Gelöst

Betrug durch den Telekomkundendienst

vor 5 Jahren

Liebe Community,

 

ich mache hiermit darauf aufmerksam, dass ich von einem Telekomservicemitarbeiter betrogen worden bin und die Telekom in dieser Angelegenheit keinerlei Entgegenkommen zeigt.

Alles fing damit an, dass ich mich als langjähriger Mobilfunkkunde entschied, 2018 einen Festnetzvertrag abzuschließen. Ein Umzug stand an und ich war mit der Telekom bisher immer sehr zufrieden. Der Vertragsabschluss kam ohne Probleme zustande und der Technikertermin wurde auch eingehalten. Das Paket mit meinem Receiver kam blöderweise am Tag des Umzugs. Ich konnte den persönlichen Empfang nicht sicherstellen, also erteilte ich der Post eine Abstellgenehmigung vor meiner Haustür. Ich wohne in einem Dorf mit 300 Einwohnern. Die Haustür befindet sich im Innenhof und ist für niemanden, außer der zwei anderen Mietparteien, einsehbar. Man muss also schon sehr genau wissen, dass dort etwas lohnendes steht, wenn man auf Beute aus ist. Leider wurde mir der Receiver dennoch gestohlen. Pech gehabt, da laut AGB der Post mit der Abstellgenehmigung die Haftung ab dem Zeitpunkt der Auslieferung erloschen war. Man lernt nun mal nie aus.

Ich rief den Kundenservice an und bestellte einen neuen. Den nahm ich persönlich in Empfang und alles war gut. Nach einem Jahr stellte ich fest, dass ich den Receiver nicht so oft verwende wie gedacht und schickte ihn zurück. Ich habe noch eine Schüssel auf dem Dach.
Dezember 2019 reizte mich die Möglichkeit von HD-Fernsehen doch wieder und ich rief beim Kundenservice an. Ich erklärte ihm das Problem mit meinem ersten Receiver und fragte höflich, was man da machen könne. Er bot mir daraufhin an, den gestohlenen Receiver, für den ich ja noch immer Miete zahle, aus meinem Kundenkonto zu nehmen. Da er schon etwas älter war, versicherte er mir, dass keine Folgekosten auf mich zu kämen. Ich willigte dem Vorschlag ein und erhielt meinen neuen Receiver in dem Glauben, dass ich auch nur noch für ein Gerät Miete zahlen brauche. Mir wurde, wie bereits erwähnt, ja versichert, dass man das gestohlene Gerät ohne Folgekosten aus meinem Kundenkonto nehmen kann. Im Januar erhielt ich meine Rechnung und ihr dürft raten, was nicht passiert ist. Richtig, ich habe jetzt wieder zwei Receiver auf der Rechnung stehen. Ich rief also beim Kundendienst an, erklärte dem Mitarbeiter, was mein Problem war und er versicherte mir, dieses Problem zu lösen. Er werde das an die entsprechende Abteilung weiterleiten und die Löschung des Receivers von meinem Kundenkonto in die Wege leiten. Gleichzeitig versprach er eine Gutschrift.
Im Laufe der letzten Woche erhielt ich einen Brief. Darin ging es um eine Sendungsnachforschung. Man habe sich mit dem Logistikunternehmen, welches meinen im Dezember 2019 bestellten Receiver ausgeliefert hatte, in Verbindung gesetzt. Die Zustellung sei erfolgt und im Anhang befand sich ein Foto mit meiner Unterschrift, welche ich auf dem Quittiergerät gemacht hatte. Wer von euch jetzt verwirrt ist, keine sorge. Ich war es auch. Also wieder beim Kundendienst angerufen. Die Unfreundliche Mitarbeiterin schmiss mich noch während meiner Problemdarstellung aus der Leitung. Vielleicht kam sie ja nur auf eine falsche Taste. Also rief ich erneut an. Der nächste Mitarbeiter hörte sich mein Problem an überlegte und bat mich kurz in der Warteschleife zu warten. Er wolle mit der Fachabteilung sprechen. Ich wartete und wurde aus der Leitung geworfen.
Mir platzte der Kragen und ich suchte nach einer Telefonnummer der Beschwerdestelle. Es gibt wohl keine, jedoch tauchte im Internet die 0228/1810 auf. Das ist wohl die Vermittlungsstelle der Telekom. Ich schilderte der Mitarbeiterin, dass ich mich beschweren wolle. Sie nahm meine Daten auf und verband mich zum Kundendienst. Dort wurde ich von einer professionell wirkenden Frau mit beruhigender Stimme am Telefon begrüßt und fragte nach meinem Problem. Ich schilderte es und sie wirkte sehr verständnisvoll. Sie entschuldigte sich für das ganze Durcheinander und bezeichnete mich sogar als "Premiumkunde". Sie gab zu, dass mir der Mitarbeiter, bei dem ich im Dezember 2019 den neuen Receiver bestellte, gelogen hatte. Dann nannte sie mir den tatsächlichen Restwert und ich fiel aus allen Wolken. Ich war nicht bereit, den Restwert zu bezahlen und erklärte ihr, dass in meinen Augen der Mietvertrag geplatzt ist. Sie versprach mir, eine Lösung zu finden. Sie wolle versuchen, mir die Rücksendung trotz abgelaufender Widerrufsfrist zu ermöglichen. Heute kam dann die Ernüchterung per E-Mail:

 

Guten Tag Herr XXXX,

vielen Dank für Ihre telefonische Anfrage vom 23. Januar 2020.

Sie haben sich bei uns im telefonischen Kundenservice bzgl. des Media Receiver 401 gemeldet.

Nach Einsicht der Unterlagen, ist eine Kündigung des Media Receivers 401 erst nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ohne Schadensersatz möglich. Ihr Widerrufsrecht war am 06. Januar 2020 abgelaufen.

Viele Grüße und noch einen schönen Tag


Kundenservice der Telekom

 

Dafür, dass ich als "Premiumkunde" bezeichnet wurde, klingt der Text jetzt nicht gerade nach Premium. Ich bin jetzt seit 2011 Kunde bei der Telekom. Die Mitarbeiterin, die meine Beschwerde entgegennahm meinte sogar noch, dass dies heutzutage ungewöhnlich ist. Ich hatte immer relativ teure Verträge. Ganz lange L, seit ein paar Jahren jedoch M. Die meiste Zeit sogar mit dem Zusatz Top Smartphone. Auf den Gesamtjahresumsatz des Unternehmens gesehen mache ich vielleicht nur einen winzigen Bruchteil aus. Aber Über die Jahre dürfte für eine Privatperson schon ein ordentliches Sümmchen zusammengekommen sein. Dennoch zeigt sich das Unternehmen in dieser Angelegenheit dermaßen Kundenunfreundlich. Man bekommt Honig um den Mund geschmiert, willigt ein, über Angebote Informiert zu werden und wird mit so einer Mail abgespeist. Kulanz sieht anders aus meine lieben Damen und Herren der Telekom. Ich habe nach dieser Aktion gerade beide Verträge gekündigt. Ich wollte lediglich den neuen Receiver wieder zurück geben. Ich wäre damit zufrieden gewesen, mit monatlich 5 Euro das andere Gerät "abzuzahlen". Meine beiden Verträge bringen ich in 5 Monaten so viel ein, dass damit der Wert beider Geräte abgedeckt ist.
Schade, dass ich euch den Betrug nicht nachweisen kann. Mein Rat an die Community ist daher, niemals Geräte oder Verträge per Telefon zu bestellen. Irgendwann landet ihr auch bei solchen Kundendienstmitarbeitern und bleibt auf euren Kosten sitzen.

 

Grüße

Hinweis

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39

  • Akzeptierte Lösung

    akzeptiert von

    vor 5 Jahren

    Hallo @EP3,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Ich konnte mir auch bereits ein Überblick verschaffen. Ich verstehe, dass es eine ärgerliche Situation ist. Ich kann hier aber auch nichts anderes mitteilen, als bereits von meinen Kollegen erwähnt. Einen entsprechenden Hinweis von dem Kollegen, dass der "gestohlene" Receiver gekündigt wird, konnte ich hier nicht einsehen. Es besteht auch die Möglichkeit nicht, diesen vorab zu kündigen und kostenfrei an den Kunden zu übergeben. Es sind Mietgeräte und diese müssen nach Kündigung auch zurückgeschickt werden. Wenn das im Gespräch so mitgeteilt wurde, bedauere ich das sehr, aber es ist ist nicht korrekt. Aber das hier absichtlich betrogen wurde, möchte ich hier auch nicht so stehen lassen. Die Prüfung hatte auch ergeben, dass kein Verschulden unsererseits besteht. Daher kann ich dir hier auch nicht anbieten, dass wir den Media Receiver bei uns im System ohne Schadenersatz kündigen.

    Viele Grüße Türkan Ü.

    1

    Antwort

    von

    vor 5 Jahren

    Hallo @Türkan Ü.,

    endlich jemand seitens der Telekom, der sich meldet. Ich hatte doch bereits akzeptiert, dass ich auf den Kosten für das gestohlene Gerät sitzen bleiben werde. Ich erwarte auch seit dem Telefonat vom 23.01.2019 um 12:03:37, bei dem sich die Dame ganze 16 Minuten meine Gesichte angehört hat nicht mehr, dass sich daran etwas ändern wird. Aber ich kann durchaus erwarten, dass ich das neue Gerät, was ich am 19.12.2019 um 11:05:54 auf Grund dieser Falschinformation bestellt hatte, kostenfrei zurücksenden kann.

    Noch einmal: Ich hätte das neue Gerät nie bestellt, wenn man mir die Wahrheit gesagt hätte. Alles was ich jetzt will, ist das neue Gerät zurück zu geben. Die einzige Kulanz seitens der Telekom in diesem Fall besteht darin, bei der abgelaufenen Widerrufsfrist ein Auge zuzudrücken. Ich kann doch nichts dafür, dass die Widerrufsfrist abläuft, wenn ich davon ausgehen kann, dass die Absprachen eingehalten werden.
    Und was den fehlenden Eintrag Ihres Kollegen angeht... Ich würde natürlich auch keinen Vermerk machen, wenn ich nach dem Telefonat feststelle, dass ich Müll erzählt habe und nicht die Courage besitze, den Kunden nochmal anzurufen.

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