Nicht zu übersehen war dabei der BMW, der gewonnen werden konnte. Im Normalfall sind es aber Vergünstigungen bei Geschäftspartnern der Telekom. So wie man als Mitglied anderer Organisationen (z. B. als Adac) auch an manches günstiger kommen kann (z. B. Rabatt bei Leihwagen, herunterladbare Audiodateien mit Stadtführungen, Hotelrabatte, ...).

Und auch die Geschäftspartner der Telekom haben etwas davon, da das gleichzeitig Werbung für sie ist. Manche Leute trauen sich dann z. B. etwas mal auszuprobieren, was sie so sonst nicht machen würden. Und bei Gefallen kommen sie auch ein anderes Mal auf diesen Geschäftspartner der Telekom zurück, auch wenn gerade keine Aktion ist, und gehen nicht zur Konkurrenz.

 

Die Kunden haben etwas davon, die Geschäftspartner auch und sogar die Telekom, da sie dadurch nach außen spiegeln kann: "Wir tun etwas für unsere Bestandskunden". Also eine richtige Win-Win-Win-Situation. Könnte man meinen.

 

Wenn da nicht ein Pferdefuß dabei wäre, ein ganz dicker.

Es reicht nämlich nicht aus, tatsächlich nur Kunde zu sein und seine Daten im Kundencenter richtig eingepflegt zu haben, was man über die unterschiedlichsten Wege dorthin machen kann. Nein,

Die ersten Nutznießers dieses Systems waren alle diejenigen, welche eine Androidgerät besitzen, auf dem sie recht schnell die neue App installiert und ihre Telekomdaten eingepflegt haben. Kunden mit IOS-Systemen sollen auch noch in den Genuss kommen, oder gibt es inzwischen diese App für sie auch schon? Wie bequem, mag mancher sagen, eine App. Man kann hierüber Benachrichtigungen bekommen, wenn man es möchte. Und dadurch keinen Deal mehr verpassen, für den man sich interessieren könnte. Man hat einen vereinfachten Zugang zu diesen Wohltaten des Programms. Muss nicht wie vorher die unterschiedlich beschriebenen Wege des früheren MegaDealProgramms abhängig vom Geschäftspartner beschreiten.

Befürworter der App werden anführen, dass man im Vergleich zu früher nun strukturierter und damit bequemer an alles heran kommen könnte. Mag sein.

 

Hört sich momentan doch nicht schlecht an, liest sich auch nicht schlecht. Ja, wenn diese App wie die MagentaServiceApp eine von mehreren Möglichkeiten wäre, welche der Kunden hierfür nutzen könnte. Es ist bei der MagentaServiceApp nicht so schlimm, dass ein Kunde kein Android oder IOS-Gerät besitzt. Denn die Infos und Servicebestandteile, welche in der MagentaServiceApp vorhanden sind, an die kann man auch über viele andere Wege als Kunde herankommen. Mag sein, dass diese Wege ohne diese MagentaServiceApp nicht ganz so bequem sind, aber sie sind vorhanden, für alle Kunden als Alternativen.

 

Beispielsweise kann man die Hotline anrufen, man kann mit einem Gerät über einen selbst gewählten Browser, der übliche Bestandteile hat, sich im Internet auf Telekomseiten einloggen, unabhängig von seinem Betriebssystem. Gut, diese Internetseiten setzen Cookies , Javascript und teils auch Popups voraus, aber das kann man in der Regel auch mit vielen verschiedenen Browsern einstellen. So dass man den Weg dann auch nutzen könnte. Es gibt also wirklich Alternativen. Keiner wird hierbei in nur eines oder zwei Systeme gezwungen. Man hat eine Wahl.

Wie man diese Vorteile einlösen könnte, war unterschiedlich gestrickt.

 

Und bei manchen dieser Deals stand auch vorher schon dabei, dass man diese nur mit einem Androidsystem nutzen konnte, da der Partner der Telekom selbst anscheinend nur dieses System bei seinen Leistungen unterstützt. Damit kann man leben, wenn der Anbieter sowieso nur eine oder zwei Systeme für seine Leistungen nutzt. Dann hat er für sich entschieden, dass er keine Kunden ohne bestimmte Betriebssysteme haben möchte. Und damit seinen Konkurrenten etwas Gutes getan, welche solche Leistungen nicht an diese Betriebssysteme koppeln.

 

Nun aber kann man nicht mal mehr die Beschreibung der Vorteile aufrufen, denn sogar dafür benötigt man schon diese App. Vorher konnte man sich das ansehen, jeder konnte das nachlesen. Das war somit unabhängig von Android und  IOS gleichzeitig eine Werbung für Unternehmen, welche dort aufgeführt waren. Man sah: "Aha, das Unternehmen macht das und bietet das.". Und man konnte über die Beschreibung der Vorteile nicht nur den Mund darauf wässerig machen, sondern auch die Neugierde auf andere Leistungen der Unternehmen wecken.

 

Da man jetzt auf der Internetseite nur noch beispielhaft Bilder ohne Beschreibungen der Deals sieht, fällt dieser Werbeeffekt für die Partner der Telekom weg. Und nicht nur das: Es bekommen die Leute auch nicht mit, dass es Leistungen dieser Kooperationspartner gibt, welche unabhängig von Android und IOS sind, welche also auch von Windowsusern (oder auch von anderen) genutzt werden können. Dadurch können die Kooperationspartner auf diese Weise weniger Kunden erreichen bzw. ansprechen. Und den entsprechenden Kunden entgeht, dass es Leistungen für sie bei dem Unternehmen geben könnte. So etwas nennt man Lose-Lose-Situation, denn es bleibt etwas auf der Strecke, das es vorher noch gab.

 

Und irgendwie ist dieser Appzwang, und damit auch ein Android- oder IOS-Zwang auch paradox, was ich an einem Beispiels versuche zu erläutern. Vorher (ohne diesen Appzwang) wurde ich im Frühsommer auf eine Aktion der Telekom in Zusammenarbeit mit Symantec Norton .. aufmerksam, über die man 1 Monat lang ein Antivirenprogramm ausprobieren konnte. Um dies auszuprobieren brauchte man kein Android- oder IOS-Nutzer sein. Man konnte das über eine Internetseite machen.

 

Ist auch irgendwie verrückt, wenn man auf ein AntivirenProgramm für Windows, also ein komplett anderes Betriebssystem als Android oder IOS, nur dann aufmerksam gemacht werden kann und Vorteile auch nur dann nutzen kann, wenn man  n i c h t  das Beriebssystem zum Informieren und Abrufen verwendet, für welches es diese Leistung gibt. Man also Android oder IOS braucht, um überhaupt mitzubekommen, dass es etwas für Windows gibt.

 

Was soll das? Wer hat sich denn so etwas Verqueres einfallen lassen?