Gelöst

Kaltstart-Probleme (a.k.a.: 82%- / Download- / Fehler 14- / Login-Problem)

vor 8 Jahren

Liebe Telekom (-Gemeinde),

 

nachdem ich seit Januar nicht nur meinen Mobilfunk-, sondern auch meinen Festnetzanschluss "zurück zu Mama" verlagerte, genieße ich mittlerweile auch EntertainTV Plus.

 

"Mittlerweile", da es einige Zeit brauchte, die Verbindungsstrecke zwischen Router und Fernseher ans Laufen zu bekommen.

Denn die hier oftmals propagierte Lösung, "einfach Router und MR400 per LAN-Kabel direkt verbinden", ist nicht nur technisch inakzeptabel - sie ist in einer Mietwohnung oftmals auch schlicht nicht realisierbar.

 

So auch in unsrer, weshalb von der FritzBox 7490 zunächst ein 15-m-Cat-6A-Kabel zum TP-Link TL-SG2008 sauber im geschützten Kabelkanal und durch zwei Wände verläuft.

Vom SG2008 geht's dann, natürlich wieder per Cat-6A-Kabel, erneut durch eine Wand und ca. 7 m bis in den MR400.

 

Der eigentliche TV-Empfang ist dank dieser Liste bestätigt sowie dank diesem Thema im IP-Phone-Forum (Bilder erst nach Login sichtbar) auch erfolgreich konfiguriert.

Das Problem bildet die Steuerung via Smartphones (auf die können wir im Zweifel verzichten) und Aktualisierungen, Stromausfall sowie richtiges Ausschalten per Schalter an der MR400-Front.

 

Denn mit o. g. Verdrahtung ist bei 82% Schluss, was man, wie ich hier im Forum herausfand, mit "Login-Fehler" gleichsetzen kann.

Abhilfe schafft, genau wie bei der Erstinbetriebnahme, augenscheinlich nur die direkte Verkabelung zwischen FritzBox und MR400 - was jedoch inakzeptabel bleibt, da ein 10-m-LAN-Label quer über den Flur als Dauerlösung schlicht nicht taugt.

 

Wie also kann es sein, dass der MR400 im Regelbetrieb tadellos funktioniert (einschließlich Fernprogrammierung), sich aber die Fernbedienung und vor allem ein normaler Kaltstart derart zickig verhalten?

 

Es kann doch nicht der Ernst von Deutschlands größtem Internet-Anbieter sein, sich quer durch die Wohnung eine potentielle Stolperfalle zu legen, nur weil man beim Netzwerk-Design die Realität zu sehr ausblendete, um an Switches bei Endkunden zu denken?!

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  • Akzeptierte Lösung

    akzeptiert von

    vor 8 Jahren

    Hallo, allerseits,

     

    es war ein langer, steiniger und von unwilligen Begleitern gepflasterter Weg - doch am Ende fühlt ich mich wie David: ich gewann gegen Goliath, sogar bei MR400-Neustarts. Lachend

     

    Damit auch ihr dieses Gefühl verspüren könnt, möchte ich gern mein Wissen teilen und euch nachfolgend die korrekte Konfiguration des TP-Link TL-SG2008 verraten.

     

    1. Setup:
      - FritzBox 7490: 06.83
      - TL-SG2008: 1.0.3 (2015-06-24)
      - MR400: 60277 ("Media-Receiver-Version")
    2. Verkabelung (kann bei euch anders sein, nur zur Übersicht):
      - FB7490
      15m CAT 6A—> SG2008 7m CAT 6A—> MR400

    Kommen wir nun zu den nötigen Anpassungen im TL-SG2008:

    1. VLAN erstellen (Name ist wumpe, ID prinzipiell auch)
      - via Menüoption "VLAN"
      - mind. FritzBox- und MR400-Port als "untagged Port" deklarieren
    2. IGMP-Snooping deaktivieren (Ja, ganz recht: es darf nicht aktiv sein!)
      - via Menüoption "Multicast", Klick auf "Apply" (rechts) nicht vergessen
      - Optionen restlicher Reiter ("Port Config", "VLAN Config", "Multicast VLAN") könnt ihr belassen, da sie der Switch aufgrund der Deaktivierung ohnehin nicht mehr beachtet
    3. ARP Detect deaktivieren (Ja, erneut ganz recht: es muss ebenfalls inaktiv sein!)
      - via Menüoption "Network Security", Unterpunkt "ARP Inspection"
      - mind. für FritzBox- und MR400-Port die "Trusted Port"-Option aktivieren, Klick auf "Apply" (unten) nicht vergessen
    4. ARP Defend deaktivieren (Ja, auch das muss weg!)
      - via Reiter "ARP Defend" unter der gleichen Menüoption wie "ARP Detect", Klick auf "Apply" (unten) auch hier nicht vergessen

    Anschließend sollte, ohne Neustart irgendeines Geräts, alles sauber laufen. Den Login-Test des MR400 könnt ihr aber natürlich nur fahren, wenn dieser vollständig neu startet:

    1. Kleinen, runden Druckschalter hinten am Gehäuse drücken.
    2. Erneutes Drücken schaltet ihn ein, was bei Anzeige von "Lade Software" durch nochmaliges Drücken abzubrechen ist.
    3. Schritte 1-2 ca. drei Mal wiederholen, danach Start vollständig ablaufen lassen.

    Es kann vorkommen, dass es kurz bei 82 sowie 96 Prozent hängt. Nach weniger als 10 Sekunden (bei 100 MBit/s Downstream-Geschwindigkeit; kann bei euch ggf. geringfügig länger dauern) sollte es aber weitergehen.

     

    Et voilà, MR400 läuft ohne kostspieliges Power-LAN, überdimensionierte (und überteuerte) Funkbrücken und was weiß ich nicht noch alles. Einfach nur gute Netzwerkkabel, gescheiter Heim-Switch (kein Dreck von D-Link und nicht die Lachnummern von Netgear) samt Verwaltung dazwischen und gut.

     

    Abschließend möchte ich mit Nachdruck kritisieren, dass die Telekom derart stumpf und teilweise sogar an Stu­pi­di­tät grenzend erwartet, ganz Deutschland hätte die Telefondose im Umkreis von 5 Metern um den MR400 - kein vernünftiger Mensch legt das LAN-Kabel geradlinig bzw. quer durch den Raum.

     

    Wenngleich mir bewusst ist, dass nicht jede Konfiguration unterstützt werden kann, kommt die Abschaltung von Sicherheitsmechanismen gegen ARP-Flut-, Gateway-Verschleierungs- (Spoofing-) und Man-In-The-Middle-Attacken für mich einer Bankrott-Erklärung gleich: das "Startnetz" getaufte Netz ist eine Multicast-Katastrophe.

     

    Statt zu ermöglichen, dass unbeteiligte Geräte schnellstmöglich aus dem Multicast-Netz aussteigen, wird man gezwungen, genau diese Erkennung samt ihrer positiven Eingriffe abzuschalten - mit den entsprechenden Konsequenzen fürs Netzwerk.

     

    AVM ist aber kaum einen Deut besser: deren "Verbesserungen" bzgl. Multicast seit der 6.80er Firmware-Reihe sind ein schlechter Scherz. Siehe auch deren OS -Update-gestoert/" target="_blank" rel="nofollow noopener noreferrer">Knowledge-Base-Eintrag.

     

    Multicast-VLAN sollte unterstützt, statt behindert werden. Es würde so viele Heimnetze so viel besser machen.

     

    Abschließend ein Dank an @Ludwig II, der mich auf die Idee bzgl. tieferer IGMP-Recherche brachte und schlussendlich dazu motivierte, diese Hilfestellung zu schreiben; man möchte ja etwas von der Hilfe zurückgeben, die einem selbst widerfuhr. Zwinkernd

    0

    Uneingeloggter Nutzer

    Antwort

    von

  • vor 8 Jahren

    Ich kenne mich mit den TP-Link-Dinger nicht aus da ich Netgear bevorzuge.

     

    Vielleicht hilft dir der folgende (alte) Beitrag weiter?

     

    https://telekomhilft.telekom.de/t5/Fernsehen/TP-Link-Switch-fuer-Entertain-konfigurieren/td-p/1564802#

    18

    Antwort

    von

    vor 8 Jahren

    Hallo, allerseits,

     

    es war ein langer, steiniger und von unwilligen Begleitern gepflasterter Weg - doch am Ende fühlt ich mich wie David: ich gewann gegen Goliath, sogar bei MR400-Neustarts. Lachend

     

    Damit auch ihr dieses Gefühl verspüren könnt, möchte ich gern mein Wissen teilen und euch nachfolgend die korrekte Konfiguration des TP-Link TL-SG2008 verraten.

     

    1. Setup:
      - FritzBox 7490: 06.83
      - TL-SG2008: 1.0.3 (2015-06-24)
      - MR400: 60277 ("Media-Receiver-Version")
    2. Verkabelung (kann bei euch anders sein, nur zur Übersicht):
      - FB7490
      15m CAT 6A—> SG2008 7m CAT 6A—> MR400

    Kommen wir nun zu den nötigen Anpassungen im TL-SG2008:

    1. VLAN erstellen (Name ist wumpe, ID prinzipiell auch)
      - via Menüoption "VLAN"
      - mind. FritzBox- und MR400-Port als "untagged Port" deklarieren
    2. IGMP-Snooping deaktivieren (Ja, ganz recht: es darf nicht aktiv sein!)
      - via Menüoption "Multicast", Klick auf "Apply" (rechts) nicht vergessen
      - Optionen restlicher Reiter ("Port Config", "VLAN Config", "Multicast VLAN") könnt ihr belassen, da sie der Switch aufgrund der Deaktivierung ohnehin nicht mehr beachtet
    3. ARP Detect deaktivieren (Ja, erneut ganz recht: es muss ebenfalls inaktiv sein!)
      - via Menüoption "Network Security", Unterpunkt "ARP Inspection"
      - mind. für FritzBox- und MR400-Port die "Trusted Port"-Option aktivieren, Klick auf "Apply" (unten) nicht vergessen
    4. ARP Defend deaktivieren (Ja, auch das muss weg!)
      - via Reiter "ARP Defend" unter der gleichen Menüoption wie "ARP Detect", Klick auf "Apply" (unten) auch hier nicht vergessen

    Anschließend sollte, ohne Neustart irgendeines Geräts, alles sauber laufen. Den Login-Test des MR400 könnt ihr aber natürlich nur fahren, wenn dieser vollständig neu startet:

    1. Kleinen, runden Druckschalter hinten am Gehäuse drücken.
    2. Erneutes Drücken schaltet ihn ein, was bei Anzeige von "Lade Software" durch nochmaliges Drücken abzubrechen ist.
    3. Schritte 1-2 ca. drei Mal wiederholen, danach Start vollständig ablaufen lassen.

    Es kann vorkommen, dass es kurz bei 82 sowie 96 Prozent hängt. Nach weniger als 10 Sekunden (bei 100 MBit/s Downstream-Geschwindigkeit; kann bei euch ggf. geringfügig länger dauern) sollte es aber weitergehen.

     

    Et voilà, MR400 läuft ohne kostspieliges Power-LAN, überdimensionierte (und überteuerte) Funkbrücken und was weiß ich nicht noch alles. Einfach nur gute Netzwerkkabel, gescheiter Heim-Switch (kein Dreck von D-Link und nicht die Lachnummern von Netgear) samt Verwaltung dazwischen und gut.

     

    Abschließend möchte ich mit Nachdruck kritisieren, dass die Telekom derart stumpf und teilweise sogar an Stu­pi­di­tät grenzend erwartet, ganz Deutschland hätte die Telefondose im Umkreis von 5 Metern um den MR400 - kein vernünftiger Mensch legt das LAN-Kabel geradlinig bzw. quer durch den Raum.

     

    Wenngleich mir bewusst ist, dass nicht jede Konfiguration unterstützt werden kann, kommt die Abschaltung von Sicherheitsmechanismen gegen ARP-Flut-, Gateway-Verschleierungs- (Spoofing-) und Man-In-The-Middle-Attacken für mich einer Bankrott-Erklärung gleich: das "Startnetz" getaufte Netz ist eine Multicast-Katastrophe.

     

    Statt zu ermöglichen, dass unbeteiligte Geräte schnellstmöglich aus dem Multicast-Netz aussteigen, wird man gezwungen, genau diese Erkennung samt ihrer positiven Eingriffe abzuschalten - mit den entsprechenden Konsequenzen fürs Netzwerk.

     

    AVM ist aber kaum einen Deut besser: deren "Verbesserungen" bzgl. Multicast seit der 6.80er Firmware-Reihe sind ein schlechter Scherz. Siehe auch deren OS -Update-gestoert/" target="_blank" rel="nofollow noopener noreferrer">Knowledge-Base-Eintrag.

     

    Multicast-VLAN sollte unterstützt, statt behindert werden. Es würde so viele Heimnetze so viel besser machen.

     

    Abschließend ein Dank an @Ludwig II, der mich auf die Idee bzgl. tieferer IGMP-Recherche brachte und schlussendlich dazu motivierte, diese Hilfestellung zu schreiben; man möchte ja etwas von der Hilfe zurückgeben, die einem selbst widerfuhr. Zwinkernd

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