Gelöst
Multicast: Welche Voraussetzungen im Internet?
vor 5 Jahren
Mal eine Frage an die Multicast - und Netzwerkexperten*innen wie @Grinch: Wer "steuert" die Multicastübertragung im/durch das Internet, wie sie bei MagentaTV für das Live-TV üblich ist, der Netzbetreiber oder der Streaminganbieter oder funktioniert das nur abgestimmt?
Hintergrund meiner Frage ist die aufgrund der Corana-Krise bestehende Netzüberlastung durch deutlich höheren Zugriff auf Streaminganbieter wie Netflix& Co. Könnten diese durch festgelegte Startzeitpunkte, zum Beispiel alle 15 Minuten, auch per Multicast übertragen. D.h., der Abruf eines VIdeos, einer Sendung kann zwar jederzeit erfolgen, der Stream beginnt dann aber erst zu den "vollen" Viertelstunden, so dass bei mehreren Abrufen eines Streams, dieser "gesammelt" per Multicast und nicht individuell per Unicast übertragen wird.
Gruß Ulrich
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vor 5 Jahren
@UlrichZ Das Thema hatten wir auf der anderen Seite auch schon, schreib Grinch hier an da ist Chance auf eine Antwort höher.
https://forum.iptv.blog
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vor 5 Jahren
Mein erstes Gedankenspiel zu deiner Lösung würde doch bedeuten, dass jeder Anschluss zu jederzeit mit dem Multicast befeuert wird. Auch wenn es nicht gebraucht wird?
Das Netz der Telekom macht die aktuelle Mehrbelastung ja nichts aus. Hier zahlt sich das direkte Peering wohl aus, was die Telekom immer anstrebt. EU weit schaut es ja scheinbar anders aus, wo überall alles günstiger ist.
Da hat man dann wohl am Backbone gespart.
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Antwort
von
vor 5 Jahren
So lange man noch 10GB für alle raushaut und Disney+ verschenkt, kann die Lage im Netz nicht so schlimm sein
Also entweder ist das der Hochmut vor dem Fall oder man hat wirklich soviele Reserven, dass es einfach kein Problem ist 😎
Antwort
von
vor 5 Jahren
@UlrichZ,
in der "Not" muss einfach auch mal wieder nur VCD reichen
Antwort
von
vor 5 Jahren
Übrigens, damit hier kein Missverständnis aufkommt. Ich brauche weder UHD auf dem Smartphone, noch brauche ich Netflix 6 Co. Mir ging es mit meiner Frage nur um Hintergrundwissen, da ich mit dem Thema der aktuellen Netzüberlastung, z.B. in der Schweiz, in einer Diskussion konfrontiert wurde. @Grinch hat ja gut geantwortet.
Und übrigens, ich knn auch noch zum gut alten Buch greifen, es bedarf keines Tablets mit Internetzugang.
Gruß Ulrich
Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
Akzeptierte Lösung
akzeptiert von
vor 5 Jahren
Ich glaube Multicast ist mittlerweile eher eine Technologie der Vergangenheit. Heute bekommt man das auch mit Unicast ganz gut hin. Sieht man schon daran, dass der BNG der letzte Multicast-Replikationspunkt ist. D.h. ab dort ist es praktisch Unicast. Früher ging das noch bis zum MSAN .
Multicast wird auch nicht übers Internet geroutet, sondern nur innerhalb der Grenzen, wo es konfiguriert wird - üblicherweise innerhalb des Netzes eines Providers.
D.h. Netflix müsste mit allen Providern entsprechende Schnittstellen bilden, wo sie den Multicast innerhalb des jeweiligen Netzes an einem definierten Übergabepunkt einspeisen. Und die Provider müssten das mit Netflix, Amazon, Disney, Youtube machen. Ein enormer Aufwand
Ich glaube aber auch nicht, dass für Netflix & Co Multicast die richtige Technik wäre. Man könnte natürlich schon mittels Multicast z.B. so eine Art Download-Variante machen, wie Sky das früher mal über Satellit gemacht hat. D.h. "über Nacht" werden Filme auf der Festplatte gespeichert und dann kann man sie wann man will anschauen.
Eine getaktete Wiedergabe wäre eher wie ein linearer TV-Kanal und in etwa das, was demnächst mit Disney+ Select auf die MRs kommt - wenn auch aus anderen Gründen. Das wäre natürlich durchaus eine Idee - dafür bräuchte Netflix dann aber eine Sendelizenz, müsste EPG generieren etc. Und es würde wohl nicht bei einem Sender bleiben, womit der Vorteil schnell dahin ist. Multicast lohnt sich nur, wenn viele Leute die exakt gleichen Inhalte schauen. Bei "richtigen" linearen Sendern funktioniert das noch, aber selbst bei PayTV ist es oft günstiger sie per Unicast zu verteilen - merkt man schon an MagentaTV, dort werden längst nicht mehr alle Sender als Multicast eingespeist, obwohl die Technik fertig bereitsteht.
Im Grunde sind CDN aber das neue Multicast. Die Replikationspunkte sind die Edge Caches und die stellt man möglichst nah und gleichmäßig verteilt auf der Welt auf, damit die "reine Unicaststrecke" möglichst kurz ist. Bis dorthin wird dann auch nur einmal übertragen und damit die Netze entlastet. Wollte man die Netze noch mehr entlasten, wäre es wohl einfacher, effizienter und vor allem viel kurzfristiger möglich mehr Caches zu verteilen, als das irgendwie mit Multicast zu versuchen.
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