Refurbished – gebrauchte Hardware als Beitrag zur Nachhaltigkeit

Telekom hilft Team

vor 6 Jahren

In vielen Bereichen ist der Kauf von gebrauchten Waren nichts Außergewöhnliches mehr. So bieten z.B. Autohersteller und -häuser schon lange überholte Ein-, Zwei- oder Mehrjahreswagen an – häufig sogar mit Gewährleistung und Restgarantie. Dabei handelt es sich meist um Leasing- oder Mietwagen-Rückläufer großer Unternehmen und Gesellschaften.

Bei IT-Hardware nimmt diese Art von Geschäft erst seit einiger Zeit so richtig an Fahrt auf. Dabei tendieren gerade große Konzerne dazu, alle drei bis fünf Jahre ihre Hardware – vornehmlich PCs und Notebooks – zu erneuern. Früher wurden die Festplatten aus Datenschutzgründen vernichtet und die Geräte, soweit möglich, recycelt. Der Rest wurde zu Elektroschrott. Mittlerweile kümmert sich eine ganze Branche um die Aufbereitung und den Wiederverkauf von PCs, Laptops, Smartphones und Peripheriegeräten. Dies macht in doppelter Hinsicht Sinn: Verbraucher können eine Menge Geld sparen und zudem ist die Verlängerung des Lebenszyklus' eines Gerätes ein Beitrag zur Verbesserung unseres ökologischen Fußabdrucks. Es werden weniger Roh- und Giftstoffe verbraucht und die Jahresemission an CO2 sinkt.

 

Zwar hat die Europäische Union schon im Jahr 2003 Richtlinien zur Reduzierung gefährlicher Stoffe in Neugeräten und zum Umgang mit Altgeräten geschaffen, die von Deutschland in dem 2005 in Kraft getretenen Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten umgesetzt wurden. Doch kann nur ein kleiner Teil eines entsorgten Computers wiederverwertet werden. Das sog. Refurbishing (Wiederaufbereiten/Generalüberholung) ist jedoch nicht nur ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz, sondern auch wirtschaftlich absolut sinnvoll.

 

Für den normalen PC-Nutzer ist die Leistung von zwei, drei Jahre alten Computern völlig ausreichend. Wer im Internet surft, E-Mails schreibt, seine Urlaubsbilder verwaltet und normale Office-Tätigkeiten erledigt, kann dies ganz bequem auch mit einem wiederaufbereiteten Desktop-Rechner oder Laptop tun. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, die solche Geräte auf den Markt bringen – das Angebot ist entsprechend breit und ähnlich wie bei Neugeräten kann man sich einen auf die eigenen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten zugeschnittenen Rechner suchen oder sogar in einem bestimmten Rahmen konfigurieren.

 

Doch was bedeutet Wiederaufbereitung eigentlich?

 

  • Angeboten wird meist hochwertige Hardware namhafter Hersteller, da große Unternehmen, von denen die Geräte stammen, häufig Markengeräte einsetzen. Es handelt sich im Regelfall um Leasing-Rückläufer.
  • Die Geräte werden gesichtet und auf optische Mängel hin kategorisiert (Geräte 2. Wahl haben meist optische Mängel und sind preiswerter)
  • Die Geräte werden gründlich gereinigt, die technischen Funktionen überprüft und z.T. neu aufgebaut. So nötig, werden neue Akkus, Speicher oder Festplatten verbaut
  • Die Datenträger werden professionell nach DIN-zertifizierten Abläufen gelöscht und ein neues Betriebssystem wird installiert

 

Worauf ist zu achten?

 

  • Definieren Sie Ihre Bedürfnisse, was die Art des Rechners, Monitorgröße (bei Notebooks), Prozessorgeneration, Arbeitsspeicher, Festplatte etc. anbelangt und verschaffen Sie sich einen groben Überblick über das Angebot und Preise bei unterschiedlichen Refurbished-Händlern.
  • Einige Händler bieten die Möglichkeit, das gewünschte Gerät in einem bestimmten Rahmen zu konfigurieren bzw. bieten die Möglichkeit, sich für mehr Arbeitsspeicher, die Art der Festplatte (SSD oder HDD) und deren Kapazität zu entscheiden. Dies hat natürlich Auswirkungen auf den Endpreis, meist wird der günstigste in der kleinsten Konfiguration angegeben.
  • Sollte die Möglichkeit zur Konfiguration nicht gegeben sein, vergleichen Sie zwischen mehreren Anbietern. Es ist hilfreich, wenn man die Filterfunktionen der Suche der jeweiligen Webseite nutzt. Dort kann man den gewünschten preislichen Rahmen, den Hersteller, Größe der Festplatte und des Arbeitsspeichers etc. festlegen und erhält so vergleichbare Geräte.
  • Achten Sie darauf, ob Sie ein Gerät 1. oder 2. Wahl ausgewählt haben und was das genau bedeutet. Manche Anbieter definieren relativ genau, welcher Mangel bei einem Gerät 2. Wahl vorliegt (z.B. Displaykratzer, verblichene Tastatur, Riss im Gehäuse etc.). Sollten Sie unsicher sein, kontaktieren Sie den Kundenservice.
  • Haben Sie sich für ein Gerät entschieden, recherchieren Sie den Preis, zu dem das Gerät (mit identischen Spezifikationen!) ursprünglich angeboten wurde und wann. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie viel Sie tatsächlich sparen würden (immer vor dem Hintergrund, dass das Gerät mehrere Jahre in Gebrauch gewesen ist).
  • Sollten Sie ein Notebook ins Auge fassen, klären Sie mit dem Anbieter, ob er Auskunft über die Akkulaufzeit geben kann, ob ein neuer Akku verbaut wurde. Falls nicht, erkundigen Sie sich, mit wie viel der Einbau eines neuen Akkus zu Buche schlagen würde.
  • Viele Refurbished-Anbieter bieten eine 12-monatige Gewährleistung auf Gebrauchtware (Akkus sind jedoch meist ausgeschlossen), die gegen Aufpreis oft auf 24 Monate verlängert werden kann. Zudem gilt das Widerrufsrecht, Sie können binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen den Vertrag widerrufen (Achtung! AGBs zum Widerrufsrecht beachten).
  • Wer ungern die Katze im Online-Sack kauft, der sollte sich einen Anbieter suchen, der auch Ladengeschäfte betreibt. Mittlerweile gibt es davon mehrere.

     

1461

5

  • vor 6 Jahren

    @Sara K.

    Der Artikel ist interessant - aber ich finde keinen Bezug zur Telekom. Gibt es einen solchen (oder hab ich das nur überlesen)?

     

    Kann man von der Telekom refurbished Geräte kaufen?

    Bei Telekom Mietgeräten ist es meines Wissens ja so, dass man auch ein Gebrauchtgerät erhalten kann.

    0

  • vor 6 Jahren

    Refurbished ist zwar interessant. Aber Speichermedien sollten besser komplett vernichtet werden. Denn auf dem Markt gibt es viele wiederaufbereitete Speichermedien mit nicht für Fremde bestimmte Daten. Sogar als neu verkaufte Speichermedien sind mit uralten Speichern bestückt.

    0

  • vor 6 Jahren

     @muc80337_2

    Vielen Dank Fröhlich

    Einen direkten Bezug zur Telekom gibt es bei diesem Artikel, wie auch bei vielen anderen in der Digital Community nicht. 

    Gebrauchte oder auch Refurbished Geräte gibt es bei der Telekom nicht. Einzig die Media Receiver und Router, die bei einem defekt ausgetauscht werden, sind gebraucht. Diese wurden jedoch vorher wieder instandgesetzt.

     

    MfG

     

    0

  • vor 6 Jahren

    @wizer

    Bei neuen Festplatten ist teilweise das Problem, dass diese im Laden zurückgegeben werden und gleich wieder verkauft werden.

    Bei Refurbished Geräten kommt es drauf an, ob dort die Festplatte oder SSD getauscht werden kann. In der Regel werden die Festplatten mit speziellen Tools gelöscht, sodass die alten Daten unwiederbringlich sind. Hier liegt es natürlich am Anbieter, diese Dinge durchzuführen.

     

    MfG

     

    0

  • vor 6 Jahren


    @Sara K.  schrieb: 
    In der Regel werden die Festplatten mit speziellen Tools gelöscht, sodass die alten Daten unwiederbringlich sind.

    Ja ja, der Mond hat Speichen. Du glaubst auch alles was man Dir erzählt. Zwinkernd

    0