Leitung zwischen APL und TAE
vor 8 Monaten
Für eine qualitativ gute Datenübertragung zwischen APL und TAE -Dose ist die Art der Leitung wichtig. Nicht jede Leitung ist geeignet. Besonders bei hohen Frequenzen (VDSL, SVDSL) spielt die Leitungsqualität zwischen APL (Anschlussdose der Telekom/Post) und TAE -Dose/Router eine große Rolle.
Hier einige Messergebnisse bei einer 1 Meter langen Leitung zwischen APL und Router (Fritzbox 7590):
1 Meter J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 (sollte verwendet werden) Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112 (Referenz)
1 Meter CAT8 S/FTP LAN-Leitung (Alternative) Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112
1 Meter J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm (wird häufig verlegt) Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 92 (18% Verlust zur Referenz)
Während eine CAT8 S/FTP LAN-Leitung die gleiche Leitungskapazität hat wie bei J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5, reduziert sich die mögliche Datenübertragungsgeschwindigkeit bei Verwendung einer J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm - Leitung um 18%. Das ist schade wenn ihr z.B. einen 100 Mbit/s-Tarif bezahlt. Dann ist durch Verwendung der Leitung J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm unter Umständen langsamer, als es sein sollte. Aber man muss dafür immer genau den Einzelfall betrachten. Wichtig ist z.B. auch immer die Leitungslänge zwischen DSL-Vermittlungsstelle und APL . Im Beispiel sind es 384 Meter.
Was kann man aber tun, wenn man bereit eine J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm Leitung zur Verfügung hat?
Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"!
Durch verdrillen der Adern verbessert ihr den Leitungswellenwiderstand/Impedanz der Leitung erheblich. Die Leitung J-Y(St) Y ist deswegen schlechter, weil keine Art von Verdrillung der Adern vorhanden ist.
Dafür müsst ihr den Mantel und die Alufolie der J-Y(St) Y Leitung entfernen. Also praktisch nur die Adern behalten. Diese schraubt ihr in einem Schraubstock und verdrillt die Leitungen per Hand oder vorsichtig und langsam per Bohrmaschine. Wer will kann das noch mit Alu-Folie aus dem Supermarkt abschirmen, aber durch die Verdrillung ist die Leitung auch gegen externe Magnetfelder gut geschützt.
Verdrillte J-Y(St) Y 0.8 mm Adern
Ergebnis:
1 Meter J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 (sollte verwendet werden) Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112 (Referenz)
1 Meter CAT8 S/FTP LAN-Leitung (Alternative) Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 112
1 Meter 2x0,8 mm verdrillt Ergebnis: Leitungskapazität Mbit/s 110 (2% Verlust zur Referenz)
Bei einem 100 Mbit/s Tarif wäre mit 2x0,8 mm verdrillt die volle Leitung der Datenübertragung nutzbar (bei starken Störquellen ALU-Folie als Schirmung nutzen).
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vor 2 Jahren
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fdi
vor 8 Monaten
Was kann man aber tun, wenn man bereit eine J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm Leitung zur Verfügung hat? Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"! Durch verdrillen der Adern verbessert ihr den Leitungswellenwiderstand/Impedanz der Leitung erheblich. Die Leitung J-Y(St) Y ist deswegen schlechter, weil keine Art von Verdrillung der Adern vorhanden ist.
Was kann man aber tun, wenn man bereit eine J-Y(St) Y 2x2x0,8 mm Leitung zur Verfügung hat?
Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"!
Durch verdrillen der Adern verbessert ihr den Leitungswellenwiderstand/Impedanz der Leitung erheblich. Die Leitung J-Y(St) Y ist deswegen schlechter, weil keine Art von Verdrillung der Adern vorhanden ist.
Und wie macht man das, wenn die Leitung 10 m vom APL zur TAE unter Putz verlegt wurde und somit unerreichbar ist?
Schönes Experiment, aber leider meisten Falls realitätsfern.
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falk2010
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von
fdi
vor 8 Monaten
wenn die Leitung 10 m vom APL zur TAE unter Putz verlegt wurde
Der platzt einfach weg 🤣
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Uneingeloggter Nutzer
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von
fdi
der_Lutz
vor 8 Monaten
Lösung: Verdrillen ist der "Schlüssel"!
Nein, ist es nicht.
Durch simples verdrillen kann man zwar eventuell Fehler durch übrsprechen verringern aber niemals die physikalischen Eigenschaften so verändern dass sie dem korrekten Kabel nahekommen.
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RJ_NRW
Antwort
von
der_Lutz
vor 8 Monaten
Einfach messtechnisch/empirisch prüfen. Verdrillen, Verseilung, Viererverseilung (Sternvierer) ist der Unterschied (im Vergleich zu einfachen J-Y(St)Y ). Deswegen eignet sich auch CAT8 LAN-Leitung als Alternative (twisted pair - Aderpaare).
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fdi
Antwort
von
der_Lutz
vor 8 Monaten
J-Y(St)Y
Ist aber auch ein längsverseilter Sternvierer.
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der_Lutz
Antwort
von
der_Lutz
vor 8 Monaten
Verseilung, Viererverseilung (Sternvierer) ist der Unterschied (im Vergleich zu einfachen J-Y(St)Y ).
Der Unterschied ist der Wellenwiderstand und mal einfach verdrillen, dann noch so extrem wie auf dem Bild, bringt niemals den korrekten hervor.
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Uneingeloggter Nutzer
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von
der_Lutz
RJ_NRW
vor 8 Monaten
Der Beitrag dient nur dazu das Wissen und den "Wissensbackground" zu verbessern. Zwischen APL und TAE dürfen ohnehin nur Fachleute ran, aber dann ist es besonders schade wenn auch noch "unter Putz" etwas falsch gemacht wurde.
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lejupp
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von
RJ_NRW
vor 8 Monaten
Das Baumarkt-Kabel ungeeigneter ist als das richtige Telefonkabel oder TP-Kabel ist, sollte lang läufig bekannt sein.
Ist es natürlich, ich hätte aber nicht mit so viel Verlust bei nur einem Meter Leitungslänge gerechnet.
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fdi
Antwort
von
RJ_NRW
vor 8 Monaten
Ist es natürlich, ich hätte aber nicht mit so viel Verlust bei nur einem Meter Leitungslänge gerechnet.
„Wer viel misst, misst oft Mist“
Ich habe das vorher beschriebene Setup und hatte bei L Vollsync mit 116 und jetzt bei XL zwischen 230 und 240 Mbit
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RJ_NRW
Antwort
von
RJ_NRW
vor 8 Monaten
Ist es natürlich, ich hätte aber nicht mit so viel Verlust bei nur einem Meter Leitungslänge gerechnet.
Das ist die Aussage über die mögliche Leitungskapazität der Fritzbox 7590 beim Betrieb von VDSL (100 MBit/s). Danach wird dann auch die Datenrate bestimmt.
Die Rahmenbedingungen waren für alle getesteten "1-Meter-Leitungen" identisch. Ob die Ergebnisse 1:1 auf SVDSL (175 MBit/s) übertragbar sind, müsste mit weiteren Messungen untersucht werden. Ähnliche Unterschiede bei den Ergebnissen der getesteten Leitungen sind jedoch wahrscheinlich.
Für VDSL (100 MBit/s) ist das Ergebnis zwischen " J-Y(St)Y " und "2x0,8 mm verdrillt" recht eindeutig: 18% Verlust vs. 2% Verlust (Referenz J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5).
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Uneingeloggter Nutzer
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von
RJ_NRW
JuergenS1
vor 8 Monaten
@RJ_NRW
Und was soll ich als einfacher Kunde eines Kunde zu Kunde Forums mit dem Wissen anfangen?
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Ludwig II
vor 8 Monaten
@RJ_NRW
Als Versuch u nd Messtechnisch sicher sehr interessant.
Aber ehrlich, wer wird sich 20, 30 Meter Installationskabel basteln, wenn er das fertig und in Industriequalität kaufen kann?
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RJ_NRW
Antwort
von
Ludwig II
vor 8 Monaten
Niemand wird sich das falsche Kabel ( J-Y(St)Y ) kaufen und dann basteln, denke ich. 😀
Aber für wenige Meter und als Übergangslösung (wenn man J-Y(St)Y im Schrank hat) durchaus eine Alternative und wesentlich besser als J-Y(St)Y an sich.
Der relative Vergleich der Leitungskapazität zwischen " J-Y(St)Y " und "2x0,8 mm verdrillt" sprechen für sich (18% Verlust vs. 2% Verlust).
Jetzt könnte man natürlich anmerken, dass der Fritzbox-Router für die Bestimmung der Leitungskapazität kein Profigerät ist. Das ist sicher richtig, aber davon abhängig bestimmt die Fritzbox die mögliche VDSL-Datenrate und ich nehme an das AVM als renommierte Firma hier Geräte mit durchaus brauchbarer Messqualität ausliefert.
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Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
Ludwig II
MdF#
vor 8 Monaten
Interessanter Beitrag, @RJ_NRW. Danke für das Teilen und die ausführliche Schilderung deiner Erkenntnisse. Bei nur einem Meter hätte ich die beschriebenen Auswirkungen noch nicht erwartet.
Ich selbst habe bei mir Inhouse vom APL bis zur TAE 20 m billiges Baumarktkabel vorgefunden. Aufgrund der Leitungslänge vom MSAN und des Adernquerschnitts - überwiegend oberirdisch - sollten an meiner Adresse eigentlich SVDSL mit 175 Mbit/s möglich sein. Tatsächlich habe ich weder den 175er und auch nicht den 100er stabil hinbekommen.
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RJ_NRW
Antwort
von
MdF#
vor 8 Monaten
Hallo MdF,
bei Dir kann es tatsächlich so sein, das alleine die 20 Meter billiges (falsches) Baumarktkabel eine an sich mögliche 175Mibt/s Verbindung verhindert/destabilisiert.
An deiner Stelle würde ich wenn eine Neuverlegung eines besseren Kabels nicht in Frage kommt (Aufwände/Zuständigkeit usw.) über eine WLAN-Brücke nachdenken. D. h. den Router in der Nähe des APL verlagern und mit einer kurzen guten Leitung (J-02YS(St)H oder S/FTP LAN) verbinden. Dann hat der Router Zugriff auf das was der APL (DSL Verbindungsstelle) maximal liefern kann. Das wird in erster Linie von der Leitungslänge zwischen DSL-Verbindungsstelle und APL abhängen. Dann brauchst du noch einen guten Standort für einen Repeater. Ein guter Repeater-Standort ist normalerweise in der Mitte zwischen Router und Raum in dem man das WLAN nutzen will. Aktuelle Router/Repeater (WiFi6) schaffen über eine WLAN-Brücke durchaus hohe Datenraten (allerdings kann das durch zu viele Wände/Metallkonstruktionen verwässert werden). Das muss im Einzelfall im Vorfeld geprüft werden.
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MdF#
Antwort
von
MdF#
vor 8 Monaten
@RJ_NRW
Bei mir war der Leitungsweg Inhouse definitiv die Schwachstelle. Im Frequenzspektrum der Fritzbox war der zunehmende Spannungsabfall bei den höheren Frequenzen sehr schön zu erkennen. Mir war übrigens nicht gelungen, das vorgefundene - immerhin in Leerrohr verlegte - ungeeignete Baumarktkabel zu ersetzen. Daher habe ich mich dann auch mit Alternativen beschäftigt.
WLAN ist ein Weg. Es gibt noch andere Möglichkeiten, z.B. Nutzung der Baumarktkabel via Extender oder Mitnutzung eines vorhandenen Koax-Netzes SAT (IP/Ethernet über Koax). Erfahrungen habe ich damit nicht. Bevor ich experimentell was umsetzen konnte, kündigte sich der Glasfaserausbau an
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RJ_NRW
Antwort
von
MdF#
vor 8 Monaten
Mir war übrigens nicht gelungen, das vorgefundene - immerhin in Leerrohr verlegte - ungeeignete Baumarktkabel zu ersetzen.
Welches Problem gab es? Normalerweise nutzt man das alte Kabel im Rohr um ein neues Kabel einzuziehen. Dafür verbindet man beide Kabel gut und am besten mit 2 Personen (eine Person zieht vorsichtig das alte Kabel heraus und die andere Person drückt das neue Kabel nach).
Planst du denn zukünftig auch einen Lichtleiter durch das Leerrohr bis zum Endpunkt? Bietet sich dann ja an.
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Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
MdF#
Sherlocka
vor 8 Monaten
Hinweis für Mitleser, falls Folgendes nicht bekannt.
Im Wiki der Community gibt es jenen Artikel:
"Das richtige Kabel zwischen APL und TAE -Dose"
APL -und- TAE -Dose/ta-p/3499089" target="_blank">https://telekomhilft.telekom.de/t5/Festnetz-Internet/Das-richtige-Kabel-zwischen- APL -und- TAE -Dose/ta-p/3499089
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Gelöschter Nutzer
vor 8 Monaten
Respekt. Deine Messungen in allen Ehren. Aber wer hat eine Endleitung die 1m lang ist?
Und wenn ich einen Endleitung habe die 1m lang ist mache ich mir nicht die Mühe, entferne den Kunsstoffmantel, spanne die Abdern in einen Schraubstock, verdrille sie um sie dann wieder anzuschließen und zu hoffen, das die 1m Bastelendleitung dann wieder funktioniert.
Denn durch das verdrillen könnte ich möglicherweise je nach Beschaffenheit, oder Kupferaderqualität einen Adernbruch herbeiführen der wegen der Isolierung nicht sichtbar wird.
Also. Nach all diesem Aufwand. Wie offensichtlich ist es, das ich durch einen einfachen Tausch gegen ein 1 Meter J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 der zeitlich sogar schneller von statten geht eine Lösung herbeiführe?
Und nichts ist einfacher als an das richtige Kabel zu kommen und es sich zu verlegen damit anschließend ein Techniker der Telekom es anschliessen kann.
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der_Lutz
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von
Gelöschter Nutzer
vor 8 Monaten
Deine "Messungen" in allen Ehren
Ich habe es mal korrigiert 😊
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lejupp
Antwort
von
Gelöschter Nutzer
vor 8 Monaten
Aber wer hat eine Endleitung die 1m lang ist?
Viele. TAE neben dem APL ist inzwischen der Standardbau im EFH.
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wizer
Antwort
von
Gelöschter Nutzer
vor 8 Monaten
M.E. ist das nicht immer sinnvoll. Ich z.B. brauche/möchte meinen PC per LAN-Kabel verbinden. Da müsste man ja noch LAN-Kabel legen, also ein Patchfeld verbauen. Das könnte die Kosten erhöhen (obwohl das bei den heutigen Baukosten kaum noch ins Gewicht fällt).
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Uneingeloggter Nutzer
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von
Gelöschter Nutzer
der_Lutz
vor 8 Monaten
Und bei den 20 Zentimetern, so lang ist meine Endleitung , wäre verdrillen weder sinnvoll noch durch den Endkunden machbar.
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der_Lutz
Antwort
von
der_Lutz
vor 8 Monaten
und auch die jeweils berechnete Leitungskapazität das gleiche Niveau hat.
da der W724 sowas nicht anzeigt kannst du dir sparen, es wäre also ein weitere nichtssagender Test.
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RJ_NRW
Antwort
von
der_Lutz
vor 8 Monaten
Und ob der Router Speedport W724V drosselt (und das nicht wie eine Fritzbox 7590 über eine berechnete Leitungskapazität/max. Bandbreite anzeigt) und wie sich unterschiedliche Leitungstypen auswirken kann man ggf. an relative Unterschiede mit Unterstützung von "https://www.speedtest.net/" prüfen. Habe das Portal aber bisher nicht genutzt.
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falk2010
Antwort
von
der_Lutz
vor 8 Monaten
Und ob der Router Speedport W724V drosselt
Mein W721V sagt bei Breitbandmessung und M-Tarif:
58,44 Mbit/s down, 19,61 Mbit/sec up, das ist weit über dem Soll.
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Uneingeloggter Nutzer
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von
der_Lutz
Uneingeloggter Nutzer
Frage
von
RJ_NRW