Gelöst

Einstellung der Endgeräteart in Telekom Routern

vor 6 Jahren

Hallo alle zusammen,

in allen Telekom-Routern kann man die Art des Gerätes angeben, das an einer der beiden analogen Telefonbuchsen angeschlossen ist. Zur Auswahl steht üblicherweise "Telefon", "Kombigerät", "Fax" und "Anrufbeantworter". 

Welche Auswirkungen hat diese Einstellung? Ist sie dafür von Belang, ob für Faxübertragungen das T.38 Protokoll genutzt wird, oder gleich der Fallback mittels G.711a-law Sprachprotokoll? Oder für die digitale Dienstekennung? 

Ich konnte bislang nirgendwo eine Antwort erhalten, was diese Einstellung soll, und damit auch nicht einschätzen, wie schwerwiegend die Auswirkungen sind. Auch eigene Messungen an verschiedenen Routern und Anschlüssen brachten kein eindeutiges Ergebnis. Sicher scheint aber zu sein, dass diese Einstellung zumindest auf Faxübertragungen großen Einfluss hat, und es hier nicht nur darum geht, ob das Anklopfsignal unterdrückt wird oder nicht.

Für eine detaillierte Beschreibung, was "Telefon", "Kombigerät", "Fax" usw. bewirkt, wäre ich sehr dankbar. Insbesondere, was für einen Unterschied "Fax" und "Kombigerät" für angeschlossene Faxgeräte macht, und ob auch trotz einer Einstellung "Fax" Telefongespräche von der Buchse möglich sind. 

Vielen Dank!

Sascha 

 

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  • vor 6 Jahren

    @Schmidti & Co.: Eine Antwort auf die Frage von @ssh würde mich auch interessieren. Meines Wissens ist Kombigerät für Faxgeräte auf Grund irgendwelcher Dienstemerkmale, die mit diesem Gerätetyp verbunden sind, die beste Auswahl!?

     

    Gruß Ulrich

     

     

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    Antwort

    von

    vor 6 Jahren

    Ja, es hat tatsächlich scheinbar größere Auswirkungen, als lange gedacht. Meine Messungen haben ergeben, dass zumindest dann T.38 verwendet wird, wenn sowohl als Geräteart "Fax" angegeben ist, und alle Netzwerkkomponenten bis zur Gegenstelle auch T.38 können. Ansonsten wird wieder G.711a-law mit darin verpacktem analogem Fax G3 Modemsignal genutzt. Wenn allerdings "Kombigerät" eingstellt ist, dann wird offenbar gleich G.711 genutzt, und eine T.38 Verbindung gar nicht erst versucht. Sofern alle Netzwerkkomponenten bis zur Gegenstelle T.38 unterstützen (zum Beispiel als Empfänger ein anderer Telekom Kunde mit Speedport, der ebenfalls "Fax" eingestellt hat), ist das eine wunderbare Sache, und es lassen sich auch Faxe mit 100 Seiten problemlos versenden, wohingegen es sonst schon nach 5 Seiten kritisch werden kann, je nach am Fax eingestellter Bitrate und der ECM Fehlerkorrektur. Früher konnte eine T.38 Aushandlung Probleme machen, wenn der Netzbetreiber des Empfängers kein T.38 konnte. Da war es besser, das mit "Kombigerät" gleich von vorneherein zu unterdrücken. Inzwischen aber scheint der Fallback ganz gut zu funktonieren, wenn T.38 aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist. Dann wird unter der Einstellung "Fax" ganz automatisch G.711a-law genutzt, falls erforderlich. 

    Antwort

    von

    vor 6 Jahren

    P.S. ...ach ja, der eingestellte Gerätetyp scheint auch noch eine Rolle zu spielen, welche Dienstart bei Verbindungen zu GSM-CSD oder alten ISDN-Anschlüssen signalisiert wird. Da bin ich aber noch nicht ganz schlau draus geworden, wie die Zuordnung genau ist. Das spielt zum Beispiel eine Rolle, wenn Mobilfunkkunden eingehenden Faxdienst gebucht haben. Früher gab es dafür eine zusätzliche Nummer für eingehende Faxe (Multinumbering), später wurden dann Faxe stattdessen anhand dieser Dienstkennung erkannt. Da solche Anschlüsse aber immer seltener werden, spielt das nur eine untergeordnete Rolle. 

    Uneingeloggter Nutzer

    Antwort

    von

  • vor 6 Jahren

    ssh

    Ist sie dafür von Belang, ob für Faxübertragungen das T.38 Protokoll genutzt wird, oder gleich der Fallback mittels G.711a-law Sprachprotokoll?

    Ist sie dafür von Belang, ob für Faxübertragungen das T.38 Protokoll genutzt wird, oder gleich der Fallback mittels G.711a-law Sprachprotokoll?
    ssh
    Ist sie dafür von Belang, ob für Faxübertragungen das T.38 Protokoll genutzt wird, oder gleich der Fallback mittels G.711a-law Sprachprotokoll?

    @ssh

    T.38 wird meines Wissens von den Speedport-Modellen (um die geht es ja hier, richtig?) nicht unterstützt. Das scheidet also schon mal aus.

    1

    Antwort

    von

    vor 6 Jahren

    Doch, meine Messungen durch Mitschneiden und Auswerten der Kommunikation zwischen Speedport-Modem, in diesem Fall einem Speedport Smart sowie einem W724V, und dem DSLAM, haben überraschenderweise ergeben, dass zumindest dann T.38 verwendet wird, wenn sowohl als Geräteart "Fax" angegeben ist, und alle Netzwerkkomponenten bis zur Gegenstelle auch T.38 können. Ansonsten wird wieder G.711a-law mit darin verpacktem analogem Fax G3 Modemsignal genutzt. Das passt auch zu einer Pressemitteilung der Telekom, dass T.38 von der Telekom unterstützt werde, jedoch keine Gateways zwischen T.38 und zum Beispiel alten analogen Telefonanschlüssen, wie es auch einige Anbieter bereitstellen. 

    Uneingeloggter Nutzer

    Antwort

    von

  • vor 6 Jahren

    Hallo Sascha ( @ssh)!

    Für eine detaillierte Beschreibung, was "Telefon", "Kombigerät", "Fax" usw. bewirkt, wäre ich sehr dankbar. Insbesondere, was für einen Unterschied "Fax" und "Kombigerät" für angeschlossene Faxgeräte macht, und ob auch trotz einer Einstellung "Fax" Telefongespräche von der Buchse möglich sind.

    Für eine detaillierte Beschreibung, was "Telefon", "Kombigerät", "Fax" usw. bewirkt, wäre ich sehr dankbar. Insbesondere, was für einen Unterschied "Fax" und "Kombigerät" für angeschlossene Faxgeräte macht, und ob auch trotz einer Einstellung "Fax" Telefongespräche von der Buchse möglich sind.
    Für eine detaillierte Beschreibung, was "Telefon", "Kombigerät", "Fax" usw. bewirkt, wäre ich sehr dankbar. Insbesondere, was für einen Unterschied "Fax" und "Kombigerät" für angeschlossene Faxgeräte macht, und ob auch trotz einer Einstellung "Fax" Telefongespräche von der Buchse möglich sind.


    Werden hier noch Infos gebraucht?

    Greetz
    Stefan D.

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    Antwort

    von

    vor 6 Jahren

    Hallo Stefan! 

    Ich habe inzwischen selbst herausgefunden, dass die immer wieder kursierende Empfehlung, Faxgeräte als „Kombigerät“ einzurichten, nicht mehr aktuell ist, und es inzwischen mit „Fax“ besser funktioniert, besonders bei längeren Faxsendungen. Damit ist das ursprüngliche akute Problem gelöst. Trotzdem würde ich mich natürlich aus technischem Interesse und um meine eigenen Erkenntnisse zu bestätigen über eine detaillierte Information darüber freuen, welche Auswirkungen die verschiedenen Einstellungen für die Endgeräteart zum Beispiel an einem Speedport Smart haben.

    Vielen Dank!

    Sascha 

    Antwort

    von

    vor 6 Jahren

    Hallo @UlrichZ und @ssh,

    na, dann klemme ich mal dahinter euch beiden frische Infos zu organisieren. Fröhlich

    Greetz
    Stefan D.

    Antwort

    von

    vor 6 Jahren

    @UlrichZ
    @ssh
    Warten kann sich lohnen und ich habe eine tolle Antwort mitgebracht. Unverändert und 1:1 poste ich die mal:

    "
    In der heutigen Zeit ist die Einstellung Telefon, Fax, Kombi in den meisten Fällen zweitrangig geworden. Bei ISDN Anschlüssen ist es wichtig gewesen den richtigen Endgerätetyp aus zu wählen, damit beim Betrieb die richtige Dienstekennung im ISDN genutzt wird. Bei den heutigen IP Anschlüssen hat die Einstellung zwei Funktionen. Einstellung Telefon ist der Standard. Wird an dem Port ein Fax oder ein Anrufbeantworter genutzt, sollte die Einstellung angepasst werden. Bei Änderung auf Anrufbeantworter wird automatisch der Anklopfschutz aktiviert und es ist möglich mit einer Kennziffer den Ruf von einem AB zu übernehmen. Bei Einstellung auf Kombiport wird nur der Anklopfschutz aktiviert. Dies ist unbedingt zu verwenden wenn der Kunde seinen Router noch an einem ISDN Anschluss betreibt. Wird bei dem Router der Port auf Fax gestellt (diese Einstellung nur an einem IP Anschluss verwenden), wird ebenso der Anklopfschutz aktiviert. Weiterhin wird eine, nennen wir es mal, Fehlerkorrekturzeit gesetzt. Das führt dazu, das der Router im Falle von Fehlern in der Datenübertragung länger wartet bis die Verbindung abgebrochen wird. Dies ist natürlich eine wichtige Funktion beim Faxbetrieb. Gerade bei mehrseitigen Faxen kann es natürlich eher zu Fehlern oder Verzögerungen kommen, da bei Fax die Fehlerkorrekturzeit länger als bei Kombi ist, kommt es weniger zu Abbrüchen und man kann längere Faxe senden.
    "
    Greetz
    Stefan D.

    Uneingeloggter Nutzer

    Antwort

    von

  • Akzeptierte Lösung

    akzeptiert von

    vor 6 Jahren

    @UlrichZ
    @ssh
    Warten kann sich lohnen und ich habe eine tolle Antwort mitgebracht. Unverändert und 1:1 poste ich die mal:

    "
    In der heutigen Zeit ist die Einstellung Telefon, Fax, Kombi in den meisten Fällen zweitrangig geworden. Bei ISDN Anschlüssen ist es wichtig gewesen den richtigen Endgerätetyp aus zu wählen, damit beim Betrieb die richtige Dienstekennung im ISDN genutzt wird. Bei den heutigen IP Anschlüssen hat die Einstellung zwei Funktionen. Einstellung Telefon ist der Standard. Wird an dem Port ein Fax oder ein Anrufbeantworter genutzt, sollte die Einstellung angepasst werden. Bei Änderung auf Anrufbeantworter wird automatisch der Anklopfschutz aktiviert und es ist möglich mit einer Kennziffer den Ruf von einem AB zu übernehmen. Bei Einstellung auf Kombiport wird nur der Anklopfschutz aktiviert. Dies ist unbedingt zu verwenden wenn der Kunde seinen Router noch an einem ISDN Anschluss betreibt. Wird bei dem Router der Port auf Fax gestellt (diese Einstellung nur an einem IP Anschluss verwenden), wird ebenso der Anklopfschutz aktiviert. Weiterhin wird eine, nennen wir es mal, Fehlerkorrekturzeit gesetzt. Das führt dazu, das der Router im Falle von Fehlern in der Datenübertragung länger wartet bis die Verbindung abgebrochen wird. Dies ist natürlich eine wichtige Funktion beim Faxbetrieb. Gerade bei mehrseitigen Faxen kann es natürlich eher zu Fehlern oder Verzögerungen kommen, da bei Fax die Fehlerkorrekturzeit länger als bei Kombi ist, kommt es weniger zu Abbrüchen und man kann längere Faxe senden.
    "
    Greetz
    Stefan D.

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