Umzug mit VDSL: Eine Leidensgeschichte ohne Ende
14 years ago
Hallo zusammen!
Irgendwo muss ich meine Wut und Enttäuschung loswerden, daher hier meine Leidensgeschichte, die noch kein Ende gefunden hat.
Herbst 2010:
Der Entschluss ist gefasst, meine Freundin und ich werden zusammenziehen. Sie hat 2000er DSL, ich habe VDSL 25 mit Entertain/T-Home, beide bei der Telekom, beide noch ca. 1 Jahr Laufzeit. Ich möchte auf jeden Fall einen schnellen Internetanschluss behalten, also soll mein Vertrag mit umziehen. Daher achten wir schon bei der Wohnungssuche darauf, dass die neue Wohnung in einem VDSL-Ausbaugebiet liegt. Endlich finden wir eine passende Wohnung am Stadtrand von Düsseldorf. Laut Verfügbarkeitsprüfung ist in der ganzen Siedlung VDSL verfügbar. Ein Arbeitskollege wohnt schon in der Siedlung und hat DSL 16000+ mit Entertain, also alles bestens, denken wir...
Die Wohnung wird angemietet. Anfang Dezember schreiben wir an die Telekom, erklären, dass wir zusammenziehen, bitten um vorzeitige Beendigung des Vertrages meiner Freundin, und dass mein Anschluss in die neue Wohnung übernommen werden soll. Termin: 15.12.2010.
Wenige Tage später erreicht uns ein Brief: Der Vertrag meiner Freundin wird beendet, am 15.12.2010 wird mein Anschluss in der neuen Wohnung geschaltet. Alles super, denken wir...
Am 15.12.2010 kommt ein Techniker in die neue Wohnung, fummelt an der TK-Dose rum, geht noch kurz in den Keller und erklärt, dass jetzt alles läuft. Ich bin erstaunt, frage, ob jetzt schon VDSL anliegt, er sagt ja. Ich kann es nicht glauben, denn ich hatte mich schon darauf vorbereitet, dass - wie üblich - übergangsweise nur normales DSL gelegt wird. Testen kann ich es nicht sofort, weil meine Hardware noch in Umzugskartons liegt.
Also am nächsten Tag Router und Telefon suchen, anschließen, Notebook raus und testen. Natürlich kein VDSL, sondern DSL 1500! OK, denke ich, hat der Techniker sich wohl geirrt.
Es klingelt an der Tür, der neue Nachbar von unten. "Hat die Telekom gestern Ihren Telefonanschluss gelegt?" Ich sage ja, frage mich, was der Nachbar damit zu tun hat. Er sagt: "Wir haben jetzt kein Telefon und Internet mehr." Äh, aha. Er ruft die Hotline an, meldet die Störung. Am nächsten Tag kommt eine Technikerin, während wir nicht da sind, erzählt uns später der Nachbar. Er hat nun wieder Telefon und Internet, wir dafür nicht mehr. Ja, sagt der Nachbar, die Technikerin kommt nochmal wieder, sie muss irgendwas am Verteilerkasten ändern, konnte sie heute nicht mehr machen, weil es schon zu dunkel war. Nun gut, am nächsten Tag taucht sie tatsächlich wieder auf und bringt die Sache in Ordnung. Wir haben wieder Telefon und DSL 1500, vorübergehend, meint sie, bis VDSL geschaltet wird...
Ich bin ein geduldiger Mensch. Dass der Umzug des Anschlusses nicht von einem Tag auf den anderen klappt, hab ich mir vorher ja schon gedacht. Also warten wir, schließlich kommt da noch Weihnachten und der Jahreswechsel, da arbeitet auch die Telekom sicher nicht mit voller Besetzung. Mitte Januar 2011 denke ich mir, ich könnte ja mal anrufen und nachfragen, wie lange es denn wohl noch dauert, bis VDSL und Entertain/T-Home geschaltet werden. Auf DVB-T hab ich langsam keine Lust mehr.
Nach einer halben Stunde in der Warteschleife habe ich endlich jemanden von der Hotline am Telefon. Ich frage, wie lange es denn wohl noch dauert, bis ich VDSL und Entertain habe. Antwort: "Das ist bei Ihnen doch gar nicht verfügbar!" Ich falle aus allen Wolken. Kann doch nicht sein, die Verfügbarkeitsprüfung sagt was anderes, mein Kollege hat 16k und Entertain, selbst die Nachbarn unter uns haben Entertain. Die Frau von der Hotline meint, man könne die Verfügbarkeit aber erst endgültig prüfen, wenn der Telefonanschluss geschaltet ist, und an meinem Anschluss gehts halt nicht.
Ach ja, ich erinnere mich an die eigenartige Praxis der Telekom. Man muss erstmal einen Vertrag abschließen, bevor man erfährt, ob die Leistung angeboten wird, die man haben will. Wäre ja auch blöd, wenn man zur Konkurrenz geht, weil das große T das gewünschte Produkt nicht anbietet, bevor man mit denen einen Vertrag abschließt.
Ich sage also der Hotline-Frau, dass ich kein 1500er DSL von der Telekom haben will, erst recht nicht für weitere zwei Jahre (der Vertrag verlängert sich bei einem Umzug), weil ich das bei der Konkurrenz für den halben Preis haben kann. Außerdem hätte man mir ja nach meinem Schreiben von Dezember mal sagen können, dass VDSL an der neuen Anschrift nicht geht. Die Frau bietet mir eine Xtra-Karte fürs Handy mit 20 € Guthaben als Entschädigung an. Ich lache sie aus, bin ja nichtmal Mobilkunde des rosa Riesen. Ich sage ihr, ich werde mich dann halt schriftlich an die Telekom wenden. Gespräch beendet.
Nun herrscht Aufregung pur, ich bin stinksauer, brauche eine halbe Stunde, um mich wieder zu beruhigen. Ich werfe einen Blick ins Kundencenter, schließlich muss ich nun den gemieteten Receiver zurückschicken, den 722er Speedport brauche ich dann wohl auch nicht mehr, da geht was Billigeres. Da entdecke ich, dass ein neuer Auftrag im Kundencenter steht: VDSL 25, Termin: 15.03.2010!
Das war vorhin noch nicht da. Wollen die mich veräppeln?
Also neuer Anruf bei der Hotline, wieder endlose Warteschleife.
Endlich eine andere Frau an der Strippe, wieder die ganze Geschichte erzählt, sie sagt:
"Ja, die Kollegin hat vorhin ein sogenanntes Nimbus-Ticket erzeugt und Ihren Anschluss nochmal geprüft. VDSL ist bei Ihnen doch verfügbar, wird am 15.03.2011 geschaltet."
Und warum sagt mir das dann keiner? Ein Anruf ist doch nicht zuviel verlangt, oder?
Ich frage nach, ob das nun endgültig ist. Ja, hundertprozentig, meint sie, am 15.03.2011 wird VDSL geschaltet, versprochen...
Also noch zwei Monate warten. Egal, habe ohnehin gerade jede Menge um die Ohren. Regelmäßig checke ich den Auftrag im Kundencenter, er steht die ganze Zeit da mit dem angegebenen Termin.
15.03.2011:
Wir kommen abends nach Hause, ich freue mich schon auf schnelles Internet und Fernsehen in toller Qualität. Also Rechner an, Speedtest machen: DSL 1500...
Äh, was ist das denn jetzt? Blick ins Kundencenter: Der Auftrag ist weg! Verschwunden, wortlos. Stattdessen: Vertragsänderung auf DSL 1500 am 14.03.2011. Äh, Änderung von 1500 auf 1500? Bin ich blöd? Diese Logik will sich mir nicht erschließen.
Anruf bei der Hotline, der nette Herr kann mir jetzt nicht helfen, muss einige Prüfungen durchführen, will mich am nächsten Tag anrufen.
Am nächsten Tag erreicht er mich nicht, weil ich einen wichtigen Termin bei meiner Bank habe und mein Handy lautlos ist. Aber er schickt eine SMS, dass er mich nicht erreicht hat.
Anruf bei der Hotline, ein anderer netter Herr erzählt mir das Gleiche wie der Herr vom Vortag. Er will sich eine Wiedervorlage einrichten und mich am nächsten Tag anrufen. Diesmal ist mein Handy nicht lautlos und ich nehme es sogar aufs Klo mit, um den Anruf ja nicht zu verpassen.
Auf den Anruf warte ich jetzt noch...
Vorläufiges Ende der Geschichte:
Ich sitze hier immer noch mit DSL 1500, zahle Miete für Receiver und Speedport 722, zahle 40 € für Telefon und Internet mit Steinzeitbandbreite.
Der rosa Riese hat seinem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht. Ich werde also nun einen Brief an den Vorstand schreiben, die ungewollte Vertragsverlängerung monieren, den Vertrag mit einer Leistung, die ich nie wollte und nie bestellt habe, zum nächstmöglichen Termin kündigen und mir einen anderen Anbieter suchen.
Der zweite Brief geht an den Heise-Verlag, c't, Rubrik: Vorsicht, Kunde!
Mal sehen, was die dazu sagen.
Im Juni mache ich mich selbstständig, als Anwalt, mit einer eigenen Kanzlei in Düsseldorf. Ich weiß schon jetzt, bei welchem Anbieter ich meinen geschäftlichen Telefon- und Internetanschluss nicht bestellen werde...
Gruß,
André
Irgendwo muss ich meine Wut und Enttäuschung loswerden, daher hier meine Leidensgeschichte, die noch kein Ende gefunden hat.
Herbst 2010:
Der Entschluss ist gefasst, meine Freundin und ich werden zusammenziehen. Sie hat 2000er DSL, ich habe VDSL 25 mit Entertain/T-Home, beide bei der Telekom, beide noch ca. 1 Jahr Laufzeit. Ich möchte auf jeden Fall einen schnellen Internetanschluss behalten, also soll mein Vertrag mit umziehen. Daher achten wir schon bei der Wohnungssuche darauf, dass die neue Wohnung in einem VDSL-Ausbaugebiet liegt. Endlich finden wir eine passende Wohnung am Stadtrand von Düsseldorf. Laut Verfügbarkeitsprüfung ist in der ganzen Siedlung VDSL verfügbar. Ein Arbeitskollege wohnt schon in der Siedlung und hat DSL 16000+ mit Entertain, also alles bestens, denken wir...
Die Wohnung wird angemietet. Anfang Dezember schreiben wir an die Telekom, erklären, dass wir zusammenziehen, bitten um vorzeitige Beendigung des Vertrages meiner Freundin, und dass mein Anschluss in die neue Wohnung übernommen werden soll. Termin: 15.12.2010.
Wenige Tage später erreicht uns ein Brief: Der Vertrag meiner Freundin wird beendet, am 15.12.2010 wird mein Anschluss in der neuen Wohnung geschaltet. Alles super, denken wir...
Am 15.12.2010 kommt ein Techniker in die neue Wohnung, fummelt an der TK-Dose rum, geht noch kurz in den Keller und erklärt, dass jetzt alles läuft. Ich bin erstaunt, frage, ob jetzt schon VDSL anliegt, er sagt ja. Ich kann es nicht glauben, denn ich hatte mich schon darauf vorbereitet, dass - wie üblich - übergangsweise nur normales DSL gelegt wird. Testen kann ich es nicht sofort, weil meine Hardware noch in Umzugskartons liegt.
Also am nächsten Tag Router und Telefon suchen, anschließen, Notebook raus und testen. Natürlich kein VDSL, sondern DSL 1500! OK, denke ich, hat der Techniker sich wohl geirrt.
Es klingelt an der Tür, der neue Nachbar von unten. "Hat die Telekom gestern Ihren Telefonanschluss gelegt?" Ich sage ja, frage mich, was der Nachbar damit zu tun hat. Er sagt: "Wir haben jetzt kein Telefon und Internet mehr." Äh, aha. Er ruft die Hotline an, meldet die Störung. Am nächsten Tag kommt eine Technikerin, während wir nicht da sind, erzählt uns später der Nachbar. Er hat nun wieder Telefon und Internet, wir dafür nicht mehr. Ja, sagt der Nachbar, die Technikerin kommt nochmal wieder, sie muss irgendwas am Verteilerkasten ändern, konnte sie heute nicht mehr machen, weil es schon zu dunkel war. Nun gut, am nächsten Tag taucht sie tatsächlich wieder auf und bringt die Sache in Ordnung. Wir haben wieder Telefon und DSL 1500, vorübergehend, meint sie, bis VDSL geschaltet wird...
Ich bin ein geduldiger Mensch. Dass der Umzug des Anschlusses nicht von einem Tag auf den anderen klappt, hab ich mir vorher ja schon gedacht. Also warten wir, schließlich kommt da noch Weihnachten und der Jahreswechsel, da arbeitet auch die Telekom sicher nicht mit voller Besetzung. Mitte Januar 2011 denke ich mir, ich könnte ja mal anrufen und nachfragen, wie lange es denn wohl noch dauert, bis VDSL und Entertain/T-Home geschaltet werden. Auf DVB-T hab ich langsam keine Lust mehr.
Nach einer halben Stunde in der Warteschleife habe ich endlich jemanden von der Hotline am Telefon. Ich frage, wie lange es denn wohl noch dauert, bis ich VDSL und Entertain habe. Antwort: "Das ist bei Ihnen doch gar nicht verfügbar!" Ich falle aus allen Wolken. Kann doch nicht sein, die Verfügbarkeitsprüfung sagt was anderes, mein Kollege hat 16k und Entertain, selbst die Nachbarn unter uns haben Entertain. Die Frau von der Hotline meint, man könne die Verfügbarkeit aber erst endgültig prüfen, wenn der Telefonanschluss geschaltet ist, und an meinem Anschluss gehts halt nicht.
Ach ja, ich erinnere mich an die eigenartige Praxis der Telekom. Man muss erstmal einen Vertrag abschließen, bevor man erfährt, ob die Leistung angeboten wird, die man haben will. Wäre ja auch blöd, wenn man zur Konkurrenz geht, weil das große T das gewünschte Produkt nicht anbietet, bevor man mit denen einen Vertrag abschließt.
Ich sage also der Hotline-Frau, dass ich kein 1500er DSL von der Telekom haben will, erst recht nicht für weitere zwei Jahre (der Vertrag verlängert sich bei einem Umzug), weil ich das bei der Konkurrenz für den halben Preis haben kann. Außerdem hätte man mir ja nach meinem Schreiben von Dezember mal sagen können, dass VDSL an der neuen Anschrift nicht geht. Die Frau bietet mir eine Xtra-Karte fürs Handy mit 20 € Guthaben als Entschädigung an. Ich lache sie aus, bin ja nichtmal Mobilkunde des rosa Riesen. Ich sage ihr, ich werde mich dann halt schriftlich an die Telekom wenden. Gespräch beendet.
Nun herrscht Aufregung pur, ich bin stinksauer, brauche eine halbe Stunde, um mich wieder zu beruhigen. Ich werfe einen Blick ins Kundencenter, schließlich muss ich nun den gemieteten Receiver zurückschicken, den 722er Speedport brauche ich dann wohl auch nicht mehr, da geht was Billigeres. Da entdecke ich, dass ein neuer Auftrag im Kundencenter steht: VDSL 25, Termin: 15.03.2010!
Das war vorhin noch nicht da. Wollen die mich veräppeln?
Also neuer Anruf bei der Hotline, wieder endlose Warteschleife.
Endlich eine andere Frau an der Strippe, wieder die ganze Geschichte erzählt, sie sagt:
"Ja, die Kollegin hat vorhin ein sogenanntes Nimbus-Ticket erzeugt und Ihren Anschluss nochmal geprüft. VDSL ist bei Ihnen doch verfügbar, wird am 15.03.2011 geschaltet."
Und warum sagt mir das dann keiner? Ein Anruf ist doch nicht zuviel verlangt, oder?
Ich frage nach, ob das nun endgültig ist. Ja, hundertprozentig, meint sie, am 15.03.2011 wird VDSL geschaltet, versprochen...
Also noch zwei Monate warten. Egal, habe ohnehin gerade jede Menge um die Ohren. Regelmäßig checke ich den Auftrag im Kundencenter, er steht die ganze Zeit da mit dem angegebenen Termin.
15.03.2011:
Wir kommen abends nach Hause, ich freue mich schon auf schnelles Internet und Fernsehen in toller Qualität. Also Rechner an, Speedtest machen: DSL 1500...
Äh, was ist das denn jetzt? Blick ins Kundencenter: Der Auftrag ist weg! Verschwunden, wortlos. Stattdessen: Vertragsänderung auf DSL 1500 am 14.03.2011. Äh, Änderung von 1500 auf 1500? Bin ich blöd? Diese Logik will sich mir nicht erschließen.
Anruf bei der Hotline, der nette Herr kann mir jetzt nicht helfen, muss einige Prüfungen durchführen, will mich am nächsten Tag anrufen.
Am nächsten Tag erreicht er mich nicht, weil ich einen wichtigen Termin bei meiner Bank habe und mein Handy lautlos ist. Aber er schickt eine SMS, dass er mich nicht erreicht hat.
Anruf bei der Hotline, ein anderer netter Herr erzählt mir das Gleiche wie der Herr vom Vortag. Er will sich eine Wiedervorlage einrichten und mich am nächsten Tag anrufen. Diesmal ist mein Handy nicht lautlos und ich nehme es sogar aufs Klo mit, um den Anruf ja nicht zu verpassen.
Auf den Anruf warte ich jetzt noch...
Vorläufiges Ende der Geschichte:
Ich sitze hier immer noch mit DSL 1500, zahle Miete für Receiver und Speedport 722, zahle 40 € für Telefon und Internet mit Steinzeitbandbreite.
Der rosa Riese hat seinem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht. Ich werde also nun einen Brief an den Vorstand schreiben, die ungewollte Vertragsverlängerung monieren, den Vertrag mit einer Leistung, die ich nie wollte und nie bestellt habe, zum nächstmöglichen Termin kündigen und mir einen anderen Anbieter suchen.
Der zweite Brief geht an den Heise-Verlag, c't, Rubrik: Vorsicht, Kunde!
Mal sehen, was die dazu sagen.
Im Juni mache ich mich selbstständig, als Anwalt, mit einer eigenen Kanzlei in Düsseldorf. Ich weiß schon jetzt, bei welchem Anbieter ich meinen geschäftlichen Telefon- und Internetanschluss nicht bestellen werde...
Gruß,
André
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