FritzBox hinterm Speedport Pro mit Telefonie - und es funktioniert doch!
6 years ago
Hallo liebe Community,
nach viel hin und her und anfangs sehr großen Frust auf den Speedport Pro weil die Telefonie eben leider nicht so schön einfach funktioniert hat wie beim SPH, hat mir das ganze doch keine Ruhe gelassen. Momentan hab ich Kabel quer durchs Haus verlegt, so dass der SPH Sichtverbindung zum Mast hatte - damit kamen dann zumindest annehmbare 7-10 Mbit im Durchschnitt durch (inkl. 5 Mbit DSL) die Leitung. Das 10 Meter LAN-Kabel von der RJ-45 Buchse am Telefonanschluss kann allerdings keine durchgängige Lösung sein und der Speedport Pro hat dann doch die bessere LTE -Antenne und kommt "da unten" auch auf ca. 10 Mbit. Ohne Kabelsalat quer durchs Haus.
Wohlgemerkt: Mietshaus, sprich Antenne aufs Dach ist keine Option (mal davon abgesehen, dass Leerrohre beim Bauen wohl schlicht "vergessen" wurden...) - noch dazu ist der Mast nur ca. 800 Meter Luftlinie weg...der ist leider trotzdem völlig überlastet und das Signal ist nicht besonders sauber - wie dem auch sei, Speedport Pro ist dann trotz der ausgereiftheit des SPH die bevorzugte Option. Oh und das DECT -Modul nutzen im SPP fällt auch aus: 4 Fritz!Fons die sehr mangelhaft mit dem SPP funktionieren, von denen dann auch noch ein paar SmartHome Geräte von AVM gesteuert werden.
Aber, wie man in verschiedenen Beiträgen lesen kann, ist die Telefonie beim SPP noch mal komplizierter, als beim SPH. Mit umwegen, die FritzBox als IP-Client zu benutzen und/oder die komplette Fritze dann übers DSL Laufen zu lassen ist für so manchen eine Option - in meinem Fall aber nicht. Da ich das Userscript welches @danXde Hier erwähnt hatte nicht wirklich zum laufen bekommen habe (ich bin Hardware IT-Admin und mein Zuhause sind Serverschränke/Netzwerke - mit Javascript und Co hab ich nicht viel am Hut ), hab ich aufgegeben und bin "back to the roots". Weil ich mir schon gedacht hab, dass hier was mit Ports und Co nicht passt, der SPP da also irgend etwas "komisch" Routet, hab ich mir das genauer Angeschaut (dank @danXde 's Hinweis auf die Source Port Umleitung) . Man kann mit den FritzBoxen nämlich sehr schöne und ausführliche Paketmitschnitte machen, die man sich mit Wireshark anschauen kann. Da ich sogar auch Beruflich bei ein paar Kunden die FritzBoxen im Einsatz habe, flux den Mitschnitt während eines kurzen Testanrufs mitlaufen lassen.
Siehe da: Der SourcePort stimmt zwar, aber der Destination Port für die RTP Pakete wechselt und passt nicht. Meine Vermutung (ohne mir das jetzt beim SPH angeschaut zu haben) ist, dass der SPH die Pakete vom SourcePort kommend dank ausnahme auch bei einem anderen Destination Port über die DSL schubst. Der Speedport Pro ignoriert den SourcePort und geht nach dem Destination Port. Da der wechselt und nicht als Ausnahme drin steht, geht das Paket den Weg über LTE (bzw. über den Tunnel mit Splitting der Pakete...das mag RTP so gar nicht ).
Bei dem ganzen hab ich aber festgestellt, dass die RTP Pakete wohl dauerhaft an eine IP-Adresse gehen: Die 217.0.6.118. Das hab ich jetzt heute den ganzen Tag immer mal wieder getestet und bis jetzt hat sich die IP-Adresse nicht geändert. Die IP-Adresse hat keinen zugewiesenen DNS bzw. ein Reverselookup kommt negativ zurück. Der TTL von tel.t-online.de ist allerdings auf 60 Minuten eingestellt (was extrem kurz ist - aber auch verständlich) - ein Traceroute läuft über Server von NTT Communications...ob das so gewollt ist - keine Ahnung, vllt kann da das Netzteam was dazu sagen.
Schlussendlich hab ich die 217.0.6.118 als LTE -Ausnahme hinzugefügt - zusätzlich zu den üblichen Verdächtigen, Port 5060, 3478 und tel.t-online.de und stun.t-onlilne.de (wobei letzterer eher nicht nötig ist - STUN-Server werden über Port 3478 angesprochen und ermitteln dann so die jeweiligen Ports und IP-Adressen die an den Client weitergeleitet werden). Damit funktioniert auch die RTP Übertragung und die Gesprächspartner verstehen sich wunderbar. HD-Qualität und alles drum und dran, ohne gefrickel über ISDN oder Analog. Noch dazu läuft die FritzBox im Routed-Modus, womit die vielen annehmlichkeiten der FritzBox weiter funktionieren (allen voran die Auslastung und ob jemand im Netz gerade die Bandbreite wegsaugt )
Ausnahmen
In diesem Sinne: Frohes Telefonieren! Und frohe Ostern. Zumindest erstmal - ich beobachte weiter ob die IP-Adresse die gleiche bleibt und möglicherweise kann das Telekom Netzwerkteam hier sich mit einklinken. Wie das Routing intern bei der Telekom läuft, weiß ich natürlich nicht. Aber aus der beruflichen Erfahrung mit dem ganzen Thema kann ich mir nicht vorstellen, dass das so bleibt bzw. die IP-Adresse gleich bleiben wird Entweder muss also das Routing in der Firmware geändert werden, oder nach und nach kommen die ganzen IP-Adressen zusammen. Ich werde jedenfalls berichten.
Edit:
LTE -Tunnel neu aufgebaut, nix Sprache, Wireshark sagt neue IP-Adresse: 217.0.6.116
Bin gerade am überlegen, den ganzen IP-Adressbereich "217.0.6.xxx" direkt über DSL zu schleusen...bin mir aber nicht sicher, ob nicht möglicherweise etwas von HAAP in dem Bereich liegt...wäre eher ungünstig 😄
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danXde
6 years ago
@nexusband1 in der getunnten SPH-Variante setze ich folgenden Filter um die VoIP Pakete auf DSL umzubiegen. Die RTP-Destination ist je mach Region eine andere und kann sich eventuell im Laufe der Zeit, vielleicht spätestens bei Neueinwahl ändern:
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.16.0/19 -p udp -m udp --dport 5060 -j MARK --set-xmark 0x10000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.16.0/19 -p udp -m udp --sport 5060 -j MARK --set-xmark 0x10000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.128.0/19 -p udp -m udp --dport 5060 -j MARK --set-xmark 0x10000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.128.0/19 -p udp -m udp --sport 5060 -j MARK --set-xmark 0x10000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.0.0/19 -p udp -m udp --dport 3478 -j MARK --set-xmark 0x20000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.0.0/19 -p udp -m udp --sport 3478 -j MARK --set-xmark 0x20000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.0.0/19 -p udp -m multiport --dport 7078:7109 -j MARK --set-xmark 0x20000000/0xf0000000
ipt iptables -t mangle -A FWD_FILTER_LIST -d 217.0.0.0/19 -p udp -m multiport --sport 7078:7109 -j MARK --set-xmark 0x20000000/0xf0000000
Damit läuft bei mir die Telefonie sehr stabil, eventuell sind die Bereiche etwas zu gross gewählt, bisher habe ich aber noch keine Seiteneffekte bemerkt.
Ansonsten hoffe ich, das mit (einer) der nächsten Releases das Thema gefixt wird...
Grüße
danXde
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blinddark-89
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danXde
6 years ago
@danXdeVielen Dank fü deine Antwort. Muss ich dazu die Telefonie auch im spp einrichten oder dann nur über die FB eben als Festnetznummern?
VG blinddark
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Has
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danXde
6 years ago
Im Speedport Pro müssen die Rufnummern aktiv sein. Außerdem muss unter “Einstellungen zu Intern ISDN“ die Vorwahl eingetragen werden.
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Peeta831
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danXde
6 years ago
Keine HD telefonie mehr? Absolutes nogo. Die brauche ich. Hab nämlich das gleiche Problem. Den speedport pro seit paar Tagen dahinter fritzbox. Bei reinem DSL war alles schick seit heute hybrid aktiv schon geht telefonie nicht mehr
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NPS011172
6 years ago
@nexusband1
Ich war auch mal euphorisch - bis es plötzlich nicht mehr funktionierte...die STUN-Pakete werden vom Pro auch manipuliert...irgendwann ist Schluss. Ich habe VOIP-Konten mir Transport = TCP auf der FB eingerichtet (CloudPBX und SIP-Trunk) - das läuft. Zum Anfang ruckelt es hier auch, dann nicht mehr.
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nexusband1
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NPS011172
6 years ago
Ist das was neues, was die 75er Modelle können? Meine 7490 hat keine Option dafür, das ganze über TCP zu machen. Ausser vllt über Freetz, da hab ich noch nicht nachgeschaut...
Inzwischen hab ich zumindest mal fast alle 217.0.0.0/19 eingetragen und mehrere Neustarts gemacht - sowohl Router als auch den LTE -Tunnel.
Ich hab festgestellt, dass der Speedport Pro auch Pakete mitschneiden, aufzeichnen und man die mitschnitte dann mit Wireshark auch öffnen und angucken kann.
Schlussendlich ist es jedoch so, dass die Destination Ports dynamisch sind und es scheint so, dass der SPP die Pakete nicht als "nur DSL" deklariert - und die dann über den HAAP Tunnel laufen. Bzw. dass der SPP den Destination Port nicht dann auch als "nur DSL" definiert. Spontan scheint das ein Fehler im NAT des SPP zu sein...
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danXde
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NPS011172
6 years ago
@nexusband1 ...deswegen wäre es cool, bei den LTE -Ausnahmen auch Source-Ports oder ganze Netze als Destination mit anderen Subnetz-Masken angeben zu können. Mit Source-Ports (Leider lassen sich nich mehr als 32 LTE -Ausnahmen eintragen) konnte ich fast alle Fritz.Box -Sources eintragen (3 fehlten noch), so das mir damit (Entwicklerbeta) erstmals VoIP mit nachgelagerter Fritz.Box gelungen war.
Grüße
danXde
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nexusband1
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NPS011172
6 years ago
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