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Frauen und Technik – weibliche Nerds zeigen es uns Männern
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vor 11 Jahren
Zwei Welten stoßen aufeinander. Das ist wohl noch einer der freundlicheren Sprüche von Stammtisch-Rambos, wenn sie über das Verhältnis von Frauen zu Technik sprechen. Das Berliner Netzwerk „Geekettes“ zeigt uns gefühlten Herren der Schöpfung nun, wo’s IT-mäßig langgeht.
Die Plattform für Frauen in der IT zeigt uns Männern, wo – entschuldigen Sie das Wortspiel – die Tastatur hängt: Die Geekettes wollen bis zum Ende des Jahres 10.000 weibliche Computernerds versammeln, die sich austauschen und gegenseitig unterstützen – online und natürlich auch ganz analog.
Ich finde das gut. Denn tatsächlich gibt es immer noch ein gewaltiges Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Technik- und Computerwelt. Und das, obwohl ja viele meiner Geschlechtsgenossen sich nicht gerade mit digitalem Ruhm bekleckern, wenn sie ihr neues Tablet oder Laptop mit größtmöglicher Ahnungslosigkeit malträtieren. Habe ich gehört.
Letzte Männerbastionen
Zahlen vom Bundesverband Deutsche Startups e. V. belegen die männliche Technik
Dominanz: Von allen technischen Neugründungen hierzulande entfielen 2013 gerade einmal 13 Prozent auf Frauen. Start-ups zählen also zusammen mit Gerüstbauern und 24-Stunden-Kneipen zu den letzten Bastionen der Männerwelt hierzulande.
Die Geekettes wollen an diesen Zahlen rütteln. Im Interview mit Dreisechsnull, dem Geschäftskundenmagazin der Telekom, sagt Gründerin Jess Erickson kämpferisch: „Wir dürfen nicht länger zulassen, dass diese wichtige Industrie von nur einem Geschlecht dominiert wird.“ Vom weiblichen Einfluss auf die Entwicklung und das Design von Technologien werden Produkte erfolgreicher, vielfältiger und innovativer. Davon ist die 29-jährige US-Amerikanerin überzeugt.
Foto: Werner Amann
Telekom als erster Sponsor
Die Idee, Geekettes zu gründen, kam Jess Erickson im Jahr 2011, als sie auf IT-Veranstaltungen fast nur Männer traf. Auf ihre Frage, warum Gründer kaum Frauen einstellen, kam die Antwort, Frauen würden ihre männlichen Kollegen zu sehr ablenken. Ja, Sie haben richtig gelesen. Die Geschichte spielt im Jahr 2011 und nicht 1911.
Sieben gleichgesinnte IT-Frauen lernt Jess Erickson dann bei einem Programmierworkshop kennen. Bald entsteht eine Facebook-Gruppe, und sie organisieren Treffen und Workshops für Frauen. Mit der Telekom haben sie ihren ersten Sponsor gefunden, mit einem weiteren stehen sie in Verhandlungen.
Geekettes sind Nerds mit Herz und Verstand
Kreativität haben die IT-Girls bereits bei der Namensgebung gezeigt. Aber was heißt eigentlich „Geekettes“? „Wir suchten nach einem Namen, der uns nicht in die Girlie-Ecke stellt, aber doch die weibliche Note betont“, erklärt Ko-Gründerin Denise Philipp. Eine Geekette, die weibliche Form von Geek, verfügt im Unterschied zum Nerd nicht nur über technische, sondern auch über soziale Kompetenzen. Beide Gründerinnen sind denn auch smarte, gepflegte Frauen.
Die IT-Damen wollen sich also bewusst gegen das stereotypische Bild des pickligen Nerds absetzen – das ja auch nicht (mehr) so ganz stimmt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Nun bin ich erst einmal an Ihrer Meinung interessiert: Was halten Sie von Netzwerken wie Geekettes? Wie werden Frauen in Technikberufen unsere Welt verändern?
Viele Grüße
Ihr Sascha
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