VDSL Bonding Telekom

Hallo zusammen,
ab wann wird den Bonding verfügbar sein?
Geht das nur in Verbindung mit Vectoring oder ist das unabhängig?
Können die vorhandenen Outdoor DSLAMs das mit den alten VDSL Karten und einem Software Update oder muss da noch Hardware getauscht werden?
Zitat Golem:
"Die Fritzbox 7369 will AVM auf den Markt bringen, sobald passende VDSL-Bonding-Angebote von Providern verfügbar sind."
http://www.golem.de/news/fritzbox-7490-avms-neues-spitzenmodell-erreicht-per-wlan-1-3-gbit-s-1303-97...
Da die Telekom ein sehr großer Provider ist und auch noch bei mir ausgebaut hat frag ich doch direkt bei meinem Anbieter nach.
Falls ihr auch noch keine Genauen Infos habt, kein Problem, ich warte hier gerne, bis genaue Infos von der Telekom rausgegeben werden.
Gruß Robert

Kurz: Nie
Bonding ist Bündelung von z.B. 2 VDSL Leitungen und hat mit vectoring nichts zu tun.
Telekom Experte
Das Netz der Telekom Deutschland GmbH war nie und wie nie darauf ausgelegt sein, Bonding zu unterstützen. Hierzu würde an jedem Anschluss eine zweite Doppelader notwendig werden. Dies gibt jedoch das Verzweigernetz nicht her. Daher ist eine solche Umsetzung viel zu teuer. Hier kommt dein allseits beliebtes FTTH ins Spiel. Bevor Bonding kommen würde, könnte man auch FTTH ausbauen.
Bei den Hausanschlüsse die ich kenne gehen immer mehre Aderpärchen bis zum DSLAM (KVZ), also mindesten 2x2.
Ich wohn aber auch auf dem Land, da ist die Beschaltung nicht so hoch.
Diese Adernpärchen gehen auch durch, da ich zeitweise DSL+ISDN und einen Extra Telefonaschluss Analog Anschluße hatte.

Gruß Robert
Es gibt aber auch APL, die sind voll ausgebucht, oder eben solche, wo es nicht für alle mit 2 Adernpaare reichen wird, außerdem würde das den Preis extrem in die Höhe treiben, ggf. sogar um 100 %.

Auch muss dann noch mehr auf Trennungsbedingungen geachtet werden.

Grüße
Florian
Telekom Experte
Also heutzutage geht in jedes Haus ein 6 paariges Kupferkabel. Dies bedeutet aber nicht, das hier auch 6 Doppeladern nutzbar sind. Meist werden hier nur eine Ader zum Haus geschalten. Meist in Einfamilienhäusern, weil hier eh auch nur ein Anschluss gebraucht wird. Es muss ja sozusagen das Verzweigerkabel vom Kabelverzeiger bis zum Anschluss bei Bonding zwei Doppeladern bereit stehen. Dies ist aber nicht der Fall, nur in wenigen Bereichen sind die Verzweigernetze so aufgebaut, dass Doppeladern bereit stehen.
Außerdem, welchen wirtschaftlichen Sinn soll das machen. Geschwindigkeitserhöhung ist nicht das primäre Ziel, Reichweitenerhöhung ist gewünscht.
Sinnvoll wäre nur der deutschlandweite und flächendeckende FTTH Ausbau, den möchte aber keine bezahlen, also werd das letzte aus dem Kupfernetz rausgepresst...

Und dann kommen eben solche tollen neuen Entwicklungen wie Vectoring und Bonding raus. Das der Serviceaufwand dadurch steigt ist anscheinden egal.

Gruß Robert
> Bei den Hausanschlüsse die ich kenne gehen immer
> mehre Aderpärchen bis zum DSLAM (KVZ), also mindesten
> 2x2.

Bis zum Kvz reicht aber nicht. Die Doppelader muss bis in die VSt reichen. Die Planungsrichtline ist 1,3 DA pro Wohneinheit.
Community Manager
Hallo Robert, nun machst du aber ein Thema auf! ;)

Spannend beim Bonding ist nun aber, dass mittels neuer Methoden wie Phantom Mode, Vectoring- und Bonding-Verfahren, den auftretenden Störungen (Dämpfungen, Interferenzen) auf der Leitung entgegenzuwirken und herkömmliche DSL-Methoden bündeln.
So nutzt der Phantom-Mode beispielsweise einen dritten virtuellen Kanal. Den sogenannten „Phantom-Kanal“, zur Datenübertragung.
Hintergrund:
Auf jeder Kupferdoppelader lassen sich über 100 Mbit/s übertragen. Auf dem dritten Phantom-Kanal ebenso, sodass sich mittels EFM-Bonding (EFM - Ethernet in the first mile) die einzelnen Datenströme additiv zusammenfassen lassen. Jedoch müssen hierfür 2 Kupferdoppeladern zum Anschluss führen. Und genau da liegt der Knackpunkt: Beim Großteil der deutschen Haushalte liegt jedoch nur ein Aderpaar an.

Konkret zu deiner Frage, wann wir es anbieten werden: Da mir dazu überhaupt keine Infos vorliegen, würde ich mich dazu hinreißen lassen, zu behaupten, dass das weder kurz- noch mittelfristig kommen wird.
Allerdings werde ich hier mal recherchieren - bitte aber um etwas Geduld, bis ich mich wieder melde.
@Hubert Eder
Wenn 2x2 bis zum KVZ gehen reicht das doch,
wenn dort die aktive Technik für Bonding steht.

@Kai
Danke Kai, bin gespannt.

Gruß Robert
Nein, bis zum KVz reicht nicht, weil in der Vermittlungsstelle die Meßeinrichtungen für die Leitungsprüfung stehen.
Telekom Experte
Dieses Verfahren war mal in der Diskussion, wurde aber letztlich von der Telekom nicht befürwortet.

@Hubert, bist du dir sicher? Welche Messeinrichtung meinst du hier denn. Für diese ganze Problematik kommt doch nur der MSAN in Frage und der macht auch schon die mögliche Vectoring Berechnung.
Hubert meint die Meßeinrichtungen, auf welche im Falle einer Störung zurückgegriffen wird. Und diese stehen in den Vermittlungsstellen.

Baut mal also nur am KVz, dann lässt sich da nichts messen und im Störungsfall muss IMMER ein Techniker raus.
@c.machold
Ich meine die SEPT für die galvanische Leitungsmessung und die UFA-Nummer für die Leitungsidentifizierung. Soviel ich weiß, besitzen derzeit nur die DSLAM von Huawei ein Modul zur galvanischen Leitungsmessung.
@Christian
> Baut mal also nur am KVz, dann lässt sich da nichts messen und im
> Störungsfall muss IMMER ein Techniker raus.

Damit hätte ICH jetzt kein Problem. Fröhlich
Ich glaube damit hätten WIR hier kein Problem :P
Zur Zeit ist es nun mal so, das eben die Messtechnik in den VSt steht, und MSAN gibt es im Outdoort-DSLAM noch nicht, womit ILTF raus fällt. Und es wird keiner auf die Idee kommen einen Anschluss ohne Messtechnik zu realisieren ;)

Grüße
Florian
Telekom Experte
Die Outdoor MSAN haben ja die ILTF Schnittstelle. Daher geht meines Erachtens Bonding oder Vectoring gar nicht über die VSt, da müssten die MSANs vielleicht Messungen über tausende HKs durchführen, was nicht der Fall sein wird.
Hier ist ja auch die Frage begründet, was unterscheidet einen MSAN vom DSLAM.
Die galvanische Prüfmöglichkeit und das Annex-J-Profil ;-)
Aber im Ernst. IP-As mit Annex-B-Profil und "herkömmlichen" DSLAM bekommen weiterhin in der DIV einen Port mit der UFA-Nummer. Damit kann die SEPT den Anschluß gleichstrommäßig prüfen. Annex-J wird mit MSAN produziert, die haben eine Prüfmöglichkeit integriert, so dass der SEPT-Zugriff nicht mehr notwendig ist.
Was Hubert natürlich flöten geht, ist der Zugriff mit dem kleinen Prüfschrank 50 im HVt ;-)
.
Ach, was liebte ich meine SEPT, die Meßköpfe und die Fa. Terradyne.....
Sollte denn der Prüfschrank noch in der VSt sein und funktionsfähig sein 😄
Also Prüfschrank 50 war dann doch weit vor meiner Zeit Fröhlich
Aber ich habe noch ein PrGt 57 in "meiner" VSt stehen, das auch noch funktioniert. (http://www.bayern-online.com/v2261/artikel.cfm/203/Pruefgeraet-57.html)
Wahrscheinlich eines der letzten seiner Art. Aber ich muss immer höllisch aufpassen, dass man mir die Stromversorgung dafür nicht abbaut. ;)

Zwar ist das Teil für eine genaue Messung nicht mehr geeignet, weil seit Jahren nicht mehr geeicht, aber für eine schnelle PPA-Messung reicht's noch immer und bei Fremdspannung liefert es deutlich realistischere Messwerte als SEPT.

PS: Jetzt sehe ich gerade die Überschrift auf dem Link mit dem PrGt57 "historische Fernmeldetechnik". Oh Mann! Ist das bitter.
Bloß weg mit der Seite, sonst finde ich womöglich noch ein Foto von mir. 😄
Hallo Hubert Eder,

ich verstehe die Aussagen zum Thema nicht. Erstens bietet der Telekomkonzern bei Geschäftskunden Bonding von 2 SDSL Anschlüssen an, hier wird über den Preis das Thema geregelt dass es im Durchschnitt nur 1,3 Adern pro Wohneinheit gibt. Dass würde die Telekom ja nicht daran hindern den Kunden die bereit sind den entsprechenden Preis zu zahlen dies auch bei VDSL anzubieten.
Weiterhin kenne ich Geschäftskunden bei denen die Telekom für Erweiterungen einen entsprechenden Zuschuß für Erweiterungen abverlangt hat. Also könnte man über Bonding die von dir in den Raum gestellten 30% Reserve doch gut vermarkten.
Außerdem müsste für VDSL Bonding ja nur die Doppeladern bis zum Outdoorstandort mehrfach benutzt werden, da sie ja dort auf dem DSLAM enden und das Thema Prüfen ist ja wohl auch ein Scherz, wenn man bedenkt das die Leitung bei einem Kunden über ein Anschlußleitungsmultiplexer auch nicht mehr vom Centraloffice meßbar ist.

Übrigens bin ich eine Kunde der 2 ADSL Anschlüsse DSL2000RAM hat, leider ohne Bonding sondern nur mit Loadbalancing, und wie Kai schreibt könnte man in diesem Fall dann noch einen Phantom DSLer aufmachen da hätte man dann sicher 5 Mbit für die ich gerne 70€ bezahlt hätte(mal geschätzt ca. 35€ Call und Surf Comfort + 2 TAL je ca 10€ + ca 15 für 2 zusätzliche Ports).
Gut bald ist es sowieso vorbei denn der Outdoor DSLAm wird vor unserem Haus gerade Aufgebaut, dann wandele ich eine ADSLer in VDSL um und der andere wird gekündigt.... ;-)
Hallo flashnrw,

wie der Name schon sagt, gilt die Planungsgrundlage 1,3 pro Wohneinheit für WOHNeinheiten, nicht für Büro- oder Gewerbeflächen.

Außerdem vergleichst Du einen VDSL-Anschluss, dessen Bereitsstellungspreis bei 69,95 € liegt, mit einem Anschluss aus dem Businessbereich, dessen Bereitstellungskosten bei 415,31 € liegen. Du vergleichst hier ein Produkt aus dem Individualgeschäft mit einem Produkt aus dem Massenmarktgeschäft. Das spiegelt sich auch im Monatsentgelt für eine Bandbreite bis 2056 kbit/s für 165 €.
Gelöschter Nutzer
Hmm, die Bereitstellung für VDSL wären netto aber 83,99 EUR, was du erwähnst ist der brutto Preis für die Bereitstellung des Telefonanschlusses ;). Sonnst hast du aber recht :).

Bonding ist nicht die Lösung, Vactoring auch nicht. letzteres ist eine Überbrückung. FTTH wird flächendeckend kommen (müssen) aber das dauert seine Zeit und kann die Telekom alleine auch nicht stemmen...
Die Preisdiskussion verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Es gibt genug Leute (gerade die, die über Dinge wie Bonding nachdenken), für die ist der Preis in einem gewissen Rahmen nicht so relevant. Nur, was hilft es? Wenn es nicht verfügbar ist, ist es nicht verfügbar.

Ich verstehe nicht, warum Bandbreiten von 50MBit für fünf Euro an Leute verscherbelt werden, die das ganze Jahr über wahrscheinlich keine 10 GB Traffic zusammenbringen (ich kenne genug Haushalte, die jetzt VDSL50 haben weil es ihnen aufgeschwatzt wurde, und die gar nicht wissen, was sie damit anfangen sollen), diejenigen die aber locker 50, 60 Euro oder mehr pro Monat dafür bezahlen würden, kriegen keinen Port mehr, weil sie dummerweise gerade in der Arbeit waren, als der freundliche Briefträger den VDSL50-Zettel eingeworfen hat.

Und dieses Problem wird auch mit Vectoring und FttH bestehen bleiben.

Vielleicht sollte man die Bandbreiten einmal pro Jahr pro DSLAM versteigern Fröhlich