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15.10.2015 09:55
Guten Tag,
es geht im den Mobilfunkvertrag meiner Schwiegermutter. Als sich ihr altes Telefon langsam in Einzelteile zerlegte, habe ich ihr kurzerhand ein ausgedientes Androidtelefon eingerichtet. Ich habe einen vollen Werksreset gemacht und da sie einen relativ alten Vertrag ohne Datenverbindung hat, habe ich ihr nur Apps zugänglich gemacht die keine Internetverbindung benötigen (Kamera, Galerie, Kontakte, Taschenlampe). Ich habe keinen google-Account eingerichtet, keine Email, kein garnichts.
Trotzdem hat sie eine Rechnung vom über 90 EUR (sonst kommt sie kaum über 9 EUR hinaus) bekommen, da scheinbar bis zu 60 mal am Tag via GPRS eine Datenverbindung aufgebaut wurde. Fast jede Verbindung steht mit exakt 1:00 min Dauer in der Liste, einge wenige mit wenigen Sekunden. Im Zeitraum ihres Italienurlaubes fielen scheinbar keine Kosten an, was womöglich am nicht eingerichteten Roaming liegt und so wohl noch schlimmeres verhindert hat.
Gestern fiel es erst auf (Mobile Daten habe ich in den Einstellungen dann sofort deaktiviert, das wurde anfangs wohl vergessen, dass aber so etwas passiert - damit hatte auch niemand gerechnet), insofern wird uns für mindestens die Hälfte dieses Monats wohl nocheinmal eine solche Rechnung ins Haus stehen.
Gibt es für solche Fälle die Möglichkeit einer Kulanzregelung oder ähnliches? Wohin kann man sich da wenden? Defacto wurde bewusst von ihr kein einziges Mal das Internet benutzt, traffic wird kaum angefallen sein und eine Abrechnung nach Zeit klingt im Jahre 2015 auch nicht mehr sehr zeitgemäß.
In der Hoffnung auf Klärung und mit freundlichen Grüßen, Mathias Hansel
15.10.2015 10:10
15.10.2015 10:31
Wie oben geschrieben: Das Telefon war wohl falsch eingestellt. Es gibt leider nunmal auch fest eingebaute Apps, die im Hintergrund versuchen, eine Datenverbindung aufzubauen. Hier hilft nur im Handy die Option "mobile Daten" zu deaktivieren.
Eine bessere Idee hat mein Vorreder ja schon aufgezeigt.
15.10.2015 11:04
08.05.2017 14:25
Ungewollte GPRS-Internet-Verbindungen sind nicht zahlungspflichtig. Da gibt es bereits ein Urtei darüber:
Amtsgericht Hamburg
Urteil v. 16.06.2011 - Az.: 14 C 16/11
Leitsatz
Eine vom Kunden nicht gewollte GPRS-Internet-Verbindung, über deren Bestehen der Mobilfunkhersteller auch nicht ausreichend informiert hat, löst beim Kunden keine Zahlungspflicht aus.
10.05.2017 11:41
Mich hat es da auch erwischt. Etwa 450€ hat mein neues Smartphon seit Januar über ungewollte GPRS-Internet-Verbindungen generiert. Leider habe ich das erst ziemlich spät bemerkt. Die Gebühren für ungewollte GPRS-Internet-Verbindungen werden neuerdings anscheinend bei 100€ gekappt, was dann nicht unbedingt direkt in den Kontoauszügen auffällt. Die Zulieferung der Rechnungen als E-Mail hat nicht funktioniert. Eine Erstattung wurde verweigert. Offensichtlich ignoriert die Telekom das obige Urteil bei den im eigenen Konzern betroffenen Kunden.
Ich habe einmal recherchiert und war ziemlich erschreckt über das was da so abläuft. Es geht eigentlich fast immer um ein seit Jahren bekanntes Problem über das einige Mobilfunkanbieter regelmäßig vollautomatisiert Kasse machen ohne dass der Kunde rechtzeitig etwas davon merkt. Es gibt vor allem bei Telekom Unmengen von SIM-Karten mit uralten Mobilfunkverträgen die nur zum Telefonieren abgeschlossen worden sind und auch immer zuverlässig ihren Dienst in einem mobilen Telefon getan haben. Regelmäßig zu Weihnachten bekommen dann viel der Nutzer solcher antiquierten Geräte ein Smartphone geschenkt. Der erste Weg führt dann in der Regel zum nächsten Mobilfunkladen. Dort wird die vorhandene SIM-Karte gegen eine kleinere bei gleichem Vertrag ausgetauscht, die dann in das neue Gerät passt. In der Regel will man wie gewohnt nur damit telefonieren. Und zu Hause kann man mit dem Gerät ja kostenlos über WLAN das heimische Internet nutzen. Was aber anscheinend weder die meisten Kundenberater und schon gar nicht die Kunden wissen, die Karte mit dem alten Vertrag lässt direkt nach dem Einschieben ungewollten aber kostenpflichtigen Internetverkehr zu, von dem das Gerät dann auch in der Regel ohne Wissen des Kunden ausgiebig Gebrauch macht. Vom Mobilfunkanbieter ist das offensichtlich so gewollt, obwohl hier auch problemlos eine für den Kunden sinnvolle Lösung möglich wäre. Eine sinnvolle Kundenanwendung für die derzeitige Voreinstellung gibt es ja offensichtlich überhaupt keine, weil der Kunde ja unmöglich immer wissen kann, was sein Gerät so an ungewolltem Verkehr produziert. Die Art der Gebührengenerierung scheint auch derartig effektiv, dass man schon seit Jahren von einer kundenfreundlichen Lösung absieht und es sich hier sogar lohnt Anwälte vorzuhalten um aufmüpfige Kundschaft ggf. in die Schranken weisen. Bei der wahrscheinlich ja vornehmlich betroffenen älteren Generation dürfte sich die Gegenwehr ohnehin in Grenzen halten. Denen kann man auch ziemlich einfach klar machen, dass sie was falsch gemacht haben. Und die Telekom ist dort ja noch als seriöser Laden in Erinnerung. Das Spiel wird wohl so weiter gehen. Das Smartphon das der ein oder andere Enkel nächste Weihnachten seiner Oma schenkt, das ist bestimmt auch schon ausgekuckt. Das alte Handy von Oma ist ja schon ziemlich betagt und einen Vertrag der sich seit vielen Jahren bewährt hat, den hat sie ja schon ...
Das Problem besteht jetzt darin, dass trotz eindeutiger Gesetzeslage rechtliche Schritte notwendig sind um die Rückerstattung durchzusetzen. Die Telekom kann da aber nach belieben auch bei mir Kosten auslösen, wenn ich den Versuch mache da direkt anzusetzen. Und deren Budget wird ja nie leer. Meine finanziellen Möglichkeiten dürften aber ziemlich schnell erschöpft sein.
10.05.2017 11:46
Gegenthese: der mündige Kunde kann sich auch genauso über sein neues Gerät informieren, in welches er eine uralte SIM-Karte packt.
10.05.2017 13:04 Zuletzt bearbeitet: 10.05.2017 14:44 durch den Autor
Das macht er in der Regel ja auch. Er geht zum Kundenberater. Nur wissen die meisten Kundenberater ja anscheinend selbst nicht, was passiert wenn das Smartphone mit dem alten Vertrag in Betrieb geht. Mein Kundenberater hat jedenfalls nichts davon gesagt. Ich bin da auch kein Einzelfall. Es scheint die Regel zu sein, dass die Kundenberater das nicht wissen. Der hat in meinem Fall sogar selbst die von ihm neu ausgestellte passende Karte ins Smartphone geschoben. Wahrscheinlich waren die ersten 100€ dann schon auf dem nach Hause Weg verbraucht.
Besonders dreist fand ich dann noch die 8.60€ für die Sperrung eines Dienstes den ich nie haben wollte und von dem ja offensichtlich auch keiner wusste, dass der aktiv ist.
Die SIM-Karte war übrigens nicht uralt. Die war neu und frisch vom Kundenberater aktiviert. Der Vertrag war ein alter, der nur zum Telefonieren gedacht war.
26.05.2017 10:15 Zuletzt bearbeitet: 26.05.2017 11:16 durch den Autor
Noch eine böse Falle.
Zitat aus einem anderen konkreten Fall:
..... Ich habe meiner Mutter ein Smartphone besorgt, das sie zu Hause nur über Wlan mit Internet nutzen möchte. Unterwegs nutzt sie es als reines Telefon mit Xtra-Vertrag von der Telekom.
Also habe ich 1. Paketdatennutzung bzw. Datenübertragung gesperrt und 2. die APN gelöscht bzw. verändert.
zu 1. Das Handy meint mir ständig helfen zu wollen und bietet an, die Daten einzuschalten, sobald ein Programm Daten braucht... Leider Ist meine Mutter weitsichtig!
zu 2. Das Handy oder die Telekom helfen (leider) und lassen (IMMER WIEDER) eine lästige Konfigurations-SMS kommen, die durch einen Klick die APN korrigiert (Wie gesagt - meine Mutter ist weitsichtig!). Bei O2 kann man die Konfigurations-SMS wohl deaktivieren. Bei der Telekom habe ich das nicht gefunden. Gibt es vielleicht noch einen Workaround für die T-Mobile, damit das Handy trotz Bedienfehler sicher ohne mobilen Datenzugriff beleibt???
Zitat ende.
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Ich denke, beim Wechsel Handy – Smartpfhone ist es am Sichersten zu einem seriösen Mobilfunkanbieter zu wechseln. Wer weiß, was da sonst noch für Überaschungseier auf den Karten lauern. Die Gestalter in der Gebührenmanufaktur von T-Mobile scheinen da neuerdings ja ziemlich emsig zu sein. Und statistische Methoden zur Gewinnmaximierung über bestimmte Zielgruppen scheinen denen auch ziemlich geläufig zu sein.
09.08.2018 09:20
Man kann dazu nur eines sagen:
Das ist schlichtweg Wucher!
Da gibt es auch keine Ausreden oder Argumente wie "das hätte man wissen können"!
Für einen Konzern mit "Staatsbeteiligung" ist dies wohl alles andere als akzeptabel!
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