E-Mails von zahlreichen T-Online-Absendern (xxx@t-online.de) an AOL- oder Yahoo-E-Mail-Adressen werden seit Monaten nicht oder verzögert ausgeliefert. Der mailer-daemon von T-Online sendet Fehlermeldungen zurück: Betreff: „Undelivered Mail Returned to Sender“. Die Fehlermeldung lautet relativ einheitlich:

host mx-aol.mail.gm0.yahoodns.net[67.195.204.75] said: 4214.7.0 [TSS04] Messages from 194.25.134.19 temporarily deferred due to unexpected volume or user complaints - 4.16.55.1; see https://postmaster.verizonmedia.com/error-codes (in reply to MAIL FROM command)

194.25.134.19 ist einer der Mailserver der Telekom. Genannt wird häufig auch 194.25.134.20. Beide gehören zur Deutschen Telekom (194.25.134.0 – 194.25.134.255).

Seit mindestens 2011 tritt dieses Problem immer wieder auf. Darüber berichtet zum Beispiel die Zeitschrift iX:

T-Online-Mailserver von Blacklistings betroffen
[…] Wer derzeit versucht, E-Mails über T-Online zu versenden, könnte auf unerwarteten Widerstand stoßen, denn der involvierte Mailserver steht wahrscheinlich auf einer der häufig abgefragten Blacklists von Spamcop oder Spamhaus. Zahlreiche Mailserver nehmen keine E-Mails von Absendern an, die von Blacklistings betroffen sind und dadurch in Verdacht geraten, selbst Spam zu versenden."1

Im Kundenforum der Telekom „Telekom hilft“ finden sich zahlreiche Beschwerden von Benutzern von t-online-Email-Adressen, die sich auf das gleiche Problem beziehen, zum Beispiel:

• 24.12.2019: Emails an Yahoo- und AOL-Account werden abgewiesen2:
  „Messages from 194.25.134.20 temporarily deferred due to user complaints“

• 10.01.2020: E-Mails an Yahoo-Adressen werden nicht zugestellt3

• 28.02.2020: yahoo4: „[...]Yahoo Emails von bestimmten (?) Telekom-Servern manchmal nach zwei Tagen zurückweist“

• 23.05.2020: Email von Yahoo-Server abgewiesen5:
  „Messages from 194.25.134.19 temporarily deferred due to user complaints“

• 02.06.2020: Mails von mir werden von Yahoo und t-online Kundenservice (!) abgewiesen6:
  „Messages from 194.25.134.20 temporarily deferred due to user complaints“

• 12.07.2020: Mail an einen Yahoo-Kunden kommen zurück7

• 13.07.2020: E-Mails von t-online.de an aol.com (yahoo) werden abgelehnt8:
  „Messages from [...] temporarily deferred due to user complaints“

• 22.09.2020: E-mails kommen nicht bei Yahoo an9:
  „Messages from 194.25.134.19 temporarily deferred due to user complaints“

Die Meldung ist immer die gleiche: Emails, die über einen der Telekom-Mailserver aus dem IPv4-Bereich 194.25.134.0 bis 194.25.134.255 versandt werden, werden abgelehnt oder verzögert zugestellt.

Die in den Forenbeiträgen vorgeschlagene Abhilfe ist stets:

• Emails an AOL- oder Yahoo-Kunden von einer anderen Email-Adresse senden.

Was man selber tun kann

Als t-online-E-Mail-Nutzer hat man selber nur die Möglichkeit, eine andere E-Mail-Adresse zum Versand von Mails an AOL-, Yahoo- oder Verizon-Kunden zu nutzen.

Das ist aber auf Dauer nicht befriedigend, schließlich bezahlt man rund 40 Euro im Monat (oder mehr) dafür, dass der eigene Telekom-Internet-Zugang funktioniert, inklusiv der enthaltenen t-online-Email-Adresse.

Was die Telekom tun kann und m.E. sollte

Wenn der eigene Mailserver wiederholt in Blacklists landet, weil davon SPAM versendet wird, muss der Anbieter selber aktiv werden und dies bestmöglich verhindern. Dass das möglich ist, beweisen viele andere Email-Anbieter.

In jedem Fall muss die Deutsche Telekom im Interesse Ihrer Kunden mit Verizon (AOL, Yahoo) in Verhandlung treten und mit denen eine Lösung finden, dass die Telekom-Mailserver wieder aus deren Blacklist verschwinden. Ebenso mit Blacklist-Verwaltern wie z.B. spamhaus.org.

Dafür muss die Telekom allerdings auch wirksame Maßnahmen ergreifen, um SPAM von ihren Servern wirksam weitestgehend zu verhindern.

Die Telekom hat bereits eine Obergrenze der Zahl von E-Mails, die man pro Tag versenden kann, auf 100 Email/Tag/Konto festgelegt, aber das scheint nicht zu reichen.

Meine Ideen dafür, was die Telekom tun könnte:

• SPF einführen (Sender Policy Framework. Es ist derzeit recht leicht möglich, mit fremden Email-Absendern die T-Online-Mailserver zu nutzen und so für SPAM zu missbrauchen).
• DKIM einführen (DomainKeys Identified Mail, Standard nach RFC 4871), wie auch immer mehr andere Provider.10. Oder besser gleich DMARC. Das geht aber nicht kurzfristig.
• Zahlenden Kunden einen anderen Mail- oder wenigstens SMTP-Server zur Verfügung stellen als Freemail-Nutzern.
• Zahlenden Kunden, die gar keine eigene Homepage haben bzw. die kein System dafür einsetzen, welches häufig von Hackern/Spammern missbraucht wird (wie leider z.B. Wordpress), einen privilegierten Mailserver zur Verfügung stellen.
• Eventuell die Größe zu versendendbarer Anhänge wieder begrenzen (wenn das hilft, s.o. Fehler "unexpected volume").

Was meint Ihr dazu? Und liebe Telekom, was meinen Sie dazu?
Freundliche Grüße Dietmar vS (ich arbeite als IT-Dienstleister)