Gelöst

Technische Frage zum Glasfaser Hausanschluss

vor 3 Jahren

Hallo Zusammen,

vielleicht kann mir ja jemand Auskunft geben: Zurzeit wird der Glasfaserausbau in meiner Umgebung vorangetrieben. In einigen Wochen ist dann auch mein Hausanschluss an der Reihe (Wenn dem nicht deutsch-sprechenden Vorarbeiter zu vertrauen ist).  Nun habe ich einige Fragen.
Jetzt beginnt also auch meine Planung für den Leitungsweg innerhalb des Gebäudes.

Zum Gebäude: Theoretisch handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, allerdings nur mit zwei Wohneinheiten (Information, da es ja eine unterschiedliche Behandlung von "Mehrfamilienhäusern" und "Zweifamilienhäusern" geben soll).
Zurzeit gibt es, meines Kenntnisstands entsprechend, die verschiedensten Installationswege. Der Standard Installationsweg sollte ja wie folgt aussehen:
[Hauseinführung -> max. 3m Glasfaser-> HÜP(Hausübergabepunkt) -> max. 20m (vorbereitet) Glasfaser -> "Glasfaserdose" oder GFTA (ich nehme an, dass GFTA nur die technische Bezeichnung für die Glasfaserdose ist) -> Standard Glasfaser mit LC-Stecker -> Modem(Telekom) oder Router mit integrierten Modem(Telekom, AVM, Unifi, ...)]

Jetzt habe ich aber auch Haushalte gesehen, bei denen der HÜP augenscheinlich übersprungen wurde, und eine einzige Box im Wohnbereich aufgebaut wurde, welche direkt mit dem Router verbunden wurde. Außerdem habe ich auch von Komiboxen gehört, wobei das Modem ohne eine "Glasfaserdose" dazwischen an die Leitung vom HÜP geklemmt wurde. Die Information über die genaue Installationsmethode wäre insofern wichtig, dass ich auch Problemlos einen Router mit integrietem Modem von einem anderen Hersteller verwenden kann. 

 

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass ein Telekom-Techniker ein paar Tage/Wochen vor der Installation bei mir vorbeischaut und das alles mit mir bespricht, wenn den Erzählungen von Nachbarn und Freunden zu vertrauen ist, wird allerdings urplötzlich eine weitere Bauarbeitercrew (welche nur gebrochen auf deutsch kommunizieren kann) vorbeischauen und direkt den Anschluss legen wollen.

In welcher Tiefe werden  eigentlich die Leerohre, durch welche später die Fasern geblasen werden sollen, von der Straße ins Haus gelegt? Gibt es Vorgaben für die Tiefe der Hauseinführung? Was ist der maximale Biegeradius für die Leitungen von HÜP zum GFTA? Welche Leitungen werden verwendet für das Stück zwsichen HÜP und GFTA? Standard Leitungen mit LC-Steckern? Oder wird das ganze im HÜP gespleißt? Sind diese Leitungen in einen Schutzmantel und welchen Durchmesser haben die Leitungen? 10mm x 10mm bringt mich da nicht weiter!


In beiden Woheinheiten soll ein Glasfaseranschluss installiert werden. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die Aufteilung auf die verschiedenen Wohneinheiten am HÜP vorgenommen. Bekomme ich dann zwei Glasfasern ins Haus gelegt und diese sind dann direkt mit den Wohneinheiten verbunden? Wird für ein Haus einfach nur eine Glasfaser verwendet und dann im HÜP aktiv auf mehrere "Unterfasern" geleitet?

Und sollte man nicht sowieso mehrere Fasern ins Haus gelegt bekommen, sollte es zu Ausfällen kommen? Bekommt dann jeder Kunde zwei von den kleinen Leerohren ins Haus? Oder kommen in das mini Leerohr dann einfach mehrere Fasern?

Das Netz der Telekom ist ja (leider?) G-PON bassiert, bekommt wirklich jeder Kunde eine seperate Faser bis zum BNG (der infrastrukturelle Aufwand dafür wäre ja kaum tragbar)? An welchem Punkt werden die Leitungen von den ganzen Kunden zusammengeführt? Werden die alten HVTs verwendet um über DWBM das lokale Netz auf eine Faser zusammenzuführen? Oder geschieht das womöglich bereits an den neuen Verteilerkästen am Straßenrand? Theoretisch sollten ja Bandbreiten mit mehreren gbpts problemlos realisierbar sein? Wann zieht die Telekom mit symetrischen Verträgen oder 10gbps Verträgen nach? Kann ich womöglich als Firmenkunde diese Leitungen verwenden um symetrische Tarife mit größeren Bandbreiten zu erwerben?

Wenn jemand etwas Licht ins Dunkle bringen möchte, freue ich mich über jede Antwort.

Ich denke einige der Fragen könnten über detailierteres Pressemateriale seitens der Telekom vermieden werden.


lg ret_fib

2585

17

  • Akzeptierte Lösung

    akzeptiert von

    vor 3 Jahren

    Also ich versuche das mal ein wenig aufzudröseln Zwinkernd

    Also es gibt GF-Kabel, die haben wie Kupferkabel mehrere GF-"Adern",
    genau so wie beim Kupferkabel müßen nicht alle Adern bis zum DSLAM durchgehen
    (ist also eine GF-Ader def. kann auch auf eine andere GF-Ader umgespleißt werden)

     

    IdR gelten Gebäude mit bis zu 2 WE noch als EFH,
    ab 3 WE ist das ein Mehrfamilienhaus

    (hier sind bei der Verlegung der GF- Endleitung auch Brandschutzbestimmungen zu beachten).

     

    Hier liegt es auch am Ausbau was Ausgebaut wird ( FTTC ; Glas bis in den Keller und über Kupfer weiter,

    oder FTTH , Glas bis in die Wohnung).

    Bei EFH FTTH wird Glas bis in die Wohnung gebracht,

    (IdR bekommt jede Wohnung eine GF vom GF-Verteiler über den HÜP zur GF-TA durchgeschaltet).

    Bei FTTH im MFH kann es auch sein das z.B. auf den Stockwerken GF-Koppler gesetzt werden,
    hier zu muß man auch bedenken, das ein Outdoor-DSLAM/ MSAN meistens nur an einer GF hängt,

    also eine GF bei FTTH reicht auch für 200-500 Anschlüße
    (weil die wenigsten wechseln gleich auf nen GB-Anschluß, hab hier Wechsel von Kupfer auf GF und die bleiben bei 16MB).

     

    Beim GF-Ausbau in MFH wird eine Begehung gemacht,
    die Telekom macht ein Angebot + baut evtl. die Netzebene 4,
    aber der Hauseigentümer kann die auch selber bauen lassen

    oder der Netzausbauer baut die
    (hier sich nicht von den Telekom-Autos täuschen lassen,
    die Telekom ist auch Dienstleister für andere Ausbauer;
    kann also sein das ein Ausbauer einen SUB für den Netzausbau beauftragt,

    und die Techniker der Telekom machen nur Abschlußmessung

    oder sind ganz aussen vor und bauen nur noch Netzebene 5.)

    0

    Uneingeloggter Nutzer

    Antwort

    von

  • Akzeptierte Lösung

    akzeptiert von

    vor 3 Jahren

    Hallo @ret_fib,

     

    Jetzt habe ich aber auch Haushalte gesehen, bei denen der HÜP augenscheinlich übersprungen wurde, und eine einzige Box im Wohnbereich aufgebaut wurde, welche direkt mit dem Router verbunden wurde.

    Jetzt habe ich aber auch Haushalte gesehen, bei denen der HÜP augenscheinlich übersprungen wurde, und eine einzige Box im Wohnbereich aufgebaut wurde, welche direkt mit dem Router verbunden wurde.
    Jetzt habe ich aber auch Haushalte gesehen, bei denen der HÜP augenscheinlich übersprungen wurde, und eine einzige Box im Wohnbereich aufgebaut wurde, welche direkt mit dem Router verbunden wurde.

    Das ist der GF-AP XS:

    GF-APXS.png

     

    Außerdem habe ich auch von Komiboxen gehört, wobei das Modem ohne eine "Glasfaserdose" dazwischen an die Leitung vom HÜP geklemmt wurde.

    Außerdem habe ich auch von Komiboxen gehört, wobei das Modem ohne eine "Glasfaserdose" dazwischen an die Leitung vom HÜP geklemmt wurde. 
    Außerdem habe ich auch von Komiboxen gehört, wobei das Modem ohne eine "Glasfaserdose" dazwischen an die Leitung vom HÜP geklemmt wurde. 

    Das ist die Klapp-TA. Hier gibt es auch eine GF-TA . Diese ist aber auch zugleich die Wandhalterung für das Huawei HG8010u.

    Das Huawei HG8010u wird nicht mehr verbaut und die Klapp-TA im Bestand werden mit einer Adapterplatte ausgerüstet, bei denen ein ONT angesteckt werden kann. 

     

    (Da ich noch einen größeren Restbestand an Klapp-TA im Lager liegen habe, verbaue ich die Teile noch immer, wenn beim Kunden ausreichend Platz ist. Oder auch als "Gebäudeverteiler" GF-GV , da es in den GF-AP XS keine Möglichkeit gibt, dort ein Pigtail von der NE4 samt Spleiß vernünftig abzulegen.)

     

    Welche Leitungen werden verwendet für das Stück zwsichen HÜP und GFTA?

    Welche Leitungen werden verwendet für das Stück zwsichen HÜP und GFTA?
    Welche Leitungen werden verwendet für das Stück zwsichen HÜP und GFTA?

    Im Regelfall einfasige GF-Innenkabel. (Früher Corning, zur Zeit Hersteller Prysmian) Eventuell auch GF-Fasadenkabel, sollte eine UV-beständige Installation notwendig sein. 

     

    Sind diese Leitungen in einen Schutzmantel

    Sind diese Leitungen in einen Schutzmantel 
    Sind diese Leitungen in einen Schutzmantel 

    Selbstverständlich.

     

    und welchen Durchmesser haben die Leitungen?

    und welchen Durchmesser haben die Leitungen?
    und welchen Durchmesser haben die Leitungen?

    Das kommt auf das Kabel an.

    Innenkabel 2,5 mm

    Fasadenkabel 4,8 mm

     

    Glasfaserkabel im MinikanalGlasfaserkabel im Minikanal

     

     

    Bekomme ich dann zwei Glasfasern ins Haus gelegt und diese sind dann direkt mit den Wohneinheiten verbunden? Wird für ein Haus einfach nur eine Glasfaser verwendet und dann im HÜP aktiv auf mehrere "Unterfasern" geleitet?

    Bekomme ich dann zwei Glasfasern ins Haus gelegt und diese sind dann direkt mit den Wohneinheiten verbunden? Wird für ein Haus einfach nur eine Glasfaser verwendet und dann im HÜP aktiv auf mehrere "Unterfasern" geleitet?
    Bekomme ich dann zwei Glasfasern ins Haus gelegt und diese sind dann direkt mit den Wohneinheiten verbunden? Wird für ein Haus einfach nur eine Glasfaser verwendet und dann im HÜP aktiv auf mehrere "Unterfasern" geleitet?

    Mit Unterfasern kann ich mir nichts vorstellen.

    Jeder Anschluss bekommt ab dem GF-AP eine eigene Glasfaser. Ob die im GF-AP über einen Koppler geschaltet sind oder nicht, hängt von der Größe des Gebäudes ab und braucht Dich nicht zu interessieren. 

    Bei größeren Gebäuden werden zu den einzelnen Stockwerken mehrfasige Steigleitungen vom GF-AP zu den Sammelpunkten gelegt. Von dort gehen dann die Wohnungsleitungen ab. 

     

     

    Bekommt dann jeder Kunde zwei von den kleinen Leerohren ins Haus?

    Bekommt dann jeder Kunde zwei von den kleinen Leerohren ins Haus?
    Bekommt dann jeder Kunde zwei von den kleinen Leerohren ins Haus?

    Nein.

     

     

    Das Netz der Telekom ist ja (leider?) G-PON bassiert

    Das Netz der Telekom ist ja (leider?) G-PON bassiert
    Das Netz der Telekom ist ja (leider?) G-PON bassiert

    Wieso leider?

     

     

    bekommt wirklich jeder Kunde eine seperate Faser bis zum BNG (der infrastrukturelle Aufwand dafür wäre ja kaum tragbar)?

    bekommt wirklich jeder Kunde eine seperate Faser bis zum  BNG  (der infrastrukturelle Aufwand dafür wäre ja kaum tragbar)?
    bekommt wirklich jeder Kunde eine seperate Faser bis zum  BNG  (der infrastrukturelle Aufwand dafür wäre ja kaum tragbar)?

    Nein. Das hängt von der Anzahl der WE im Gebäude ab. Bei größeren Mehfamilienhäusern wird der Anschluss über einen 4er Koppler im GF-AP und einen 8er Koppler im NVT geschaltet. Bei Einfamilienhäusern sitzt nur ein 32er Koppler im NVT . Von da geht es dann über eine Faser zu einem der  OLT -Port. Erst dann geht es, anders als bei FTTH mit einer Empfangs- und einer Sendefaser zum BNG

     

     

    Werden die alten HVTs verwendet um über DWBM das lokale Netz auf eine Faser zusammenzuführen?

    Werden die alten HVTs verwendet um über DWBM das lokale Netz auf eine Faser zusammenzuführen?
    Werden die alten HVTs verwendet um über DWBM das lokale Netz auf eine Faser zusammenzuführen?

    Mit der Abkürzung DWBM kann ich nichts anfangen.

    Es gibt für Glasfaser eigene Glasfaser- HVT

     

    Oder geschieht das womöglich bereits an den neuen Verteilerkästen am Straßenrand?

    Oder geschieht das womöglich bereits an den neuen Verteilerkästen am Straßenrand?
    Oder geschieht das womöglich bereits an den neuen Verteilerkästen am Straßenrand?

    In den Netzverteilern am Straßenrand wird nichts rangiert. Da drin befinden sich nur Spleißkassetten.

     

     

    Wann zieht die Telekom mit symetrischen Verträgen oder 10gbps Verträgen nach?

    Wann zieht die Telekom mit symetrischen Verträgen oder 10gbps Verträgen nach?
    Wann zieht die Telekom mit symetrischen Verträgen oder 10gbps Verträgen nach?

    Die Technik erlaubt keine symetrischen Bandbreiten.

    Die Technik erlaubt derzeit auch nur Bandbreiten bis 2,5 Gbit/s. Für höhere Bandbreiten müssen erst alle

    Bestandsmodem und -Kundenrouter mit eingebauten ONT getauscht werden.

     

     

    Kann ich womöglich als Firmenkunde diese Leitungen verwenden um symetrische Tarife mit größeren Bandbreiten zu erwerben?

    Kann ich womöglich als Firmenkunde diese Leitungen verwenden um symetrische Tarife mit größeren Bandbreiten zu erwerben?
    Kann ich womöglich als Firmenkunde diese Leitungen verwenden um symetrische Tarife mit größeren Bandbreiten zu erwerben?

    Für Businesskunden gibt es andere Lösungen als FTTH . Hier werden dann auch zwei Fasern verwendet. Eine für die Hin- und eine für die Rückrichtung. 

    3

    Antwort

    von

    vor 3 Jahren

    Zu welche, Endgerät hast du im [...] Haushalt eine 10 Gb/s Verbindung.

    Mir fallen da so ein paar Geräte bei mir Zuhause ein 😁. Aber diese Bandbreiten braucht man ja vor allem, wenn es um Daten Backups vom NAS geht, welche man auch noch Off-Site unterhalten möchte. 

    Uneingeloggter Nutzer

    Antwort

    von

Das könnte Ihnen auch weiterhelfen