Seit 4 Monaten Warten auf freie Leitung

vor 2 Jahren

Ich bin mittlerweile sehr frustriert - Anfang April ist in eine unserer Mietwohnungen ein junges Pärchen eingezogen, hat einen Telefonanschluss beantragt. Erste Reaktion der Telekom war einfach ein Storno des Auftrags. Die Mieterin war etwas irritiert, hat dann nochmal einen Anschluss beantragt, daraufhin kam dann zumindest ein Email  "keine Leitung frei, tut uns leid". Daraufhin kamen die Mieter bereits etwas erbost zu uns und haben gefragt, ob es normal ist, dass man in unserer Mietwohnung kein Telefon/Internet hat. Nein, ist es nicht, die Wohnung gibt es seit 25 Jahren, war immer vermietet und nie hatten die jeweiligen Mieter Probleme, einen Anschluss zu bekommen. Es wurde Anfang Mai, das Paar war seit 1 Monat in der Wohnung ohne Telefon, ohne Internet, ohne Termin. Daraufhin haben wir angeboten, dass wir uns als Vermieter darum kümmern - also nochmal neu Antrag gestellt und nach vielen (!!!) Stunden mit diversen Servicemitarbeitern sind wir im Juni in der "Abteilung für komplexe Fragen" gelandet (warum ist ein normaler Anschluss komplex? Na ja ...). Was uns aber auch nicht viel weiterhilft, denn auch hier hängen wir seitdem in der Luft, werden von einem Termin zum nächsten vertröstet. Am 2. Juli hieß es, das Leitungsnetz wird erweitert, wir sollen uns bis 9. August gedulden. Am 9. August musste wieder ich selbst nachfragen, von Seiten der Telekom gab es kein proaktives Update - sehr kundenunfreundlich. Dann hieß es , alles hätte sich verzögert, so vielleicht irgendwann im September ginge es weiter. Aber verbindlich könne man es uns noch nicht sagen.

Soweit der aktuelle Stand. Frage an die Profis: Ist das in Deutschland zulässig? Die Telekom hat praktisch ein Monopol, ich kann ja nicht ausweichen. Es gibt einen Versorgungsauftrag, die Telekom hat meines Wissens die Pflicht, Wohnungen ans Netz anzuschließen - seit 1. Juli 2022 gibt es sogar das Recht auf Mindestversorgung mit Internet mit mind. 10 MBit/sec. Was bringt mir das, wenn ich es nicht durchsetzen kann? Das junge Paar ist mittlerweile richtig sauer, verständlicherweise. Wir haben mittlerweile zumindest das Schnellstarterpaket erhalten, aber das ist dafür gedacht, dass man mal schnell Onlinebanking machen kann oder Mails abrufen - aber für das Arbeiten zu Hause reicht das nicht aus, weder für Homeoffice mit Telefonkonferenzen noch für Online-Vorlesungen der Uni.  Der LTE -Empfang des Schnellstarter-Routers ist ziemlich schlecht, so dass das Signal immer wieder abbricht.

Darf die Telekom das? Wir sprechen hier nicht von einem Neubaugebiet, wo vielleicht nicht exakt kalkulierbar ist, wann die Telekom die Leitungen legt. Das ist Wohnbestand seit einem Vierteljahrhundert, die Nachbarn in unserem 5-Parteien-Mehrfamilienhaus haben alle einen Telefonanschluss, nur diese eine Wohnung bekommt plötzlich keinen mehr. Wie kann das sein?

Wir sind verärgert und fühlen uns ziemlich hilflos. Für uns als Vermieter absolut schädlich, denn es spricht sich rum, dass man "bei uns" keinen Telefonanschluss bekommt. Für unsere Mieter echt frustrierend, die zahlen seit April Miete und müssen jedesmal bei Freunden bitten, dass sie mit dem Notebook vorbeikommen können, um eine Telefonkonferenz mit Kollegen zu machen oder eine Online-Vorlesung mitzuhören. Was kann man da noch tun????? Freue mich über Tipps oder auch Stellungnahmen von Telekom-Mitarbeiter:innen. Danke!

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  • 5 Sterne Mitgestalter*in

    vor 2 Jahren


    @cilla_1  schrieb:

    Die Mieterin war etwas irritiert, hat dann nochmal einen Anschluss beantragt, daraufhin kam dann zumindest ein Email  "keine Leitung frei, tut uns leid". Daraufhin kamen die Mieter bereits etwas erbost zu uns und haben gefragt, ob es normal ist, dass man in unserer Mietwohnung kein Telefon/Internet hat. Nein, ist es nicht, die Wohnung gibt es seit 25 Jahren, war immer vermietet und nie hatten die jeweiligen Mieter Probleme, einen Anschluss zu bekommen.


    Frag doch mal die Vormieter,
    wenn die nicht mit ihrem Vertrag umgezogen sind,
    sondern den nur einfach mit Restlaufzeit gekündigt haben (oder auch gar nicht; dann läuft der bis der Vertragspartner den kündigt),
    dann ist kein Übertragungsweg frei.

    2

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren


    @cilla_1  schrieb:

    Vom Vormieter scheint nichts mehr belegt zu sein, das wurde von der Telekom wohl schon geprüft, denn sie hatten uns nach dem Namen des Vormieters gefragt. Die sind ja auch schon Ende Januar ausgezogen.


    Der Name des Vormieters wird erfragt, damit man eine Bereitstellung ohne Kundenbesuch einstellen kann;
    wenn der Vormieter aber seinen Vertrag nicht mit umgezogen hat,
    sondern nur gekündigt, dann besteht der Leitungsweg bis Vertragsende
    und kann nicht mit einem neuen Anschluß belegt werden.

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    @cilla_1  schrieb:
    Am 2. Juli hieß es, das Leitungsnetz wird erweitert, wir sollen uns bis 9. August gedulden.

    Hallo @cilla_1 ,

     

    dann weißt Du ja schon warum es nicht geht: Leitungsmangel.

    Aber es wird Abhilfe geschaffen.

     

    @cilla_1  schrieb:
    Dann hieß es , alles hätte sich verzögert, so vielleicht irgendwann im September ginge es weiter. Aber verbindlich könne man es uns noch nicht sagen.

    Ja, das ist derzeit der Normalzustand für praktisch alles in Europa. Warum sollte Ressourcen- und Fachkräftemangel vor der Telekom haltmachen?

     

    @cilla_1  schrieb:
    Es gibt einen Versorgungsauftrag, die Telekom hat meines Wissens die Pflicht, Wohnungen ans Netz anzuschließen - seit 1. Juli 2022 gibt es sogar das Recht auf Mindestversorgung mit Internet mit mind. 10 MBit/sec

    Ja, hat man das denn angeboten oder nachgefragt? Oft gibt es noch 16Mbit/s, was wurde denn gewünscht?

     

    @cilla_1  schrieb:
    Was kann man da noch tun?????

    Die Mieter(!) eröffnen hier einen eigenen Thread, und das Team kann schauen wo es gerade hängt.

    Das wäre die Idee.

     

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  • Community Guide

    vor 2 Jahren

    @cilla_1  schrieb:
    Die Telekom hat praktisch ein Monopol, ich kann ja nicht ausweichen

    jeder beliebige Anbieter kann dir eine Leistung ins Haus legen. Wo ist da das Monopol?

    Ausserdem liegt die ja, nur ist in der Technik an der Strasse halt kein Port frei, bzw. es fehlt ein Kabel zwischen Kabelverzweiger und MSAN  bzw. ist voll.

    Genau so könntest du fragen ob es in Deutschland zulässig ist, dass vor einiger Zeit kein Klopapier in den Regalen stand ODER das es im Winter evtl eine Gasknappheit gibt.

    Es warten 100.000ende auf eine Ausbau und mehr als die nacheinander abzuarbeiten geht halt nicht.

    Drüfen ist da relativ unwichtig - können ist das Problem. Es gibt weder Teile in ausreichender Menge noch Tiefbauunternehmen.

     

    Das Pärchen kann sich an die Bundesnetzagentur wenden mit der Bitte dass diese eine Unterversorgung feststellt.

    Dann wird die BNA eine Anbieter zur Versorgung verpflichten, nachdem eine Ausschreibung gelaufen ist.

    Wer dass sein wird ist offen, es kann die Telekom werden oder halt auch nicht

     

    Ihr als Vermieter habt allerdings mit dem ganzen rein gar nichts zu tun.

     

    Das dauert bei optimalem Verlauf ca. 12-16 Monate.

     

     

    5

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren

    @cilla_1  schrieb:
    Es wurden diverse andere Anbieter angefragt - das Verkaufsgesprächs war immer an der Stelle zu Ende, als ich erzählt hatte, dass uns die Telekom gesagt hat, dass keine Ports frei sind.

    Warum nehmen die Anbieter denn nicht einfach einen Spaten in die Hand und legen dir eine Leitung.

    Darum geht es doch - klar zu regulierten Preis kann jeder von der Telekom mieten, aber Leitungen legen tun ie wenigsten 

    Obwohl sie es dürften - seit 20 Jahren

  • 5 Sterne Mitgestalter*in

    vor 2 Jahren

    @cilla_1  schrieb:
    Ist das in Deutschland zulässig?

    Klar.

     

     

    @cilla_1  schrieb:
    Die Telekom hat praktisch ein Monopol, ich kann ja nicht ausweichen.

    Die hat kein Monopol mehr. 

     

     

    @cilla_1  schrieb:
    Es gibt einen Versorgungsauftrag, die Telekom hat meines Wissens die Pflicht, Wohnungen ans Netz anzuschließen - seit 1. Juli 2022 gibt es sogar das Recht auf Mindestversorgung mit Internet mit mind. 10 MBit/sec.

    Darauf kann sich dein Mieter berufen und sich bei der Bundesnetzagentur melden. Die muss dann raussuchen oder bestimmen wer der Grundversorger ist. Und der kann wird dann zum Ausbau verpflichtet - die Telekom ist das nicht automatisch. 

     

     

    @cilla_1  schrieb:
    Für uns als Vermieter absolut schädlich, denn es spricht sich rum, dass man "bei uns" keinen Telefonanschluss bekommt.

    Was nen quatsch .. ihr könnt dafür nix! Ihr sorgt für den Zugang zum öffentlichen Telekommunikationsnetz und damit ist das Thema für euch erledigt. den Rest muss der Mieter mit dem Netzbetreiber klären. 

     

     

    @cilla_1  schrieb:
    Was kann man da noch tun?????

    Nix da nicht dein Problem.

    0

  • 5 Sterne Mitgestalter

    vor 2 Jahren

    Hach, wie ist es wieder schön, wenn das lustige Raten losgeht.

     

    Vielleicht lässt man zuerst mal jemanden drüberschauen, der klärt ob

    - die Leitung vom Vormieter belegt ist

    - kein Port frei ist

    - ein Leitungsmangel am Hausanschluss vorliegt

    -oder ein Querkabel voll belegt ist?

     

    Und wer weiß: Vielleicht wurde dem Mieter ja auch lediglich ein VDSL-Anschluss negativ beschieden und ADSL mit 16 Mbit/s wäre möglich?

     

    8

    Antwort

    von

    vor 2 Jahren

    Hallo @cilla_1,

     

    ich finde es klasse, dass du dich für so einsetzt und ich möchte auch gerne helfen.

     

    Am besten melden sich deine Mieter auch hier im Thread oder aber wenn es ok für deine Mieter ist, kannst du auch ihre Rückrufnummer in deinem Profil ergänzen, dann melde ich mich. 

     

    Beste Grüße

    Sarah S. 

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