Hilfe! Mein (V)DSL Anschluss ist zu langsam! Ich habe 16 Mbit/s bzw. 50 Mbit/s bzw. 100 Mbit/s gebucht!

Problemstellung:

Mit dem Geschwindigkeitsproblem schlagen sich immer wieder DSL-Kunden herum - bei der Telekom geanauso wie bei anderen Anbietern. Als Beleg für ein Geschwindigkeitsproblem wird sehr häufig das Ergebnis eines Internet Speedtests vom Format eines

https://fast.com

oder

https://www.ookla.com/

oder entsprechend anderer Seiten im Internet herangezogen.

Der dort gemessene Wert wird dann mit dem Wert eines Tarifs z.B. MagentaZuhause M mit 50 Mbit/s verglichen.

 

Was man wissen muss:

  1. Ein Tarif z.B. MagentaZuhause M gestattet nicht 50 Mbit/s sondern grundsätzlich nur bis zu max. 50 Mbit/s.
    Welcher Wert genauer am eigenen Anschluss Vertragsbestandteil wurde das findet man leicht verklausuliert in der schriftlichen Auftragsbestätigung (die ist ein Vertragsdokument!). Es kann also sein, dass man mit einem MagentaZuhause M am eigenen Anschluss einen Vertrag über nur 25 Mbit/s geschlossen hat - weil aus technischen Gründen nicht mehr an Geschwindigkeit erreichbar ist.
  2. Der Internetspeedtest misst grundsätzlich zunächst einmal üblicherweise einen ganz falschen/nicht relevanten Wert.

 

Das grundlegende Vorgehen:
Was sagt die schriftliche Auftragsbestätigung?

Dem Wert der schriftlichen Auftragsbestätigung sollte das entsprechen, was Speedport/Fritzbox/... als Wert für die Geschwindigkeit des Anschlusses feststellt.

Moderne Speedports zeigen die Info auf der Übersichtsseite (probiere diesen Link http://speedport.ip/html/login/status.html?lang=de )

und zeigen die Werte, die mit der Auftragsbestätigung zu vergleichen sind.

Beispiel (mein Anschluss - Auftragsbestätigung und reale Geschwindigkeit passen perfekt zusammen und sind sogar die möglichen Maximalwerte des VDSL50 wie sie im Jahr 2017 galten - mittlerweile schwingt sich ein VDSL50 möglicherweise bis zu etwa 63 Mbit/s im Download hoch):

 

speedport_dslinfo_mod.jpg

 

Moderne Fritzboxen nutzen eine entsprechende Seite - der Link ist natürlich anders und die Fritzboxen geben auch mehr Info zur Leitung. (Achtung: die von einer Fritzbox ausgewiesene Leitungskapazität ist nur ein Grobwert und stimmt prinzipbedingt nicht mit der Geschwindigkeit überein, die die Telekom am Anschluss schalten kann).

 

Passen Auftragsbestätigung und von Speedport/Fritzbox/... ausgewiesene Verbindungsgeschwindigkeit zusammen. so nutzt ein zusätzlicher Internet-Speedtest in der Regel nur dafür, das heimische Netz zu optimieren.

In seltenen Fällen alter DSL-Anschlüsse (Anschhlüsse bis max. 16 Mbit/s, die als Annex B realisiert sind) konnte es sein, dass ein solcher Speedtest auf eine Überlast des DSLAM hinwies. Aber nur dann, wenn der Internet-Speedtet korrekt durchgeführt wurde. Dieses Problem existiert derzeit nicht mehr, da die alte ATM Plattform meines Wissens überall abgeschaltet ist.

 

 

Das fortgeschrittene Vorgehen - der Internet-Speedtest

Ein Internet-Speedtest misst das, was auf der Verbindung eigenes Endgerät<->Speedtest-Server gemessen werden kann. Da spielt ein Internet-Sicherheitspaket und ein lahmer PC genauso rein wie ein WLAN oder ein überlastetes Telekomnetz oder ein überlasteter Speedtest-Server. Macht man einen Internet-Speedtest halbwegs seriös, so ist folgendes zu beachten:

 

1) Das "messende Endgerät" (PC, ...) sollte unbedingt per Ethernet am Router angeschlossen sein - zur Not per WLAN: es sollte bei einem VDSL100 mindestens der WLAN-Standard 802.11n unterstützt werden und man muss sich direkt neben den WLAN-Router stellen. Bei einem VDSL250 muss bei einer WLAN Messung mindestens 802.11 ac vorhanden sein - im Router aktiviert und im Endgerät vorhanden.

Und das messende Endgerät sollte keine weiteren Programme am laufen haben und grundsätzlich flüssig reagieren (während der Speedtest läuft sollte man aber nicht am Endgerät rumspielen).

 

2) Es darf nur ein einziges Endgerät aktiv sein weil jedes weitere angeschlossene / über WLAN verbundene Endgerät "frisst" einen Teil der Geschwindigkeit (hierbei bitte nicht die Entertain-Receiver vergessen).

 

Pass der nunmehr vom Internet-Speedtest gemessene Wert weiterhin halbwegs zum Wert, den der Router ausweist, so ist alles bestens in Ordnung.

 

Weicht der Internet-Speedtest-Wert aber deutlich nach unten ab (also mehr als 10%), dann ist Fehlersuche angesagt. Am besten wiederholt man es dann mal zunächst mit einem anderen Endgerät. Sowie mit einem anderen Internet-Speedtest.

 

Ermittelt man solcherart weiterhin deutlich zu schlechte Werte, so liegt das Problem vermutlich

- entweder an einem defekten Ethernet-Kabel

- oder am Router (möglicherweise ein Firmwareproblem oder möglicherweise ist der für den Anschluss nicht geeignet oder möglicherweise schlicht nicht mehr voll funktionsfähig)

- oder an einem Kontaktproblem in der TAE-Dose zum Routeranschlusskabel

- oder an einem Problem in der Zuleitung der Telekom zur TAE

- oder an einer Überlast im DSLM der Telekom

- oder irgendwie sonstwie an der Telekom

In dem Fall empfiehlt es sich, zunächst den Router als Fehlerquelle auszuschalten durch Test eines anderen Routers - man will ja nicht, dass ein Telekom-Techniker kostenpflichtig ausrückt.

Darüber hinaus wäre im Anschluss eine Fehlermeldung hinsichtlich eines Mietrouters (bei Kaufrouter: Gewährleistung/Garantie) oder hinsichtlich des DSL-Anschlusses angebracht - oder eine entsprechende Nachfrage im Telekom-hilft-Forum.

 

Stand: 23.02.2020 my muc80337_2