J-02YS(St)H, J-2Y(St)Y oder Cat 7 auf 15 Meter zur TAE?

vor 2 Jahren

Hallo in die Runde,

 

im Zuge einer Elektrosanierung meines Elternhauses muss die erste (und einzige) TAE -Dose versetzt werden, da sie sich völlig sinnfrei im Schlafzimmer befindet - halt im Raum genau über dem APL . Bislang ist der Speedport dort nur "angefrickelt" (läuft signaltechnisch dennoch prima) und steht an einem völlig ungünstigen Ort.

 

Derzeit:

APL (Keller) -> ca. 4 m J-YY (also das, was um 1996 offiziell verwendet wurde) -> TAE (EG) -> ca. 2,5 m "DSL-Kabel" (ein von mir auf einer Seite mit TAE -Stecker versehenes flexibles Cat 5 - Kabel, es passte nur ohne Stecker durch ein vorhandenes Loch in der Wand) -> Speedport.  Ein Signaturkabel ist derzeit nicht in Verwendung. Wir haben erstklassige Signalwerte an der Grenze des technisch möglichen.

 

Laut Verfügbarkeit wären theoretisch aufgrund der Nähe zum DSLAM und der recht neuen Erdverkabelung bis zu 250 / 40 MBit/s möglich, gebucht ist aber aktuell nur Zuhause S (und das reicht auch).

 

 

Plan, Variante A:

APL (Keller) -> ca. 14 m J-02YS(St)H neu -> TAE (EG) -> Kabel 1 m TAE auf RJ45 -> Speedport.

 

Plan, Variante B:

APL (Keller) -> ca. 0,3 m des derzeit schon vorhandenen, aus dem APL kommenden J-YY-Kabels -> TAE (Keller, direkt neben APL ) -> Kabel 0,5 m TAE auf RJ45 -> Cat-6-Dose -> ca. 14 m Cat-7-Kabel -> Patchfeld -> 1 m Patchkabel -> Speedport.

 

Der Elektriker bevorzugt Variante A. Welches Kabel er dann letztlich nehmen wird (das aktuelle von der Telekom empfohlene J-02YS(St)H 2x2x0,5 oder eine Vorläufervariante, er nannte nur "J-2Y"), weiß ich nicht. Die Verwendung von J-02YS(St)H hätte den Charme, dass mit 135 Ohm Wellenwiderstand bis zur TAE gegangen wird und erst dort der Sprung auf 100 Ohm erfolgt. Für das ungeschirmte J-YY und auch für das foliengeschirmte Y-2Y(St)Y (dessen Verwendung durch den Elektriker ich nicht ausschließen kann) finde ich aber 100 Ohm Wellenwiderstand und auch deutlich mehr Dämpfung als für das J-02YS(St)H. Variante B (mit Cat 7) lehnt der Elektriker wegen für ihn nicht erkennbarem Sinn und für mich höherer Kosten ab.

 

Die Variante B mit TAE unmittelbar neben dem APL hätte den Charme, dass die perfekt funktionierende bisherige Installation bliebe - sogar mit deutlich kürzerem Stück J-YY als bisher. Ich hätte dann die TAE als idealen "Prüfpunkt" für die Leitungsqualität direkt neben dem APL . Wenns jemals zu Problemen käme, wäre schnell klar, wo die Ursache liegt und wo nicht. Dafür wäre der Sprung auf 100 Ohm schon 14 m eher als bei Verwendung von J-02YS(St)H. Und ich hätte mehr Kontaktstellen (statt nur ein Modemkabel zwischen TAE und Speedport wären es noch eine Cat-Dose und ein Patchfeld mehr).

 

Wichtig ist auch noch dieses: auf dem künftigen Leitungsweg geht es in beiden Varianten in unmittelbarer Nachbarschaft zu Netzspannungsleitungen entlang, am Ende auf ca. 2-3 Meter ginge es parallel zu einem ganzen Bündel NYM ohne Möglichkeit zur "Sortierung" und räumlichen Trennung der Leitungen durch einen Schacht. Hat da die Wahl von J-YY, J-02YS(St)H oder Cat 7 einen Einfluss auf elektromagnetische Beeinflussungen und sind Beeinflussungen bei 50 Hz plus paar Oberwellen überhaupt für DSL relevant? Dagegen hilft ja auch eine Verlegung im Kunststoffrohr nicht.

 

Wie würden sich die Telekom-Profis entscheiden?

 

Falls Leitungen mit Folienschirm verwendet werden: einseitig auf Haupterdungsschiene aufklemmen?

 

Herzlichen Dank!

Christian

2564

14

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    0

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    @Sternentaucher  schrieb:
    Wie würden sich die Telekom-Profis entscheiden?

    die nehmen einfach die richtige Endleitung

     

    APL -und- TAE -Dose/ta-p/3499089" target="_blank">https://telekomhilft.telekom.de/t5/Telefonie-Internet/Das-richtige-Kabel-zwischen- APL -und- TAE -Dose/ta-p/3499089

     

    Alternativ ein Cat. 7

     

     

    @Sternentaucher  schrieb:
    Cat 7) lehnt der Elektriker wegen für ihn nicht erkennbarem Sinn und für mich höherer Kosten ab.

    Elektriker rausschmeißen, und ehrlich wegen vielleicht 10 € Mehrkosten (eher 5 €), unglaublich.

     

    Vorsorglich noch der Hinweis auf die einschlägigen DIN Normen (auch in EN überführt) die Verlegung von Kommunikationsleitungen hat auswechselbar zu erfolgen, bedeutet hier wohl ein Leerrohr mit mindesten M25.

     

    1

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren

    Herzlichen Dank für die Infos an alle!

     

     

    @der_Lutz  schrieb:

    Genau das war eben die Frage: 14 m langes J-02YS(St)H und TAE entsprechend 14 m hinter dem APL direkt neben dem Speedport oder kurzes J-02YS(St)H (bzw. Beibehalten der paar cm vorhandenes J-YY) zur TAE direkt neben dem APL und dann 14 m Cat 7  hinter der TAE bis zum Speedport.

     

     

    @der_Lutz  schrieb:
    Elektriker rausschmeißen

    Der Mann leistet, was den Netzspannungsbereich betrifft, erstklassige Arbeit. Präzise Wandschlitze fürs NYM, sauberst ausgeführte Leitungsführung und Klemmungen in den Dosen. Bei Telekommunikation ists halt wie so oft bei Elektrikern: man nimmt das, was man "immer schon genommen hat". Immerhin hat er kein J-Y(St)Y vorgeschlagen - das ist doch schonmal was.

     

     

    @der_Lutz  schrieb:
    Vorsorglich noch der Hinweis auf die einschlägigen DIN Normen (auch in EN überführt) die Verlegung von Kommunikationsleitungen hat auswechselbar zu erfolgen, bedeutet hier wohl ein Leerrohr mit mindesten M25.

    Danke, das war mir bekannt. Ich komme - wenn auch nur hobbymäßig - aus der "Kabel-TV-Ecke" (auch wenn ich nichtmal nen Fernseher besitze, aber ich habe bis Dezember 2021 viel Radio via DVB gehört) und ich betreue die Kopfstelle eines mittelständischen Kabelnetzes mit. Die Aussage "Leerrohre" gilt ja auch für Koaxkabel und ich habe das jahrelang auch in den entsprechenden Foren so an Ratsuchende kommuniziert.

     

    Ich musste im Zuge der Elektrosanierung in meinem Elternhaus aber auch etwas akzeptieren: ohne das Haus komplett leer zu haben und wild an allen Wänden rumstemmen / schlitzen zu können, hat man bei einem Haus aus den 1920er Jahren mit Innenwänden von teils nur ca. 12 cm Dicke + Putz dazu keine Chance. "Zugfähig" erfordert große Radien bzw. extra Zugdosen in den "Ecken". Ein Schlitzen des Mauerwerks ist bei 12 cm Dicke sowieso tabu, Leerrohre passen wiederum nicht in den Putz, sondern erfordern tiefere Schlitze -> geht nicht, wenn man die Statik nicht gefährden will.

     

    Die Hauselektrik meines Elternhauses stammte tatsächlich noch mit Ausnahme weniger in den 1960er bis 1980er Jahren nachgerüsteter Stromkreise von 1926: Bergmannrohr (ja, das hat man damals natürlich unter Missachtung der Statik in die Wände gekloppt), dünne textilummantelte Drähte. Ich hatte gehofft, dass diese Elektroinstallation noch durchhält, so lange meine Mutter noch lebt. Den Gefallen tat mir die Installation nicht, ich musste aus Sicherheitsgründen nach gewissen Merkwürdigkeiten im Frühjahr 2022 die beiden Licht- und Steckdosenstromkreise stillegen. Seitdem: Taschenlampe + Verlängerungsleitung. Mit ner 84-jährigen, nicht mehr allzu gesunden Mutter im Haus...

     

    Mutter war hinsichtlich der Elektrosanierung euphorischer als ich - nachdem das EG gemacht wurde,  sieht sie das auch anders. Es war wild und monatelang Baustelle. Ich hatte 2 Monate keinen eigenen Raum und sitze auch jetzt noch in einem Provisorium. Das OG hat Mutter nun auf Frühjahr verschoben - bis dahin muss ich noch eine Lösung für ca. 5000 Bücher nebst raumhohen Regalen finden, muss alles raus und ich weiß nicht, wohin.

     

    Ich wollte Cat7 mit drin haben, wenn schonmal Chaos herrscht. Mit meinem Ansinnen, das aus dem Keller durch leicht schräge Überkopfbohrungen in (!) die Wände hinein von unten in die Dosen im EG einfädeln zu können, kam ich nicht durch. Da wäre es zugfähig geworden. Mir blieb nur entweder der Verzicht oder das Einputzen von Cat7 (und das tut mir sehr weh). Es wurde letzteres und ich hoffe, dass die Kabel alle ok sind, sie sind bislang nicht geprüft.

     

    Was das Kabel zwischen APL und Speedport betrifft: da habe ich gute Chancen, es als einziges tatsächlich durchgehend in Leerrohr zu bekommen. Im Keller sowieso und die 2 Meter durch die Kellerdecke an den Zielort in einem Schacht bekomme ich sicher auch noch hin. Immerhin dieses - schon wegen ggf. Glas irgendwann (hier aber perspektivisch kaum, ist ja erst recht frisch auf 250 / 40 VDSL aufgebohrt worden in der Siedlung).

     

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    @Sternentaucher 

     

    Das "beste" Kabel für diese Anwendung ist das J-02YS(St)H.

     

    Ich würde aber trotzdem die Variante Cat7 wählen, Installationskabel (keine "Patchkabel"), aufgelegt auf zwei Netzwerkdosen. 1. TAE neben den APL , kurzes DSL- Signaturkabel auf die 1. Netzwerkdose und 2. Netzwerkdose mit Patchkabel zum Router. Die Cat7 könnte man dann auch noch mit Glasfaser nutzen ( GF-Modem bei der 1. Netzwerkdose installiert).

    2

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren

    @Sternentaucher  schrieb:
    Ist das Signaturkabel nun eigentlich (noch) Pflicht, ist es "nice to have" oder welchen Status hat es aktuell?

    Nein, Pflicht ist/war das nicht. Besonders wenn die gesetzte TAE schon einen PPA besitzt. Aber das ist oft nicht vorhanden, wenn nicht durch die Telekom ausgeführt.

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    @Sternentaucher  schrieb:

    Ich würde Variante B nehmen. Telefonverkabelung im Haus ist so 20. Jahrhundert.

    Die Verwendung von J-02YS(St)H hätte den Charme, dass mit 135 Ohm Wellenwiderstand bis zur TAE gegangen wird und erst dort der Sprung auf 100 Ohm erfolgt.

    Nimm einen beliebigen VSWR-Rechner, 135 -> 100 Ohm kostet Dich unter 0,1 dB Einfügedämpfung. Das kannst Du vernachlässigen.

    5

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren

    @NoOneElse  schrieb:
    und die möglichen Koaxkabel mit einschließen

    Das habe ich komplett weggelassen. Das Haus hängt noch an einer kleinen Kabelanlage aus den 1980er Jahren (ca. 1300 Anschlüsse hat diese), Mutter nutzt das für TV und nutzte es bis 12/2021 für UKW, ich nutzte es bis 12/2021 für Radio via DVB-C und UKW. Wie lange die Kabelanlage noch leben wird, ist unklar. Für Mutter würde auch DVB-T2 reichen, wäre halt weniger komfortabel, da ihr Fernseher kein T2 / HEVC kann und nen Receiver bräuchte. Ich selbst brauche seit der Umstellung des ARD-Hörfunks auf AAC gar nichts mehr, weil ich damit das Radiohören komplett aufgegeben habe.

     

    Die Verkabelung für die kleine Kabelanlage ist aufputz und nicht störend (auf beiden Etagen jeweils hinter raumhohen Schränken) - so lange die Anlage läuft und meine Mutter das nutzt, reicht das. Alternativ wäre neben dem Telekom- APL auch der HÜP, der jetzt der Vodaf*ck gehört, da drauf hätte ich nullkommagarkeine Lust, nochmal transcodiertes TV und dafür Geld auszugeben wäre nicht so mein Ding. Und Sat... darüber mache ich mir Gedanken, falls es jemals dazu kommen würde. Nicht jetzt. Eher nie (und das sage ich als jemand, der seit 1993 Radio via Satellit gehört hat).

     

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    @Sternentaucher  schrieb:
    Variante A:

     

     

    @Sternentaucher  schrieb:
    Variante B

    Variante C: Leerrohr. Alles andere ist Pfusch. Ob man dann ins Leerrohr zur Leerdose erstmal Telefonleitung oder Netzwerkleitung einzieht: Nahezu egal. Jedenfalls zieht ihr dann in x Jahren das Kupferkabel heraus und die Glasfaser kommt rein.

     

    Andererseits:

    Eine Sanierung des Hauses bedingt Eurer Meinung keine Netzwerkverkabelung? Da bin ich ganz anderer Meinung.

    1

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren

    @Carsten_MK2  schrieb:
    Variante C: Leerrohr. Alles andere ist Pfusch.

    Wird, wie oben geschildert, an der Stelle sehr wahrscheinlich auch so werden.

     

     

    @Carsten_MK2  schrieb:
    Eine Sanierung des Hauses bedingt Eurer Meinung keine Netzwerkverkabelung? Da bin ich ganz anderer Meinung.

    Wie oben beschrieben: ich wollte es mit drin haben, musste dafür aber eine bittere Kröte schlucken.


    Das Irre daran ist: ob ich nach dem Tod meiner Mutter das Haus übernehmen werde / übernehmen kann, ist völlig offen. Und Hausverkäufe in der Nachbarschaft zeigen mir: danach wird alles rausgerissen vom neuen Besitzer. Alles. Deswegen ist die Sanierung der Elektrik eigentlich irre³ mit dieser unklaren Perspektive. Aber es ging halt nicht anders - was die Netzspannungsseite betrifft. Und wenn dann schonmal... aber ich bin halt nicht der Eigentümer. Es war ein zähes Ringen um jede RJ45-Dose. Sieht aktuell so aus, als sei es mir gelungen, in die 3 wichtigsten Räume je 2 Cat7-Einzelleitungen zu bekommen und in zwei weitere Räume jeweils eine. Aber eben Cat7 im Putz. Trotzdem: die nun gewählte Ausstattung mit Steckdosen und dazu Netzwerkverkabelung könnte vielleicht sogar bei einem eventuelle Verkauf des Hauses in wenigen Jahren zur Wertsteigerung beitragen. Das ist hinsichtlich dem, was die Bewohner vorfinden, mehr als nur einfacher Standard. Klar, wenns ein KNX-Junkie kauft, fliegt alles raus.

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