Weniger ist mehr – Entschlacken Sie Ihren Computer
vor 7 Jahren
In bestimmten Intervallen bringen wir unseren PKW zum Kundendienst, machen zu Beginn der wärmeren Jahreszeit Frühjahrsputz, legen zur Entschlackung eine Fastenwoche ein oder reduzieren für eine Weile unsere digitalen Aktivitäten (Digital Detox - Urlaub vom Smartphone). Auch unserem Computer sollten wir hin und wieder dieselbe Aufmerksamkeit und Pflege angedeihen lassen – im Endeffekt kommt es uns, als den täglichen Nutzern, zugute.
Wir wollen in diesem Artikel ganz bewusst keine Apps und Programme empfehlen, die die Performance unseres Rechners vermeintlich zu verbessern versprechen. Wieso wir – ebenso wie z.B. Microsoft – vom Einsatz sog. Registry Cleaner abraten, lesen Sie hier. Vielmehr soll es um allgemeine Tipps und Ratschläge gehen, die jeder Anwender vor dem Hintergrund seiner ganz eigenen Computernutzung und individuellen Ordnung anpassen kann. Vergleichen wir es mit einer gründlichen Aufräumaktion unseres Arbeitszimmers.
1. Desktop aufräumen
Irgendwann stapeln sich auf unserem Schreibtisch Papiere, Zeitschriften, dazwischen ein Notizbuch, Stifte, zu beantwortende Korrespondenz und irgendwo dazwischen eine Rechnung, die noch überwiesen werden muss. Ähnlich sieht es oft auch auf unserem virtuellen Desktop aus. Ein interessantes PDF aus dem Internet, das schnell abgelegt werden musste, der Brief an die Sparkasse, diverse Screenshots, Programme, eilig angelegte Ordner, Bilder vom letzten Kegelausflug und die eine oder andere Verknüpfung. Bei jedem neuen Hochfahren des Rechners nimmt man sich vor, das Chaos zu beseitigen. Nehmen Sie sich eine Stunde – oder, sollte Zeit ein allzu knappes Gut sein, jeden Tag nach dem Anschalten des Computers fünf Minuten –, um Ordnung zu schaffen. Gehen Sie jedes Dokument, jeden Ordner und jede Verknüpfung einzeln durch. Löschen Sie konsequent Dateien, von denen Sie ganz sicher sind, dass sie nicht mehr benötigt werden. Legen Sie Dokumente gemäß Ihrer individuellen Struktur in dafür vorgesehene Ordner; sollte noch keiner existieren, legen Sie einen neuen an. Dateien, die Sie aktuell nicht mehr benötigen, aber noch nicht endgültig löschen wollen, werden in einem entsprechenden Ordner auf einer externen Festplatte abgelegt. Diesen können Sie dann in regelmäßigen Zeitabständen überprüfen und bereinigen.
2. Platz schaffen
Schnell ist ein Programm zur Konvertierung eines QuickTime-Filmchens in MP4 heruntergeladen – wird aber nur einmal benötigt. Im Download-Ordner liegt noch das lustige Filmchen, das ein Freund geschickt hat – und nimmt 1GB Speicherplatz ein. Die ZIP-Datei wurde entpackt, der Inhalt in den passenden Ordner verschoben – die komprimierte Ausgangsdatei wurde in der Eile nicht gelöscht. Die Reihe an speicherfressenden Dateien und kleinen Anwendungen, die teils über Jahre ungenutzt auf dem Computer liegen, könnte nahezu endlos fortgesetzt werden. Zwar gibt es Tools, um große Dateien zu erkennen, es ist jedoch ratsam – ähnlich wie beim Desktop – den Download-Ordner, Apps und Programme einzeln durchzugehen, um große und lange nicht mehr genutzte Dateien identifizieren, löschen oder deinstallieren zu können. Seien Sie vorsichtig, aber nicht zu zimperlich. Sollten Sie das Tool zur Konvertierung von Videos wirklich noch einmal benötigen, kann es jederzeit – sofern es sich um Freeware handelt – erneut heruntergeladen werden.
3. Erweiterungen organisieren
Viele Programme und Dienste bieten Browser-Erweiterungen an. Wer eine neue Software installiert oder einen neuen Dienst nutzt, folgt oft dem Ratschlag, die korrespondierende Browser-Erweiterung gleich mit zu installieren. So kann der VPN Client schnell aktiviert werden, Login-Daten werden automatisch ausgefüllt oder es wird angezeigt, ob neue Mails im Eingang sind. Einige Erweiterungen sind nützliche Helfer im Alltag, doch häufig nutzen wir sie nur wenige Male, um sie dann schlicht zu vergessen. Von Zeit zu Zeit sollten Sie die Einstellungen Ihres Browsers öffnen, zu den Erweiterungen navigieren und sich bei jeder einzelnen Erweiterung die Frage stellen, ob sie noch gebraucht wird oder deaktiviert bzw. gelöscht werden kann.
4. Externe Festplatte oder Clouddienste nutzen
Zwar wird Speicherplatz immer günstiger, doch macht es hinsichtlich Performance und Übersichtlichkeit keinen Sinn, die Kapazität der internen Festplatte(n) komplett auszureizen. Die Erfahrung zeigt, dass wir nur einen relativ geringen Teil der auf unserem Rechner befindlichen Dateien für die tägliche Arbeit benötigen. Prüfen Sie, ob gerade ältere und große Dateien auf eine externe Festplatte oder die Cloud ausgelagert werden können.
5. Online Accounts deaktivieren
Über die Jahre melden wir uns bei unzähligen Online-Diensten und Webseiten an. Ein Großteil davon ist sicherlich gratis, aber immer wieder passiert es, dass wir uns über regelmäßig abgebuchte, kleine Beträge eines Onlineservices wundern, den wir längst vergessen haben. Anhand des Passwort Managers können wir die einzelnen Logins überprüfen und entscheiden, welche Dienste wir weiterhin in Anspruch nehmen und welche wir abbestellen oder deaktivieren wollen.
6. Newsletter abbestellen
Ähnlich wie bei Online Accounts verhält es sich auch bei Newslettern – oft besteht auch ein direkter Zusammenhang. Schnell ist ein Newsletter abonniert, an dem man mit der Zeit jedoch das Interesse verliert oder kein Bedarf mehr besteht. Anstatt die einzelnen Newsletter bei Erhalt jedes Mal zu löschen, machen Sie sich die Mühe, nicht mehr benötigte direkt abzubestellen. In der Fußzeile jedes Newsletters befindet sich ein Link der zu der entsprechenden Webseite führt. Wer dies über Wochen praktiziert, wird merken, dass das Postfach angenehm übersichtlich erscheint und man sich nicht täglich mit unerwünschten Informationen beschäftigen muss.
7. Ordnung in die E-Mails bringen
Die E-Mail ist noch immer ein wichtiges Kommunikationsmittel, entsprechend viele davon finden sich in unserem E-Mail-Eingang. Um den Überblick nicht zu verlieren, sollte man sich einen bestimmten Workflow zur Bearbeitung aneignen und eine vernünftige Ordnerstruktur schaffen. In unserem Artikel Ordnung ist das halbe Mailen finden Sie detaillierte Informationen.
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vor 7 Jahren
Zwei Windows eigene Tools nutzen.
a ) Datenträgerbereinigung
b ) Festplatte defragmentieren.
Und Windows wird deutlich flinker.
MfG
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vor 7 Jahren
Zu 1.: Mache ich regelmäßig
Zu 2.: 1GB? Ist doch lachhaft wenn man 1TB und mehr hat. Da fallen 1GB nicht auf.
Zu 3.: Viele Erweiterungen machen mehr als uns zu helfen. Da sollte man sich vorher informieren.
Zu 4.: Clouddienste? Ohne mich.
Zu 5.: Von den Meisten weiss man vielleicht nichts mehr.
Zu 7.: Sollte man immer machen. Mit Tools wie z.B. "Convert" (www.gangl.de) kann man Mails auch rechtskonform als PDF/A speichern (inklusive Anhänge). Mit "MailMover" (ebenfalls von gangl) kann man alle Mails gleichzeitig auf PC als msg speichern. Beide Tools sind nur für Outlook.
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