Leitung zwischen APL und TAE

vor 5 Monaten

Für eine qualitativ gute Datenübertragung zwischen APL und TAE -Dose ist die Art der Leitung wichtig. Nicht jede Leitung ist geeignet. Besonders bei hohen Frequenzen (VDSL, SVDSL) spielt die Leitungsqualität zwischen APL (Anschlussdose der Telekom/Post) und TAE -Dose/Router eine große Rolle.

 

Hier einige Messergebnisse bei einer 1 Meter langen Leitung zwischen APL und Router (Fritzbox 7590):

 

1 Meter J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 (sollte verwendet werden)  Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112 (Referenz)

1 Meter CAT8 S/FTP LAN-Leitung (Alternative)                         Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112

1 Meter J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm (wird häufig verlegt)                Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 92 (18% Verlust zur Referenz)

 

Während eine CAT8 S/FTP LAN-Leitung die gleiche Leitungskapazität hat wie bei J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5, reduziert sich die mögliche Datenübertragungsgeschwindigkeit bei Verwendung einer J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm  - Leitung um 18%. Das ist schade wenn ihr z.B. einen 100 Mbit/s-Tarif bezahlt. Dann ist durch Verwendung der Leitung J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm unter Umständen langsamer, als es sein sollte. Aber man muss dafür immer genau den Einzelfall betrachten. Wichtig ist z.B. auch immer die Leitungslänge zwischen DSL-Vermittlungsstelle und APL . Im Beispiel sind es 384 Meter. 

Was kann man aber tun, wenn man bereit eine  J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm Leitung zur Verfügung hat? 

 

Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"!

 

Durch verdrillen der Adern verbessert ihr den Leitungswellenwiderstand/Impedanz der Leitung erheblich. Die Leitung J-Y(St) Y ist deswegen schlechter, weil keine Art von Verdrillung der Adern vorhanden ist.

 

Dafür müsst ihr den Mantel und die Alufolie der J-Y(St) Y Leitung entfernen. Also praktisch nur die Adern behalten. Diese schraubt ihr in einem Schraubstock und verdrillt die Leitungen per Hand oder vorsichtig und langsam per Bohrmaschine. Wer will kann das noch mit Alu-Folie aus dem Supermarkt abschirmen, aber durch die Verdrillung ist die Leitung auch gegen externe Magnetfelder gut geschützt.

Verdrillte J-Y(St) Y 0.8 mm AdernVerdrillte J-Y(St) Y 0.8 mm Adern

 

Ergebnis:

1 Meter J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 (sollte verwendet werden)  Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112 (Referenz)

1 Meter CAT8 S/FTP LAN-Leitung (Alternative)                         Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112

1 Meter 2x0,8 mm verdrillt                                                                Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 110 (2% Verlust zur Referenz)

 

Bei einem 100 Mbit/s Tarif wäre mit 2x0,8 mm verdrillt die volle Leitung der Datenübertragung nutzbar (bei starken Störquellen ALU-Folie als Schirmung nutzen). 



 

 

 

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  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 5 Monaten

    @RJ_NRW  schrieb:

    Was kann man aber tun, wenn man bereit eine  J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm Leitung zur Verfügung hat? 

     

    Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"!

     

    Durch verdrillen der Adern verbessert ihr den Leitungswellenwiderstand/Impedanz der Leitung erheblich. Die Leitung J-Y(St) Y ist deswegen schlechter, weil keine Art von Verdrillung der Adern vorhanden ist.

     

    Und wie macht man das, wenn die Leitung 10 m vom APL zur TAE unter Putz verlegt wurde und somit unerreichbar ist?

     

    Schönes Experiment, aber leider meisten Falls realitätsfern.

    1

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten

    @fdi  schrieb:
    wenn die Leitung 10 m vom APL zur TAE unter Putz verlegt wurde

    Der platzt einfach weg  🤣

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 5 Monaten

    @RJ_NRW  schrieb:
    Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"!

    Nein,  ist es nicht. 

    Durch simples verdrillen kann man zwar eventuell Fehler durch übrsprechen verringern aber niemals die physikalischen Eigenschaften so verändern dass sie dem korrekten Kabel nahekommen.

    3

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten

    @RJ_NRW  schrieb:
    Verseilung, Viererverseilung (Sternvierer) ist der Unterschied (im Vergleich zu einfachen J-Y(St)Y ).

    Der Unterschied ist der Wellenwiderstand und mal einfach verdrillen, dann noch so extrem wie auf dem Bild, bringt niemals den korrekten hervor. 

  • 1 Sterne Mitglied

    vor 5 Monaten

    Der Beitrag dient nur dazu das Wissen und den "Wissensbackground" zu verbessern. Zwischen APL und TAE dürfen ohnehin nur Fachleute ran, aber dann ist es besonders schade wenn auch noch "unter Putz" etwas falsch gemacht wurde.

    5

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten

     

    @lejupp  schrieb:
    Ist es natürlich, ich hätte aber nicht mit so viel Verlust bei nur einem Meter Leitungslänge gerechnet.

    Das ist die Aussage über die mögliche Leitungskapazität der Fritzbox 7590 beim Betrieb von VDSL (100 MBit/s). Danach wird dann auch die Datenrate bestimmt.

     

    Die Rahmenbedingungen waren für alle getesteten "1-Meter-Leitungen" identisch. Ob die Ergebnisse 1:1 auf SVDSL (175 MBit/s) übertragbar sind, müsste mit weiteren Messungen untersucht werden. Ähnliche Unterschiede bei den Ergebnissen der getesteten Leitungen sind jedoch wahrscheinlich. 

     

    Für VDSL  (100 MBit/s) ist das Ergebnis  zwischen " J-Y(St)Y " und "2x0,8 mm verdrillt" recht eindeutig:  18% Verlust vs. 2% Verlust (Referenz J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5).

  • 2 Sterne Mitgestalter

    vor 5 Monaten

    @RJ_NRW 

    Und was soll ich als einfacher Kunde eines Kunde zu Kunde Forums mit dem Wissen anfangen?

    0

  • Community Guide

    vor 5 Monaten

    @RJ_NRW 

    Als Versuch u nd Messtechnisch sicher sehr interessant.

    Aber ehrlich, wer wird sich 20, 30 Meter Installationskabel basteln, wenn er das fertig und in Industriequalität kaufen kann?

    1

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten

    Niemand wird sich das falsche Kabel ( J-Y(St)Y ) kaufen und dann basteln, denke ich. 😀

     

    Aber für wenige Meter und als Übergangslösung (wenn man J-Y(St)Y im Schrank hat) durchaus eine Alternative und wesentlich besser als  J-Y(St)Y an sich.

     

    Der relative Vergleich der Leitungskapazität zwischen " J-Y(St)Y " und "2x0,8 mm verdrillt" sprechen für sich (18% Verlust vs. 2% Verlust).

     

    Jetzt könnte man natürlich anmerken, dass der Fritzbox-Router für die Bestimmung der Leitungskapazität kein Profigerät ist. Das ist sicher richtig, aber davon abhängig bestimmt die Fritzbox die mögliche VDSL-Datenrate und ich nehme an das AVM als renommierte Firma hier Geräte mit durchaus brauchbarer Messqualität ausliefert.

  • 2 Sterne Mitglied

    vor 5 Monaten

    Interessanter Beitrag, @RJ_NRW. Danke für das Teilen und die ausführliche Schilderung deiner Erkenntnisse. Bei nur einem Meter hätte ich die beschriebenen Auswirkungen noch nicht erwartet.

     

    Ich selbst habe bei mir Inhouse vom APL bis zur TAE 20 m billiges Baumarktkabel vorgefunden. Aufgrund der Leitungslänge vom MSAN und des Adernquerschnitts - überwiegend oberirdisch - sollten an meiner Adresse eigentlich SVDSL mit 175 Mbit/s möglich sein. Tatsächlich habe ich weder den 175er und auch nicht den 100er stabil hinbekommen. 

    3

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten

    @MdF#  schrieb:
    Mir war übrigens nicht gelungen, das vorgefundene - immerhin in Leerrohr verlegte - ungeeignete Baumarktkabel zu ersetzen.

    Welches Problem gab es? Normalerweise nutzt man das alte Kabel im Rohr um ein neues Kabel einzuziehen. Dafür verbindet man beide Kabel gut und am besten mit 2 Personen (eine Person zieht vorsichtig das alte Kabel heraus und die andere Person drückt das neue Kabel nach).

     

    Planst du denn zukünftig auch einen Lichtleiter durch das Leerrohr bis zum Endpunkt? Bietet sich dann ja an.

  • Community Guide

    vor 5 Monaten

    Hinweis für Mitleser, falls Folgendes nicht bekannt.

     

    Im Wiki der Community gibt es jenen Artikel:

    "Das richtige Kabel zwischen APL und TAE -Dose"

    APL -und- TAE -Dose/ta-p/3499089" target="_blank">https://telekomhilft.telekom.de/t5/Festnetz-Internet/Das-richtige-Kabel-zwischen- APL -und- TAE -Dose/ta-p/3499089

    0

  • 5 Sterne Mitgestalter*in

    vor 5 Monaten

    Respekt. Deine Messungen in allen Ehren. Aber wer hat eine Endleitung die 1m lang ist? 

    Und wenn ich einen Endleitung habe die 1m lang ist mache ich mir nicht die Mühe, entferne den Kunsstoffmantel, spanne die Abdern in einen Schraubstock, verdrille sie um sie dann wieder anzuschließen und zu hoffen, das die 1m Bastelendleitung dann wieder funktioniert. 

    Denn durch das verdrillen könnte ich möglicherweise je nach Beschaffenheit, oder Kupferaderqualität einen Adernbruch herbeiführen der wegen der Isolierung nicht sichtbar wird. 
    Also. Nach all diesem Aufwand. Wie offensichtlich ist es, das ich durch einen einfachen Tausch gegen ein 1 Meter J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 der zeitlich sogar schneller von statten geht eine Lösung herbeiführe?

    Und nichts ist einfacher als an das richtige Kabel zu kommen und es sich zu verlegen damit anschließend ein Techniker der Telekom es anschliessen kann.

    4

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten


    @lejupp  schrieb:
    @HappyGilmore  schrieb:

    Viele. TAE " href="https://telekomhilft.telekom.de/t5/Glossar/ TAE /ta-p/5581581#glossar" target="_blank"> TAE neben dem APL " href="https://telekomhilft.telekom.de/t5/Glossar/ APL /ta-p/4399154#glossar" target="_blank"> APL ist inzwischen der Standardbau im EFH.

     

     


    M.E. ist das nicht immer sinnvoll. Ich z.B. brauche/möchte meinen PC per LAN-Kabel verbinden. Da müsste man ja noch LAN-Kabel legen, also ein Patchfeld verbauen. Das könnte die Kosten erhöhen (obwohl das bei den heutigen Baukosten kaum noch ins Gewicht fällt).

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 5 Monaten

    Und bei den 20 Zentimetern, so lang ist meine Endleitung , wäre verdrillen weder sinnvoll noch durch den Endkunden machbar.

    17

    Antwort

    von

    vor 5 Monaten

    @RJ_NRW  schrieb:
    Und ob der Router Speedport W724V drosselt

    Mein W721V sagt bei Breitbandmessung und M-Tarif:

    58,44 Mbit/s down, 19,61 Mbit/sec up,  das ist weit über dem Soll.

     

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