Was ist IPv6 und wofür braucht man das?

Telekom hilft Team

vor 5 Jahren

Mittlerweile gibt es in vielen Haushalten einen oder mehrere Computer, Smartphones oder auch SmartHome Geräte. Jedes dieser Geräte möchte mit dem Internet verbunden werden. Zu Hause sind alle Geräte im Normalfall über LAN oder WLAN mit dem Router verbunden, dieser stellt die gewünschte Verbindung zum Internet her. Unterwegs jedoch stellt jedes Smartphone eine eigene Verbindung ins Internet her. Doch woher wissen die Webseiten eigentlich, auf welchem Gerät sie erscheinen müssen und wieso könnte es dort bald Probleme geben?

 

Damit die Webseiten auf unserem Gerät erscheinen können, benötigt jedes Gerät eine Adresse, an die der Inhalt übertragen werden kann. Vergleichen kann man das mit dem Post System. Jedes Haus hat eine Adresse, unter die der Bewohner zu erreichen ist. Genauso ist es auch in der Computer Welt. Jedes an ein Netzwerk angeschlossenes Gerät, bekommt eine IP-Adresse zugewiesen, damit es eindeutig identifizierbar ist. So ist es auch bei dem Router. Denn das Internet ist nichts anderes, als ein riesiges Netzwerk.

 

Ruft nun ein Computer eine Webseite von einem Server auf, wird die eigene IP Adresse mitgesendet. Somit weiß der Server, an wen er die Webseite, welche in Datenpakete aufgeteilt wird, versenden muss. Hierbei gelangen die Datenpakete zuerst zu dem eigenen Router, an den diese gesendet wurden. Am Router angekommen, werden die Pakete an den sich im eigenen Netzwerk befindlichen Computer weitergeleitet.

 

Wie sieht so eine IP Adresse aus?

Befinden wir uns im lokalen Netzwerk, sieht unsere IP-Adresse meist so oder so ähnlich aus: 192.168.2.100. Die ersten drei Blöcke (192.168.2.x) werden hier vom Router vorgegeben. Der letzte Block (192.168.2.x) ist in diesem Beispiel für die Adressierung im Netzwerk wichtig. Hierbei trägt der Router die Adresse 192.168.2.1, der Computer die 192.168.2.100. Für jedes Angeschlossene Gerät (Smartphone, Computer, etc.) gibt es also eine andere Adresse. So wie es auch im Internet der Fall ist, dort bekommt jeder Router vom Provider (zum Beispiel die Deutsche Telekom) eine eigene IP-Adresse zugewiesen. Diese sieht dann zum Beispiel so aus: 80.158.67.40. 

 

Übrigens: Der Computer besitzt selbst eine IP-Adresse, wenn er an keinem Netzwerk angeschlossen ist. Die 127.0.0.1 wird auch als “localhost” bezeichnet und dient zum Beispiel als Zugriffspunkt für gewisse Dienste.

 

Jedoch gibt es mittlerweile auch eine neue Generation dieser IP-Adressen. Beschreibt man die oben dargestellte noch als IPv4, hat man mit IPv6 schon eine andere Form der IP-Adresse entwickelt. Der Aufbau dieser IPv6-Adressen, sieht hierbei jedoch etwas komplizierter aus. Wandelt man die IP-Adresse 127.0.0.1 in IPv6 um, sieht diese so aus: 0:0:0:0:0:0:0:1. Da diese Schreibweise jedoch relativ lang ist, kann man die “Nullen” weglassen und setzt dafür einen Doppel Doppelpunkt (::1). Computer und andere Geräte geben diese Adresse jedoch auch als fe80::1 aus. fe80 steht hierbei für eine Lokale Link Adresse. Außerhalb des eigenen Netzwerkes würde eine IPv6-Adresse eher so aussehen: 2001:4860:4860::8888

 

Wofür braucht man IPv6?

Das Problem bei IPv4-Adressen ist, dass hiermit maximal 4.294.967.296 (ca. 4,3 Milliarden) IP-Adressen möglich sind. In einer Zeit, wo fast jeder mindestens ein Smartphone und einen Computer besitzt, gehen diese IP-Adressen schnell zu neige, sodass die Zuständigen Stellen ganze Blöcke zusammen kratzen müssen um sie zu Recyclen. Mit IPv6 wäre dies nicht mehr notwendig. Hiermit wären circa 340 Sextillionen IP-Adressen möglich. Rein theoretisch könnte man mit IPv6 also jedem Quadratmillimeter auf der Erde mehrere Adressen zuordnen. Genug also um für die Zukunft gewappnet zu sein.

 

Wieso nutzen wir dann nicht nur noch IPv6?

IPv6 wurde 1998 eingeführt, doch bis heute konnte die Umstellung von IPv4 auf IPv6 nicht flächendeckend durchgeführt werden. Gründe hierfür sind oftmals nicht kompatible Systeme oder Programme. Bis diese Umstellung komplett vollzogen wurde, ist jeder Anbieter dazu verpflichtet IPv4- und IPv6-Adressen (sofern bereits umgestellt) anzubieten und zuzuweisen. Aus diesem Grund gibt es sogenannte Dual-Stack Anschlüsse, bei denen IPv4 und IPv6 gleichzeitig aktiviert sind.

 

 

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  • vor 5 Jahren

    Hallo @Stefan E. ,
    vielen Dank, eine gute Zusammenfassung; auch wenn ich selbst das schon alles vorher wusste. Das ist wirklich kurz und verständlich erklärt.

    Viele Grüße,
    Coole Katze


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  • vor 4 Jahren

    @Stefan E.schöne Zusammenfassung, in Europa zieht IP v6 ganz langsam ein, in Asien ist IPv6 zu IPv4 ein ganz anderes Verhältnis als bei uns.

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  • vor 2 Jahren

    Hallo,

    Jetzt ist der November 2022. Stelle ich meine FRITZ!Box auf reinen IPv6 Betrieb um am MagentaZuhause Tarif, dann habe ich keine VoIP Telefonie, keine Magenta Cloud (WebDAV) und die URL https://telekom.de/ mit dem Kundencenter ist nicht mehr erreichbar. Ich kann aber problemlos viele andere Webseiten grosser Konzerne im Browser aufrufen.

    Wann wird es denn bald soweit sein?

    MfG

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