Hallo!

Ich habe Mitte des Monats eine außerordentliche Kündigung schriftlich per Einschreiben an die Telekom geschickt. Es geht um unseren Festnetzanschluß, der über Monate wiederholt gestört war.

Über einen Zeitraum von drei Monaten waren die vertraglich zugesicherten Dienstleistungen jeweils über Wochen vollständig ausgefallen. Die erste Störungsmeldung erfolgte am 23. Februar, die zweite am 02. April. Am 21. April erfuhr ich, dass ein erhöhter Aufwand zur Wiederherstellung des Anschlusses aufgrund von Problemen an der oberirdischen Leitung vorliegt. Erst im Mai, nach einem weiteren Technikerbesuch und mit der Einrichtung eines neuen Routers, war der Anschluss wieder nutzbar.

Insgesamt waren über 10 Technikertermine von unserer Seite zu gewährleisten. Dazu zählen nicht nur Termine der Telekom-Techniker, sondern auch Termine anderer seitens der Telekom beauftragter Firmen (z.B. Firma SPIE). Die jeweiligen Techniker widersprachen sich oftmals in ihren Fehlerdiagnosen, was den Lösungsprozess anscheinend deutlich verlängerte. Für die Sicherstellung der jeweiligen Technikertermine musste ich eigene Urlaubstage aufwenden. Zweimal wurden zudem Termine von Telekom Seite kurzfristig verschoben. Einmal erschien ein Techniker überhaupt nicht.

Nach der vollständigen Wiederherstellung des Anschlusses nach drei Monaten, erfragte ich schriftlich eine Entschädigung auf Basis des Telekommunikationsgesetz ( TKG ) § 58 Entstörung. Diese wurde zunächst mit der Begründung, es gab bereits eine "Entschädigung" durch Rückzahlung der Monatsgebühr, abgelehnt. Die Rückzahlung der Monatsgebühr erachte ich als selbstverständlich, da die vertraglich vereinbarte Dienstleistung seitens der Telekom schlicht nicht erbracht wurde. Bei einer erneuten Nachfrage und Bitte um Klärung, wurde mir gesagt, es wären nur kurzfristige Leitungsabbrüche gewesen. Alles klar! Wie passt ein mehrwöchiger Komplettausfall aufgrund einer mechanisch defekten Oberleitung mit einem kurzzeitigen Leitungsabbruch zusammen?

Am Freitag dem 7. Juli rief ich dann die Service-Hotline mit dem Ziel an, meine Problem und Forderungen nach einer angemessenen Entschädigung mündlich darzulegen. Im Verlauf des Gesprächs wurde ich dann entgegen allen Erwartungen mehrfach beleidigt. Ich brachte zunächst meine Enttäuschung über die drei Monate andauernde Situation zum Ausdruck. Sofort wurde ich rüde zurückgewiesen, dass es keine drei Monate seien und keine, diesen Zeitraum eingrenzende Störungsmeldung, vorliegt. Darüber hinaus waren es nach Meinung des "Beraters" keine 10 Technikerbesuche sondern nur zwei. Ich läge da falsch. Als ich noch versuchte anzumerken, dass ich für die unzähligen Technikertermine jeweils Urlaub nehmen musste und schon allein deshalb eine Entschädigung angebracht wäre, wurde ich einfach ausgelacht. Das ist zutiefst beleidigend, respektlos und meinerseits nicht hinnehmbar. Den unverhältnismäßigen Mehraufwand unsererseits weder zu entschuldigen, noch zu entschädigen, sondern stattdessen die Kunden auszulachen, dass entbehrt jedwedem Vertrags- bzw. Vertrauensverhältnisses. Nachdem ich dann noch mehrere Male so hingestellt wurde, als würde ich mir das alles ausdenken, verlangte ich eine Klärung und einen Rückruf durch einen Vorgesetzten oder Teamleiter. Dieses wurde mit "Ja, ja" quittiert. Ein Rückruf erfolgte, wenig überraschend, bis heute nicht.

Der Umstand, wie die Telekom mit ihren Kunden und insbesondere Neukunden umgeht, hat mich mehr als überrascht. Über drei Monate haben meine Familie und ich einen defekten Anschluss hingenommen, unzähligen Technikertermine gewährleistet, homeoffice über Wochen nicht durchführen können, ständige Vertröstungen von Technikern und von Seiten des Kundenservice geduldet, um dann am Ende noch beleidigt und lächerlich gemacht zu werden.

Nach dieser ganzen Geschichte wollte ich einfach nur noch raus aus dem Vertragsverhältnis mit der Telekom. Doch selbst das scheinen sie nicht zu aktzeptieren bzw. in den Griff zu bekommen. Unter welchen Umständen soll man da noch ein gutes Wort bzw. eine Empfehlung aussprechen? Ich bin jedenfalls von der Telekom zutiefst enttäuscht und werde demzufolge auch keine weiteren Dienstleistungsgeschäfte mit ihrer Firma mehr eingehen.

Was muss ich noch tun, außer eine außerordentliche Kündigung per Einschreiben auszusprechen, damit ich aus dem Vertrag komme?

Vielen  Dank für hilfreiche Tipps!