siproxd mit OpenWRT und FRITZ!Box dahinter

4 years ago

Das ist eine Anleitung, wie ich mit siproxd an einem Telekom Privatkundenanschluss mit einer FRITZ!Box hinter einem OpenWRT-Router super glücklich wurde, ich poste es hier, weil ich nichtmal eine Bestätigung, dass das geht finden konnte und ich es nur am Telekom-Anschluss erfolgreich getestet habe, wo anderes warum auch immer nicht ging.

 

Zuerst eine kurze Auflistung der Alternativen:

- Wenn der SIP-Service IPv6 unterstützt müssen nur bei Bedarf die entsprechenden Ports in der Firewall freigegeben werden, ohne NAT gibt es auch keines der genannten Probleme

- Statische Portfreigaben und Nutzung von STUN: Kann nur einmal gemacht werden, hat bei mir nie wirklich zuverlässig funktioniert

- STUN ohne Portfreigaben: Konstantes Durchbohren des NATs, hat bei mir noch unzuverlässiger funktioniert

Die Idee von siproxd ist, dass es als Application Layer Gateway den SIP Traffic soweit versteht, dass es ihn besser als ein "dummes" NAT von einer öffentlichen IPv4 auf beliebig viele private IPv4 umsetzen kann.

Nur das Paket "siproxd" wird benötigt, ich persönlich nutze zusätzlich "siproxd-mod-logcall", das eingehende und ausgehende Anrufe in den System Log schreibt. Die Installation erfolgt über System -> Software oder opkg. Das Paket "siproxd-mod-fix- DTAG " wird meines erachtens nicht mehr benötigt.

Die /etc/config/siproxd sieht bei mir abgesehen von auskommentierten Zeilen wie folgt aus:

option if_inbound br-lan
option if_outbound pppoe-wan
list load_plugin 'plugin_logcall.so'

Bei mir hat das ganze unter OpenWrt 19.07.3 nur so wie beschrieben mit "low-level network devices" (wie die ersten beiden Einträge in den Kommentaren gennant wurden= funktioniert. Die letzte Zeile erklärt sich von alleine, sie fügt man ein um "siproxd-mod-logcall" einzurichten.

Nun brauchen wir unter Network -> Firewall -> Traffic Rules zwei neue Regeln:
Jeweils IPv4 UDP Source zone WAN nach Source zone Device folgende Ports freigeben:
5060 für SIP (Signalisierung)
7070-7079 für RTP (Sprachübertragung, könnte auch anders funktionieren)

Einige Anleitungen empfehlen nun allen SIP-Traffic nach Zielport durch siproxd zu schieben, davon rate ich aber ab, da nicht erkennbar ist, dass etwas dazwischen ist. Falls SIP-Clients ohne Option für SIP Proxies verwendet werden, kann es aber angebracht sein.


Hier noch die Einrichtung eines Clients am Beispiel einer FRITZ!Box:

Anderer Anbieter

Rufnummern, Benutzername, Kennwort und Registrar ganz normal

Proxy-Server: Die interne IPv4 des OpenWRT-Geräts

Falls vorhanden sollte unter Anschlusseinstellungen die Funktion "Portweiterleitung des Internet-Routers für Telefonie aktiv halten" ausgeschaltet werden, da sie nicht mehr benötigt wird.

Für korrekte Anzeige der Rufnummern eingehender Anrufe im Falle der Deutschen Telekom als Anbieter muss der Eintrag geöffnet werden, nochmal "anderer Anbieter" ausgewählt werden und "00*;0*49;0*0;00*00" als "Suffix für Internetrufnummern" eingetragen werden.


Viel Erfolg!

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    • 4 years ago

      @LTE_Max 

       

      Berücksichtigt deine Konfiguration auch das angekündigte DNS SRV/NAPTR? Die Übergangszeit der Telekom endet bald für den Setup nur über Port 5060.

      1

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      4 years ago

      Vermutlich nein, ich wollte nur meinen Stand verewigen, für den ich einige Zeit gebraucht habe, da im Internet niemand auch nur öffentlich bestätigt hat, dass das so geht. Ich kann das nicht mehr weiter testen, weil die Telekom derzeit keine Option mehr für mich ist.

       

      Wenn für euch Portweiterleitung offen halten in der FRITZ!Box reicht ist das sehr schön, hat bei mir mit Telekom SIP nie so gereicht, dass nicht nach ein paar Stunden eingehende Telefonate entweder stark verzögert oder gar nicht mehr ankamen.

       

      Ich kenne die Details der neuen Methode mit DNS SRV/NAPTR nicht, aber vielleicht geht es damit sowieso schon besser ohne siproxd.

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    • 4 years ago

      eigentlich ist es so, dass wenn eine Firewall eingehende Ports von WAN nach LAN für SIP freigeben muss, dann ist das Ding kaputt!

      Es werden keine Portfreigaben von WAN  nach LAN für VOIP gebraucht, da Voip immer alle Verbindungen vom LAN ins WAN aufbaut.

       

      So wie du es beschreibst (mag unvollständig sein) kann man nun deine Fritzbox über Port 5060 aus dem Internet erreichen.

      Möglicherweise steht der SIPserver der Fritzbox nun ungeschützt im Internet ( je nach Konfiguration) Das öffnet dann Missbrauch Tür und Tor.

      1

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      4 years ago

      Nein, die FRITZ!Box ist nicht offen im Netz erreichbar, nur das siproxd, dass die Gültigkeit von allem überprüft und genauso auch in manchen Speedport verbaut war/(ist?) und nichts merkwürdiges reinlässt.

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