Glasfaser: kriminelles Vorgehen und was nun? Mieter/Vermieter-Verhältnis

vor einem Jahr

Hallo zusammen,

unsere Gemeinde wird in den nächsten Monaten mit Glasfaser bis in die Häuser versorgt. Ich habe das bereits für unser Haus gebucht, der Weg bis in den Keller ist kostenlos.

Mehr wollte ich bewusst im Moment nicht. Das Haus wird für die Zukunft vorbereitet und dann warten wir erstmal ab. Wir renovieren die Wohnungen alle 5-8 Jahre und nutzen dann so eine Gelegenheit dafür. Wir haben wunderbar funktionierende 250 MBit und ich sehe keinen Grund für Eile. So geht es auch allen Nachbarn und Bekannten die wir im Ort haben.

 

Seit ein paar Wochen laufen nun auch die Drücker-Kommandos der Telekom durch den Ort (zumindest haben sie Telekom T-Shirts an) und versuchen an der Haustür durch Angst machen und Lügen den Leuten entsprechende Glasfaser-Verträge zu verkaufen.

Bei uns waren sie vor 2 Wochen und haben mir alles erzählt von "... da sitzen Sie sonst plötzlich ohne Internet da! Es geht sowieso nur mit einem Telekom-Vertrag, kein anderer Anbieter kann die Leitung nutzen" bis hin zu "... Ihre Mieter werden Sie verklagen wenn Sie das nicht machen, die wollen ja auch schnelles Internet!".

Auch nach dem 5. Mal "danke kein Interesse" wollten die nicht gehen und haben unser Grundstück erst verlassen als ich mit der Polizei gedroht habe.

 

Eine Woche später waren sie wieder da, zwei andere Leute, gleiches Anliegen, wieder weg geschickt.

Gestern hat es nun ein dritter Trupp geschafft, unsere Mieter entsprechend einzuschüchtern. Denen wurde erzählt, dass sie ohne so einen Vertrag dann einfach kein Internet mehr haben. Der (un-)freundliche Herr stand dann bei meiner Frau vor der Tür, sie mit schreiendem Baby auf dem Arm und hat sie massiv unter Druck gesetzt unsere Kundendaten raus zu geben, da wir sonst von den Mietern verklagt werden und uns auch gegen Bohrungen, Löcher und Durchbrüche nicht wehren können.

 

Für mein Verständnis sind das absolut kriminelle Machenschaften! Ich würde das gerne der Zeitung oder einem TV-Sender melden. Stattdessen werde ich wohl aber erstmal mit dem Anwalt telefonieren.

Tatsache ist nun: Unser Haus wird irgendwann in den nächsten Monaten mit Glasfaser versorgt. Die Mieter bestehen nun auf Anschluss ihrer Wohnung, da ihnen gesagt wurde sie haben sonst kein Internet mehr.

 

Unsere Wohnung - Erdgeschoss - hat Fliesenboden. Die Wohnung der Mieter darüber ist frisch renoviert: nagelneuer Boden, alle Wände frisch tapeziert und gestrichen.

Da muss ich nun überall rein bohren? Am Besten den Boden wieder raus reißen um völlig unnötig und überstürzt Glasfaser zu verlegen? 

 

Fragen:

1. Wie kann es sein dass die Deutsche Telekom solche Verbrecherbanden losschickt? "Sie sitzen dann plötzlich ohne Internet da!" ist eine dreiste Lüge und dient nur dem Zweck den Leuten Angst zu machen.

2. Was passiert nun? Bekomme ich einen Drohbrief der Telekom in dem steht dass ich überall in meiner Wohnung Löcher bohren muss, um eine Mietwohnung anzuschließen? Oder werden hunderte Meter hässlicher Kabelkanal durch alle Flure verlegt?

 

Ich wäre für Tips dankbar.

Viele Grüße.

 

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  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor einem Jahr

    @daspossum 

    Schau mal bitte unter diesem Link rein. Dort findest du alle wichtigen Infos zu deinem Anliegen

    https://telekomhilft.telekom.de/t5/Telefonie-Internet/Ranger-Informationen-zur-Direktvermarktung-der-Telekom/ta-p/5673046/jump-to/first-unread-message

    Dort kann man sich vergewissern ob die "Besucher" offiziell im Auftrag der Telekom unterwegs sind. Es ist auch möglich sich auf eine Sperrliste für zukünftige Besuche setzen zu lassen.

    Telefonischer Kontakt 0800 8266347

     

    Und ja, wenn die Mieter Glasfaser haben wollen müssen die Leitungswege, Kabelkanäle vorbereitet werden. Wie das bei die abläuft ist dir überlassen.

     

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    Antwort

    von

    vor einem Jahr

    @daspossum 

    Nur mal so als Denkanstoß: Ich stehe kurz vor der Rente. Als ich Jugendlicher war, wohnten wir zur Miete in einem Gebäude, in den Antennen- und Telefonleitungen in Leerrohren geführt wurden. Also ist diese Art der Leitungsführung nicht erst seit kurzem bekannt und die DIN 18015 sieht diese Art der Leitungszuführung auch vor. Wer also beim Renovieren auf derartige Korrekturen verzichtet, darf sich dann nicht wirklich über ein solches Thema aufregen. Und solltest Du dann irgendwann auf den Gedanken kommen, das für alle WE im Gebäude doch einrichten zu wollen, dann solltest du über derartiges Produkt nachdenken.

    Nebenbei bemerkt. Nicht unerhebliche Änderungen an der elektrischen Anlage im Rahmen einer Renovierung bedingen z.B. auch die Anpassung an aktuelle Vorschriften. Also z.B. Überspannungsschutz für die Niederspannung.

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