Peeringprobleme - Probleme bei Datenübertragung, hohe PING-Zeiten, schlechte Verbindungen
vor 5 Jahren
Das Internet besteht aus vielen einzelnen Netzen, die über Internet-Knoten zu einem großen Netz verbunden sind. Diese Internet-Knoten sind über die ganze Welt verteilt und leiten untereinander Daten auf verschiedenen Wegen weiter. Werden sehr viele Daten über einen solchen Knoten geleitet, kann es zu Engpässen an diesem Knoten kommen. In der Folge kann es zu Fehlerbildern oder einer eingeschränkten Verbindung kommen:
- Verlangsamter Seitenaufbau beim Abruf bestimmter Webseiten
- Störungen beim Abruf bestimmter Video- und Audiostreams
- Schlechte Performance bei bestimmten Gaming-Anwendungen (verspätete Reaktion auf Aktionen, Verbindungsabbrüche)
- Schlechte Downloadraten beim Dateidownload von bestimmten Servern bis hin zu Downloadabbrüchen
Häufig entstehen solche Engpässe, weil verschiedene Inhalte-Anbieter große Datenmengen in ein Teilnetz ausliefern und dafür weniger geeignete Wege nutzen. Denn die Qualität der Kommunikation zwischen einem Nutzer und einem Inhalte-Anbieter (z.B. einer Spieleplattform oder eines Streaming-Dienstes) hängt nicht allein von der Anbindung des Nutzers, sondern auch von der des Dienste-Anbieters ab. Der Anbieter hat eigene Maßstäbe, nach der er diese auswählt oder ausbaut.
Die Betreiber der Netzwerke und Internet-Knoten monitoren sehr genau, welche Datenmengen übertragen werden und leiten frühzeitig notwendige Maßnahmen ein. Denkbare Maßnahmen sind z.B. der Ausbau von Kapazitäten, manchmal aber auch Änderungen im Routing vorzunehmen (also den Verkehr umleiten – Traffic Engineering). Gerade das Ausbauen der Kapazitäten ist in der Regel nicht von einem auf dem anderen Tag erledigt. Und es kann nicht einseitig geschehen: Beide Seiten sollten ihre Kapazitäten erhöhen. Die Telekom hat dazu mit den großen Anbietern Absprachen und schaltet entsprechende Kapazitäten. Wir haben allerdings keinen Einfluss darauf, wenn einige wenige ihren Verkehr so steuern, dass es zu Engpässen und damit zu Störungen kommt. Inhalte-Anbieter können ihrerseits Maßnahmen ergreifen und ihre Daten über andere Wege an ihre Kunden ausliefern oder selbst für direktere Anbindungen sorgen.
Beispiel: Ein Inhalte-Anbieter stellt seinen Dienst auf einem Server in den USA zur Verfügung. Kommt es zu Engpässen an Knoten, die den Internetverkehr zwischen der USA und Europa regeln, bauen die Betreiber der Netzwerke und Knoten in der Regel auf beiden Seiten die Kapazitäten aus. Der Inhalte-Anbieter könnte seinen Dienst seinen europäischen Kunden aber auch auf Servern in Europa bereitstellen und damit nicht nur den Engpass für europäische Nutzer auflösen, sondern auch die Qualität der Anbindung verbessern (z.B. durch die verbesserte Latenz – sichtbar z.B. beim Ping).
Beispiel: Ein Inhalte-Anbieter liefert den Dienst über verschiedene Wege an seinen Kunden aus. Auf dem einen Weg kommt es zu bestimmten Zeitpunkten zu Engpässen, auf dem anderen Weg nicht. Der Anbieter kann die Steuerung seines Datenverkehrs optimieren und einen Teil des Verkehrs auf den Weg umleiten, der mehr Kapazitäten bereithält.
Wie kann ich feststellen, ob ein Engpass vorliegt oder eine andere Ursache meine Verbindung zu einem Dienst einschränkt?
Mit einem Traceroute können wir den Sachverhalt für Sie genauer analysieren. Tippen Sie dafür in der Eingabeaufforderung unter Windows den Befehl tracert gefolgt von der IP-Adresse oder dem Server-Namen/Internet-Adresse und drücken Sie die Taste „Enter“. Auf dem Mac verwenden Sie dafür das Netzwerkdienstprogramm. Sie erhalten dann eine Routenverfolgung zu dieser IP-Adresse, wie im folgenden Beispiel.
Beispiel:
C:\tracert 52.39.3.38 Routenverfolgung zu ec2-52-39-3-38.us-west-2.compute.amazonaws.com [52.39.3.38] über maximal 30 Hops: 1 2 ms 1 ms 2 ms fritz.box [xxx.xxx.xxx] 2 7 ms 6 ms 6 ms xxx.xxx.xxx.xxx 3 17 ms 10 ms 10 ms 217.0.198.157 4 10 ms 11 ms 11 ms 217.0.198.157 5 10 ms 10 ms 10 ms ffm-b4-link.telia.net [213.248.93.186] 6 156 ms 155 ms 156 ms ffm-bb2-link.telia.net [62.115.114.90] 7 * * 153 ms prs-bb4-link.telia.net [62.115.122.138] 8 * * 100 ms ash-bb3-link.telia.net [62.115.122.159] 9 185 ms 156 ms 153 ms las-b24-link.telia.net [62.115.114.86] 10 156 ms 172 ms 158 ms a100-ic-325183-las-b24.c.telia.net [62.115.155.111] 11 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 12 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 13 203 ms * * 52.93.135.177 14 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 15 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 16 * 199 ms 199 ms 52.93.14.37 17 * 203 ms 197 ms 52.93.14.252 18 198 ms 199 ms 196 ms 52.93.15.23 19 * * 201 ms 52.93.15.239 20 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 21 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 22 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 23 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 24 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 25 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 26 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 27 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 28 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 29 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. 30 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung. Ablaufverfolgung beendet.
C:\tracert 52.39.3.38
Routenverfolgung zu ec2-52-39-3-38.us-west-2.compute.amazonaws.com [52.39.3.38]
über maximal 30 Hops:
1 2 ms 1 ms 2 ms fritz.box [xxx.xxx.xxx]
2 7 ms 6 ms 6 ms xxx.xxx.xxx.xxx
3 17 ms 10 ms 10 ms 217.0.198.157
4 10 ms 11 ms 11 ms 217.0.198.157
5 10 ms 10 ms 10 ms ffm-b4-link.telia.net [213.248.93.186]
6 156 ms 155 ms 156 ms ffm-bb2-link.telia.net [62.115.114.90]
7 * * 153 ms prs-bb4-link.telia.net [62.115.122.138]
8 * * 100 ms ash-bb3-link.telia.net [62.115.122.159]
9 185 ms 156 ms 153 ms las-b24-link.telia.net [62.115.114.86]
10 156 ms 172 ms 158 ms a100-ic-325183-las-b24.c.telia.net [62.115.155.111]
11 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
12 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
13 203 ms * * 52.93.135.177
14 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
15 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
16 * 199 ms 199 ms 52.93.14.37
17 * 203 ms 197 ms 52.93.14.252
18 198 ms 199 ms 196 ms 52.93.15.23
19 * * 201 ms 52.93.15.239
20 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
21 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
22 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
23 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
24 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
25 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
26 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
27 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
28 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
29 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
30 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
Ablaufverfolgung beendet.
C:\tracert 52.39.3.38
Routenverfolgung zu ec2-52-39-3-38.us-west-2.compute.amazonaws.com [52.39.3.38]
über maximal 30 Hops:1 2 ms 1 ms 2 ms fritz.box [xxx.xxx.xxx]
2 7 ms 6 ms 6 ms xxx.xxx.xxx.xxx
3 17 ms 10 ms 10 ms 217.0.198.157
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11 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
12 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
13 203 ms * * 52.93.135.177
14 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
15 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
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20 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
21 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
22 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
23 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
24 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
25 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
26 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
27 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
28 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
29 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
30 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.Ablaufverfolgung beendet.
Hilft ein Tausch des Routers, wenn es zu Engpässen an einem Internet-Knoten kommt?
Nein, der Tausch des Routers schafft hier keine Abhilfe.
Hilft eine Änderung des DNS-Servers im Router oder auf dem Endgerät?
Nein, bei einem Engpass hilft eine Änderung des DNS-Servers nicht. Der DNS-Server übersetzt eine Internetadresse in eine IP-Adresse (z.B. www.telekom.de in 80.158.67.40). Dadurch wird weder der Datenverkehr umgeleitet noch ein Engpass an einem Internet-Knoten aufgelöst.
Blockiert die Telekom Internet-Dienste oder -Seiten?
Nein, die Telekom blockiert keinerlei Dienste oder Internetseiten, weder im DNS noch im Datenpfad. Sollten hier Nichterreichbarkeiten auftreten, meldet uns diese gerne und wir nehmen uns dem Thema an. Wie oben erläutert, kann es auf dem Weg zwischen Nutzer und Inhalte-Anbieter zu Engpässen kommen, wenn Anbieter weniger geeignete Wege nutzen.
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Problemtiger
vor einem Tag
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung der technischen Hintergründe und der Herausforderungen, die bei der Bereitstellung stabiler Verbindungen auftreten können. Ich schätze die Transparenz und die Erklärung, wie Knotenpunkte, Peering -Vereinbarungen und Routing die Verbindung beeinflussen können. Allerdings möchte ich auf einige Punkte eingehen, die meiner Meinung nach zu einseitig dargestellt oder nicht ausreichend berücksichtigt wurden:
Einseitige Verantwortung bei Inhalte-Anbietern
Der Text legt den Fokus stark darauf, dass Inhalte-Anbieter ihre Infrastruktur oder ihre Peering -Vereinbarungen verbessern müssten, um Engpässe zu vermeiden. Dabei wird die Rolle des ISPs, der ja als Dienstleister für den Endkunden fungiert, etwas in den Hintergrund gestellt. Für Kunden ist der ISP , in unserem Fall die Telekom, jedoch die primäre Anlaufstelle, wenn Probleme auftreten, da sie für dessen Leistungen zahlen. Ein stärkeres Bekenntnis zur Eigenverantwortung der Telekom – z. B. durch aktiven Kapazitätsausbau oder proaktive Verhandlungen – würde helfen, das Vertrauen der Kunden zu stärken.
Mangelnde Lösungsorientierung
Der Text erklärt zwar, warum Engpässe entstehen können, bietet aber wenig konkrete Lösungsansätze für Endkunden, die von solchen Problemen betroffen sind. Die Empfehlung, Traceroutes durchzuführen, mag für technisch versierte Nutzer hilfreich sein, ist aber keine alltagstaugliche Lösung für die Mehrheit. Es wäre hilfreich, wenn der ISP hier mehr konkrete Unterstützung bieten würde, etwa durch technische Hilfsmittel oder durch direkte Kommunikation mit den betroffenen Inhalte-Anbietern.
Fokus auf Eigeninitiativen des Kunden
Die Aussagen, dass weder ein Router-Tausch noch ein DNS-Wechsel helfen, sind technisch korrekt, aber sie lassen den Kunden ratlos zurück. Wenn keine Maßnahmen auf Kundenseite helfen, bleibt die Frage, wie der ISP seine Verantwortung wahrnimmt, um das Problem zu lösen. Besonders in Fällen, in denen Nutzer über längere Zeiträume hinweg Einschränkungen erfahren, könnte die Telekom aktivere Maßnahmen anbieten, wie etwa ein verbessertes Monitoring oder vorübergehende Entlastung über alternative Routen.
Einseitiger Kapazitätsausbau
Der Text betont, dass der Kapazitätsausbau oft beidseitig erfolgen muss, was korrekt ist. Dennoch hat die Telekom als Anbieter des Netzzugangs eine besondere Verantwortung, seine Kapazitäten dem wachsenden Bedarf anzupassen. Das Argument, dass die Telekom mehr Kunden als andere Anbieter hat, rechtfertigt in den Augen der Kunden keine eingeschränkten Verbindungen – im Gegenteil, es sollte ein Anreiz sein, die Infrastruktur entsprechend anzupassen.
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Jonas W.
Telekom hilft Team
Antwort
von
Problemtiger
vor einem Tag
Hi @Problemtiger, 👋
vielen Dank für die ganzen Hinweise und deine Sichtweise. Der Artikel ist mittlerweile fünf Jahre alt, daher nehme ich das gerne mit und hake nach, ob hier demnächst drübergeschaut werden kann. 😊
Beste Grüße
Jonas
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Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
Problemtiger
Uneingeloggter Nutzer
Antwort
von
Alexander T.