Entertain im Netzwerk, Test und Analyse

17 years ago

Hallo zusammen,

ich habe seit kurzem auch Entertain und möchte hier eine Analyse zum Traffic im Netzwerk vorstellen und mit einigen Gerüchten aufräumen.

Meine Hardware ist ein Media Receiver 300, ein Speedport W 701V mit neuester Firmware am DSL 16plus Anschluss.
Die Geräte habe ich in mein Netzwerk eingebunden. Der Speedport läuft als Router. Switch ist ein Optiswitch-800 mit IGMPv2.

Noch ein Wort zum Mediareceiver, bevor ich anfange:
Das Display zeigt einen roten, in Segmente unterteilten Kreis an. Der leuchtet nur, wenn eine Netzwerk / Internetverbindung besteht.
Die kleine rote Uhr leuchtet immer, soll ja eigentlich für den Timer zuständig sein.

Nun weiter (direkter Anschluss des Media Receiver an den Speedport):
Auf dem Speedport läuft ein IGMP-Proxy der für die Verteilung der Multicasts zuständig ist. Die Switch im Speedport kann mit IGMP _nichts_ anfangen und behandelt die Multicasts wie Broadcasts und gibt die Pakete auf allen Ports aus. QOS wird das Gerät daher nicht Port- sondern Servicebasiert machen. Guckt man sich die exportierte Konfiguration des Speedports an, spricht auch einiges dafür. Es ist also egal, an welchem Port der Mediareceiver hängt. IGMP Queries sind auf dem Netzwerk nur in V2 zu sehen, er sendet keine V3 Queries.
Exzessives Zappen (auch blättern des EPG ) bereitet den Geräten manchmal Probleme. Es kommt dadurch zu Artefaktbildung oder Standbildern. Scheinbar verschluckt sich auch manchmal der IGMP-Proxy auf dem Speedport. Es kommt vor, dass der Multicast nicht mehr abbestellt wird und immer ins Netzwerk gesendet wird, auch wenn man das Programm gar nicht mehr guckt. Dann gibt es auf anderen Sendern nur noch Bildfehler.
Normalerweise bestellen der Media Receiver und der Speedport den Multicast allerdings korrekt ab. Wenn der Receiver in Standby ist, kommen also keine Streams mehr an.
Das ändert nichts daran, dass weiterhin Bandbreite für IPTV reserviert bleibt (von der T-Com aus). Das lässt sich auch nicht ändern.

Jetzt binden wir das ganze mit der oben genannten Switch in Netzwerk ein:
Solange IGMP auf der Switch deaktiviert ist, behandelt auch diese Multicasts wie Broadcasts und gibt die Pakete einfach an allen Ports aus. Macht keine Probleme beim Fernsehen, verschwendet halt Netzwerkperformance.
So verhalten sich üblicher Weise auch alle günstiges Switches, die nicht managebar sind.

Dann habe ich IGMPv2 auf der Switch aktiviert. Läuft super! Nur noch die Ports, die auch den Multicast-Stream haben wollen, erhalten ihn auch.
So sieht dann der Multicast Table der Switch aus:

===========================================================
IP Multicast MAC TAG Ports
===========================================================
239.035.129.011 01-00-5e-23-81-0b 1 6.01
Querier Ports: S6.04
239.255.255.250 01-00-5e-7f-ff-fa 1 6.01 6.04
Querier Ports: S6.04
239.035.158.200 01-00-5e-23-9e-c8 1 6.01
Querier Ports: S6.04

6.04 ist der Router, 6.01 der Media Receiver. IP 239.035.129.011 ist der Stream, 239.255.255.250 eine Gruppe, in der der Receiver Statusinformationen ausgibt und 239.035.158.200 vermutlich EPG . Da bin ich mir nicht sicher, lasse mich gerne korrigieren.
Es läuft dann alles genau so gut wie direkt am Speedport W 701V, mit dem Vorteil dies restlichen Rechner im Netzwerk von den Multicast Paketen zu verschonen.

Wir man also sieht, ist kein Switch mit IGMPv3 nötig. Das können auch nur Layer 3 Switches, da viel Rechenleistung gebraucht wird, um die IGMPv3 Pakete zu untersuchen. Daher sind diese Switches auch sehr teuer.
Desweiteren ist IGMPv3 abwärtskompatibel zu v2!

Ja, der Beitrag ist sehr lang geworden, aber ich hoffe es ist interessant und hilft vielleicht auch einigen bei der Hardware-Auswahl.

Das ist der aktuelle Stand bei Entertain, ob sich da in Zukunft die Anforderungen ändern, weiß ich natürlich nicht.

Grüße,
Mechman

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