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Gelöst
Amazon S3 abends wg. Überlast nicht nutzbar / Peering mit Telia überlastet?
vor 6 Jahren
Hallo,
seit einigen Tagen/Wochen ist der Speicherdienst "S3" von Amazon abends aus dem Telekom-Netz kaum nutzbar, da die erreichbaren Datenraten unter 0.3 MBit/s liegen. Tagsüber werden problemlos >25 Mbit/s erreicht.
Beispiel-Link (Messung von heute Abend 21:00 Uhr):
wget https://s3.amazonaws.com/ryft-public-sample-data/wikipedia-20150518.bin 0%[ ] 11,56M 52,7KB/s ETA 25h 48m
Amazon S3 wird von vielen Websites zum Ausliefern statischer Inhalte genutzt (z.B. Github).
Das Problem tritt nur aus dem Netz der Dt. Telekom auf, Routing läuft zumindest in Richtung Amazon über Telia.
Aus anderen Netzen (getestet o2 DSL, Vodafone DSL) werden tageszeitunabhängig konstant 50 Mbit/s erreicht, Download zu virtuellen Server bei Hostern erreichen sogar >200 Mbit/s. Ein Engpass bei Amazon selbst ist also auszuschließen.
Ein Traceroute direkt aus dem Netz der Dt. Telekom (Quelle: https://f-lga1.f.de.net.dtag.de/ ) zeigt einen Anstieg der Paketlaufzeiten um 100ms bei Telia in Frankfurt (5. Hop) und um nochmals 100 ms bei Telia in Ashburn (USA) 9. Hop.
traceroute to s3.amazonaws.com (52.216.137.238), 15 hops max, 60 byte packets 1 f-ea2.f.de.net.dtag.de (194.25.0.217) 3.045 ms 3.031 ms 3.016 ms 2 217.5.118.142 (217.5.118.142) 2.161 ms 2.152 ms 2.138 ms 3 217.5.118.34 (217.5.118.34) 1.339 ms 1.332 ms 1.320 ms 4 ffm-b4-link.telia.net (213.248.93.186) 16.308 ms 16.300 ms 16.290 ms 5 ffm-bb3-link.telia.net (62.115.120.1) 116.916 ms 116.923 ms 116.918 ms 6 prs-bb3-link.telia.net (62.115.123.13) 117.225 ms prs-bb4-link.telia.net (62.115.114.98) 109.918 ms prs-bb4-link.telia.net (62.115.122.138) 104.366 ms 7 ash-bb3-link.telia.net (62.115.122.159) 104.322 ms * * 8 ash-b1-link.telia.net (213.155.136.39) 117.543 ms ash-b1-link.telia.net (62.115.143.121) 117.146 ms 116.211 ms 9 vadata-ic-157229-ash-bb1.c.telia.net (80.239.193.210) 105.968 ms vadata-ic-333120-ash-b1.c.telia.net (62.115.11.249) 104.209 ms vadata-ic-333118-ash-b1.c.telia.net (62.115.11.183) 116.451 ms 10 54.239.108.204 (54.239.108.204) 235.733 ms * * 11 52.93.28.194 (52.93.28.194) 209.198 ms 52.93.28.190 (52.93.28.190) 209.138 ms 52.93.114.109 (52.93.114.109) 210.472 ms 12 * * * 13 * * * 14 52.93.28.170 (52.93.28.170) 202.461 ms 52.93.28.178 (52.93.28.178) 202.470 ms *
Zum Vergleich ein Traceroute von einem virtuellen Server über Level3:
traceroute to s3.amazonaws.com (52.216.169.45), 30 hops max, 60 byte packets 1 85.236.38.2 (85.236.38.2) 1.182 ms 1.162 ms 1.193 ms 2 b01-vl901.muc01.net.internetx.com (85.236.32.137) 0.251 ms b02-vl903.muc01.net.internetx.com (85.236.32.141) 0.374 ms 0.382 ms 3 xe-5-2-0-131.bar1.Munich1.Level3.net (62.140.24.81) 0.842 ms 0.783 ms 0.714 ms 4 * * * 5 AMAZON.COM.edge2.Washington1.Level3.net (4.79.22.74) 94.230 ms 94.229 ms 92.442 ms 6 54.239.109.190 (54.239.109.190) 116.921 ms 54.239.110.2 (54.239.110.2) 94.285 ms 54.239.109.156 (54.239.109.156) 96.202 ms 7 52.93.114.245 (52.93.114.245) 92.409 ms 52.93.114.191 (52.93.114.191) 92.641 ms 52.93.114.213 (52.93.114.213) 92.569 ms 8 * * * 9 * * * 10 52.93.28.250 (52.93.28.250) 92.744 ms 52.93.28.246 (52.93.28.246) 92.769 ms 52.93.29.4 (52.93.29.4) 93.316 ms 11 s3-1.amazonaws.com (52.216.169.45) 92.685 ms 92.829 ms 92.921 ms
Die "normale" Paketlaufzeit von Deutschland in die USA (Ostküste) beträgt knapp 100 ms (wie im 2. Trace ersichtlich). Liegt diese signifikant darüber (wie im 1. Trace aus dem Telekom-Netz mit 200 ms), so deutet dies auf eine Überlast hin, die wir als Kunde mangels Trace der Rückroute nicht genau einkreisen können.
Es ist mir unverständlich, warum die Telekom diese Netzprobleme nicht im eigenen Monitoring des Backbones selbst feststellt und aktiv auf die betreffenden Carrier zugeht, um diese zu lösen.
Daher auf diesem Weg: Bitte diese Nachricht an die Telekom-Netztechnik weiterleiten.
Danke.
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Akzeptierte Lösung
Telekom hilft Team
akzeptiert von
vor 6 Jahren
@in die Runde:
Wir bitten die aufgetretenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Verschiedene Inhalte-Anbieter liefern aktuell große Datenmengen an Kunden in unserem Netz aus und nutzen dafür weniger geeignete Wege, wodurch es zu Überlasten kommt. Wir arbeiten mit den Anbietern daran, zusätzliche Kapazitäten in Betrieb zu nehmen. Mit einigen Anbietern konnten wir die Kapazitäten bereits erhöhen und so die Übergangsstellen in unser Netz entlasten. In anderen Fällen erweist sich das Ganze etwas schwieriger. Wir sind auch auf das Zutun der Anbieter angewiesen. Das bedeutet: Beide Seiten sollten ihre Kapazitäten erhöhen. Bis alle zusätzlichen Kapazitäten fertiggestellt sind, kann es weiterhin vereinzelt zu Einschränkungen kommen.
Beste Grüße René J.
PS: Das Problem ist zwar nicht endgültig gelöst, aber damit alle Nutzer direkt den aktuellen Zwischenstand sehen, lasse ich es vorerst Markiert.
130
Antwort
von
vor 4 Jahren
Fantastisch 🤩 Danke für die Info @jkammann und danke an die Telekom.