Gelöst
Glasfaserausbau, Detailfragen
vor 11 Monaten
Hallo zusammen,
in unserer kleinen Stadt fand 2017 der VDSL-Ausbau durch die Telekom statt. Nun erfolgt der Vollausbau mit Glasfaser ( FTTH ) durch die Glasfaser Nordwest. Ich habe mir die Bauarbeiten mal ein bisschen angeschaut und habe, aus Interesse, ein paar Detailfragen.
Wenn ich das richtig sehe, werden zunächst große orange Leerrohre mit kleineren bunten Leerrohren darin verlegt.
1. In welchen zeitlichen Schritten läuft das ab? Müssen alle Leerrohre in der Stadt verlegt sein, bevor man anfängt, Glasfasern einzuführen? Müssen stadtweit die Glasfasern eingeführt sein, bevor man anfängt, Hausanschlüssen zu machen?
2. Wie viele Glasfasern sind später in so einem kleinen Leerrohr? Wieviele Fasern bekommt ein Einfamilienhaus?
Ich nehme an, dass man die Infrastruktur bis zu den großen aktiven Kabelverzweigern belässt wie sie ist und von dort dann die neuen Glasfaserstrecken baut.
3. Was ist mit den kleinen, passiven Kabelverweigern in den einzelnen Straßen? Haben die künftig noch eine Funktion? Oder legt man Glasfaser einfach daran vorbei?
4. Was passiert im aktiven Kabelverzweiger? Die DSL-Technik entfällt ja dann für die Anschlüsse, die Glasfaser gebucht haben. Gibt es eine spezielle Form von Linecards? Es ist ja wahrscheinlich nicht so, dass jeder Haushalt eine durchgehende Faser bis zum "Hauptverteiler" hat, ist da im Verweiger eine physische Trennung, mit einer speziellen Verteiltechnik?
5. Werden die Haushalte mit Glasfaser später noch auf DSL zurückwechseln können?
Ich nehme an, wenn ein Hausanschluss gemacht wird, muss man eine Glasfaser durchschneiden, aus dem Kabel herausführen und mit einer Faser zum Haus verbinden.
6. Wieviele Glasfasern werden anfänglich verlegt? Nur soviele, wie Hausanschlüsse bestellt wurden? Oder potentiell für alle Häuser in den Straßen? Können später Fasern hinzugefügt werden?
7. Wenn eine Glasfaser aufgetrennt wird, liegt dann der Rest dieser Faser unbenutzt im Leerrohr? Oder versucht man die Fasern nur soweit einzuschieben, wie sie später benötigt werden?
Wie gesagt, bin nur neugierig, und die ganzen Ausbauvideos lassen die Details meistens aus.
Danke
ER
199
0
10
Akzeptierte Lösungen
Alle Antworten
Sortieren
Älteste zuerst
Neueste zuerst
Älteste zuerst
Autor
Das könnte Ihnen auch weiterhelfen
473
0
10
vor einem Jahr
260
0
2
Akzeptierte Lösung
Marius AD
akzeptiert von
ExRatinger
vor 11 Monaten
1. In welchen zeitlichen Schritten läuft das ab? Müssen alle Leerrohre in der Stadt verlegt sein, bevor man anfängt, Glasfasern einzuführen? Müssen stadtweit die Glasfasern eingeführt sein, bevor man anfängt, Hausanschlüssen zu machen?
Verteilernetz, dann Verteilnetz, dann Hausanschlüsse.
In die Häuser geht man nicht direkt sondern legt eine "Sonde" vor die Hofeinfahrt die man im Nachgang orten kann um dort abzuzweigen.
2. Wie viele Glasfasern sind später in so einem kleinen Leerrohr? Wieviele Fasern bekommt ein Einfamilienhaus?
2-4 Fasern je nach dem Ausbaukonzept, eher 2, davon 1 Nutzbar.
3. Was ist mit den kleinen, passiven Kabelverweigern in den einzelnen Straßen? Haben die künftig noch eine Funktion? Oder legt man Glasfaser einfach daran vorbei?
Man legt daran vorbei und diese bleiben bestehen, man baut für Glasfaser neue NVT . (Netzverteiler)
4. Was passiert im aktiven Kabelverzweiger? Die DSL-Technik entfällt ja dann für die Anschlüsse, die Glasfaser gebucht haben. Gibt es eine spezielle Form von Linecards? Es ist ja wahrscheinlich nicht so, dass jeder Haushalt eine durchgehende Faser bis zum "Hauptverteiler" hat, ist da im Verweiger eine physische Trennung, mit einer speziellen Verteiltechnik?
Der aktive MFG bleibt bestehen.
Viele möchten ja gar kein Glasfaser.
Bis die abgebaut werden muss noch viel passieren.
"Es ist ja wahrscheinlich nicht so, dass jeder Haushalt eine durchgehende Faser bis zum "Hauptverteiler" hat, ist da im Verweiger eine physische Trennung, mit einer speziellen Verteiltechnik?"
Jeder hat eine Faser bis zum Koppler am NVT .
Der NVT Koppler hat dann ein 32er Verhältnis. (32 "Hausanschlüsse" auf einer Hauptkabel Faser welche zur Vermittlungsstelle geht.)
5. Werden die Haushalte mit Glasfaser später noch auf DSL zurückwechseln können?
Solange die Technik da ist, ja. (Die frage ist eher "Warum?")
6. Wieviele Glasfasern werden anfänglich verlegt? Nur soviele, wie Hausanschlüsse bestellt wurden? Oder potentiell für alle Häuser in den Straßen? Können später Fasern hinzugefügt werden?
Alle Haushalte werden bei der PON Planung mit einbezogen. (PON = Passive Optical Network)
Meistens sind HK Fasern noch frei und somit ist eine Erweiterung kein Problem.
7. Wenn eine Glasfaser aufgetrennt wird, liegt dann der Rest dieser Faser unbenutzt im Leerrohr? Oder versucht man die Fasern nur soweit einzuschieben, wie sie später benötigt werden?
Ich glaube du verwechselst Leerrohr mit Glasfaser.
Bei Bestellung wird vor deinem Haus die Pipe aufgetrennt und mit der Pipe zur Hauseinführung verbunden.
Dann wird vom Netzverteiler (NVt) zum Haus mit Druckluft geblasen und das Glasfaser Kabel "gleitet" zu dir ins Haus und wird dann im NVT sowie bei dir im Haus abgeschlossen.
Fest verlegt werden erstmal nur Leerrohre und nicht direkt Glasfaser. (Außer im Verteilernetz)
Ich hoffe ich konnte die offenen Fragen beantworten.
0
2
Ältere Kommentare anzeigen
Marius AD
Antwort
von
Marius AD
vor 11 Monaten
Ich verstehe nun, dass erst der Leitungsweg komplett hergerstellt wird und erst im letzten Schritt das Glasfaserkabel dort eingeblasen wird. Dann endet bei jedem Haus so ein dünnes, buntes Röhrchen, ja?
Genau richtig.
Im NVT kommen dann viele bunte Röhrchen aus dem Boden und sind beschriftet mit der jeweiligen Adresse.
Bei Glasfaser Nordwest (weiße Pipe im Haus) wird meist der Hausstich (Röhrchen ins Haus rein) und dann im späteren Verlauf die Glasfaser eingeblasen.
0
Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
Marius AD