”).

---

@ivo.matheis schrieb:

Ich würde mich daher spi's These anschließen wollen, dass es im IMS -System der Telekom ein allgemeiner gelagertes Problem mit den parallelen Anrufen gibt. Wichtig und interessant zu sehen ist, dass auch eine Fritzbox am DSL16000-Anschluss kein Gespräch zu einem DSL2000-Anschluss bekommt, wenn sich diese DSL16000-Fritzbox mit den Werkscodecs zum DSL2000 zu verbinden versucht. Man hat also durch das Anpassen der eigenen Fritzbox in keinster Weise eine "Garantie", dass alle parallelen Rufe beim Anschluss tatsächlich signalisiert werden!

---

Es liegt kein Problem bei IMS vor, darauf hoffe ich am Freitag abschließend eingehen zu können. Richtig ist Ihre Beobachtung, dass es zu den Einschränkungen kommt, sobald einer der Gesprächspartner mit einer FRITZ!Box arbeitet und einer der beiden DSL-Anschlüsse z. B. mit DSL 2000 RAM IP ausgestattet ist.

---

@ivo.matheis schrieb:

Helge, es sind auch andere Geräte betroffen (z.B. Speedport W503V Typ C).
Was die Codecs betrifft: Das Endgerät darf sehr wohl mehr Codecs anbieten, so lange die dabei sind, die die Telekom offiziell unterstützt, darf das keine Probleme verursachen.

Wie geht's weiter?

Ivo

---

Auf das Thema, was laut technischer Spezifikation ein „muss” ist, was ein „kann” und welche Konsequenzen sich daraus für unser Thema hier im Thread ergeben, gehe ich bei nächster Gelegenheit ausführlich ein; auch auf Ihren Hinweis in Sachen W 503V.

Für heute muss ich Sie erneut um Geduld bitten; wir sind intern aber bereits fast am Ziel!

Beste Grüße
von
Helge R.