Neuer IPv6-Zugang zum mobilen Internet im Netz der Telekom

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vor 5 Jahren

Langsam wird es knapp: Die „Internet assigned numbers authority“ (IANA) hat als oberste zuständige Stelle schon 2011 den letzten freien IPv4 Adressblock an eine regionale Behörde vergeben. Seitdem gibt es keine IPv4 Adressen mehr, die nicht vergeben sind. Bereits lange davor hat man mit der Vergabe von IPv6 Adressen begonnen.

 

ipv6.jpg

 

Halt… Stopp! IPv4? IPv6? Was ist das?

 

IPv4 (Internet Protocol Version 4), vor der Entwicklung von IPv6 auch einfach IP, ist die vierte Version des Internet Protocols (IP). Es war die erste Version, die weltweit eingesetzt wurde. Sie bildet eine wichtige technische Grundlage des Internets. IPv6 ist die Weiterentwicklung der 4. Generation und bietet durch den größeren Adressraum deutlich mehr Benutzern die Möglichkeit das Internet zu nutzen.   


Aufgrund der wachsenden Nutzung von Smartphones werden gerade in Mobilfunknetzen immer mehr Adressen benötigt. Im Falle von IPv4 werden diese zu einem knappen Gut.

 

Wie in vielen anderen Netzen wird auch im Mobilfunknetz der Telekom Carrier Grade NAT eingesetzt. Die privaten IPv4 Adressen müssen schon mehrfach genutzt werden. Daher haben wir uns dazu entschieden, beim mobilen Internetzugang in Zukunft verstärkt auf IPv6 zu setzen.

 

Eins vorweg: Keine Sorge, ihr kommt alle weiterhin ins Internet.

 

Viele von euch werden IPv6 schon kennen oder schon mal davon gehört haben. Viele Dienste, wie Google und Facebook, sind bereits über IPv6 erreichbar. Bis heute sind viele andere aber nur über IPv4 erreichbar. Wie soll es mit IPv6 dann bei diesen funktionieren?

Dass der Wechsel von IPv4 auf IPv6 keine radikale, schnelle Veränderung sein kann und dass es zusätzlich auch ein klassisches „Henne-Ei-Problem“ ist, hat schon viele Ingenieure und Techniker beschäftigt.

 

Achtung, jetzt wird es etwas technischer. 😉

 

Zum Glück gibt es zwei Dinge, die uns hier bei einem sanften und problemlosen Übergang von IPv4 zu einem reinen IPv6 Zugang helfen werden.

 

1. DNS64+NAT64: Unser DNS64 wird zusammen mit unserem NAT64 Gateway dafür sorgen, dass Kunden, denen wir nur noch eine IPv6 Adresse bereitstellen, auch weiterhin Webseiten aufrufen und Dienste nutzen können, deren Server nur per IPv4 erreichbar sind. Die Übersetzung von IPv6 nach IPv4 und umgedreht geschieht dabei am Übergang unseres Mobilfunknetzes zum Internet.

 

2. 464-XLAT: Google bietet für Android seit Version 4 die „customer-side local address translation“ (CLAT) an. Dieser Mechanismus hilft bei Apps, die z.B. hartkodierte IPv4 Adressen erreichen müssen oder veraltete Schnittstellen benutzen. Dabei wird der App eine (nur lokal gültige) IPv4 Adresse bereitgestellt (ihr könnt diese im Status sehen, meistens ist es die 192.0.0.4). Es erfolgt lokal eine Übersetzung der IPv4 Pakete nach IPv6 und an unserem NAT64 Gateway wird IPv6 wieder auf IPv4 übersetzt und umgedreht.

Apple fordert eine IPv6-Fähigkeit bei Apps, die im App Store veröffentlicht werden, schon seit 2015. Daher ist dort dieser Mechanismus nicht nötig.

 

Was ist der Vorteil von IPv6?

 

Bei IPv6 bekommen eure Geräte in unserem Netz eine weltweit eindeutige Global Unicast Address (GUA), d.h. eure IPv6 Datenpakete müssen auf dem Weg zu IPv6-fähigen Diensten im Internet und von dort zurück nicht mehr durch ein NAT-Gateway. 

 

Wir haben es anfangs schon gesagt: Keine Angst, wir nehmen euch nichts weg! Wenn ihr einen Anwendungsfall habt, der mit IPv6-only nicht funktioniert, dann stellt einfach den alten APN internet.telekom in den Einstellungen eures Gerätes ein und ihr bekommt wieder zusätzlich zur IPv6-Adresse eine private IPv4 Adresse. Wir schalten IPv4 ja nicht ab. 😊

 

Wie geht es jetzt weiter?

 

Wir haben in den letzten Monaten viele Apps, Webseiten und Dienste mit beiden Mechanismen erfolgreich getestet. Auch bei Tests mit unseren Kunden im Telekom hilft Labor waren die Rückmeldungen durchweg positiv. Deshalb werden wir den IPv6-only Zugang nach und nach für alle bereitstellen.

 

Den Start machte das Samsung Galaxy J3. Seit 23. Januar 2020 haben wir dieses Gerät mit einem reinen IPv6-Zugang vorkonfiguriert. Am 23. April 2020 haben wir das Samsung Galaxy S9 umgestellt. Schrittweise werden auch alle anderen Geräte über ein Software-Update den IPv6-Zugang erhalten.

 

Wer möchte, kann aber auch schon jetzt freiwillig sein Handy mit einem IPv6-only Zugang konfigurieren. Dafür richtet ihr den folgenden APN ein:

 

 

 

 APN  Name: 	    Telekom Internet IPv6
 APN :		    internet.v6.telekom
Benutzername:   telekom
Passwort:       tm

 

 

 

Für Apple-Endgeräte ist das APN Protokoll schon richtig voreingestellt. Falls ihr Android nutzt, bitte die folgenden Felder wie folgt ausfüllen:

 

 

 

 APN  Protokoll: IPv4v6
 APN  Roaming Protokoll: IPv4 

 

 

 

Hinweis für Android-Nutzer: WLAN Tethering (Mobile Hotspot) funktioniert mit IPv6-only erst ab Android 9 zuverlässig. Falls ihr mit eurem Laptop oder anderen angeschlossenen Geräten Probleme beim Tethering feststellt, am besten temporär wieder auf den derzeitigen Standard APN internet.telekom (Dual Stack) zurückwechseln.
Hinweis für iOS-Nutzer: Bitte den APN  "internet.telekom" unter "Persönlicher Hotspot" nicht ändern, ansonsten kann es zu Einschränkungen bei Tethering kommen.

Wie erwähnt, haben wir schon viele Geräte, Dienste, Apps und Webseiten getestet. Wir freuen uns aber über jede Rückmeldung, falls etwas nicht funktioniert. Schreibt uns einfach einen Kommentar. ✍️👇

 

 

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  • vor 5 Jahren

    Wann wird denn die Telekom endlich mal ihre Eigenen Server mal auf IPV6 umstellen.

    Das Trauerspiel geht ja schon seit 2010

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  • vor 5 Jahren

    @StefanGanz ehrlich: Wozu ist das wichtig?

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  • vor 5 Jahren

    Warum sind wir  von schwarz-weiß auf Farbfernsehen gewechselt.


    Sollen wir zukünftig nur noch Carrier NAT machen?

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  • vor 5 Jahren

    Weil Fernsehen in Farbe ein besser Dienst ist als Fernsehen in schwarz-weiß. Wo ist für den Kunden der Vorteil von IPv6 (auf einem Server, nicht beim Zugang natürlich).

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  • vor 5 Jahren

    Verstehe ich nicht

    du erreichst mit einem IP V6 client nur ein IP V6 Server ohne einen Handstand mit Überschlag zu machen.

    Hätten alle Ihre Server auf IPV6 seit 15 Jahren langsam umgestellt, bräuchten wir jetzt diesen Quatsch wie oben beschrieben  nicht machen. Für wen kommst dann Überraschend, dass die IPV4 Adresse ausgehen.

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  • vor 5 Jahren

    Der Praktiker sieht dass die Telekom alle ihre Server aber zehnmal auf IPv6 umstellen könnte, NAT64/DNS64 und XLAT müssten beim Zugang trotzdem angeboten werden. Die wenigsten Kunden surfen ausschließlich auf Servern der Telekom.

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  • vor 5 Jahren

    Ich habe nicht gesagt das nur die Telekom geschlafen hat.

    Allerdings haben viele  Provider auch sehr sehr spät angefangen überhaupt IPV6 Adressen zu vergeben einige machen das heute noch nicht. Das ganze ist weltweit ein Armutszeugnis und wieder mal muss die Telekom mitten drin sein

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  • vor 5 Jahren

    Heißt Apple Geräte bekommen nun nur noch einen IPv6 only Zugang ohne Tunnelmechanismus für IPv4 Dienste?

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  • vor 5 Jahren

    @Carsten112 

    Nein, heißt Es ist natürlich nicht

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  • vor 5 Jahren

    Was ändert sich dann? IPv6 mit CGN habe ich seit über 2 Jahren bei der Telekom.

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